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Rassismus

25.010 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rassismus, AFD, Rechtsextremismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rassismus

15.07.2020 um 21:13
Zitat von pattimaypattimay schrieb:Total irre wie man sich hier im Kreis dreht.
Sind wir jetzt ernsthaft wieder dabei ob Begrifflichkeiten wie "Neger" "Mohr" oder "Zigeuner" rassistisch sind?! :palm:
Ich denke, daß dies nie für alle Situationen und Sichtweisen abschließend und verbindlich geklärt wurde, und wohl auch nicht geklärt wird.


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15.07.2020 um 21:24
Zitat von TripaneTripane schrieb:Ich denke, daß dies nie für alle Situationen und Sichtweisen abschließend und verbindlich geklärt wurde, und wohl auch nicht geklärt wird.
Ist mir einfach absolut schleierhaft was es da zu klären gibt. Die Begriffe sind rassistisch, das ist nichts neues. Trägt jemand so einen Begriff als Familiennamen, dann kann er dafür selbstverständlich recht herzlich wenig und muss oder soll sich deswegen auch nicht umbenennen. Das sagt einem doch der gesunde Menschenverstand. Ansonsten sollten diese zutiefst negativ konnotierten Begriffe aus unserem Sprachgebrauch verschwinden.


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15.07.2020 um 21:27
Zitat von soomasooma schrieb:Das ist wahr, aber bleiben wir doch mal realistisch: wo findet Koloialusmus (hierzulande) wirklich Einzug ins Bewusstsein?
Eigentlich ziemlich häufig. Die Ausbeutung und Aufteilung (spätere Auflösung) von Ländern haben dazu geführt, dass sich koloniale Machtstrukturen (spätere Nationalstaaten) verfestigt und schließlich legitimiert haben. Deswegen scheint das ganze Thema ziemlich fern. Der Post(nach-)kolonialismus als Denkweise führte schließlich u.a. dazu, dass die bisherigen Machtverhältnisse neu überdacht wurden und damals geläufige Begriffe wie "Dritte Welt" (Heute: Eine Welt) geboren wurden. Man ging und geht davon aus, dass die Kolonialzeit mit der wiedererlangten Autonomie der Kolonien nicht beeendet war, sondern der spezielle Geist dieser Taten bei Herrschern und Beherrschten bis heute die Gesellschaften beeinflusst. Die Art und Weise wie wir heute mit Migranten/Flüchtenden in sogenannten modernen Gesellschaften umgehen, hängt immer noch damit zusammen. Die alten Knebelverträge waren die spätere Legitimation für die Ausbeutung von Rohstoffen, teilweise bis heute. Ganz plump und reduziert geschrieben, saufen oft perspektivlose Menschen die aus Regionen stammen, welche die moderne Welt ausbeutet, heute im Mittelmeer ab.

Auch wegen dem ökonomischen Ungleichheitsverhältnis haben sich damals sogeannte "Dritte-Welt-Läden" gegründet. Die Absicht war u.a. die einseitigen Machtverhältnisse auszugleichen.

Wichtige Rohstoffe wie Kaffee, Kakao... werden bis heute in solchen Läden zu höheren und damit faireren Preisen angekauft, damit den Arbeiter*innen aus den Erzeugerländern ein besserer Lohn gezahlt werden kann. "Normale" Konzerne arbeiten dagegen rein profitorientiert und sorgen durch massenhaften Absatz zwar für eine stetige Abnahme der Rohstoffe, dennoch ist der Lohn für den Plantagenarbeiter, nicht so hoch wie beim sogenannten "Fairen Handel".

Das Konzept wurde auch von Bioläden teilweise so übernommen.

Da könnte man jetzt noch Seiten weiterschreiben. Oft werden in Städten (POST)Koloniale Stadtführungen angeboten. Da kann man auch einiges in Erfahrung bringen...


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15.07.2020 um 21:35
Zitat von pattimaypattimay schrieb:Ist mir einfach absolut schleierhaft was es da zu klären gibt. Die Begriffe sind rassistisch, das ist nichts neues. Trägt jemand so einen Begriff als Familiennamen, dann kann er dafür selbstverständlich recht herzlich wenig und muss oder soll sich deswegen auch nicht umbenennen. Das sagt einem doch der gesunde Menschenverstand. Ansonsten sollten diese zutiefst negativ konnotierten Begriffe aus unserem Sprachgebrauch verschwinden.
Das "ansonsten" ist dann doch im Grunde inkonsequent und nicht besonders logisch. Für mich sind generell Bezug und Zusammenhang wichtig, bevor ich eine Aussage werte. Ein Wort alleine ist aber nicht in jedem Fall schon eine Aussage. Namen sind da sicher das beste Beispiel.


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16.07.2020 um 00:02
Zitat von TripaneTripane schrieb:Das "ansonsten" ist dann doch im Grunde inkonsequent und nicht besonders logisch.
Warum?
Kein Mensch braucht diese Worte heute noch. Wofür? Warum setzt man sich krampfhaft ein sie weiterhin sagen zu können?


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16.07.2020 um 00:25
Zitat von pattimaypattimay schrieb:Warum?
Kein Mensch braucht diese Worte heute noch. Wofür? Warum setzt man sich krampfhaft ein sie weiterhin sagen zu können?
Wenn man sie nicht sagen will, braucht man es ja nicht zu tun. Damit ist es gut. Es gibt jedem Menge unflätiger Ausdrücke, Schimpfwörter, Beleidigungen etc. Auch da genügt es, Zurückhaltung zu üben. Eine "Sprachpolizei" die mit viel Brimborium ihre Säuberungsaktionen durchführt, braucht es dennoch nicht.


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16.07.2020 um 01:03
Zitat von TripaneTripane schrieb:Alltagsheldin schrieb:
Total irre wie man sich hier im Kreis dreht.
Sind wir jetzt ernsthaft wieder dabei ob Begrifflichkeiten wie "Neger" "Mohr" oder "Zigeuner" rassistisch sind?! :palm:
Es gibt halt Leute die diese Worte gerne mal sagen wollen oder müssen.


@pattimay du siehst doch an dieser Antwort, wie gerne Leute diese Worte benutzen wollen:
Zitat von TripaneTripane schrieb:Das "ansonsten" ist dann doch im Grunde inkonsequent und nicht besonders logisch. Für mich sind generell Bezug und Zusammenhang wichtig, bevor ich eine Aussage werte. Ein Wort alleine ist aber nicht in jedem Fall schon eine Aussage. Namen sind da sicher das beste Beispiel.
Drehst du dir immer die Realität, wie du es brauchst ?!

Welchen Bezug und Zusammenhang gibt es denn zwischen den Worten:

Wikipedia: Judensau
Der Itzig-Typus gehörte zum festen Repertoire des Antisemitismus in Literatur und Publizistik und lässt sich in zahlreichen Witzen, Karikaturen, Spottversen, Liedern und Büchern nachweisen.[3] So verkörpert exemplarisch in Gustav Freytags Roman Soll und Haben der Kaufmann „Veitel Itzig“ das Stereotyp des unmoralischen, gewissenlosen Juden, der gierig allein auf seinen Gewinn bedacht ist.[4] Nach verschiedenen Theorien der Literaturwissenschaft ist der Name „Veitel Itzig“ dabei entweder ein Kompositum aus den Namen der beiden „Münzjuden“ Friedrichs II., Veitel Heine Ephraim und Daniel Itzig[5], oder eine Ableitung von Itzig Feitel Stern, einem Pseudonym unter dem Anfang des 19. Jahrhunderts antisemitische Schmähschriften (wahrscheinlich verfasst von Heinrich Holzschuher) veröffentlicht wurden.
Quelle:Wikipedia: Itzig (Ethnophaulismus)


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16.07.2020 um 01:31
Die Realität ist erst mal die, dass ich deinem Geschreibsel nichts entnehmen kann, was mir eine weiterführende Antwort sinnvoll scheinen ließe.


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16.07.2020 um 07:12
Zitat von TripaneTripane schrieb:Wenn man sie nicht sagen will, braucht man es ja nicht zu tun. Damit ist es gut. Es gibt jedem Menge unflätiger Ausdrücke, Schimpfwörter, Beleidigungen etc. Auch da genügt es, Zurückhaltung zu üben. Eine "Sprachpolizei" die mit viel Brimborium ihre Säuberungsaktionen durchführt, braucht es dennoch nicht.
Vllt braucht es sie doch, die Sprachpolizei. Gerade in einer Zeit, in der Rassismus wieder starken Zulauf bekommt, weil die weltpolitische Lage unruhig wurde, finde ich solcherlei Symbole gegen den Rassismus durchaus wichtig, um die Gesellschaft zu sensibilisieren und nachhaltig zu prägen. Sprache ist ein Teil, orientiert sich immer auch an der Kultur, und die wird von den Menschen geschaffen, indem sie bestimmtes tun, und anderes unterlassen.

Wenn sich also die Mehrheit einig darüber ist, dass wir in einer weniger rassistischen Welt leben wollen, sollten wir auch kulturell entsprechende Weichen stellen, und nicht die Dinge sich selbst überlassen. Sie wuchern sonst aus.


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16.07.2020 um 07:58
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Wenn sich also die Mehrheit einig darüber ist, dass wir in einer weniger rassistischen Welt leben wollen, sollten wir auch kulturell entsprechende Weichen stellen, und nicht die Dinge sich selbst überlassen. Sie wuchern sonst aus.
ich verstehe deine Gedanken sehr gut. Manchmal wünschte ich mir auch, dass der Staat überall mehr eingreift, eben auch quasi in der Erziehung.
Nur wo sind dann die Grenzen, wo fängt es an und wo hört es auf? Beim Stichwort "Aufhören" denke ich z.B. an so manche staatliche Indoktrinierungen in einigen Ländern, ich kam selbst aus solch einem Land.

Seitens der Religionen möchten sicherlich auch die Meisten nicht, dass Menschen indoktriniert werden. Nur wenn man dann die Religion durch Staat austauscht, hat man doch auch nichts gekonnt.
Aufklärung scheint mir das einzige Mittel zu sein, und das fängt in den Kikas und Schulen an (wenn es schon die Elternhäuser nicht hinbekommen). Mehr Aufklärung generell über humane Werte würde ich mir wünschen, aber eben keine Indoktrinierung.

Sowas fänd ich jedenfalls kontraproduktiv:
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Vllt braucht es sie doch, die Sprachpolizei



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16.07.2020 um 08:05
Der gesunde Menschenverstand sollte normalerweise ausreichen, um kein Rassist zu sein bzw. zu werden. Da braucht es keine Sprachpolizei und auch keinen Staat der mich dafür an die Hand nehmen muss. Es geht auch nicht nur um irgendwelche Ausdrücke, sondern um das gesamte Denken. Ist es denn so schwer, mal innezuhalten und darüber nachzudenken was man bisher falsch gemacht hat und dann ggf. etwas zu ändern?


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16.07.2020 um 09:04
Zitat von kontermannkontermann schrieb:Ist es denn so schwer, mal innezuhalten und darüber nachzudenken was man bisher falsch gemacht hat und dann ggf. etwas zu ändern?
Für viele leider schon. Sieht man ja immer wieder wenn alte Bezeichnungen von Schaumküssen und dergleichen beibehalten werden, weil das unbedingt so gesagt werden will.

Erst letztens meinte mal jemand in einem anderen Forum, Rassismus und co. sind ja wirklich schlimm, aber man sollte den jenigen doch nicht einschränken, er will weiter seinen Spaß am Leben haben und sich darum kein Kopf machen, was oder wie er etwas sagt.
Also von allein passiert da bei solchen Leuten sicher nichts.


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16.07.2020 um 09:07
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Sieht man ja immer wieder wenn alte Bezeichnungen von Schaumküssen und dergleichen beibehalten werden, weil das unbedingt so gesagt werden will.
Was ist am Begriff "Schaumkuss" auszusetzen?


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16.07.2020 um 09:10
@Narrenschiffer

Er spricht ja von den alten Bezeichnungen für Schaumküsse.


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16.07.2020 um 09:13
Zitat von BoboKGBBoboKGB schrieb:Er spricht ja von den alten Bezeichnungen für Schaumküsse
Ah! Da musste ich googlen. Bei uns in Österreich heißen die Schwedenbomben (der Markenname von Niemetz hat sich als Allgemeinbegriff durchgesetzt). Mohrenköpfe war das dann wohl in Deutschland. Ok ... eher skurriler Name.


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16.07.2020 um 09:15
@Narrenschiffer

Noch geläufiger: Negerküsse


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16.07.2020 um 09:18
@Narrenschiffer
Na ja, was wohl Schweden als neutrale Nation über ihre "Bomben" denken? Die negative Konnotation besprechen wir bestimmt in 10J spätestens.


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16.07.2020 um 09:22
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Na ja, was wohl Schweden als neutrale Nation über ihre "Bomben" denken? Die negative Konnotation besprechen wir bestimmt in 10J spätestens.
Der häufige Fehler, angeblich herablassende Bezeichnungen für europäische Menschen/Nationen in einen Topf mit dem Alltagsrassismus gegen schwarze Menschen zu werfen. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun und lässt sich auch in keinster Weise vergleichen. Das zu verstehen, ist eigentlich Grundvoraussetzung wenn man sich zu dem Thema ernsthaft äussern möchte.


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16.07.2020 um 09:26
Zitat von kontermannkontermann schrieb:Der gesunde Menschenverstand sollte normalerweise ausreichen, um kein Rassist zu sein bzw. zu werden. Da braucht es keine Sprachpolizei und auch keinen Staat der mich dafür an die Hand nehmen muss. Es geht auch nicht nur um irgendwelche Ausdrücke, sondern um das gesamte Denken. Ist es denn so schwer, mal innezuhalten und darüber nachzudenken was man bisher falsch gemacht hat und dann ggf. etwas zu ändern?
Der "gesunde Menschenverstand" würde normalerweise auch reichen, um zu wissen, dass man nicht stehlen oder töten soll, damit man die Gesellschaft nicht schädigt. Sollte man hier auch auf die Polizei verzichten, weil man sich auf den berühmten gesunden Menschenverstand verlässt? Ich denke, nein. Warum, sollte wohl klar sein. Diesen Verstand besitzt bei weitem nicht jeder.


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