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Rassismus

25.010 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rassismus, AFD, Rechtsextremismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rassismus

25.05.2019 um 07:49
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ach, Du meinst das angebliche Experiment, weil Du dann gemerkt hast, wie Deine Standesdünkel ankommen :D alles klar
Einen wunderschönen guten Morgen.

Als Kunstschaffender komme ich damit klar, dass Betrachter meine Aussagen unterschiedlich bewerten ;)


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25.05.2019 um 07:52
So und nun zurück zum eigentlichen Thema:


wenn man den "Mohren" feiern wollen würde, ihm gedenken wollen würde, warum hat der "Mohr" dann keinen Namen? Denn nur dann hätte er von seiner angeblichen Tat, reingewaschen werden können, hätte seine Ehre wieder hergestellt werden können. So zeigt es wunderbar auf, dass es darum gar nicht geht, bzw. man weder damals noch heute dem "Mohren" diese Individualität zugesprochen hat und hätte. Rassismus eben.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Als Kunstschaffender komme ich damit klar, dass Betrachter meine Aussagen unterschiedlich bewerten ;)
siehst Du, es geht nicht ohne die Bezeichnung einer Gruppe und dem zuordnen von Eigenschaften. ;)
aber das ist ja alles nur ironisch, ist man ja gerne bei ernsten Themen ;)


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25.05.2019 um 08:02
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:siehst Du, es geht nicht ohne die Bezeichnung einer Gruppe und dem zuordnen von Eigenschaften.
Ha, du erkennst den doppelten Boden der Aussage. Das ist sehr schön.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:aber das ist ja alles nur ironisch, ist man ja gerne bei ernsten Themen
Die Aussage stammt aus dem Männerdiskriminierungsthread. Du kannst mir nicht erzählen, dass dies allgemein als ernstes Thema angesehen wird. Eher im Gegenteil. Die meisten machen sich über die Betroffenen lustig. Aber das ist nun wirklich OT.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:wenn man den "Mohren" feiern wollen würde, ihm gedenken wollen würde, warum hat der "Mohr" dann keinen Namen? Denn nur dann hätte er von seiner angeblichen Tat, reingewaschen werden können, hätte seine Ehre wieder hergestellt werden können. So zeigt es wunderbar auf, dass es darum gar nicht geht, bzw. man weder damals noch heute dem "Mohren" diese Individualität zugesprochen hat und hätte. Rassismus eben.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass der Mohr keinen Namen hat bzw. keiner überliefert wurde. In meiner Heimat wird z.B. der "Leineweber" gefeiert. Der hat auch keinen Namen. Ich würde die Namenslosigkeit also nicht überinterpretieren.


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25.05.2019 um 08:06
Zitat von AtroxAtrox schrieb:"Leineweber"
willst Du mich verarschen? Das ist eine Berufsbezeichnung, da geht es nicht um jemanden bestimmten, sondern um den Beruf, den eine (mehrere) Personen ausübten. Und eine Berufsbezeichnung ist deutlich "spezieller", als wenn ihr nur den "Weißen" feiern würdet.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Ha, du erkennst den doppelten Boden der Aussage. Das ist sehr schön.
lass es einfach, das ist ein unnötiger Kommentar
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Die Aussage stammt aus dem Männerdiskriminierungsthread. Du kannst mir nicht erzählen, dass dies allgemein als ernstes Thema angesehen wird.
wie meinen? Nee, deshalb beschäftigt man sich auch mit Belegen, schreibt ellenlange Texte und begründet seine Meinung, weil es eh nur alles tralala ist, ich verstehe. Um Ausreden bist Du nie verlegen.


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25.05.2019 um 08:13
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:willst Du mich verarschen?
Nein, würde da würde ich nie drauf kommen.
Im Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit galt der Beruf des Leinewebers als „ehrlos“ und damit als unehrlicher Beruf.[1] In den städtischen Ständegesellschaften des Mittelalters wurden Kinder aus Leineweberfamilien daher meist von der Aufnahme in andere Zünfte ausgeschlossen.
Wikipedia: Leineweber

Der Charakter bleibt der gleiche. Etwas hatte in früheren Zeiten nicht den Stand, den es verdiente also wird es heute gefeiert.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:wie meinen? Nee, deshalb beschäftigt man sich auch mit Belegen, schreibt ellenlange Texte und begründet seine Meinung, weil es eh nur alles tralala ist, ich verstehe. Um Ausreden bist Du nie verlegen.
Ich meine es so, wie ich es geschrieben habe. Wo du da eine Ausrede siehst, bleibt mir ein Rätsel. Ist aber auch mehr als OT hier.

Wie würdest du denn mit dem "Mohr" umgehen? Das Fest umbenennen und gut ist es? Oder würdest du auch den im 18 Jahrhundert errichteten Brunnen abreißen, das Stadtwappen ändern und die vielen Geschäfte, Hotels und Restaurants zwangs-umbenennen?

Wäre ja immerhin konsequent.


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25.05.2019 um 08:23
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Etwas hatte in früheren Zeiten nicht den Stand, den es verdiente also wird es heute gefeiert.
ETWAS ist da das Schlüsselwort. Und den Unterschied zwischen einer einzelnen Person und einem Berufsstand muss ich Dir jetzt nicht aufzeigen, oder?
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Wie würdest du denn mit dem "Mohr" umgehen? Das Fest umbenennen und gut ist es? Oder würdest du auch den im 18 Jahrhundert errichteten Brunnen abreißen, das Stadtwappen ändern und die vielen Geschäfte, Hotels und Restaurants zwangs-umbenennen?
Ich würde garantiert kein Fest so nennen, und würde auch anregen, Geschäfte etc. umzubenennen. Von Zwang halte ich nichts. Außerdem würde ich anregen, Betroffene dazu zu hören, ihrer Meinung Gewicht zu geben, sich damit auseinanderzusetzen, warum dies für viele Menschen durchaus verletzend sein kann/ist. Was ich vollkommen fatal finde ist, dass der "weiße" Bürgermeister es besser weiß, als Betroffene, jegliche Kritik zurückweist und stur darauf beharrt. Zeugt von wenig Reflektion und wenig Empathie, aber er macht seine Stadt bekannt, das ist wohl das eigentliche Ziel. Da kann man auch mal rassistisch sein, so scheint es.


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25.05.2019 um 08:38
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ETWAS ist da das Schlüsselwort. Und den Unterschied zwischen einer einzelnen Person und einem Berufsstand muss ich Dir jetzt nicht aufzeigen, oder?
Der Unterschied ist mir geläufig. Aber es wird ja argumentiert, dass keine einzelne Person durch die Bezeichnung diskriminiert wird, sondern eine ganze Personengruppe.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Was ich vollkommen fatal finde ist, dass der "weiße" Bürgermeister es besser weiß, als Betroffene, jegliche Kritik zurückweist und stur darauf beharrt.
Soweit ich gelesen habe, hat der Bürgermeister den Dialog angeboten.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Zeugt von wenig Reflektion und wenig Empathie, aber er macht seine Stadt bekannt, das ist wohl das eigentliche Ziel. Da kann man auch mal rassistisch sein, so scheint es.
Ja, Marketing ist manchmal dreckig und setzt Leute herab, die es eigentlich garnicht verdient haben. Hatten wir ja erst vor kurzem im anderen Kontext. Dass der Bürgermeister ein Rassist ist, ist eine mögliche Erklärung. Eine andere Erklärung ist, dass er vermutlich erklären muss, warum er alle Werbebanner neu drucken lässt. Aber da kann man/ich nur spekulieren.

Ich hoffe ebenso, dass ein Dialog zu Stande kommt und ein Ergebnis liefert mit dem alle das Fest genießen können, egal welche Hautfarbe sie haben.

Ich sehe gerade beim Querlesen, das Fest läuft ja schon:

https://eisenberg.otz.de/web/eisenberg/startseite/detail/-/specific/Trotz-Mohren-Diskussion-Eisenberg-feiert-buntes-Fest-799653997


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25.05.2019 um 08:44
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Soweit ich gelesen habe, hat der Bürgermeister den Dialog angeboten.
ja, das hat er den Medien gesagt, an Betroffene hat er sich nicht gewendet und er hat auch klar gemacht., dass das Fest so heisst. Punkt
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Der Unterschied ist mir geläufig. Aber es wird ja argumentiert, dass keine einzelne Person durch die Bezeichnung diskriminiert wird, sondern eine ganze Personengruppe.
Es geht doch in der Stadtgeschichte um EINE BESTIMMTE Person.....darauf bezog ich mich. Das geht es bei Deinem Beispiel nicht. Und wenn man eine Person nur mit einer rassistischen Bezeichnung benennt, dann fühlen sich natürlich auch andere Schwarze Menschen von einer solchen Bezeichnung getroffen.


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25.05.2019 um 08:57
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ja, das hat er den Medien gesagt,
Reicht das nicht? Muss er jedem Einzelnen eine extra Einladung schicken? Wenn ich mit irgendwas ein Problem habe und der Bürgermeister signalisiert Gesprächsbereitschaft, dann würde ich in seinem Büro anrufen und einen Termin anfragen. Wir reden hier ja nicht über eine homogene Gruppe, die für sich selbst Meinungsvertreter gewählt hat.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Es geht doch in der Stadtgeschichte um EINE BESTIMMTE Person.....darauf bezog ich mich. Das geht es bei Deinem Beispiel nicht.
Ist richtig. Ich sehe nur den großen Unterschied nicht. Abgesehen von dem Namen. Ich verstehe halt nicht ganz, woran man sich nun mehr reibt. Am Namen selbst oder am Charakter des Festes.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Und wenn man eine Person nur mit einer rassistischen Bezeichnung benennt, dann fühlen sich natürlich auch andere Schwarze Menschen von einer solchen Bezeichnung getroffen.
Ja, möglicherweise. Habe ich nicht angezweifelt. Ich hätte es ja auch anders genannt. Ich kann aber auch den Punkt nachvollziehen, dass die Umbenennung schon länger feststeht, die Diskussion aber erst jetzt hochkocht. Also zumindest, was die öffentliche Wahrnehmung angeht. Irgendwann kommt man bei so einer Organisation halt an den Point of no return, wo man nicht mehr alles umwerfen kann. In dem Artikel sind ja auch ein paar Stimmen von Betroffenen. Sicher ist da ein gewisser Bias, da man nicht die Leute befragt hat, die betroffen zuhause geblieben sind.


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25.05.2019 um 09:03
Nunja, wenn kein Schwarzer von dem Fest erfährt, ist der Festname ja dann keine Beleidigung.
Hat sich ein Schwarzbetroffener zum Fest gemeldet? Ich meine, richtig Schwarze, keine weiße Frauen die für Schwarze sprechen wollen und diese damit bevormunden.


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25.05.2019 um 09:18
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Nunja, wenn kein Schwarzer von dem Fest erfährt, ist der Festname ja dann keine Beleidigung.
Wenn. Aber das halte ich doch wohl eher für unwahrscheinlich daß kein Schwarzer von dem Fest erfährt.
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Hat sich ein Schwarzbetroffener zum Fest gemeldet?
Muß sich denn zwingend ein Schwarzer zum Festname äußern, wenn er sich vom Namen beleidigt fühlt?


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25.05.2019 um 09:20
Zitat von blueavianblueavian schrieb:Deswegen muss und kann man auch durch Bewusstseinstechniken trainieren, dass man auch gegen outgroups nicht feindlich gesinnt ist und diese liebt :lv: und wertschätzt.
Und wenn andere Gruppen das nicht tun und dir feindlich gesinnt sind? Dann kannst du wertschätzen und dein Bewusstsein manipulieren wie du willst es läuft dann trotzdem scheisse für dich wenn du in einem verteilungskampf stecken würdest.


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25.05.2019 um 09:41
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Hat sich ein Schwarzbetroffener zum Fest gemeldet? Ich meine, richtig Schwarze, keine weiße Frauen die für Schwarze sprechen wollen und diese damit bevormunden.
ISD sagt Dir was? Wurde hier schon erwähnt. Das ist die Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland.


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25.05.2019 um 09:56
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Reicht das nicht? Muss er jedem Einzelnen eine extra Einladung schicken?
musst Du so übertreiben? Es hat sich die ISD zum Beispiel an ihn gewandt, in einem offenen Brief. Er antwortet über eine Zeitung, nicht an die ISD gewendet, sondern ganz pauschal. Zudem zeugt es nicht davon, ein tatsächliches Interesse daran zu haben, wenn man a) sagt, für einen selbst hat die Bezeichnung eine positive Bedeutung und sei nicht beleidigend gemeint, b) man das Fest so oder so unter diesem Namen feiert c) sogar noch ein Stück aufgeführt wird, wo ein Weißes Kind einen "Mohr" darstellt. Mit Schminke und Kraushaarperücke. Denn ein Schwarzes Kind findet sich ja offenbar nicht in einer Stadt, die ihre "Mohren" feiern will.....


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25.05.2019 um 10:14
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Ich sehe gerade beim Querlesen, das Fest läuft ja schon:
Möglichkeit die Betroffenen aus deinem Link besonders mal zu Wort kommen zu lassen:


Eisenberg zeigt sich bunt und weltoffen. Und auch die in der Stadt lebenden schwarzen Menschen gehören zu den Festgästen. „Probleme mit dem Wort Mohr? Nein. Ich bin der Mohr“, sagte keck Soares. Seine Hommage an Eisenberg hat der farbige 20-jährige Hip-Hopper bereits mit einem Song auf Youtube veröffentlich. Sindy Sauer (29) mit afrikanischen und indischen Wurzeln hatte sich vor dem Fest in den sozialen Medien in die Debatte um den Festnamen eingeklinkt und versichert, dass sie auf alle Fälle zum Fest gehen wird. „Meine Mutter ist hier geboren und ich auch. Probleme hatten wir nie hier. Mohr sehe ich nicht als Schimpfwort für uns Dunkelhäutige, da gibt es andere, schlimme Wörter. Hier in der Stadt haben wir solche aber nie zu hören bekommen. In größeren Städten wie Gera oder Jena schon. Und der Mohr und der Mohrenbrunnen gehören einfach zu Eisenberg und seiner Geschichte“, sagt die junge Frau. Zum Fest waren sie und ihre Mutter gestern mit ihren schwarzen Freunden gekommen: Mit Richard Ukiri und seiner Familie. Ukiri ist seit wenigen Monaten Oberarzt in der Kardiologie der Waldkliniken.

Also Mohr im Hemd zb. finde ich schon aufgrund meiner Phantasielosigkeit unpassend und könnte weg, aber je mehr man zu diesem Fest liest, desto mehr ist man der Meinung, dass das Wort Mohr aus der Geschichte der Stadt nicht gestrichen werden kann.

Und somit ist auch das Wort im Festnamen im Kontext zu sehen.


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25.05.2019 um 10:28
@insideman
warum? Weil der "Mohr" keinen Namen hat oder warum?


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25.05.2019 um 10:40
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Weil der "Mohr" keinen Namen hat
Dürfte keiner überliefert sein.

Aber ich verstehe auch nicht, warum sie den Brunnen nicht in FAU-Brunnen umbenennen. Langform: "Brunnen des falsch angeklagten Unbekannten".


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25.05.2019 um 10:40
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:warum? Weil der "Mohr" keinen Namen hat oder warum?
So wie ich die spärlichen Informationen der Sage interpretiere, würde das dem gar nicht gerecht werden. Es geht hier denke ich nicht nur um eine einzelne Person.

Unschuldig des Diebstahl beschuldigt, kurz vor der Hinrichtung taucht das Diebesgut auf --> Freispruch.
Das würde nicht die Aufnahme dieser Figur! in das Wappen rechtfertigen.

Die Dimension wird doch nur deshalb so groß geworden sein, da es sich um einen "Mohr" handelte, den man die Freiheit überhaupt erst schenken konnte (andere Menschen waren ja ohnehin frei, so frei wie damals möglich). Dieses Schicksal mit gutem Ausgang steht nicht für Herrn XY, sondern für eine Geschichte mit dem Umgang einer Menschengruppe der damaligen Zeit und die heißen im historischen Kontext eben Mohren.

Ich finde die Diskussion kann man natürlich führen und dann abwägen, ich sehe hier das Wort Mohr aber in einem historischen Kontext verwendet. Da ich auch niemanden kenne der jemals Mohr als Schimpfwort benutzt hat, im Gegensatz zu dem Wort Neger, kann ich auch gut damit leben, wenn man das Wort Mohr in solch einem Kontext verwendet.


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25.05.2019 um 10:44
Zitat von insidemaninsideman schrieb:So wie ich die spärlichen Informationen der Sage interpretiere, würde das dem gar nicht gerecht werden. Es geht hier denke ich nicht nur um eine einzelne Person.
dann les mal hier nach bitte
http://www.stadt-eisenberg.de/stadt/sagen.html (Archiv-Version vom 28.09.2020)
Vor vielen hundert Jahren, als noch die Grafen von Eisenberg in dem alten Schlosse hausten, hatte sich einer dieser Grafen von einem Kreuzzuge nach dem Heillgen Lande nach der Sitte der damaligen Zeiten einen Mohren als Diener mitgebracht. Wegen ihrer Treue waren die Mohren hoch geschätzt. Lange Zeit hatte er nun auch dem Grafen treu und ehrlich gedient, als eines Tages dessen Gemahlin ihre kostbare, goldene Kette vermisste und trotz allen Suchens nicht wiederfinden konnte. Von den gräflichen Dienern war an dem Tag, an dem die Kette verloren ging, nur der Mohr um die Gräfin und in deren Zimmer gewesen. Auf diesen fiel daher sogleich der Verdacht, die verschwundene Kette entwendet zu haben. Auf der Stelle wurde er verhört, gefangengenommen und obwohl er unter Tränen und Flehen seine Unschuld beteuerte, zum Tode verurteilt. Die Vollziehung des Urteils wurde noch auf denselbigen Nachmittag festgesetzt.

Als die Stunde der Enthauptung des sonst treuen und ergebenen Dieners herannahte und viel Volk sich vor dem Palaste versammelte, um den armen Sünder sterben zu sehen, ward es der Gräfin ängstlich und schwer ums Herz. Sie zog sich allein in ihr Gemach zurück und suchte ihr klopfendes Herz zu beruhigen. Da fiel ihr Auge auf das schwere Gebetbuch, das dort am Fenster auf dem kleinen kunstvoll geschnitzten Betschemel lag. Sie kniete nieder und löste hastig die schweren Goldspangen, die das Buch geschlossen hielten und jetzt mit scharfem Geräusch aufsprangen. Da, wie sie einige Blätter umgeschlagen hatte, klirrte es plötzlich, und aus den Blättern heraus fiel ihr zu Füßen die verlorene Kette. Entsetzt fuhr sie empor. Der Mohr war also doch nicht ein Dieb, er war unschuldig, und unschuldig sollte er gerade jetzt sein Leben um ihretwillen hingeben. Rasch stürzte sie davon und entsandte die wenigen im Palast gebliebenen Diener nach dem Richtplatz. Es war noch nicht zu spät gewesen.

Der Graf schenkte dem Mohren die Freiheit. Um aber seine grundlos geschändete Ehre wieder herzustellen, nahm der Graf den Kopf des Mohren mit der Binde über den Augen in sein Wappen auf. Zur ewigen Erinnerung an die berichtete Geschichte stellten später die braven Väter der Stadt dem armen Mohren über ihrem ältesten Brunnen ein steinern Standbild auf: das Wahrzeichen der Stadt Eisenberg.



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25.05.2019 um 10:51
@Tussinelda

So ähnlich las ich es schon.


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