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> Praktisch war die führende Rolle der SED bereits vor der Gründung der DDR
> festgeschrieben, formell erst später.
Was interessiert das werktätige Volk die Beschlüsse einer Partei, solange sie nicht in der Praxis umgesetzt wurden? Deine Einwände lösen sich wieder mal in warme Luft auf, denn in die tägliche Praxis umgesetzt wurde die führende Rolle erst nach der 2. Parteikonferenz im Jahre 1952, während sie formell schon viel länger bestand.
> Welche DDR-Epoche war denn ok? Die, als "widerspenstige" Bürger von den Sowjets
> in den alten Konzentrationslagenn interniert wurden, die als die Sowjets jegliche
> demokratische Bestrebungen niederwalzten oder der Mauerbau?
Nur um Dich vor dem zu befürchtenden Irrglauben zu bewahren, die "widerspenstige" Bürger seien gegen die sozialistische Gesellschftsordnung gewesen: Das waren sie zum größten Teil nicht. Sie wollten sich lediglich nicht schon wieder bevormunden lassen.
"[...] Auf der I. Parteikonferenz im Januar 1949 wurde zudem deutlich, dass sich die stalinistischen Kräfte erfolgreich in der SED durchgesetzt hatten. Sie wurde streng nach den Regeln einer leninschen Partei umgebildet, aufgebaut nach dem Prinzip des „demokratischen Zentralismus“. Dazu gehörte die Aufgabe der weltanschaulichen Neutralität zugunsten eines strengen Materialismus, die alleinige Orientierung am Marxismus-Leninismus als „wissenschaftliche Weltanschauung“ und die Bekämpfung aller sozialdemokratischen Tendenzen. Etwa 150.000 Mitglieder wurden ausgeschlossen.
Begleitet wurden diese Prozesse von Vorgängen, wie sie in der Sowjetunion seit Stalins Machtübernahme stattfanden. Verfolgungen, Verhaftungen, Anklagen und Verurteilungen von ehemaligen Sozialdemokraten, Arbeiterfunktionären, ehemaligen Mitgliedern von KPO und SAP und Westemigranten der KPD unter direkter Mitwirkung der Parteikontrollkommission und später von Organen der DDR (Ministerium für Staatssicherheit, Volkspolizei, Justizapparat) sicherten den stalinistisch Kräften in der SED die Vorherrschaft. Damit wurde die SED zur staatstragenden Partei der DDR, neben der die anderen Blockparteien nur eine Nebenrolle spielten. Auf der II. Parteikonferenz wurden 1952 die Grundlagen für den Umbau der Gesellschaft für den Aufbau des Sozialismus in der DDR beschlossen[...]"
Und das war das endgültige Ende des Mitspracherechts des "kleinen Mannes".