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Rassismus

25.010 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rassismus, AFD, Rechtsextremismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rassismus

24.02.2021 um 22:48
@docmat
Kinder lernen in der Schule auch keine chinesischen Schriftzeichen, Algerische Heimatkunde, Vorbereitung auf die jährlich wiederkehrende Hurricansaison fehlt im Lehrplan genauso wie das Joiken. Wo ist das Problem dabei?
Ist das rassistisch? ich denke, nein.

in einem Großteil der Klassen in Europa sind Kinder aus mehreren Kontinenten. Da kann man als LEhrer froh sein, wenn die gemeinsame Unterrichtssprache deutsch hinlänglich verstanden und beherrscht wird.

Wenn man da noch anfangen will, JEDE irgendwie vorhandene Kultur (natürlich nicht die deutsche, die gibt es ja angeblich nicht) in den Unterricht einzubeziehen müssten kids einfach nur 5 Jahre länger zur Schule gehen.


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24.02.2021 um 23:14
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:Kinder lernen in der Schule auch keine chinesischen Schriftzeichen, Algerische Heimatkunde, Vorbereitung auf die jährlich wiederkehrende Hurricansaison fehlt im Lehrplan genauso wie das Joiken. Wo ist das Problem dabei?
Der Eingewanderte hat sich an die Ordnung und Gesetze und Kultur des jeweiligen Staates anzupassen, nicht umgekehrt. Wobei man sich ja entgegenkommen kann, aber auf andere Weise.

Manche müssen wohl aus einer Mücke unbedingt einen Elefanten machen. Man sollte besser dort eingreifen wo tatsächlicher Rassismus stattfindet eingreifen, vor allem im Netz aber leider auch da draußen auf der Straße und co.


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25.02.2021 um 06:02
@Seidenraupe
Jede Kultur ist auch überhaupt nicht nötig, es reicht völlig, zu zeigen, dass Mathematik trotz unterschiedlicher Kulturen und Herangehensweisen in ihrem Ergebnis identisch ist. Dann kommt so eine ...ähm... interessante Idee, ein eindeutiges mathematisches Ergebnis sei ethnische Unterdrückung, vielleicht garnicht erst auf.

Ich habe lieber ein paar kurze Ausflüge im Lehrplan, als Kids, die ihrer Hautfarbe wegen falsches Rechnen beigebracht bekommen.


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25.02.2021 um 08:03
Zitat von InfidelInfidel schrieb:Der Eingewanderte hat sich an die Ordnung und Gesetze und Kultur des jeweiligen Staates anzupassen, nicht umgekehrt. Wobei man sich ja entgegenkommen kann, aber auf andere Weise.
wer ist denn in Australien zum Beispiel eingewandert? Oder Amerika? Nur mal so als Denkansatz.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Das Beispiel mit der Gravitation ist perfekt, niemand würde die Gravität konnotieren weil sie ja zum Beispiel Dicke benachteiligt.
wie konnotiert man denn etwas? Und wieso benachteiligt Gravitation denn Dicke? Und was hat das mit dem Thema Ethomathematik zu tun?
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Die Gravitation ist genauso gegeben und eindeutig, wer gibt ihr die Schuld das Dicke benachteiligt werden?
Niemand, obwohl es exakt dasselbe ist.
warum auch? Es ist nämlich nicht dasselbe, das behauptest Du nur.


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25.02.2021 um 09:22
Zitat von eckharteckhart schrieb:Für wen?
Mit Gauland gleichgesetzt zu werden, finde ich nicht so nett!
Für Gauland selbstverständlich erscheint der Nationsozialismus als Störfaktor!
Das war nicht auf dich bezogen. Tut mir leid, wenn der Eindruck entsta
Zitat von eckharteckhart schrieb: „Ja, wir bekennen uns zur Verantwortung für die zwölf Jahre.“

Er machte aber auch deutlich, dass das nur ein Teil der deutschen Geschichte sei. Gauland: „Wir haben eine ruhmreiche Geschichte – und die, liebe Freunde, dauerte länger als die verdammten zwölf Jahre.“

Quelle: https://www.welt.de/politik/deutschland/article176912600/AfD-Chef-Gauland-bezeichnet-NS-Zeit-als-Vogelschiss-in-der-Geschichte.html
@Zarathustra80 Du solltest konkretisieren, für wen außer Gauland und Höcke noch?

(...)

Das zeigt der weltweite Blick auf uns.
Also für wen konkret erscheint unsere deutsche Geschichte des Nationalsozialismus als Störfaktor?
Das war nicht auf dich bezogen. Tut mir leid, wenn dieser Eindruck entstanden ist.

Aus der Sicht diverser postmoderner Aktivisten ist es ein Problem, dass Rassismus in Deutschland mit dem Nationalsozialismus in Verbindung gebracht wird, weil ihre Theorien und Einteilung in "weiß"/"schwarz" in diesem Kontext unpassend wirken.

Für sie steht die europäische Kolonialzeit im Mittelpunkt. Deshalb wollen sie den Fokus des deutschen Rassismusversändnis weg vom Nationalsozialismus hin zum deutschen Kolonialismus in Afrika verschieben.

Sie wollen die deutsche Geschichtsverständnis in Einklang bringen mit dem britischen, französischen und amerikanischen Geschichtsnarrativ. Auch die Singularität des Holocausts lehnen sie ab.

Insofern besteht tatsächlich eine Schnittmenge mit der AFD. Die AFD will den Nationalsozialismus herunterspielen und die ansonsten tolle Geschichte Deutschlands hervorheben - Pomos wollen den Nationalsozialismus herunterspielen und die Verbrechen der Kolonialzeit und die Unterdrückung, Ermordung nicht-weißer Menschen in Deutschland und den Kolonien vor und nach 33/45 hervorheben.


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25.02.2021 um 09:27
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Zitat von Zarathustra80Zarathustra80 schrieb:
Wenn Objektivität und Individualismus Merkmale der "White Supremacy Culture" sind, die Nichtweiße unterdrückt, dann ist es nur logisch im Kampf gegen "White Supremacy" auch Objektivität und Individualismus zu problematisieren.

wo liest Du das denn heraus? Ich lese da nichts davon.
Wenn man ein Feindbild hat "White Supremacy" und dann die Merkmale der "White Supremacy Culture" nennt (u.a. Objektivität und Individualismus), dann scheinen solche Charakteristiken aus der Sicht von Menschen, die gegen "White Supremacy" kämpfen jedenfalls einen eher negativen Beigeschmack zu haben.


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25.02.2021 um 09:35
Zitat von Zarathustra80Zarathustra80 schrieb:Wenn man ein Feindbild hat "White Supremacy" und dann die Merkmale der "White Supremacy Culture" nennt (u.a. Objektivität und Individualismus), dann scheinen solche Charakteristiken aus der Sicht von Menschen, die gegen "White Supremacy" kämpfen jedenfalls einen eher negativen Beigeschmack zu haben.
nein, denn es geht darum aufzuzeigen, dass es sich um eine vermeintliche Objektivität handeln kann, nicht darum, dass Objektivität an sich schlecht wäre.


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25.02.2021 um 10:09
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:wer ist denn in Australien zum Beispiel eingewandert? Oder Amerika? Nur mal so als Denkansatz.
Wer denn? Und was hat das mit der Gegenwart und dessen Politik zu tun? Willst du auf die Europäer hinaus? Wir sind im Jahr 2021.


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25.02.2021 um 10:12
Zitat von InfidelInfidel schrieb:Wer denn? Und was hat das mit der Gegenwart und dessen Politik zu tun? Willst du auf die Europäer hinaus? Wir sind im Jahr 2021.
na und? Du hast doch von Einheimischen gesprochen an die sich gefälligst angepasst werden muss....sind die indigenen Völker Australiens denn keine? Also, kläre mich auf bitte, wer soll sich an wen anpassen? Die Ureinwohner an die, die die Vorherrschaft haben?


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25.02.2021 um 10:15
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:hast doch von Einheimischen gesprochen an die sich gefälligst angepasst werden muss....sind die indigenen Völker Australiens denn keine? Also, kläre mich auf bitte, wer soll sich an wen anpassen? Die Ureinwohner an die, die die Vorherrschaft haben?
Die Ureinwohner sind etwas anderes als irgendwelche Migranten die heute irgendwo einwandern, schon gar nicht kann man das auf Europa übertragen. Gibt es nicht Sonderregelungen für Indianer und Ureinwohner?


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25.02.2021 um 10:20
Der zitierte Beitrag von Apache205 wurde gelöscht. Begründung: die abschließende Polemik muss nicht sein und trägt auch nicht zur Diskussion bei
Ich vermute sie will darauf hinaus, dass die Europäer damals sich nicht nur nicht angepasst haben, sondern die indigenen Völker quasi ersetzt haben in Amerika zb.

Aber es wäre halt blöd sowas nicht nur auf Europa zu übertragen, sondern auch von der Zeit her.


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25.02.2021 um 10:20
Zitat von Zarathustra80Zarathustra80 schrieb:Das war nicht auf dich bezogen. Tut mir leid, wenn der Eindruck entsta
Nein bei mir entstand der Eindruck nicht.
Dazu bin ich zu intelligent!
Ich fragte: Auf wen war es denn bezogen? Keine Antwort!
Zitat von Zarathustra80Zarathustra80 schrieb:Also für wen konkret erscheint unsere deutsche Geschichte des Nationalsozialismus als Störfaktor?
Das war nicht auf dich bezogen. Tut mir leid, wenn dieser Eindruck entstanden ist.
Dass es nicht auf mich bezogen ist, war mir von Anfang an klar!
Deshalb frage ich nach wie vor:
Auf wen ist es denn bezogen?
Ich habe herausgearbeitet, dass nur Gauland und auch Höcke öffentlich propagiert haben, Nationalsozilismus als Störfall erscheinen zu lassen, aber diese AfDler schreiben doch nicht für die Bundeszentrale für politische Bildung |www.bpb.de!

Zunehmend konstatiere ich hier eine unverständliche vage Argumentation!
Man kann hier viel lesen! Aber was?
Verwässerung von Rassismus!

Die Bundeszentrale für politische Bildung hat in dem von mir zitieren Beitrag analysiert, warum es in Deutschland so schwer ist, über Rassismus zu sprechen. https://www.bpb.de/politik/extremismus/rechtsextremismus/213691/warum-ist-es-so-schwer-von-rassismus-zu-sprechen.

Ich kann mich an einen roten Balken erinnern, der der Verwässerung von Rassismus entgegenwirken wollte.
Ich habe den Zeitpunkt verpasst, ab dem dieser rote Balken nicht mehr gilt.
Mein Versäumnis.

Aber genau aus diesem Grund halte ich Allmystery nicht einmal mehr für etwas zum Mitlesen.


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25.02.2021 um 10:20
Zitat von InfidelInfidel schrieb:Die Ureinwohner sind etwas anderes als irgendwelche Migranten die heute irgendwo einwandern
was denkst Du denn, worum es bei Ethnomathematics geht?


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25.02.2021 um 10:38
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:was denkst Du denn, worum es bei Ethnomathematics geht?
Dazu musste ich verschiedene Informationsquellen beziehen.
Laut englischem Wiki:
In mathematics education, ethnomathematics is the study of the relationship between mathematics and culture.[1] Often associated with "cultures without written expression",[2] it may also be defined as "the mathematics which is practised among identifiable cultural groups".[3] It refers to a broad cluster of ideas ranging from distinct numerical and mathematical systems to multicultural mathematics education. The goal of ethnomathematics is to contribute both to the understanding of culture and the understanding of mathematics, and mainly to lead to an appreciation of the connections between the two.
Quelle: Wikipedia: Ethnomathematics

Das Problem ist aber offenbar, dass man darunter verschiedenes versteht und es da keinen wirklichen Konsens gibt.

Ich würde aber gerne wissen was das mit Rassismus zu tun hat, die bei uns dominierenden mathematischen Praktiken die die Praktiken von Migranten aus anderen Kulturkreisen diskriminieren da nur diese gelehrt werden? Oder was genau?


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Rassismus

25.02.2021 um 11:00
Zitat von InfidelInfidel schrieb:Das Problem ist aber offenbar, dass man darunter verschiedenes versteht und es da keinen wirklichen Konsens gibt.
nein, unterschiedliche Völker haben unterschiedliche mathematische Systeme, es wird also nicht etwas unterschiedliches darunter verstanden, sondern die Systeme an sich unterscheiden sich.
Zitat von InfidelInfidel schrieb:Ich würde aber gerne wissen was das mit Rassismus zu tun hat, die bei uns dominierenden mathematischen Praktiken die die Praktiken von Migranten aus anderen Kulturkreisen diskriminieren da nur diese gelehrt werden?
den Satz verstehe ich nicht.


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25.02.2021 um 11:43
Zitat von eckharteckhart schrieb:Zarathustra80 schrieb:
Das war nicht auf dich bezogen. Tut mir leid, wenn der Eindruck entsta

Nein bei mir entstand der Eindruck nicht.
Dazu bin ich zu intelligent!
Ich fragte: Auf wen war es denn bezogen? Keine Antwort!

Zitat von Zarathustra80Zarathustra80 schrieb:
Also für wen konkret erscheint unsere deutsche Geschichte des Nationalsozialismus als Störfaktor?
Das war nicht auf dich bezogen. Tut mir leid, wenn dieser Eindruck entstanden ist.

Dass es nicht auf mich bezogen ist, war mir von Anfang an klar!
Deshalb frage ich nach wie vor:
Auf wen ist es denn bezogen?
Ich habe herausgearbeitet, dass nur Gauland und auch Höcke öffentlich propagiert haben, Nationalsozilismus als Störfall erscheinen zu lassen, aber diese AfDler schreiben doch nicht für die Bundeszentrale für politische Bildung |www.bpb.de!
Der von ihnen verlinkte Artikel beginnt mit "Paradoxerweise macht die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit das Reden über Rassismus sogar schwieriger. Ein Essay."

Bereits in der Überschrift des von Ihnen verlinkten bpb-Artikels wird deutlich gemacht, dass die Aufarbeitung der NS-Zeit, das Reden über Rassismus erschwere. Das ist für mich typisch in diesem antirassistischen Bereich, in dem der Fokus weg vom Nationalsozialismus hin zur Kolonialzeit und der Zeit nach 45 verschoben werden soll.

Ich folgere dann halt daraus, dass die NS-Zeit für Leute aus diesem Spektrum eher ein Störfaktor im eigenen Theoriegebäude sind. Auf Wunsch kann ich ihnen zu diesem Themenbereich viele im linken Spektrum anerkannte Akteure nennen, die diese Meinung teilen. Dass diese Leute - anders als Höcke und Gauland durchaus angesehen sind (und auch andere Ziele verfolgen als Letztgenannte), ändert nichts an dieser kleinen Schnittmenge.
Zitat von eckharteckhart schrieb:Quelle: Die Bundeszentrale für politische Bildung hat in dem von mir zitieren Beitrag analysiert, warum es in Deutschland so schwer ist, über Rassismus zu sprechen. https://www.bpb.de/politik/extremismus/rechtsextremismus/213691/warum-ist-es-so-schwer-von-rassismus-zu-sprechen.

Ich kann mich an einen roten Balken erinnern, der der Verwässerung von Rassismus entgegenwirken wollte.
Ich habe den Zeitpunkt verpasst, ab dem dieser rote Balken nicht mehr gilt.
Mein Versäumnis.
Ich halte bereits die Aussage in dem Essay
Das mag, gerade aufgrund der so erfolgreichen Aufarbeitung der NS-Vergangenheit hierzulande, zunächst verwundern.
für falsch. Der Autor schreibt von einer erfolgreichen Aufarbeitung der NS-Zeit. Er erwähnt mit keinem Wort den Antislawismus, dem Millionen Menschen in der NS-Zeit zum Opfer gefallen sind und der überhaupt nicht aufgearbeitet wurde. Aber für den Autor scheint die NS-Zeit aufgearbeitet und abgeschlossen zu sein. Das ist auch nachvollziehbar, wenn man den Fokus weg von der NS-Zeit schieben will.

Für mich ist das eine Verwässerung von Rassismus.

Quelle:


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Rassismus

25.02.2021 um 12:12
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:nein, denn es geht darum aufzuzeigen, dass es sich um eine vermeintliche Objektivität handeln kann, nicht darum, dass Objektivität an sich schlecht wäre.
Sicherlich gibt es Fälle, wo man das zu recht problematisieren könnte.


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Rassismus

25.02.2021 um 12:25
Zitat von Zarathustra80Zarathustra80 schrieb:Bereits in der Überschrift des von Ihnen verlinkten bpb-Artikels wird deutlich gemacht, dass die Aufarbeitung der NS-Zeit, das Reden über Rassismus erschwere. Das ist für mich typisch in diesem antirassistischen Bereich, in dem der Fokus weg vom Nationalsozialismus hin zur Kolonialzeit und der Zeit nach 45 verschoben werden soll.

Ich folgere dann halt daraus, dass die NS-Zeit für Leute aus diesem Spektrum eher ein Störfaktor im eigenen Theoriegebäude sind. Auf Wunsch kann ich ihnen zu diesem Themenbereich viele im linken Spektrum anerkannte Akteure nennen, die diese Meinung teilen. Dass diese Leute - anders als Höcke und Gauland durchaus angesehen sind (und auch andere Ziele verfolgen als Letztgenannte), ändert nichts an dieser kleinen Schnittmenge.
Das verstehe ich! Ich verstehe sogar, warum es schwerfällt, "Postmoderne Aktivisten" näher zu verivizieren.
Es besteht also die Ahnnahme, dass die Bundeszentrale für politische Bildung Essays von "Postmodernen Aktivisten"
schreiben lässt?
Gauland und Höcke sind entschiedene Gegner der Moderne und Verfechter der Illiberalität.

Ich selbst sehe eine offene Flanke des Liberalismus gegen Rechtsextremismus in der ungenügenden Distanzierung des Liberalismus gegen Extrem Rechts und habe das auch mehrmals hier in Allmystery schon geschrieben.

Für mich kommt es beim Thema Rassismus sehr darauf an, wen konkret man unter "Postmoderne Aktivisten" genau versteht.
Und genau das vermisse ich!
Vereinnahmung von Rechts
Der Postmodernismus bedroht jedoch nicht nur akademische und aktivistische Sphären der Gesellschaft. Relativistische Ideen, extreme Sprachsensibilität und ein Fokus auf Identität statt Menschlichkeit oder Individualität verbreiten sich in weiten Teilen der Gesellschaft. Es ist einfacher auszudrücken, was man fühlt, als gründlich nach Beweisen zu suchen. Die Freiheit, die Wirklichkeit gemäß den eigenen Werten zu „interpretieren“, befeuert die zutiefst menschliche Eigenschaft, Bestätigungsfehler zu begehen.

„Es besteht die Gefahr, dass wir in die Zeit vor der Aufklärung zurückfallen.“

Es setzt sich langsam die Erkenntnis durch, dass sich auch die extreme Rechte zunehmend der Identitätspolitik und des erkenntnistheoretischen Relativismus bedient. Selbstredend war die Rechte schon immer für irrationale und antiwissenschaftliche Sichtweisen anfällig und nutzte Rasse, Geschlecht und Sexualität, um die Gesellschaft zu spalten. Der Postmodernismus hat es jedoch geschafft, für solche Sichtweisen eine breite Öffentlichkeit zu schaffen. Der britische Publizist Kenan Malik beschreibt diesen Wandel folgendermaßen:

„Als ich (…) darauf hinwies, die Idee ‚alternativer Fakten‘ berufe sich auf Vorstellungen, ‚die in den vergangenen Jahrzehnten radikale Bewegungen … genutzt hatten‘, wollte ich damit nicht behaupten, Kellyanne Conway, Steve Bannon oder gar Donald Trump hätten Foucault oder Baudrillard gelesen, oder das Ziel der postmodernen Linken läge darin, Lügen akzeptabel zu machen, wie dies für Conway, Bannon und Trump gilt. Es ging mir lediglich um den Hinweis, dass Teile der Intellektuellen und Linken in den letzten Jahrzehnten beim Entstehen einer Kultur halfen, in der relativistische Haltungen zu Fakten und Wissen nicht als beunruhigend gelten. So erleichterten sie es der reaktionären Rechten nicht nur, sich ihre eigenen reaktionären Ideen wieder anzueignen, sondern auch, für diese zu werben.“

Als Linke sollten wir besorgt sein, was „unsere Seite“ hervorgebracht hat. Natürlich ist nicht jedes Problem der heutigen Gesellschaft auf das postmoderne Denken zurückzuführen. Dies anzunehmen wäre alles andere als hilfreich. Der aktuelle Anstieg von Populismus und Nationalismus stützt sich auf bestehende rechte Strukturen sowie auf Islamisierungsängste, die die Flüchtlingskrise hervorgebracht hat. Die Linke ist nicht für die religiöse Rechte, Rechtextremismus oder säkularen Nationalismus verantwortlich. Man kann ihr aber durchaus zum Vorwurf machen, dass sie auf begründete Sorgen nicht vernünftig reagiert hat. Die entzweiende, moralistische Art der Linken, sowie ihre innere Zerstrittenheit, lässt selbst die extreme Rechte vergleichsweise kohärent und geschlossen erscheinen.

Möchte die Linke ihre Glaubwürdigkeit zurückgewinnen, muss sie sich wieder zu einem starken und schlüssigen Liberalismus bekennen. Daher müssen wir die postmoderne Linke angreifen. Wir müssen für die universellen Prinzipien der Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit eintreten. Anstatt den Menschen ständig Rassismus, Sexismus, Homophobie oder verbale Gewalt vorzuwerfen, müssen wir berechtigte Sorgen über Migration, Globalisierung und autoritäre Identitätspolitik ernstnehmen. Wir können dies tun, und uns trotzdem der autoritären Rechten und ihren Vorurteilen gegenüber Frauen, Homosexuellen und ethnischen Minderheiten entgegenstellen.

Wir haben es nicht mit einem Konflikt zwischen Links und Rechts zu tun, sondern mit einem Konflikt zwischen Kohärenz, Demut und universalem Liberalismus auf der einen und Inkohärenz, Irrationalität und prämodernem Autoritarismus auf der anderen Seite. Ob die postmoderne Linke oder die postfaktische Rechte aus diesem Konflikt als Sieger hervorgeht, ist irrelevant. Für die Anhänger von Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit sind beide Optionen gleichermaßen trostlos.

Diejenigen von uns, die an die Werte der liberalen Demokratie, der Aufklärung, der wissenschaftlichen Revolution und der Moderne glauben, müssen für eine bessere Option sorgen.

Aus dem Englischen übersetzt von Matthias Rausch. Dieser Artikel ist zuerst beim Aero Magazine erschienen.
Quelle: https://www.novo-argumente.com/artikel/wie_der_postmodernismus_die_aufklaerung_abwickelt
(fett hervorgehoben von mir)
Für mich sind also
Zitat von Zarathustra80Zarathustra80 schrieb:Insofern besteht tatsächlich eine Schnittmenge mit der AFD.
zwei Seiten einer einzigen Medaille der gespielten oder echten Naivität Linker bzw. des Liberalismus und darausfolgender Vereinnahmumg durch Rechtsextremisten.
Deshalb ist für mich wichtig:

Wer genau konkret sind denn diese "Pomos" oder "Postmodernen Aktivisten" im Thread Rassismus?
Die Antwort steht noch aus.


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Rassismus

25.02.2021 um 12:34
Zitat von eckharteckhart schrieb:Wer genau konkret sind denn diese "Pomos" oder "Postmodernen Aktivisten" im Thread Rassismus?
Mir ging es da nicht um User hier im Thread, sondern um Pomos/"postmoderne Aktivisten", die in Deutschland erfolgreich Bücher verkaufen, von den Medien und der Politik hofiert werden. Und diese Aktivisten werden dann auch manchmal hier im Thread zitiert.

Darunter fällt für mich z.B. Alice Hasters.


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Rassismus

25.02.2021 um 12:41
Zitat von Zarathustra80Zarathustra80 schrieb:Darunter fällt für mich z.B. Alice Hasters.
Das ist ein WORD.
Egal wie recht Alice Hasters hat.
Allein "Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen" triggert die Neue Rechte
und weil es provokativ klingt, schießt es übers Ziel hinaus, nützt der Neuen Rechten, dem Volk die Opferrolle einzureden.
Nicht nur sich selbst, sondern auch gleich dem gesamten Volk.
So sehe ich das!


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