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Rassismus

25.010 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rassismus, AFD, Rechtsextremismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rassismus

17.10.2020 um 14:10
Jemand, der sich weigert, einer Frau zur Begrüßung die Hand zu reichen, ist in meinen Augen ein verkorkster, rassistischer, sexistischer Fanatiker, der nicht besser ist als jemand, der einem Menschen anderer Hautfarbe nicht die Hand gibt. Und wenn ich dann lesen muss, dass so jemand das doch aus Respekt tut, fällt mir nichts mehr ein. Respekt vor unserer Gesellschaftsordnung kann es nicht sein.


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17.10.2020 um 14:17
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Wenn der Grundtenor ist, dass Weisse kein Opfer von Rassismus sein können, dann ist man an einer Lösung nicht interessiert. Da will man lediglich sich eine Exklusivität sichern.
Ich glaube kaum, dass dies der Grundtenor in diesem Rassismus-Thread sei.

Ich beispielsweise stimme überein mit:
Zitat von NarrenschifferNarrenschiffer schrieb am 05.01.2020:Wer mit Kenntnis dieser politischen Aussage noch meint, es gäbe keinen Rassismus gegen Weiße, sollte sich überlegen, ob mit diesem Gedanken nicht der Nationalsozialismus verharmlost wird.
Hintergrund:
Was ist gemeint?
Das hier:
https://www.ns-archiv.de/krieg/untermenschen/himmler-fremdvolk.php
Rassisten=Nationalsozialisten bezeichnen sich in diesem Pamphlet selbst stolz als Rassisten!

Und schließlich gabs ein Blutschutzgesetz (erlassen am 15. September 1935 ) wirklich!

Was soll zusätzlich noch an Beweisen und Quellen notwendig sein?
Diese Tatsache sollte Teil der Allgemeinbildung sein und heute noch jeden Menschen umtreiben!

https://www.h-ref.de/_redaktion/quellenverzeichnis.php#kuehnl


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17.10.2020 um 14:24
@eckhart
Ich glaub, der Denkfehler einiger, die die unsinnige Meinung vertreten, es könne keinen Rassismus gegen Weisse geben, liegt daran, dass sie sich auf (falsche) Theorien aus den USA beziehen, die aber überhaupt nicht auf Europa übertragbar sind, gerade auf Deutschland nicht. Rassismus gegen Weisse gab es hier wohl unbestritten und in grausamster, menschenverachtendster Art.


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17.10.2020 um 14:31
Zitat von abberlineabberline schrieb:Ich glaub, der Denkfehler einiger, die die unsinnige Meinung vertreten, es könne keinen Rassismus gegen Weisse geben, liegt daran, dass sie sich auf (falsche) Theorien aus den USA beziehen, die aber überhaupt nicht auf Europa übertragbar sind, gerade auf Deutschland nicht.
Was Du glaubst ist mir egal.
Ich beherzige
Tatsächlich aber markiert der ausländische Blick Formen des Rassismus in Deutschland, wie sie auch in anderen Ländern so präsent wie problematisch sind. Gemeint sind damit sämtliche Formen einer Anfeindung von Gruppen, die sich durch bestimmte reale oder imaginierte Merkmale auszeichnen. Diese weite Definition des Rassismus ist im deutschen Sprachraum eher ungewöhnlich. So definiert die online-Enzyklopädie 'Wikipedia' den Rassismus gleich im ersten Satz als eine "Ideologie", welche "die 'Rasse' als grundsätzlichen bestimmenden Faktor menschlicher Fähigkeiten und Eigenschaften deutet."[2] Mit anderen Worten: Unter Rassismus versteht man im deutschen Sprachraum zunächst gar keine Form von Diskriminierung oder Ausgrenzung, sondern eine theoretische Position: die Annahme nämlich, dass es Rassen gibt und die Rassenzugehörigkeit sämtliche Eigenschaften und Fähigkeiten der Menschen bestimme. Erst in einem zweiten Schritt, durch Vergleich der verschiedenen Rassen, entstünden unterschiedliche Bewertungen, die dann, in einem dritten Schritt, ausgrenzendes Handeln legitimierten.[3]

In Deutschland versteht man unter "Rassismus" eher eine Theorie, im Ausland eher eine Praxis
Quelle: https://www.bpb.de/politik/extremismus/rechtsextremismus/213691/warum-ist-es-so-schwer-von-rassismus-zu-sprechen
Dieser ganze Thread hier dokumentiert die Schwierigkeiten unter uns über Rassismus zu sprechen. :D


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17.10.2020 um 14:48
Wenn das Wort "Rassismus" nicht geeignet ist, dann muss man so was wie "Abneigung/Ablehnung gegen Weiße" verwenden.


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17.10.2020 um 15:47
Zitat von eckharteckhart schrieb:Ich glaube kaum, dass dies der Grundtenor in diesem Rassismus-Thread sei.
Eckhart, beachte den roten Beitrag den du hier vor dem Posten akzeptierst.
Ich bezog mich aber auf den Beitrag des WDR. Dort sagt eine Frau, dass es Rassismus gegen Weiße nicht gibt.
Sie bezieht sich dort scheinbar auf die Hautfarbe.

Es ist ein reines Bubbledenken, bestärkt durch Social Media, was aber schlicht und ergreifend falsch ist.


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17.10.2020 um 16:54
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Eckhart, beachte den roten Beitrag den du hier vor dem Posten akzeptierst.
Danke! Bestätigt am 15.10 2020 13:08
Letzte Änderung 17.10.2020 16:52


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17.10.2020 um 17:50
Zitat von RealoRealo schrieb am 02.10.2020:Ach, viel mehr als dass "die Polacken stinken und klauen" war da nicht übrig geblieben. Das erste wirkliche rassistische Feindbild der Nachkriegs-Deutschen waren eher die Sinti und Roma ("Zigeuner"); viel stärker verankert war aber der nichtrassistische Groll auf die Siegermächte und die Beschämung gegenüber den Amis, die den Kindern Süßigkeiten schenkten und der Jugend Rock'n'Roll brachten.
Da muss ich teilweise widersprechen. Es wäre ja schon ein Wunder gewesen, wenn der Hass auf Juden, Slawen und Roma/Sinti, der in den 12 Jahren Nazi-Herrschaft täglich geschürt wurde, mit Knopfdruck 1945 verschwunden gewesen wäre. In Bezug auf Slawen/Osteuropäer gab es auch (in Westdeutschland) nach 1945 keine Versöhnung (anders als etwa beim vormaligen "Erzfeind" Frankreich) und keine Aufarbeitung (es gibt meines Wissens in ganz Deutschland kein Denkmal für die Millionen ermordeten Slawen). Und die Assoziation Osteuropa=minderwertig hat sich bis heute gehalten. Ich hatte in meiner Jugend einige russlanddeutsche Freunde, die obwohl sie keine Russen, sondern eben deutschstämmig waren - und auch so aussahen - und deutsche Namen hatten, die nicht in manche Diskos durften (wegen des Geburtsorts im Pass) und regelmäßig aufgrund ihrer russischen Herkunft angefeindet wurden (in den 90er und 00er Jahren).

Und waren es in der NS-Zeit vor allem osteuropäische Zwangsarbeiter, die in den Betrieben oder Bauernhöfen ausgebeutet wurden, sind es auch heute noch überwiegend Osteuropäer, die als Erntehelfer oder am Fließband Drecksjobs machen.

Wären Osteuropäer nicht weiß, dann würden Antirassisten wohl über Generationen fortwirkende Machtstrukturen erkennen können. Aber die sind eben auf den globalen Süden fokussiert und ignorieren die historische Rolle Deutschlands in Osteuropa.


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17.10.2020 um 17:56
Zitat von RealoRealo schrieb am 07.10.2020:Das ist so nicht richtig, es gibt kein "rassistisches Gen", Aber schon in der frühen Sozialisation lernt der/die Weiße, dass Nichtweiße gesellschaftlich benachteiligt sind, also "minderwertig". Die Entrassifizierung beginnt in dem Moment, wo man dieses Narrativ aus eigener Erkenntnis und Moral verwirft, häufig gegen den Widerstand der (rassistischen) Mitwelt oder Peer Group.
Antirassisten glauben, dass alle, die noch nicht die Antirassismuslehre verinnerlicht haben, Rassisten sind. Deshalb wollen sie (wie andere religiöse Gruppierungen auch) möglichst früh Kinder mit ihrer Antirassismuslehre beglücken, um sie vor dem Sündenfall (Rassismus) zu bewahren. Allerdings gehen Antirassisten auch davon aus, dass Weiße nie frei von Rassismus sein können (selbst wenn sie Antirassismuslehre annehmen) und bis zu ihrem Lebensende Antirassismuskurse besuchen und täglich an ihrem Rassismus arbeiten müssen (ein gläubiger Katholik sollte ja auch regelmäßig zur Messe gehen). Von ihrem Rassismus befreit werden Weiße letztlich durch den Tod. Das ist etwas provokant formuliert eine kurze Zusammenfassung der Glaubenslehre der Antirassisten.


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18.10.2020 um 16:14
Zitat von abberlineabberline schrieb:Jemand, der sich weigert, einer Frau zur Begrüßung die Hand zu reichen, ist in meinen Augen ein verkorkster, rassistischer, sexistischer Fanatiker, der nicht besser ist als jemand, der einem Menschen anderer Hautfarbe nicht die Hand gibt. Und wenn ich dann lesen muss, dass so jemand das doch aus Respekt tut, fällt mir nichts mehr ein. Respekt vor unserer Gesellschaftsordnung kann es nicht sein.
Sehe ich auch so und ich war richtig erstaunt, daß dies bei der Einbürgerung berücksichtigt wurde. Die offen zur Schau getragene fundamentalistische Einstellung, die sich in dem Akt des Verweigerns des Handgeben einer Frau für alle Anwesenden zeigte, wird hoffentlich auch in der erwarteten Revision genauso verfassungstreu gewertet werden wie jetzt.


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20.10.2020 um 10:12
Zitat von abberlineabberline schrieb:Rassismus gegen Weisse gab es hier wohl unbestritten und in grausamster, menschenverachtendster Art.
Inwiefern?


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20.10.2020 um 10:29
@cesare
Zur NS Zeit gab es ja wohl Rassismus gegen Weisse genug. Ich versteh Deine Frage nicht


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20.10.2020 um 10:30
Zitat von abberlineabberline schrieb:Zur NS Zeit gab es ja wohl Rassismus gegen Weisse genug.
Du meinst jetzt aber nicht Antisemitismus oder?


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20.10.2020 um 10:33
@cesare
Slawen etc als Untermenschen, Antisemitismus, ich muss Dir das hoffentlich jetzt nicht erklären und werd das auch nicht. Das hatten wir alles schon in der Diskussion hier.


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20.10.2020 um 10:36
Puuhhh. Kurz durchatmen. Du kannst doch nicht die Rassenlehre des "Dritten Reiches" als Beleg nehmen für "Rassismus gegen Weiße".


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20.10.2020 um 10:42
@cesare
Wikipedia: Slawenfeindlichkeit
"Slawenfeindlichkeit ist eine Form von Rassismus"
Wenn Du das anders siehst, bitteschön. Ich werd das Thema aber jetzt nicht zum xten Mal durchkauen, es geht nur darum, dass es das gibt.


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20.10.2020 um 11:25
Zitat von cesarecesare schrieb:Du kannst doch nicht die Rassenlehre des "Dritten Reiches" als Beleg nehmen für "Rassismus gegen Weiße".
Doch, das kann man. Und das schließt nicht nur den Rassismus gegen slawische Volksgruppen ein, sondern auch den Antisemitismus zur Zeit des NS, in welchem Juden als vermeintliche "Rasse" klassifiziert und eben aufgrund dessen im Dritten Reich und darüber hinaus systematisch diskriminiert, verfolgt und ermordet wurden. Daß ihnen das aufgrund der ihnen zugeschriebenen "Rasse" und nicht ihrer weißen Hautfarbe angetan wurde ändert ja nichts daran, daß es sich hierbei faktisch um rasstistisch motivierte Taten gegen eine weiße Minderheit gehandelt hat.


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20.10.2020 um 11:39
@Libertin
nur bezieht sich da Rassismus auf die angebliche "Rasse", die auch unter anderem auf Äusserlichkeiten festgelegt wurde. Es ist also im Grunde so, dass diese Gruppen nicht als Weiße, im Sinne von Arier/Herrenrasse anerkannt wurden. Es kommt eben darauf an, wie man "Weiße" definiert......allein die Hautfarbe ist es nicht. Macht und Einfluss, Herrschaft spielen da eine Rolle.


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20.10.2020 um 11:57
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:nur bezieht sich da Rassismus auf die angebliche "Rasse", die auch unter anderem auf Äusserlichkeiten festgelegt wurde. Es ist also im Grunde so, dass diese Gruppen nicht als Weiße, im Sinne von Arier/Herrenrasse anerkannt wurden. Es kommt eben darauf an, wie man "Weiße" definiert......allein die Hautfarbe ist es nicht. Macht und Einfluss, Herrschaft spielen da eine Rolle.
Das betrifft aber eben nur die Nazis als Anhänger ihrer Arier,- Herrenmenschenideologie. Für alle anderen, die auch bei Juden und Slawen bzgl. weißer Hautfarbe keinen Unterschied machen, ist das beim Thema "Rassismus gegen Weiße" dagegen eher unerheblich.

Bei "Weißsein" als gesellschaftliches Konzept z.B. verstanden ist das eh nochmal eine ganz andere Geschichte. Wobei etwa Juden (insbesondere zur Zeit des NS) da ja wiederum nicht drunter fallen.


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20.10.2020 um 16:50
Zitat von LibertinLibertin schrieb:Das betrifft aber eben nur die Nazis als Anhänger ihrer Arier,- Herrenmenschenideologie.
Das sehe ich auch so!
Zitat von eckharteckhart schrieb am 17.10.2020:https://www.ns-archiv.de/krieg/untermenschen/himmler-fremdvolk.php
ist von Nazis geschrieben worden und fällt für immer auf Nazis zurück.


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