Rassismus

AlteTante schrieb:Das ist aber das Problem. Gewöhnlich weiß ich nie, wie etwas, das ich sage, ankommt, schon gar nicht bei Fremden.

Deswegen ist es eben wichtig die Aussagen von Menschen ernstzunehmen und daraus zu lernen. Nach und nach verbessert sich der sensitive Umgang...

borabora schrieb:Denn Vorgaben gibt es nicht, oder?

Nein, aber es gibt Fingerspitzengefühl.

Ich bin jetzt raus hier, muss los...

@Tussinelda
Weil das vermutlich hier fast niemand weiss? Ein Onkel ist für mich ein Onkel. Wieviel Menschen werden hierzulande wissen, dass das in den USA anders ist und was hat das für eine Auswirkung auf Deutschland? Vermutlich gar keine. Denn hier wird niemand so angesprochen. Zumindest wäre es mir nicht bekannt. Und wie die Amerikaner das machen, ist deren Sache. Das müssen die vor Ort klären.

Freki2.0 schrieb:Es ist eben auch so, dass nicht alle schwarzen gleich über Rassismus denken, sondern dass vielmehr eine differenzierte Wahrnehmung auch innerhalb dieser Gruppe stattfindet.

Ali war über Jahre das Aushängeschild von Rassisten und Antisemiten.
Natürlich denken viele Schwarze differenziert und haben andere Ansichten.
Es ist nämlich zynisch, wie man es aktuell erlebt Rassismus anzuprangern und zeitgleich den Antisemitismus zu fördern.

Tussinelda schrieb:kommt da eigentlich noch was?

Erwartest du jetzt ernsthaft, dass ich Schulen in Ländern mit vorwiegend schwarzer Bevölkerung anschreibe und danach frage, wie man dort die Stifte nennt, bis ich eine passende Bezeichnung finde?

Als ich selbst Kind war, hatte ich übrigens viele Stifte in allen möglichen Farbschattierungen. Keiner davon hieß "hautfarben", und wenn man eine Person in einem Malbuch anmalen wollte, suchte man sich für die Haut eben den Stift auf, der der Hautfarbe, die die Person auch in der Realität gehabt hätte, am nächsten kam. Da gab es also dieses Stifteproblem gar nicht, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit aber mehr als heute.

Tussinelda schrieb:Wie kann man eine Meinung zu den Befindlichkeiten Schwarzer Menschen haben - und die haben ja alle hier - wenn man sich nicht einmal minimalstes Wissen zulegt?

Ich halte es bei jedem Gesprächspartner für selbstverständlich, dass man seine Befindlichkeiten respektiert. Egal, welcher Gruppe er zugehört Da aber jeder Mensch individuell ist, kenne ich die Befindlichkeiten meines Gegenübers erst einmal nicht und reagiere darum zuerst allgemein vorsichtig. Weiß ich, dass irgendetwas für diese Person ein rotes Tuch sein könnte, berücksichtige ich das. Dass ich aber von mir aus nach möglichen roten Tüchern suchen muss, ist ein bisschen zu viel verlangt.

Tussinelda schrieb:hat die Frage nach der Uhrzeit denn irgendwas diskriminierendes? Oder rassistisches? Oder warum erwähnst Du so ein vollkommen unpassendes Beispiel? Um mit unnötiger "PseudoIronie" das Thema in die Lächerlichkeit zu ziehen?

Dann darf ich also Befindlichkeiten übergehen, solange sie scheinbar nichts rassistisches, diskriminierendes haben.

MokaEfti schrieb:aber es gibt Fingerspitzengefühl.

Was nutzt das aber, liegt ja daran, wie es der "Betroffene" auffasst.

abberline schrieb:Ein Onkel ist für mich ein Onkel

Es geht um Fantasiefiguren, die mit realen Menschen nichts zu tun haben u. somit auch nicht "übertragbar" oder in Verbindung zu bringen sind?

borabora schrieb:Dann darf ich also Befindlichkeiten übergehen, solange sie scheinbar nichts rassistisches, diskriminierendes haben.

wie kommst Du darauf? Und bist Du in der Lage oder Willens, meine Frage zu beantworten?

Tussinelda schrieb:hat die Frage nach der Uhrzeit denn irgendwas diskriminierendes? Oder rassistisches? Oder warum erwähnst Du so ein vollkommen unpassendes Beispiel? Um mit unnötiger "PseudoIronie" das Thema in die Lächerlichkeit zu ziehen?

AlteTante schrieb:Erwartest du jetzt ernsthaft, dass ich Schulen in Ländern mit vorwiegend schwarzer Bevölkerung anschreibe und danach frage, wie man dort die Stifte nennt, bis ich eine passende Bezeichnung finde?

keine Ahnung, wie Du das anstellst, aber wenn Dir das zu viel ist, was ich verstehen kann, warum dann dies:

AlteTante schrieb:Ich gehe einmal davon aus, dass man in Kenia oder Angola einen dunkelbraunen Stift meint, wenn man jemand anderen bittet, einem den "hautfarbenen" Stift zu reichen. Einfach nur deswegen, weil dunkelbraun dort die verbreiteste Hautfarbei ist.
Hättest du damit auch ein Problem?

Du gehst von etwas aus, das Du nicht weißt, egal, nutzt es aber für Deine Argumentation und um mir dann auch noch obendrauf eine auf Unwissenheit basierende Frage zu stellen? Alles klar.

Tussinelda schrieb:und deshalb hinterfragt man das natürlich auch nicht, obwohl man sich ja mit dem Thema Rassismus befasst.....

Warum sollte man das hinterfragen, wenn man von allein überhaupt nicht auf die Idee kommen könnte, dass "Onkel" und "Tante" in den USA etwas anderes bedeuten als die Bezeichnung von Verwandten? Warum soll man dann nach solchen Fragen recherchieren?
Es ist außerdem extrem unwahrscheinlich, dass irgendein User hier aus Mitteleuropa, der mal in die USA reist, dort irgendjemand (ob schwarz oder weiß) mit "Uncle" oder "Aunt" ansprechen würde. Denn bei uns ist das eh nicht üblich. Es sei denn, derjenige hat dort wirklich Verwandte.

@Tussinelda
Wie du ja erkannt hast, habe ich mit "ich gehe davon aus" gesagt, dass ich es nicht weiß, sondern vermute. Ich wusste nicht, dass man Vermutungen beweisen muss. Da das ansonsten auch nicht üblich ist, werde ich mir die Mühe auch nicht machen. Es müssen nicht alle Leute so diskutieren, wie es dir gefällt. Du selbst tust das ja auch nicht.

AlteTante schrieb:Es müssen nicht alle Leute so diskutieren, wie es dir gefällt. Du selbst tust das ja auch nicht.

ich diskutiere nicht, wie es mir gefällt? :D

AlteTante schrieb:Warum sollte man das hinterfragen, wenn man von allein überhaupt nicht auf die Idee kommen könnte, dass "Onkel" und "Tante" in den USA etwas anderes bedeuten als die Bezeichnung von Verwandten? Warum soll man dann nach solchen Fragen recherchieren?

Damit es nicht zu so was kommt:
(und das sind nicht alle Zitate in diese Richtung, nur ein beispielhafter Auszug)

Spukulatius schrieb am 19.06.2020:Öhh, was ist denn an dem Bild eines POC Mannes in den besten Jahren rassistisch? Oder ist es generell rassistisch wenn man POC abbildet? In der Logo Beschreibung steht das das Bild einen US Amerikanischen Reisbauern zeigt ... check ich nicht... Ihr vielleicht?

abberline schrieb am 19.06.2020:Onkel Ben sah immer so nett aus, ich wollte immer nur Reis von dem. Ist jetzt schon Sommerloch?

BoboKGB schrieb am 19.06.2020:Ich habe mich kurz dabei erwischt, wie ich noch Hoffnung hatte, die Sache mit Uncle Ben sei Satire. Noch vor ein paar Jahren hätte ich alles andere ausgeschlossen, mittlerweile musste ich sehr schnell in Erwägung ziehen, dass das tatsächlich doch ernst gemeint und kein verspäteter Aprilscherz ist. Ich weiß mittlerweile nicht mehr, ob ich über solche "Maßnahmen" mehr lachen oder weinen soll, aber eher letzteres ist der Fall, ich finde diese Entwicklung traurig und irgendwie beängstigend, wenn ich daran denke, in was für einer verwirrten und verpeilten Welt mein Sohn anscheinend groß wird.

Hi ! bin seit einiger Zeit ein Stiller leser in diesem Thread .
Zu Uncle Bens muss ich sagen , das mir schon in den mittleren 80igern als kleines kind klar war, das dieser Bens ein Sklave ist und das sieht man auch in den Werbungen die damals im Deutschen TV in der Werbung lief .

Kann man auch leicht Googlen oder auf YT finden. Ich frage mich wieso jetzt überhaupt Uncle Bens Nettes gesicht jetzt Rau retuschiert wird von den Reis Packungen? für mich ziemlich heuchlerisch noch heuschlericher war damals die Apartheid in den 90iger jahren in Südafrika , aber nein wir menschen sind ja fortschrittlich und sind in der Zivilisation angekommen.... Nein sind wir nicht , einige von uns entwickeln uns zurück in der Evolution

Uncle Ben's Reis (Fernsehwerbung, 1992)

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Tussinelda schrieb:ich diskutiere nicht, wie es mir gefällt?

Das war ungeschickt ausgedrückt, stimmt. Ich meinte: Du selbst diskutierst ja auch nicht, wie es anderen Usern gefällt.

Was Uncle Ben´s betrifft, hat mir die Reklame nie gefallen. Auf die Idee, dass er ein Sklave sein sollte, wäre ich aber nie gekommen.

gilda_radner schrieb:das dieser Bens ein Sklave ist und das sieht man auch in den Werbungen die damals im Deutschen TV in der Werbung lief .

Wiebitte was? Wo sieht man denn in diesem Werbespot das Mr. Ben ein Sklave ist? da ist ja nichtmal ein Weißer zu sehen oO. Ich sehe da einen abartig reichen Reisgroßbauern, der zum Familydinner geladen hat...

Tussinelda schrieb:wie kommst Du darauf? Und bist Du in der Lage oder Willens, meine Frage zu beantworten?

Es sind nicht nur Befindlichkeiten schwarzer Menschen zu berücksichtigen, sondern von allen Menschen.

So kann ich diese schon verletzten, indem ich nach sonstwas frage.

Oder eine sich logische oder aufdrängende Frage aus dem Gesprächsverlauf heraus erst gar nicht stelle.

Spukulatius schrieb:Wiebitte was? Wo sieht man denn in diesem Werbespot das Mr. Ben ein Sklave ist? da ist ja nichtmal ein Weißer zu sehen oO. Ich sehe da einen abartig reichen Reisgroßbauern, der zum Familydinner geladen hat...

Ok ich habe mich falsch ausgedrückt , ich will damit sagen , das ich als kind wußte das dieser Bens ein Sklave war.

Alleine Das hintergrund, viktorianischer Häuser Landgut etc. und damals lief noch fackeln im Sturm im Free TV

@gilda_radner
@Spukulatius
Also, mich erinnert diese Werbung an die Werbung für den russisschen Zupfkuchen: Eine fröhliche Feier mit der Großfamilie und als besonderen Höhepunkt ein Gericht, für das man das beworbene Produkt nutzen sollte.

borabora schrieb:Es sind nicht nur Befindlichkeiten schwarzer Menschen zu berücksichtigen, sondern von allen Menschen.

So kann ich diese schon verletzten, indem ich nach sonstwas frage.

Oder eine sich logische oder aufdrängende Frage aus dem Gesprächsverlauf heraus erst gar nicht stelle.

hier geht es aber um Rassismus und nicht irgendwelche Befindlichkeiten. Da wurdest Du schon mehrfach drauf hingewiesen. Dieser thread hat Rassismus zum Thema. Da sind Pseudowitzigkeiten, wie die Frage nach der Uhrzeit als mögliche Diskriminierung darzustellen eben voll daneben.

Tussinelda schrieb:hier geht es aber um Rassismus und nicht irgendwelche Befindlichkeiten

Das ist mir klar.
Ich habe mein unpassendes Beispiel auch nur zu diesem Zweck verwendet, das man, wenn man auf Befindlichkeiten (penibelst) zu achten hat, gar keine Frage mehr stellen sollte oder wirklich kann.

Aber okay, ich kann auch ohne rassistische Frage oder Hintergedanken (was ich nie tun würde) einen schwarzen Menschen nach dem Weg fragen, nach der Uhrzeit oder sonst was, wodurch er sich gestört fühlen könnte oder gar Mißtrauen hegt bzw. sich belästigt fühlt.

An der Werbung kann ich nichts erkennen, was mit Rassismus oder Sklaventreiberei zu tun hat.
Eher reiches Familienoberhaupt lädt zum Essen.

@gilda_radner
Die Apartheid in Südafrika war natürlich übelster Rassismus, da dürften sich alle einig sein.

Was hat die Apartheid mit dieser Werbung zu tun?

Das mit dem "Uncle Bens" Reis Motiv und dessen Hintergrund (Uncle und Tanten, ressistisch konnotiert) wäre analog dazu, wenn Siemens jetzt Juden in Gefangenenkleidung als Werbemotiv auf ihre Staubsaugerbeutel zu drucken, immerhin hat Siemens im zweiten Weltkreig fleißig Juden und andere Verfolgte als Arbeitssklaven missbraucht, deswegen ist es strukturell eigentlich gar nicht mal soweit weg von Amaerika und ihre Unvle und Aunt rassistischen Bezeichnungen.Ich hoffe ihr versteht, was ich meine.