NeonMouse schrieb:Wer Comiczeichner werden will, darf nicht nur auf dieses eine Pferd setzen. In Deutschland gebe es etwa 400 Personen, die sich mit Recht professionelle Comiczeichner nennen, schätzt Nielsen. "Mir fällt aber nur eine Handvoll Leute ein, die ausschließlich von dieser Arbeit leben können."
Gut. Da ist also der Fakt, daß es hunderte von Leuten gibt, die Zeichnen können und nur eine Handvoll, die davon leben.
OK. Jetzt kann man einfach denken, Comiczeichner ist brotlose Kunst.
Oder man kann davon ausgehen, daß die meisten Comiczeichner eben nur Comiczeichner sind und die anderen Kompetenzen allenfalls streifen.
Wie steht's mit deren Kommunikationsfähigkeit? Wie konkret ist der Comic auf den Markt ausgelegt?
Wieviele davon verstehen Marketing als Kundenverarsche oder Synonym für Werbing anstatt was Marketing tatsächlich ist?
Wieviele haben sich intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, nach welchen Regeln eine Fangemeinde funktioniert?
Wie man neue Leute kostenlos erreicht? Auch, aber nicht nur per Social Media?
Wie man die Bande neugierig hält?
Zur erfolgreichen Selbständigkeit als Comiczeichner gehört nun einmal sehr viel mehr Wissen als nur das Zeichnen und Geschichtenerzählen.
Und dann die Summe dieser Einflüsse zu nehmen und damit zu definieren, daß man mit Comics kein Geld verdient, das ist zu platt.
Oberflächliches Analysieren und eine zu eingegrenzte identität (Ich bin Künstler, ich bin kein x y z) kosten richtig viel Geld.
Niemand hindert Dich daran, außergewöhnlich geschickt zu handeln. Dann gibt's auch außergewöhnlich viel.
Beispiel Lackadaisycats. Hat finanziell gedümpelt. Eine einzelne Marketing-Entscheidung -Patreon- hat den Comic mal eben um 5- 6000 Dollar pro Monat aufgewertet.