Rassismus

@Groucho

Groucho schrieb:Leider hast du auf diese Entgegnung, die ich unterschreibe, nicht reagiert

Ich verstehe die Sätze nicht und worauf sie sich beziehen sollen, fühle mich (deshalb) damit nicht angesprochen - und hatte auch kein Bedürfnis, nachzufragen. Vielleicht erklärst Du es mir nochmal in Deinen Worten, wenn Du sie unterschreibst?

sooma schrieb:Ich verstehe die Sätze nicht und worauf sie sich beziehen sollen fühe mich (deshalb) damit nicht angesprochen - und hatte auch kein Bedürfnis, nachzufragen. Vielleicht erklärst Du es mir nochmal in Deinen Worten, wenn Du sie unterschreibst?

Tut mir leid, der Sinn ist so offensichtlich, dass ich nicht weiß, wie ich das noch weiter vereinfachen, verdeutlichen könnte...

Groucho schrieb:Tut mir leid, der Sinn ist so offensichtlich, dass ich nicht weiß, wie ich das noch weiter vereinfachen, verdeutlichen könnte...

Kein Problem, können wir gern dabei belassen.

Die Erfahrung von betroffenen darf man nicht absprechen. Natürlich solange es in die eigene Ideologie passt. Immer nett zu sehen

Apache205 schrieb:Die Erfahrung von betroffenen darf man nicht absprechen. Natürlich solange es in die eigene Ideologie passt. Immer nett zu sehen

Hat das einen Bezug, zu irgendeinem post in diesem Thread?

Dann bitte zitieren.

sooma schrieb:Es ist ja schon unangenehm geworden, weil dieser Frage inzwischen z. T. Entschuldigungs- und Rechtfertigungssätze vorgeschoben werden, wo es gar nicht nötig ist - und dann erst recht Peinlichkeit entsteht.

Du meinst, wenn jemand einen Schwarzen deutschen fragt, woher er kommt, sagt der Fragende vorher irgendwas wie "Sorry, ich muss jetzt mal eine Frage stellen, die rassistisch wirken könnte"?

Woher weißt du das das so ist?
gibt es dazu Statistiken, oder hast du dir das gerade ausgedacht?

sooma schrieb:Das ist wahr, aber bleiben wir doch mal realistisch: wo findet Kolonialismus (hierzulande) wirklich Einzug ins Bewusstsein?

Das war jetzt einmal fuer @abberline nicht nur auf Deutschland bezogen und zum anderen eher als Synonym gedacht, dass man ueber die Geschichte diverse Prozesse besser verstehen lernen kann. Das wirkt sich auf Verhalten aus. Das ist ja auch so mit der NS-Vergangenheit. Natuerlich wird es Leute geben, die das nicht gross interessiert. Aber von denen spreche ich nicht. Ich denke, dass die grosse Mehrheit hier schon 1 und 1 zusammenzaehlen kann.

abberline schrieb:In Sachen Kolonialismus hat Deutschland nie in der ersten Liga gespielt.

Sorry, ich finde du drueckst dich manchmal unqualifiziert aus. Hast du dich naeher damit auseinandergesetzt? Herero und Nama sind dir bekannt? Da kann man doch nicht von unterschiedlichen Ligen sprechen...

abberline schrieb:Ich leb lieber im Hier und Jetzt und da bin ich zu jedem Menschen freundlich.

Fuehl dich nicht immer gleich gemassregelt! Das liegt mir fern. Du machst dein Ding so oder so. Aber hier kommen wir ja zum Quatschen zusammen. Es ging lediglich darum, dass ein wenig Geschichte das Verstaendnis anregt und sich Verhalten so besser anpassen kann.

sooma schrieb:ich muss mich hinterfragen

Das was du als "Ich" beschreibst, gib es meiner Meinung nach so nicht. Das "Ich" setzt sich in meiner Denke aus vielen Puzzleteilen zusammen. Auch durch die Interaktion mit anderen. Alleine wuerden wir verbloeden. ;)

Völkermord an den Herero und Nama

MokaEfti schrieb:Sorry, ich finde du drueckst dich manchmal unqualifiziert aus. Hast du dich naeher damit auseinandergesetzt? Herero und Nama sind dir bekannt? Da kann man doch nicht von unterschiedlichen Ligen sprechen...

Scheint aber eine klassische Reaktion zu sein.

sooma schrieb:Das ist wahr, aber bleiben wir doch mal realistisch: wo findet Kolonialismus (hierzulande) wirklich Einzug ins Bewusstsein?

Bei allen, die "Mohr" nicht als rassistisch erkennen, hat der Kolonialismus tiefe Spuren hinterlassen.

Groucho schrieb:Woher weißt du das das so ist?
gibt es dazu Statistiken, oder hast du dir das gerade ausgedacht?

Q.e.d. - auf sowas Provokatives und Unterstellendes möchte ich gar nicht antworten. Warum auch? Eigene Erfahrungen/Erlebnisse sprichst Du mir damit gleich von vorneweg beleidigend ab - also ist doch gar kein Austausch möglich. Danke, tschüss.

MokaEfti schrieb:Das was du als "Ich" beschreibst, gib es meiner Meinung nach so nicht. Das "Ich" setzt sich in meiner Denke aus vielen Puzzleteilen zusammen. Auch durch die Interaktion mit anderen. Alleine wuerden wir verbloeden.

Das ist ja schon Metaebene ;) ist aber natürlich richtig. All das hab ich zusammengefasst mit dem umgangssprachlichen "ich", meine Person. Und meine deshalb auch:

sooma schrieb:und selbstverständlich ich muss mich hinterfragen, wie ich welchem Gegenüber meine Befindlichkeiten äußere, wenn ich ein Nachdenken in meinem Sinne erreichen möchte.

@MokaEfti
Klar sagt mir der Völkermord in Namibia was, ich war auch selbst schon in Afrika, wenn auch nicht in ex-Deutsch Südwest und Springbock mit Rotkraut würde mich schon reizen.
Mal ernsthaft, ich bestreite nicht, dass es den Völkermord gab und dass das ein Verbrechen war.
Trotzdem war Deutschland international nie eine grosse Nummer in Sachen Kolonien. Daher spielt das Thema in Deutschland eine viel untergeordnetere Rolle als in Frankreich oder Belgien zb. In Belgien gab es in den 60ern noch jede Menge Söldner etc, das war hier ja nie so in dem Ausmaß. Auch sowas wie Rhodesien, wo viele Schwarze an der Seite der Engländer trotz Apartheid gegen die kommunistischen Befreiungstruppen kämpften.
Ich wüsste nicht einmal, ob wir die Kolonialzeit Deutschlands in mehr als 2 Schulstunden durchgenommen haben. Von Throtha, Herrero... das war es dann auch schon. Und ob ich alle Kolonien zusammenbekimm, weiss ich auch nicht.
Die meisten Schwarzen, die (zumindest in unserer Gegend) hier leben, sind entweder US Soldaten, Franzosen, Deutsche oder kommen aus Ruanda (Partnerstadt von RLP) etc

sooma schrieb:Q.e.d. - auf sowas Provokatives und Unterstellendes möchte ich gar nicht antworten. Warum auch? Eigene Erfahrungen/Erlebnisse sprichst Du mir damit gleich von vorneweg beleidigend ab - also ist doch gar kein Austausch möglich. Danke, tschüss.

Ja, ist kein Austausch möglich
Weil du ihn verweigerst

Groucho schrieb:Bei allen, die "Mohr" nicht als rassistisch erkennen, hat der Kolonialismus tiefe Spuren hinterlassen.

Bei allen die sich an Begriffen wie "Mohr" zu derartigen Äußerungen hinreißen lassen hat mMn die "Sprachpolizei" incl. der "Meinungsdiktatoren" hervorragende Arbeit geleistet... ;)

Wie soll man korrekterweise Menschen mit dunkler Hautfarbe nennen – und wie auf keinen Fall? Dürfen das nur People of Color definieren? Unser Autor ist betroffen: Sein Familienname ist Mohr.

Wieder einmal höre ich, dass der Name Mohr eine „abwertende Bezeichnung“ sein soll, ja ein „rassistischer“ und „diskriminierender“ Begriff, der Menschen dunkler Hautfarbe „beleidigt“. Müsste auch ich dann konsequenterweise meinen Familiennamen ändern? Aber wie? Und was wäre dann mit meinen Büchern und den vielen Hundert Artikeln aus 40 Jahren, unter denen mein rassistisch diskriminierender Name steht? Und was erst im Internet, das nichts vergisst?

WELT-Autor Reinhard Mohr

Quelle:https://www.welt.de/debatte/kommentare/article191758377/Rassismus-Debatte-Streit-um-Sarotti-Mohr-Ich-fuehle-mich-diskriminiert.html

KaMailLeon schrieb:Bei allen die sich an Begriffen wie "Mohr" zu derartigen Äußerungen hinreißen lassen hat mMn die "Sprachpolizei" incl. der "Meinungsdiktatoren" hervorragende Arbeit geleistet...

Kuckst du hier:

Wie auch der Ausdruck „Neger“ wird „Mohr“ als ein rassistisch diskriminierender Ausdruck verstanden. Laut der Kulturwissenschaftlerin Susan Arndt ist vor diesem Hintergrund zu überdenken, ob diesem Begriff als Bezeichnung für beispielsweise Straßen oder Apotheken weiterhin ein „terminologisches Denkmal gesetzt“ werden soll. Ihrer Ansicht nach sei mit Begriffen wie „Neger“, „Mohr“, aber auch „Mischling“ zu brechen.[8]

Bedeutung in anderen Sprachen

Wikipedia: Mohr

@KaMailLeon
Das ist wie beim österreichischen Fussball Club Mohren Dornbirn. Mohren ist eine Brauerei, deren Gründer ein Herr Mohr war.
Jetzt hatte der österreichische Regionalligist einen nigerianischen Torwart. Da Rassismus zu wittern wäre schon abenteuerlich.

Das ist ja das Grundproblem, was die meisten nicht verstehen (wollen).
Nur weil es früher akzeptabel war oder keiner was dagegen gesagt hat (heisst: geduldet und anerkannt), war es damals noch lange nicht richtig oder nicht rassistisch und ist es heut noch viel weniger. Das war/ist Alltagsrassismus. Das zu erkennen und seine Einstellung dazu grundsätzlich zu ändern ist das, worauf man hinarbeiten sollte. Dazu gehört auch, das Wort "Mohr" nicht zu verwenden.

Tussinelda schrieb:Von Rassismus Betroffene sollen sich nicht so anstellen, das machen schon die, die rassistisch sprechen und handeln, wenn man sie darauf aufmerksam macht

Der Motor der Diskussion ist ja nicht die Anstellerei. Eher der Punkt, dass man nicht mit Leuten in einen Topf geworfen werden möchte, die Asylbewerberheime anzünden oder Europa in Schutt und Asche gelegt haben, wenn sie mal nicht „aware“ sind, dass PoC der aktuelle selbstgewählte Begriff ist, der von vielen/manchen/ein paar Schwarzen erdacht wurde (ich weiß nicht, wieviele den Begriff tatsächlich gut finden. Gibt ja auch kritische Stimmen aus der Schwarzen Community).

Groucho schrieb:Kuckst du hier:...

Das ist keine Antwort auf die Frage die sich der Autor mit dem Namen "Mohr" stellt.

Die Anstalt“ zu Critical Whiteness
Dschungelcamp für Rassismusleugner

https://www.deutschlandfunkkultur.de/die-anstalt-zu-critical-whiteness-dschungelcamp-fuer.2156.de.mhtml?dram:article_id=480581&xtor=AD-254-%5B%5D-%5B%5D-%5B%5D-%5Bdkultur-mobil%5D-%5B%5D-%5B%5D
Ich empfehle einigen hier, die Folge zu schauen. Wer es dann immer noch nicht kapiert, dem wird man es auch nicht erklären können.

KaMailLeon schrieb:Das ist keine Antwort auf die Frage die sich der Autor mit dem Namen "Mohr" stellt.

Wenn der Autor sich eine Frage stellt, soll er sie auch beantworten.

Abgesehen davon: Meine Antwort kannst du in dem link lesen. Ja, sein Name ist ein rassistischer Begriff.

Ich würde jemanden, der einen Familiennamen behalten will, deshalb nicht zwingend einen Rassisten nennen.
Wäre es mein Nachname könnte ich mir aber tatsächlich vorstellen, den ändern zu lassen.

Atrox schrieb:Eher der Punkt, dass man nicht mit Leuten in einen Topf geworfen werden möchte, die Asylbewerberheime anzünden oder Europa in Schutt und Asche gelegt haben, wenn sie mal nicht „aware“ sind, dass PoC der aktuelle selbstgewählte Begriff ist, der von vielen/manchen/ein paar Schwarzen erdacht wurde (ich weiß nicht, wieviele den Begriff tatsächlich gut finden. Gibt ja auch kritische Stimmen aus der Schwarzen Community).

Also hier im Forum habe ich sowas noch nicht erlebt - nicht bei dem Begriff PoC.

kontermann schrieb:Das zu erkennen und seine Einstellung dazu grundsätzlich zu ändern ist das, worauf man hinarbeiten sollte

Leider gibt es hier viele User, die genau das Gegenteil wollen....

Total irre wie man sich hier im Kreis dreht.
Sind wir jetzt ernsthaft wieder dabei ob Begrifflichkeiten wie "Neger" "Mohr" oder "Zigeuner" rassistisch sind?! :palm: