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Schulerfolg und soziale Herkunft

98 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vorurteile, Schulerfolg ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Schulerfolg und soziale Herkunft

31.07.2018 um 14:38
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Wüsste nicht das es ein Argument sein sollte. Wie erwähnt ist alles Voll mit Nichtakademikern auf Gymnasien und Universitäten.
@Fedaykin
ja sicher ist da alles voll mit Nichtakademikern. Akademiker ist man ja auch erst, wenn man einen Universitätsabschluss hat und nicht schon als Schüler oder Student. Aber macht ja nichts - der Begriff ist halt nicht jedem geläufig.

Als ich Abitur machte, legte man uns nahe, Lehrer zu werden und die mesten sind auch Lehrer geworden. So kommt es, dass ich lange Zeit viele Lehrer im Freundes- und Bekanntenkreis hatte und damit deren Sichtweise kennenlernte.

Eine Aussage hat mich schockiert: Man kann nicht nur gute, mittlere oder oder nur schlechte Noten geben.
Das hört sich ja erstmal garnicht schlecht an - kann es aber schon sein.

Jetzt ist es in den naturwissenschaftlichen Fächern und der Mathematik nicht so einfach, eine Note nach oben oder unten zu "schieben". Da gibt es richtig und falsch. Anders bei Sprachen und in den Geisteswissenschaften überhaupt. Hat der Schüler im Aufsatz das Thema verfehlt, oder eine besonders interssante Variante des Themas aufgezeigt?

Ja, und da man nicht nur gute, mittlere oder oder nur schlechte Noten geben kann, weil alles irgenwie unter die Gaußkurve passen muss, gibt man die schlechten Noten halt den Schülern, bei denen kein Widerstand zuerwarten ist. Sind die Eltern Akademiker, werden die sich mit großer wahrscheinlichkeit beim Lehrer über dessen mangelndes Urteilsvermögen beschweren. Ein Arbeiter wird das nicht tun.


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31.07.2018 um 14:42
Zitat von roadcaptainroadcaptain schrieb:a sicher ist da alles voll mit Nichtakademikern. Akademiker ist man ja auch erst, wenn man einen Universitätsabschluss hat und nicht schon als Schüler oder Student. Aber macht ja nichts - der Begriff ist halt nicht jedem geläufig.
Nee du es ging um die Eltern. Musst schon den Kontext lesen.
Zitat von roadcaptainroadcaptain schrieb:etzt ist es in den naturwissenschaftlichen Fächern und der Mathematik nicht so einfach, eine Note nach oben oder unten zu "schieben". Da gibt es richtig und falsch. Anders bei Sprachen und in den Geisteswissenschaften überhaupt. Hat der Schüler im Aufsatz das Thema verfehlt, oder eine besonders interssante Variante des Themas aufgezeigt?
TJa vielleicht braucht Schule ein 4 Augen Prinzip bzgl Geisteswissenschaftlicher Fächer.
Zitat von roadcaptainroadcaptain schrieb:Ja, und da man nicht nur gute, mittlere oder oder nur schlechte Noten geben kann, weil alles irgenwie unter die Gaußkurve passen muss, gibt man die schlechten Noten halt den Schülern, bei denen kein Widerstand zuerwarten ist
MMh, welchen Einfluss hat die Beschwerde der Eltern? Wieviel Spielraum bleibt um Noten fast beliebig zu verteilen.


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31.07.2018 um 15:38
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Nee du es ging um die Eltern. Musst schon den Kontext lesen.
ich lese das, was da geschrieben steht.
Nicht zwischen den Zeilen oder sonstwo, was der Autor vielleicht gemeint haben mag, aber nicht so ausgedrückt hat. Vielleicht ist das ja der Grund, dass ich im Deutschaufsatz und in den Sprachen immer schlechte Noten bekam.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:MMh, welchen Einfluss hat die Beschwerde der Eltern?
Ein Akademiker-Elternteil ruft den Lehrer an oder erscheint sogar persönlich bei ihm und nimmt ihm eine Stunde seiner ach so knapp bemessenen Freizeit. Der Lehrer wird sich gründlich überlegen, ob er dem Schüler nochmal eine schlechte Note gibt
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Wieviel Spielraum bleibt um Noten fast beliebig zu verteilen.
ein recht großer.

Ein Mitschüler aus der Arbeiterklasse (gemeint ist die soziale Schicht) hatte in einer Art Nacherzählung im Französichuntericht wegen zu vieler Rechtschreibfehler (das kleine "j" fast immer ohne Punkt drauf geschrieben) eine 5 bekommen. Da er auch sonst in den Sprachen keine guten Noten bekam, rückte die Gefahr, das Schuljahr wiederholen zu müssen, immer näher. Das fanden auch einige andere Mitschüler als ungerecht und zeigten ihm deren Hefte, die den gleichen "Fehler" enthielten. Darauf angesprochen entgegnete der Lehrer, dass er das dort nicht beanstandet habe, weil es halt deren "Handschrift" sei, das kleine "j" meistens ohne Punkt zu schreiben.

Die Eltern des Schülers, die beide berufstätig waren, haben sich nicht beschwert. Das wäre auch schwer möglich gewesen, denn beide hatten weder am Arbeitsplatz in der Fabrik und im Kaufhaus während der Arbeitszeit noch zuhause ein Telefon zur Verfügung. In seiner knapp bemessenen Freizeit wollte man den Lehrer natürlich auch nicht stören. Das hätte ihn ja wirklich verärgern können. Aber hätte der Lehrer sich das auch bei dem Sohn/Tochter eines Rechtsanwaltes getraut????

Man kann mir jetzt natürlich entgegenhalten, das Ganze sei lange her und heute sei alles anders. Das mag zu einem nicht unerhebliche Teil auch so sein. Natürlich gibt es auch gute, gerechte und engagierte Lehrer, aber es gibt sicher auch noch diejenigen, die Weg des geringsten Widerstandes gehen.


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31.07.2018 um 16:39
Zitat von roadcaptainroadcaptain schrieb: In seiner knapp bemessenen Freizeit wollte man den Lehrer natürlich auch nicht stören. Das hätte ihn ja wirklich verärgern können
Tja selber schuld dann.

Und diese Mentalität geben diese Eltern an die Kinder weiter... Man sollte schon etwas Durchsetzungsvermögen vermitteln. Nur die harten komm in garten


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31.07.2018 um 16:47
Zitat von roadcaptainroadcaptain schrieb:ich lese das, was da geschrieben steht.
Nicht zwischen den Zeilen oder sonstwo, was der Autor vielleicht gemeint haben mag, aber nicht so ausgedrückt hat. Vielleicht ist das ja der Grund, dass ich im Deutschaufsatz und in den Sprachen immer schlechte Noten bekam
Ja, dann kann ich nix machen, hätte ich schöner schreiben können, war aber im Kontext ersichtlicher.

Und ja mehr als das bloße Wort lesen ist manchmal hilfreich, grade bei Diskussionen.
Zitat von roadcaptainroadcaptain schrieb:Ein Akademiker-Elternteil ruft den Lehrer an oder erscheint sogar persönlich bei ihm und nimmt ihm eine Stunde seiner ach so knapp bemessenen Freizeit. Der Lehrer wird sich gründlich überlegen, ob er dem Schüler nochmal eine schlechte Note gibt
MMh, also meinst du Lehrer knicken sofort ein sobald die Eltern sie einer Stunde belästigen. Also eine Option die erstmal unabhängig vom Einkommen möglich wäre, im gegenteil das würde ja sogar die Arbeitslosen Elternteile in den Vorteil setzen.
Zitat von roadcaptainroadcaptain schrieb:Ein Mitschüler aus der Arbeiterklasse (gemeint ist die soziale Schicht) hatte in einer Art Nacherzählung im Französichuntericht wegen zu vieler Rechtschreibfehler (das kleine "j" fast immer ohne Punkt drauf geschrieben) eine 5 bekommen. Da er auch sonst in den Sprachen keine guten Noten bekam, rückte die Gefahr, das Schuljahr wiederholen zu müssen, immer näh
Mmh. Klingt bis jetzt noch ganz korrekt.
Zitat von roadcaptainroadcaptain schrieb:Das fanden auch einige andere Mitschüler als ungerecht und zeigten ihm deren Hefte, die den gleichen "Fehler" enthielten. Darauf angesprochen entgegnete der Lehrer, dass er das dort nicht beanstandet habe, weil es halt deren "Handschrift" sei, das kleine "j" meistens ohne Punkt zu schreiben.
Und hier ließe sich das ganze klar ja nachweisen.
Zitat von roadcaptainroadcaptain schrieb:Die Eltern des Schülers, die beide berufstätig waren, haben sich nicht beschwert.
Ach ich vergaß bei den höheren Einkommenschichten geht ja nicht arbeiten. Sorry das die Beruftätigkeit hatten ist ja kein Grund keine Beschwerde einzulegen. Es ist eher die Haltung oder das Nichtwissen um diese Möglichkeit was sie vielleicht aufhält.
Zitat von roadcaptainroadcaptain schrieb:enn beide hatten weder am Arbeitsplatz in der Fabrik und im Kaufhaus während der Arbeitszeit noch zuhause ein Telefon zur Verfügung. I
Interessante Arbeitsplätze wo man nirgendwo eine Telefonat einrichten kann. Wir sind also in den tiefen 80er?
Zitat von roadcaptainroadcaptain schrieb:In seiner knapp bemessenen Freizeit wollte man den Lehrer natürlich auch nicht stören. Das hätte ihn ja wirklich verärgern können. Aber hätte der Lehrer sich das auch bei dem Sohn/Tochter eines Rechtsanwaltes getraut????
KEine Ahung sag du es mir. Geschichten sind gut und schön, aber was können wir jetzt wirklich über Mio Schüler über die Jahre sagen das sie nur aufgrund des Berufes der Eltern benachteiligt wurden.


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31.07.2018 um 17:21
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Interessante Arbeitsplätze wo man nirgendwo eine Telefonat einrichten kann. Wir sind also in den tiefen 80er?
nein, in den sechzigern.
Da war es noch ziemlich unüblich, dass private Haushalte in der "Arbeiterklasse" ein Telefon hatten. In Fabriken wurde meistens im Akkord gearbeitet. Da konnte man außer in den Pausen (15 + 30 min) den Arbeitsplatz nicht verlassen. In einer Fabrik, in der ich mal eine Zeitlang gearbeitet habe, gab es auch keine Telefonzelle in erreichbarer Nähe. Ein Telefon am Arbeitsplatz hatten nicht einmal die "kleinen" Angestellten
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:MMh, also meinst du Lehrer knicken sofort ein sobald die Eltern sie einer Stunde belästigen.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Ach ich vergaß bei den höheren Einkommenschichten geht ja nicht arbeiten. Sorry das die Beruftätigkeit hatten ist ja kein Grund keine Beschwerde einzulegen. Es ist eher die Haltung oder das Nichtwissen um diese Möglichkeit was sie vielleicht aufhält.
was muss ich hier zwischen den Zeilen lesen?
Klingt irgendwie komisch, aber das hängt sicher nicht mit Legasthenie zusammen, sondern Du willst damit etwas ganz besonderes ausdrücken. Geht das auch in leichter Sprache, damit auch ich es verstehe?
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:roadcaptain schrieb:
In seiner knapp bemessenen Freizeit wollte man den Lehrer natürlich auch nicht stören. Das hätte ihn ja wirklich verärgern können. Aber hätte der Lehrer sich das auch bei dem Sohn/Tochter eines Rechtsanwaltes getraut????
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:KEine Ahung sag du es mir. Geschichten sind gut und schön, aber was können wir jetzt wirklich über Mio Schüler über die Jahre sagen das sie nur aufgrund des Berufes der Eltern benachteiligt wurden.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Und ja mehr als das bloße Wort lesen ist manchmal hilfreich, grade bei Diskussionen.



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31.07.2018 um 17:28
Zitat von roadcaptainroadcaptain schrieb:nein, in den sechzigern.
Da war es noch ziemlich unüblich, dass private Haushalte in der "Arbeiterklasse" ein Telefon hatten. In Fabriken wurde meistens im Akkord gearbeitet. Da konnte man außer in den Pausen (15 + 30 min) den Arbeitsplatz nicht verlassen. In einer Fabrik, in der ich mal eine Zeitlang gearbeitet habe, gab es auch keine Telefonzelle in erreichbarer Nähe. Ein Telefon am Arbeitsplatz hatten nicht einmal die "kleinen" Angestellten
MMh, ob das Beispiel so wirklich relevant ist für die Heutige Problematik?

Da bleibt dann wohl nur der Briefverkehr.

Wie erwähnt fehlt da aber das Motiv das der Lehrer den Schüler extra Fehler ankreidete weil sein Eltern aus der Werktätigen Bevölkerung kamen?


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31.07.2018 um 17:37
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Wie erwähnt fehlt da aber das Motiv das der Lehrer den Schüler extra Fehler ankreidete weil sein Eltern aus der Werktätigen Bevölkerung kamen?
Zitat von roadcaptainroadcaptain schrieb:Eine Aussage hat mich schockiert: Man kann nicht nur gute, mittlere oder oder nur schlechte Noten geben.
da musste man nicht einmal zwischen den Zeilen lesen - aber es ist trotzdem nicht bei Dir angekommen

Der Lehrer brauche Noten für beide Seiten der "Gaußkurve" (Wikipedia: Normalverteilung)


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31.07.2018 um 17:41
Ich muss dich auch enttäuschen, ich denke nicht dass es da einen ursächlichen Zusammenhang gibt.

Wir leben nicht in einem Kastensystem, sondern in einer Bürokratie, die Lehrern wenig Spielraum gibt nach Gusto zu benoten.

Die Lehrpläne sind didaktisch so aufgebaut, dass jedes Kind, ausreichende Sprachkompetenz vorausgesetzt, dem Unterricht folgen und sich aktiv einbringen kann. Für Schulerfolg genügt es, im Unterricht präsent zu sein, den Stoff aufzunehmen und in Prüfungen wiedergeben zu können. Das ist jedem Kind möglich, egal aus welchem Umfeld es stammt.

Natürlich kann es immer Situationen geben, an denen das Kind nicht schuld ist und die es daran hindern sein Potenzial auszuschöpfen.

Dazu gehören Situationen wie Mobbing, häusliche Gewalt, Krankheit usw., - aber sicher nicht die Bereitschaft der Eltern, dem Lehrer bei Missfallen der Benotung mit einem Anwalt auf die Pelle zu rücken.

Der Benotungsspielraum ist wie gesagt nicht unendlich. Mehr als eine halbe Note dürfte der kaum liegen. Wenn ein Kind mit einer Fünf nach Hause kommt, dann könnte das durchaus daran liegen, dass es vom Stoff überfordert war oder keine Lust hatte zu lernen. Kein Anwalt wird da das unverstandene kleine Genie herausklagen können.

Ein Lehrer kennt seine Schüler außerdem gut genug um einzuschätzen, ob sie dauerhaft lernunwillig sind oder ob sie einfach nur während einer Arbeit in schlechter Form waren. Davon macht der seine Gymnasialempfehlung nicht abhängig.

Ich sehe da so manchen Zusammenhänge, aber mit dem Bildungshintergrund der Eltern hat das nichts zu tun.

Außerdem leben wir in einer Demokratie, wo sich auch ein erboster Arbeiter einen Anwalt nehmen kann, wenn er meint einen zu brauchen.


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31.07.2018 um 18:16
Zitat von LilwaniLilwani schrieb:aber sicher nicht die Bereitschaft der Eltern, dem Lehrer bei Missfallen der Benotung mit einem Anwalt auf die Pelle zu rücken.
da hast Du auch ein wenig weit interpretiert. Ich habe nur den Anwalt als Vater im Beispiel genannt - nicht dass ein Anwalt beruflich tätig wird.
Zitat von LilwaniLilwani schrieb:Außerdem leben wir in einer Demokratie, wo sich auch ein erboster Arbeiter einen Anwalt nehmen kann, wenn er meint einen zu brauchen.
wenn er ihn denn bezahlen kann. Die Vertrags- oder Verkehrsrechtsschutzversicherung deckt das nicht ab.

Aber mal ein etwas neueres nicht so krasses Beispiel:

Wir haben einige Jahre in einer Stadt mit etwa 50.000 Einwohnern gewohnt. Unter unseren Bekannten befanden sich auch einige Lehrer. Irgendwann kam das Gespräch auf den Notendurchschnitt in den Abiturklassen.

Die Stadt hatte zwei Gymnasien. Eins lag im östlichen Teil der Stadt, eins im westlichen Teil der Stadt. Der östliche Teil der Stadt war als Wohngegend deutlich attraktiver als der westliche, zum Rhein hin gelegene Teil mit Industriegebieten.

In dem Gymnasium im östlichen Teil der Stadt soll der Notendurchschnitt in den Abiturklassen konstant über Jahre höher gewesen sein als in dem anderen Gymnasium.

Wie kam das? Von einem der Lehrer wurde es - aus meiner Sicht plausibel - so erklärt:

Das Gymnasium im östlichen Teil der Stadt in der attraktiven Wohngegend wird von Schülern besucht, deren Eltern sich die Mieten und Grundstückspreise dort leisten können. Also nicht typische Arbeiterklasse, sondern "Besserverdiener" mit wahrscheinlich auch höherem Bildungsniveau. Von den Besserverdiener-Eltern wird erwartet, dass deren Kinder mindestens eine 2 mit nach Hause bringen. Bei einer 3 wird die Nase gerümpft und bei einer 4 gibt es richtig Zoff. Das mag die Schüler - und vielleicht auch die Lehrer - anspornen.

Bei den Schülern aus der "Arbeiterklasse" sollte das nicht so sein. Deren Eltern freuten sich über eine 3 und waren auch bei einer 4 noch froh, dass die Versetzung nicht in Gefahr war.


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31.07.2018 um 18:18
Zitat von roadcaptainroadcaptain schrieb:da musste man nicht einmal zwischen den Zeilen lesen - aber es ist trotzdem nicht bei Dir angekommen

Der Lehrer brauche Noten für beide Seiten der "Gaußkurve"
Ja ich weiß das sie die nach der Gaußkurve verteilen. Die Frage ist ob Gute Leistungen so negiert werden können und das der Lehrer da nach dem Beruf der Eltern entscheidet?

Dafür fehlt mir irgendwie der Nachweis.
Zitat von roadcaptainroadcaptain schrieb:Das Gymnasium im östlichen Teil der Stadt in der attraktiven Wohngegend wird von Schülern besucht, deren Eltern sich die Mieten und Grundstückspreise dort leisten können. Also nicht typische Arbeiterklasse, sondern "Besserverdiener" mit wahrscheinlich auch höherem Bildungsniveau. Von den Besserverdiener-Eltern wird erwartet, dass deren Kinder mindestens eine 2 mit nach Hause bringen. Bei einer 3 wird die Nase gerümpft und bei einer 4 gibt es richtig Zoff. Das mag die Schüler - und vielleicht auch die Lehrer - anspornen.
Ja eben, da sind wir ja über die Vermittlung von Werten, Erwartungshaltungen etc. Im Grund alles keine Dinge die vom EInkommen abhängig sind sondern von der Einstellung zum Thema Schule.

wie schon in meinem ersten Post zum Thema erwähnt


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31.07.2018 um 18:38
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Ja eben, da sind wir ja über die Vermittlung von Werten, Erwartungshaltungen etc. Im Grund alles keine Dinge die vom EInkommen abhängig sind sondern von der Einstellung zum Thema Schule.
Eben, es einfach herunter zu brechen das es nur Akademikerkinder aufs Gymnasium schaffen ist halt zu kurz gedacht.


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31.07.2018 um 18:47
Ja, sicher ist es dass, aber das gibt nun mal die Korrelation aus Statistik als Zusammenhang an. Nur die Frage nach dem "warum" ist dann doch komplexer als es nur auf das "Geld" zu schieben.

Wir erleben ja das selbe durchaus in der Abwärtspirale, wo die Kinder den negativen Kreislauf nicht entkommen können. Man denke da an die Geschichte mit den Pausenbroten. Jetzt könnte man meinen die Familien habe kein Geld für Brot, es ist aber eher so das die Schulkinder in einigen Familien als einzige einen geregelten Ablauf haben, die Eltern kümmern sich also nicht drum ein "Pausenbrot" zu schmieren etc.


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31.07.2018 um 18:59
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Ja eben, da sind wir ja über die Vermittlung von Werten, Erwartungshaltungen etc. Im Grund alles keine Dinge die vom EInkommen abhängig sind sondern von der Einstellung zum Thema Schule.
Das ist doch lebensfremd.

Gehst Du mit mir konform, dass eine Korrelation zwischen beruflicher Position und Einkommen besteht? Wenn nicht, dann können wir hier aufhören zu dsikutieren.

Da ist ein Diplomkaufmann, der Verkaufsleiter in einem Unternehmen ist. In der Mittagspause und bei der Afterworkparty unterhält der sich mit Kollegen und Mitarbeitern nicht nur über Tennis und schnelle Autos. Da sind auch die eigenen Kinder schon öfters mal Thema. Wie kommt das bei Kollegen - und vor allem Mitarbeitern - an, wenn der Herr Diplomkaufmann erzählt, dass sein Sohn / Tochter wohl demnächt vom Gymnasium auf die Realschule oder gar Hauptschule wechseln muss?
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Nein sie müssen von den Lehrern nicht benachteiligt werden wieso? Bestenfalls kann es sein das sie eine stärkere Tendenz haben den Unterricht zu stören?
Warum haben Kinder aus der "Arbeiterklasse" eine stärkere Tendenz, den Untericht (auf dem Gymnasium) zu stören????
In der Berufsschule mag das anders sein.

Zu meiner Schulzeit - ist schon lange her - war es eher umgekehrt. Die "Arbeiterkinder" waren froh, dass sie auf dem Gymnasium "geduldet" waren. Die wurden nicht von ihren Eltern aufs Gymasium "geschickt", sondern die mussten darum kämpfen aus Gymnasium gehen zu dürfen, weil sie nicht wie ihre Eltern für kleines Geld in der fabrik schuften wollten (wie wohl auch die TE). Sollte das heute soviel anders sein?

Die, die den Unterricht regelmäßig störten, das waren andere. Ich erinnere mich da an einen Mitschüler, dessen Familie gehörte ein mittelständisches Uternehmen, das er so oder so mal erben würde.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb: Jetzt könnte man meinen die Familien habe kein Geld für Brot, es ist aber eher so das die Schulkinder in einigen Familien als einzige einen geregelten Ablauf haben, die Eltern kümmern sich also nicht drum ein "Pausenbrot" zu schmieren etc.
sowas gibt es und wahrscheinlich auch nicht wenige. Trotzdem ist es sehr schwer z. B. von einer durch Grundsicherung aufgestockten kleinen Rente zu leben, wenn man ehemaliger Selbstständiger wegen Krankheit in Frührente gehen musste. Ein Bekannter hat nach Abzug der Miete etwa noch 100 € im Monat für Hygieneartikel, Kleidung und Nahrung übrig und keine Chance, dass sich das jemals ändern wird. Er hätte sich halt andere Eltern aussuchen sollen. Aber das ist ein anderes Thema.

Jetzt hat es sich wohl draußen genug abgekühlt, dass ich mein klimatisiertes Büro verlassen kann. Bin ich nicht ein Leistungsträger, wenn ich erst um 7:00 Uhr das Büro verlasse?


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31.07.2018 um 19:01
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Wir erleben ja das selbe durchaus in der Abwärtspirale, wo die Kinder den negativen Kreislauf nicht entkommen können. Man denke da an die Geschichte mit den Pausenbroten. Jetzt könnte man meinen die Familien habe kein Geld für Brot, es ist aber eher so das die Schulkinder in einigen Familien als einzige einen geregelten Ablauf haben, die Eltern kümmern sich also nicht drum ein "Pausenbrot" zu schmieren etc.
Das sind dann aber keine Arbeiterfamilien, sondern Assifamilien. Man verzeihe mir die deutlichen Worte.
Zitat von roadcaptainroadcaptain schrieb:Das Gymnasium im östlichen Teil der Stadt in der attraktiven Wohngegend wird von Schülern besucht, deren Eltern sich die Mieten und Grundstückspreise dort leisten können. Also nicht typische Arbeiterklasse, sondern "Besserverdiener" mit wahrscheinlich auch höherem Bildungsniveau. Von den Besserverdiener-Eltern wird erwartet, dass deren Kinder mindestens eine 2 mit nach Hause bringen. Bei einer 3 wird die Nase gerümpft und bei einer 4 gibt es richtig Zoff. Das mag die Schüler - und vielleicht auch die Lehrer - anspornen.
Das mag sie anspornen, aber wie weit man mit dieser Art Ansporn kommt ist ne andere Frage. Kein Kind bringt eine Zwei nach Hause, nur weil es die Eltern erwarten, und ebensowenig bringt dasselbe Kind eine Vier nach Hause weil die Eltern so schön gechillt sind. Wenn das Kind interessiert und weder über-noch unterfordert ist, bringt es die Zwei aus eigenem Antrieb. Eher wäre es plausibel, dass es schlechtere Noten als die erwarteten bringt, weil der Druck zu groß ist.

Es wäre ebenso plausibel, dass an der einen Schule unter den Lehrern ein anderer Korpsgeist herrscht als an der anderen. Vielleicht herrscht an der einen Schule ein Gruppendruck im Lehrerzimmer, die Kinder streng zu benoten (vielleicht weil der Direktor der strenge Typ ist dem keiner widerspricht), während an der anderen Schule eher ein Wettbewerb herrscht "Meine Schüler haben bessere Noten als deine, ich bin nämlich die bessere Lehrkraft, äääätsch!"


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31.07.2018 um 19:08
@Emmalie
Mach die Ausbildung einfach und lass Dich von niemanden bremsen.

Wenn man etwas wirklich will, kann man es auch durchziehen!


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31.07.2018 um 19:18
Der soziale Status mag ein paar Türen öffnen aber wenn du nur Grütze im Hirn hast, bringen dir auch erfolgreiche Akademikereltern nichts mehr.

Andersherum funktioniert das auch.


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31.07.2018 um 19:19
Der Schulerfolg ist auch in nicht geringen Maße erblich bedingt (im biologischen Sinn).


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31.07.2018 um 19:24
Zitat von LilwaniLilwani schrieb:Es wäre ebenso plausibel, dass an der einen Schule unter den Lehrern ein anderer Korpsgeist herrscht als an der anderen. Vielleicht herrscht an der einen Schule ein Gruppendruck im Lehrerzimmer, die Kinder streng zu benoten (vielleicht weil der Direktor der strenge Typ ist dem keiner widerspricht), während an der anderen Schule eher ein Wettbewerb herrscht "Meine Schüler haben bessere Noten als deine, ich bin nämlich die bessere Lehrkraft, äääätsch!"
das mag es geben, aber es waren Lehrer von beiden Schulen anwesend und es wurde anders dargestellt.
Zitat von LilwaniLilwani schrieb:Das mag sie anspornen, aber wie weit man mit dieser Art Ansporn kommt ist ne andere Frage. Kein Kind bringt eine Zwei nach Hause, nur weil es die Eltern erwarten, und ebensowenig bringt dasselbe Kind eine Vier nach Hause weil die Eltern so schön gechillt sind.
Ist es heute nicht mehr so, dass man sich gute Noten erarbeiten muss - also sich auch außerhalb der Schule hinsetzen und lernen muss?

Wer bereit ist, da mehr Zeit zu investieren, wird bei vergleichbarer Begabung auch bessere Noten erzielen. Und da hat das Eltenhaus aus meiner Sicht einen großen Einfluß. Wenn da irgendwelche zeitintensiven Freizeitaktivitäten mal so lange eingeschränkt werden, bis die Noten wieder besser werden, wird das schon Wirkung zeigen.


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31.07.2018 um 19:31
Zitat von roadcaptainroadcaptain schrieb:Ist es heute nicht mehr so, dass man sich gute Noten erarbeiten muss - also sich auch außerhalb der Schule hinsetzen und lernen muss?

Wer bereit ist, da mehr Zeit zu investieren, wird bei vergleichbarer Begabung auch bessere Noten erzielen. Und da hat das Eltenhaus aus meiner Sicht einen großen Einfluß. Wenn da irgendwelche zeitintensiven Freizeitaktivitäten mal so lange eingeschränkt werden, bis die Noten wieder besser werden, wird das schon Wirkung zeigen
Und was hindert einen Geringverdiener, seinem Kind zu sagen dass es sich hinsetzen und seine Hausaufgaben machen soll? Ich habe durchaus schon Putzfrauen und Hotelportiers kennengelernt, die auf ihre Kinder in der Hinsicht gut geachtet haben.

Anderer Punkt: wenn Freizeitaktivitäten eingeschränkt werden, führt das meiner Erfahrung nach nicht zu fleißigen, sondern zu schmollenden Kindern ;-) Man erreicht wenig mit negativem Druck.


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