Groucho schrieb:Ich habe keine Ahnung, was das bedeuten soll, als Kommentar zu dem Zitierten...
Der Satz bezog sich auf "PoC eine Stimme geben".
Groucho schrieb:Warum soll ich mir das vorstellen?
Was willst du eigentlich sagen?
Dass Weiße keine PoC brauchen, um über PoC zu reden?
Dass man am Besten niemanden, von "denen" zu Eort kommen lassen sollte, weil man könnte ja den Spinner erwischen?
Dass die Redakteure der Sendung nicht recherchieren können, um einen geeigneten Verteter der PoC zu finden?
Ich wollte darauf hinweisen, dass es sich auch bei Menschen, die in der Critical Whitness als "PoC" gelten - einige lehnen die Critical Whitness und diese Bezeichnung ab, ohne rechts, Rassisten, Spinner oder Idioten zu sein - um Individuen handelt.
Wir werden also schwerlich einen "Vertreter der PoC" oder eine "Stimme der PoC" finden, diese Menschen werden genauso wenig von Xavier Naidoo repräsentiert wie von dem "Dumme weiße Männer"-taz-Kolumnisten.
Dass man diesem Umstand Rechnung tragen kann - zumindest partiell im Gegensatz dazu einen "Vertreter" in eine Talkshow zu setzen - zeigt jetzt dein Link und Carolin Kebekus. Traurig an der ganzen Angelegenheit ist nur, dass der Anlass offenbar zu sein scheint, Sandra Maischberger eine reinzuwürgen....noch trauriger die Berichterstattung des Stern.
"Carolin Kebekus gibt Schwarzen eine Stimme"
Klingt das für dich nach Gleichberechtigung und Auf-Augenhöhe?
Für mich jedenfalls nicht. Klingt wie arme Politiker/Moderatoren/Schauspieler/Rapper-Opfer, die sich öffentlich nicht äußern konnten....bis jetzt, zum Glück haben wir Carolin.
Wessen Befindlichkeiten werden hier bedient?
Tussinelda schrieb:warum denn nicht? Dem könnte man dann jemanden gegenüber setzen, der Rassismuserfahrungen hat und schon wäre es doch einigermaßen ausgewogen. Vielleicht könnte man dann herausfinden, warum die beiden so unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben, ich fände das interessant.
Also ein Korrektiv muss man da schon einsetzen?
Aber ja, sowas oder die Sendung von Carolin Kebekus sind wesentlich wünscheswerter als irgendwo einen "Vertreter der PoC" hinzuschicken und vllt könnte man einigen Menschen so gar verständlich machen, dass sich da Individuen austauschen.
Tussinelda schrieb:wieso, so wird sich doch ständig geäussert und da gibt es auch genügend in Talkshows, die sich äussern...
Ich rede überhaupt nicht von meinen Befindlichkeiten, welche Meinungen ich gerne in Talkshows artikuliert hätte, schon gar nicht davon, wer das bitte tun soll und selbst wenn es irgendwo so eine Konstellation gibt, werde ich betreffende Person dann bestimmt nicht als "Stimme der..." labeln.
Ich rede von der Doppelmoral einer Klientel, die bspw bei Podiumsdiskussionen solche Frauen teils mit Rassismusvorwürfen niederschreien und das dann anschließend damit rechtfertigen, alles sei so einseitig, zur Diskussion sei keine Muslima eingeladen.
War dann wohl die falsche Muslima, man wollte eine züchtige, gläubige mit Kopftuch.
Das zeigt ganz deutlich, worum es bei einigen solcher Aktionen und Forderungen geht.
Die eigenen Befindlichkeiten, das eigene Weltbild soll durch irgendeinen stereotypen Menschen einer Minderheit kommuniziert werden, der gilt dann als "Repräsentant" und damit rechtferigt man dann auch das eigene Gebaren....und wer das doof findet, na, der ist dann ja Rassist.
Pure Projektion und eine ganz perfide Art und Weise, sich über Umwege quasi selbst zum Opfer von Rassismus zu machen und über Vorwürfe dann die eigenen Ansichten zu legitimieren.
Tussinelda schrieb:Kaum jemand, denn wenn man es tut wird einem ja vorgeworfen, den Schleier zu propagieren zum Beispiel. So wie Du es jetzt ja auch machst, man glaubt einfach nicht, dass irgendwer freiwillig aus welchen Gründen auch immer Schleier tragen könnte und man respektiert es nicht.
Ne, der Vorwurf ergibt sich aus der unkritischen und vollends indifferenten Haltung zu überaus fragwürdigen Ansichten und Weltbildern...nicht aus der Kommunikation.
Und glauben tue ich das, nur gibt es keinen einzigen Grund, über den man da hinwegsehen könnte oder der gar in irgendeiner Form emanzipativ wäre.
Tussinelda schrieb:Gott wie armselig.....nee, möchte man nicht, denn es gibt nicht nur das oder das, sondern eben eine breite Facette von Menschen mit Rassismuserfahrungen, man sollt einfach allen zuhören, aber dafür müssten sie zu Wort kommen und nicht von vorneherein irgendeine Erwartungshaltung erfüllen müssen. Die Du ja offenbar auch hast.
Welche Erwartungshaltung habe ich denn dahingehend kommuniziert?
Der ganze Beitrag war eine Kritik an Erwartungshaltungen und der Entindividualisierung von Menschen.
Es ist schon merkwürdig, dass ich mir den Vorwurf fange, du es aber scheinbar nicht als Erwartungshaltung empfindest, wenn Redakteure einen
geeigneten "Vertreter der PoC" auswählen und in eine Talkshow setzen sollen.