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Rassismus

25.010 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rassismus, AFD, Rechtsextremismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rassismus

20.01.2022 um 09:58
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Muss ja auch nicht, darum ist es ja auch eine geteilte Deutungshoheit. Sowohl von dir als auch von anderen.

Die Frage ist doch, wie man am vernünftigsten probleme diskutiert. Und dabei geht es doch meist überhaupt nicht um fälle, wo jemand wirklich falsch verstanden wird.
Da geht es doch eher um fälle, wo der eine ein verhalten in ordnung findet und der andere nicht
Vielleicht müssen wir da auch in Abstufungen denken:

Wirklich grober Rassismus:
- "Hey, du N...., komm mal her!"
- Affenlaute, wenn ein Schwarzer den Ball hat beim Fußball
- Auf ihre Frage, ob ihre Schmerzen normal seien, soll der Arzt geantwortet haben: „Das wissen Sie wohl selbst, also Schmerzen sind natürlich nie normal. Aber Ihre Landsleute halten ja mehr aus als andere“
- jemandem in den Haaren rumwuscheln
- ...

Unterschwelliger Rassismus oder Verhalten, welches PoC schlicht und ergreifend nervt:
- "Da wo sie herkommen..."
- Weißer: "Oh, ich bin auch schon mal in Afrika gewesen" -> Schwarzer: "Na, i no ned, I bin in Untergrübnwinkl geborn und spui dort in da Bloskappell'n"
- ...

Rassismus, den man schon ganz schön suchen muss (wenn er überhaupt vorhanden ist):
- Der Rhythmus des Lieds "Die Affen rasen durch den Wald"
- Es gibt keine Hautfarben-angepasste Pflaster
- bösartige Ortsnamen
- ...

Bei grobem Rassismus halte ich es für erforderlich, dem Täter sehr deutlich zu zeigen, dass er mit seinem Verhalten voll daneben liegt. Unterschwelligen Rassismus und Verhalten, das PoC einfach aufgrund der ständigen Wiederholungen nervt, sollte man versuchen durch Zuhören, Information etc. überhaupt ins Bewusstsein zu rufen und dann zu vermeiden. Ob man hier in jedem Fall Rassismus nachweisen kann ist irrelevant, es ist ein Gebot der Höflichkeit. Im letzten Fall darf man m.E. durchaus diskutieren und auch mal sagen, hier ist für mich jetzt gut.


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20.01.2022 um 10:05
@oldzambo

Es ist doch das Entscheidende, wer die Einteilung vornimmt.

Man würde es sich ja sehr einfach machen, wenn man sagt "so, nur die sachen, die ich nicht mache, die sind rassistisch. All die unterschwelligen rassismen, die ich vllt auch mache, die zählen nicht, weil die nur nervig sind.".

Bei dem Thema "was ist zumutbar, was geht gar nicht" sollten PoC schon ein gleichberechtigtes Mitspracherecht haben, das können wohl kaum Weiße unter sich besprechen. Und mit gleichberechtigtes Mitspracherecht meine ich auch, dass man sie nicht so e infach überstimmen kann, nur, weil sie in der Minderheit sind.

Wenn sich durch "wo kommst du her" die Mehrheit der PoC oder bestimmter PoC gruppen rassistisch verletzt fühlen, kann man daraus kein 'ist nur nervig' machen, dann ist das eine handfeste sache.


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20.01.2022 um 10:21
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Bei dem Thema "was ist zumutbar, was geht gar nicht" sollten PoC schon ein gleichberechtigtes Mitspracherecht haben, das können wohl kaum Weiße unter sich besprechen. Und mit gleichberechtigtes Mitspracherecht meine ich auch, dass man sie nicht so e infach überstimmen kann, nur, weil sie in der Minderheit sind.

Wenn sich durch "wo kommst du her" die Mehrheit der PoC oder bestimmter PoC gruppen rassistisch verletzt fühlen, kann man daraus kein 'ist nur nervig' machen, dann ist das eine handfeste sache.
Klar, das muss in einem Diskurs entstehen. Ich selber finde immer das Symmetrieprinzip auch sehr wichtig. Was wäre also bei Rollentausch, wie würde ich mich z.B. in Afrika in einer äquivalenten Situation fühlen, was wäre, wenn der Betroffene eben nicht PoC sondern z.B. Schwabe wäre. Die Frage ist dann noch, welche Rolle die Spätauswirkungen des Kolonialismus haben, aber auch das ist sicher ein Thema, das der Diskussion bedarf.


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20.01.2022 um 10:24
@oldzambo

So einfach ist das mit dem Rollentausch nicht, weil die Geschichte und der KOntext das schon entscheidend sind. Wenn ich nach Afrika auswandere, weil ich mich selbst verwirklichen will, ist das eine ganz, ganz, ganz andere Situation, als wenn ein hier geborener Schwarzer durch solche Begebenheiten ständig als Exot wahrgenommen wird.
Auswanderer haben mit sowas oft weniger probleme, die könnten ja zurückgehen in ihr schönes deutschland und überhaupt hatten die auch alle zeit der welt, sich ein land, das sie mögen auszuscouten und die mögen oft sogar die aufmerksamkeit. Weil sie aus einer ganz anderen situation heraus denken.

Das kann man auch in den USA sehen. Die Menschen, die aus afrikanischen Ländern aus der Oberschicht in die USa kommen, um da zu studieren, die denken wesentlich anders in vielen punkten, als die in den USa geborenen Schwarzen. Weil die aus einer ganz anderen position kommen.


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20.01.2022 um 10:28
Zitat von 6.PzGren3916.PzGren391 schrieb:Tja wie ich damals schon sagte, das erinnert an den Fall Ofarim.
Noch ein paar solche Aktionen und keiner glaubt’s mehr.
der Unterschied ist gravierend, denn bei dem Fußballspiel wurde nachweislich eine Äußerung getätigt, auch wenn diese womöglich nicht dem Schwarzen Spieler Aaron Opoku gegolten hat.

Es geht also nicht darum, dass eine Behauptung getätigt wurde, die ggf. nicht stimmt auf die Aussage des Fans bezogen. Die Affenlaute haben sich nicht bestätigt.


Ich finde übrigens, dass gerade dieser Fall bestätigt, wie verletzend Äusserungen sein können, auch wenn sie weder rassistisch gemeint gewesen wären, noch die Person damit angesprochen wurde. Die Verletzung, der Schmerz, Enttäuschung etc. sind da und real.
Der Spieler konnte nicht mehr spielen.
Und da kann man jetzt zig mal sagen, es war nicht rassistisch, er war nicht gemeint usw. das löscht nicht den da empfundenen Schmerz.
Zitat von oldzambooldzambo schrieb:Was wäre also bei Rollentausch, wie würde ich mich z.B. in Afrika in einer äquivalenten Situation fühlen, was wäre, wenn der Betroffene eben nicht PoC sondern z.B. Schwabe wäre.
wieso sollte das eine Rolle spielen?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das kann man auch in den USA sehen. Die Menschen, die aus afrikanischen Ländern aus der Oberschicht in die USa kommen, um da zu studieren, die denken wesentlich anders in vielen punkten, als die in den USa geborenen Schwarzen. Weil die aus einer ganz anderen position kommen.
das weißt Du woher?


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20.01.2022 um 10:35
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Ich finde übrigens, dass gerade dieser Fall bestätigt, wie verletzend Äusserungen sein können, auch wenn sie weder rassistisch gemeint gewesen wären, noch die Person damit angesprochen wurde. Die Verletzung, der Schmerz, Enttäuschung etc. sind da und real.
Der Spieler konnte nicht mehr spielen.
Das weisst Du woher?
Hast Du mit dem Spieler persönlich gesprochen?

Du stellst das einfach mal so als Tatsache dar.
(Link folgt vermutlich)

Es wäre auch möglich, das der Spieler aus einer Konsequenz heraus gehandelt hat, ein Zeichen setzen will.

Zudem: Enttäuschung, Verletzung, Häme usw. sind keine Einbahnstraße.

Es ist sehr verletzend, wenn der Vorwurf, Verdacht des Rassismusses über jeweilige Menschen schwebt, sie als Täter tituliert werden.
Natürlich auch perse Behauptungen, die auf Vermutungen beruhen.


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20.01.2022 um 10:37
@Tussinelda

Diesen Artikel kannst du dir mal durchlesen. Es gibt Spannungen zwischen der Einheimischen schwarzen Minderheit in Amerika und zugezogenen schwarzen aus Afrika und anderen regionen https://www.inquirer.com/philly/news/cynthia-erivo-harriet-tubman-movie-luvvie-ajayi-american-descendants-of-slaves-20181018.html
Although there is more nuance to the arguments, the sides often go like this: Black immigrants are respected more than black Americans, all the while benefiting from reparations meant to right evils of America's past.
(...)
"Foreign-born blacks are often perceived by whites and even black Americans as different and 'special' — as harder-working and more productive citizens than their black American counterparts," Greer wrote in her book Black Ethnics: Race, Immigration, and the Pursuit of the American Dream.
Quelle: Auch sind Schwarze aus Afrika wesentlich eher warscheinlich, einen Uniabschluss zu haben. Das ist eine demographisch ganz andere gruppe, die auch entsprechend von ihren Meinungen her nicht homogen zu den einheimischen Schwarzen ist.


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20.01.2022 um 10:43
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:wieso sollte das eine Rolle spielen?
Das ergibt sich m.E. aus dem Kant'schen kategorischen Imperativ. Der ist auch für mich Grundlage des Symmetriedenkens, das ich oft als moralischne Maßstab anlege.
„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“

– Immanuel Kant: AA IV, 421[3]



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20.01.2022 um 10:57
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Ich finde übrigens, dass gerade dieser Fall bestätigt, wie verletzend Äusserungen sein können, auch wenn sie weder rassistisch gemeint gewesen wären, noch die Person damit angesprochen wurde.
Magst du nicht mal ein Buch, quasi einen neuen Duden schreiben, mit Dingen die man noch sagen darf, ohne möglicherweise irgendjemanden zu verletzen? So ein Buch wäre wirklich praktisch.


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20.01.2022 um 11:00
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Ich finde übrigens, dass gerade dieser Fall bestätigt, wie verletzend Äusserungen sein können, auch wenn sie weder rassistisch gemeint gewesen wären, noch die Person damit angesprochen wurde. Die Verletzung, der Schmerz, Enttäuschung etc. sind da und real.
Der Spieler konnte nicht mehr spielen.
Und da kann man jetzt zig mal sagen, es war nicht rassistisch, er war nicht gemeint usw. das löscht nicht den da empfundenen Schmerz.
Dieser Schmerz sollte ja jetzt weg sein, jetzt wo er weiß das er keine Rolle gespielt hat in diesem Moment.
Darum geht's.
Es ist völlig normal, daß er in der Annahme gemeint zu sein, so reagiert hat, absolut. Aber nach Aufklärung sollte da nichts mehr übrig bleiben, im Normalfall.
Das Beispiel zeigt imo sehr gut, wie reflexhaft eine Situation auf sich selbst bezogen wird, ohne objektive Tatsachen.
Ich bin gespannt, ob es noch eine Aufklärung gibt, wie die Schilderungen zum Betroffenem gekommen sind, also ob er es selber gehört hat (und selber eine falsche Annahme getroffen hat) oder ob ihm etwas falsches gesagt wurde. Im Lichte des allzu restrikten Spielabbruches, habe ich meine Zweifel ob auf dem Feld nicht entgegen aller Tatsachen (die dort zu dem Zeitpunkt bekannt waren) die Sache komplett überspitzt und übertrieben wurde zum Leidwesen des jetzt neu geschaffenen Betroffenen (den Fan).


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20.01.2022 um 11:04
@shionoro
sie machen doch aber die gleichen Erfahrungen, wenn sie dann in den USA sind, was Rassismus betrifft. Von daher verstehe ich nicht, was Du eigentlich mitteilen wolltest.
Zitat von oldzambooldzambo schrieb:Das ergibt sich m.E. aus dem Kant'schen kategorischen Imperativ. Der ist auch für mich Grundlage des Symmetriedenkens, das ich oft als moralischne Maßstab anlege.
das passt nicht in dem Zusammenhang, den Du da hergestellt hast, Rollentausch betreffend. Du kannst gar nicht die Rolle tauschen, weil Du die Erfahrungen/Historie ja gar nicht hast, die Betroffene haben.
Zitat von V8TurboV8Turbo schrieb:Magst du nicht mal ein Buch, quasi einen neuen Duden schreiben, mit Dingen die man noch sagen darf, ohne möglicherweise irgendjemanden zu verletzen? So ein Buch wäre wirklich praktisch.
man darf alles sagen. Man sollte sich nur manchmal eben selbst fragen, WARUM man was sagt.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Das Beispiel zeigt imo sehr gut, wie reflexhaft eine Situation auf sich selbst bezogen wird, ohne objektive Tatsachen.
und da solltest auch Du Dich mal fragen, warum dem wohl so ist? Das kommt ja nicht von ungefähr. Es wurde ja schon mehrfach erklärt.


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20.01.2022 um 11:20
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:und da solltest auch Du Dich mal fragen, warum dem wohl so ist? Das kommt ja nicht von ungefähr. Es wurde ja schon mehrfach erklärt.
Und ich habe mehrfach Verständnis kundgetan. Aber nur weil etwas zu verstehen ist, ist es nicht automatisch richtig.
Wenn ein PoC überall Rassimus sieht (Ortsschilder, Pflaster etc), dann hat der PoC ein Problem was er nur selber lösen kann. Dafür ist die Gesellschaft nicht mehr verantwortlich. Hilfe gibt es ja, kein Problem, das gibt unser Sozialsystem her.


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20.01.2022 um 11:25
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Wenn ein PoC überall Rassimus sieht (Ortsschilder, Pflaster etc), dann hat der PoC ein Problem was er nur selber lösen kann. Dafür ist die Gesellschaft nicht mehr verantwortlich.
die Gesellschaft ist doch für die Ursache des Problems verantwortlich. Und zeigt merklich wenig Verständnis, mMn. Weshalb auch entsprechende Äusserungen Betroffener gleich abgetan oder ins Lächerliche gezogen werden. Anstatt mit den Menschen darüber zu reden und zu zeigen, dass man durchaus Verständnis hat oder Willens ist, zu verstehen, auch wenn dies nicht immer bedeuten könnte, dass Dinge geändert werden.


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20.01.2022 um 11:48
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:die Gesellschaft ist doch für die Ursache des Problems verantwortlich.
Nur, dass ich das richtig verstehe. Die Gesellschaft soll dafür verantwortlich sein, dass vor Jahrhunderten entstandene Ortsnamen sind wie sie sind (nicht wirklich bedenklich, wenn man das mal genauer betrachtet, weil sich kein Zusammenhang zu Rassismus erkennen lässt) .. und dass aufgrund von geographischen/klimatischen/historischen Gegebenheiten hierzulande mehr Hellhäutige als Dunkelhäutige leben, weshalb die Pflaster oft (zu oft??) einen eher hellen Hautton imitieren, ja? Dann ist ferner auch noch die Gesellschaft dafür verantwortlich, dass solche Dinge als rassistisch empfunden werden können, nicht müssen, ja? Und selbst wenn seit Jahren solcherlei Nebensächlichkeiten in der Woke-Bubble zu Problemen globaler ja gar biblischer Tragweite hoch stilisiert werden, wobei sie von der Mehrheitsgesellschaft brav und geduldig ertragen werden, vermutlich weil sich niemand als unsensibel verschreien lassen will, dann ist das deiner Meinung nach immer noch zu wenig ..
Dazu fällt mir persönlich nur ein, dass es auch ein zu viel des Guten geben kann.


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20.01.2022 um 12:16
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Die Verletzung, der Schmerz, Enttäuschung etc. sind da und real.
Der Spieler konnte nicht mehr spielen.
Darüber kann ich nur herzlich lachen, wenn deine Behauptung stimmen sollte.
Wie schafft es ein so überempfindlicher Charakter seinen Alltag zu meistern in unserer Ellenbogengesellschaft.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Das weisst Du woher?
Hast Du mit dem Spieler persönlich gesprochen?
Nein hat sie natürlich nicht.
Sie pauschalisiertund generalisiert hier nur mal wieder und merkt nicht das sie damit selbst rassistisch ist.


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20.01.2022 um 12:23
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:die Gesellschaft ist doch für die Ursache des Problems verantwortlich. Und zeigt merklich wenig Verständnis, mMn.
Vielleicht hat die Gesellschaft einfach anderes zu tun, als die Bedeutung des Rhythmus eines Affen-Lieds zu diskutieren. Also ein Kollege von mir hat gerade seine Arbeitszeit um 20% runtergesetzt, um sich einmal die Woche in der Flüchtlingsintegration zu engagieren. Die evangelische Kirche lässt zwei Schiffe im Mittelmeer kreuzen um Flüchtlinge aus dem Meer zu fischen (mal eine ganz andere Interpretation des Auftrag Jesu an Simon Petrus). Andere gehen in Altenheime und kümmern sich ehrenamtlich um die Seelsorge dort. Wieder andere geben ihre bestes, um in ihrem Fußballverein den Kampf gegen den Rassismus voran zu treiben. Es gibt noch viele Beispiele, wie sich Menschen sehr sinnvoll engagieren. Die kleinkarierte Korinthenkackerei aber, wie sie ein Anatol Stefanowitsch oder Nepomuk Riva betreiben halte ich für nicht sonderlich förderlich für unser gesellschaftliches Miteinander.


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20.01.2022 um 12:26
@navi12.0
es war gemeint, dass die Gesellschaft dafür verantwortlich ist, dass Menschen so - wie zum Beispiel der Fußballspieler - so reagieren.
Zitat von BerlinerLuftBerlinerLuft schrieb:Darüber kann ich nur herzlich lachen, wenn deine Behauptung stimmen sollte.
Wie schafft es ein so überempfindlicher Charakter seinen Alltag zu meistern in unserer Ellenbogengesellschaft.
das zeigt eben Deinen Mangel an Empathie
Zitat von BerlinerLuftBerlinerLuft schrieb:Nein hat sie natürlich nicht.
Sie pauschalisiertund generalisiert hier nur mal wieder und merkt nicht das sie damit selbst rassistisch ist.
das wurde in den Medien so berichtet. Deshalb hat der Schiedsrichter ja auch das Spiel dann endgültig abgebrochen. Vielleicht mal nachlesen und nicht immer nur einfach ignorant davon ausgehen, dass ich hier irgendwas erfinden würde. Und die Unterstellungen lässt Du bitte bleiben, ich werde das sonst melden.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:obgleich die Reaktion des Spielers so heftig war, daß ich davon ausgegangen bin, daß da etwas war und dieses etwas war heftig, was auch immer.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Ich würde halt gerne erfahren, was genau den Spieler so weggehauen hat. Es muss da was geben, was er gehört hat ODER was man ihm erzählt hat, was zu hören war.
Ausgedacht wird er sich das nicht haben, dafür war die emotionale Verfassung zu schlecht und wurde von vielen so geschildert, das ich den Eindruck hatte das es schon authentisch ist.
bei diesen Äusserungen wird ja auch nix angezweifelt, warum nur?
Zitat von oldzambooldzambo schrieb:Vielleicht hat die Gesellschaft einfach anderes zu tun, als die Bedeutung des Rhythmus eines Affen-Lieds zu diskutieren.
darum ging es doch gerade gar nicht, es ging eher drum, dass wenig Verständnis gezeigt wird, wenn Menschen verletzt reagieren.


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20.01.2022 um 12:34
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:es war gemeint, dass die Gesellschaft dafür verantwortlich ist, dass Menschen so - wie zum Beispiel der Fußballspieler - so reagieren.
Nein, die Verantwortung trage ich nicht mit. Das sind Idioten, von denen ich mich bitte distanziere. Die Gesellschaft trägt dafür genau so wenig die Verantwortung wie die Gesellschaft der Nordafrikaner in Deutschland hier die Verantwortung tragen muss für die Eregnisse Silvester 2015 in Kölln. Es gibt keine Sippenhaft und die Gesellschaft ist nicht für jeden einzelnen Idioten verantwortlich. Die Gesellschaft kann aber einen Teil dazu beitragen, dass solche Idioten sich mit ihrem Tun nicht auch noch toll finden. Dazu kann man die Gesellschaft sicher auch motivieren, dazu gehört aber etwas Fingerspitzengefühlt und nicht täglich neue Vorwürfe über irgendwelche Lapalien.


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20.01.2022 um 12:40
@oldzambo
ich denke, Du missverstehst mich. Dadurch überhaupt Rassismus, Alltagsrassismus ausgesetzt zu sein, werden Menschen entsprechend empfindlich. Und in dieser Gesellschaft sind eben viele Menschen dem ausgesetzt und da hilft es nix, wenn man als Nicht-Betroffener dann auch noch bewertet, was schlimm ist oder nicht, weil man eben nicht weiß, wie es ist.
Unsere Gesellschaft ist eben nicht nicht rassistisch.
Alltagsrassismus heißt: Rassismus kann ständig passieren
„Es gibt dieses Missverständnis: Viele denken, wenn wir über Alltagsrassismus sprechen, dass es um Situationen geht, in denen Menschen sich begegnen“, sagt Maisha-Maureen Auma. Sie ist Erziehungswissenschaftlerin mit den Schwerpunkten Diversität, Rassismuskritik, Dekolonialität und Intersektionalität. „Dabei bedeutet Alltagsrassismus vielmehr die Unentrinnbarkeit.“

Menschen, die keine Rassismuserfahrungen machen, bekommen davon mitunter gar nichts mit. Auch nicht, wenn sie sich selbst – bewusst oder unbewusst – rassistisch verhalten. Das geschieht aber leider immer noch sehr oft. Studien bestätigen immer wieder, dass rassistisches Denken noch tief in den Köpfen steckt, auch in Deutschland.
Quelle: https://www.quarks.de/gesellschaft/darum-muessen-wir-offener-ueber-rassismus-sprechen/
Darüber mit jenen zu diskutieren, die sich rassistisch verhalten, ist aber mitunter schwierig. Wer nicht von Rassismus betroffen ist, empfindet ihn wahrscheinlich als gar kein so großes Thema.

Die Diskussion um Rassismus in unserer Gesellschaft nehmen die, die nicht betroffen sind, häufig als aufgeblasen wahr: Indem wir so viel darüber diskutieren, würden wir Rassismus erst zum Problem machen, so das Argument. Dabei verschwindet ein Problem ja in der Regel nicht, wenn man nicht mehr darüber spricht.
Quelle: s.o.
Aber auch alltägliche Situationen, die einem weißen Menschen vielleicht unbedeutend vorkommen können, können rassistisch sein. Sie zählen zu den sogenannten Mikroaggressionen.
Quelle: s.o.
Sind wir dann alle Rassist:innen?
Nein. Aber wir sind doch ziemlich wahrscheinlich rassistisch sozialisiert. Der Soziologe Aladin El-Mafaalani etwa schreibt dazu: „Rassistische Handlungen können intendiert, also bewusst und in ‚böser‘ Absicht vollzogen werden – nur dann spräche man bei den Akteur:innen von Rassist:innen – oder sie sind unbewusst und gegebenenfalls gut gemeint – dann bleiben sie dennoch rassistisch.“
Rassist:innen, schreibt El-Mafaalani weiter, hätten ein weitgehend geschlossenes, rassistisch geprägtes Selbst- und Weltbild. Wenn sich Forschende mit ihnen beschäftigten, seien sie eher Gegenstand der Rechtsextremismusforschung.

Die Rassismusforschung konzentriere sich dagegen auf die „viel häufigeren rassistisch ausgrenzenden Handlungen und Prozesse, die von Menschen und Institutionen ohne Absicht und ohne geschlossenes Selbst- und Weltbild vollzogen werden.“
Quelle: s.o.

das sind nur Auszüge des Artikels, aber vielleicht trägt es ja etwas zum Verständnis bei


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20.01.2022 um 12:58
Zitat von BerlinerLuftBerlinerLuft schrieb:Sie pauschalisiertund generalisiert hier nur mal wieder
Ich kann mir auch nicht vorstellen, das der Fußballspieler das genauso geäußert hat u. es ihm recht wäre, das über seine Gefühlslage öffentlich spekuliert und diskutiert wird.
Eine vermutete Behauptung als Tatsache.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:das wurde in den Medien so berichtet. Deshalb hat der Schiedsrichter ja auch das Spiel dann endgültig abgebrochen. Vielleicht mal nachlesen und nicht immer nur einfach ignorant davon ausgehen, dass ich hier irgendwas erfinden würde.
Ah so, die Medien, also kein Link parat, was der Fußballspieler selbst dazu sagt.
Und nein, ich möchte den Medien nicht unterstellen, das sie gelogen hätten^^
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:dass wenig Verständnis gezeigt wird, wenn Menschen verletzt reagieren.
Konsequenz ist nicht gleichzusetzen mit Verletzung, wobei der Fußballspieler über seine Gefühlslage und den Grund seines Handelns, soweit ich weiß, kein zitierbares, öffentliches Statement abgegeben hat.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ja, klar, deshalb konnte ich dir ja sagen, dass du an der Frage vorbei geantwortet hast und wohlweislich meine an dich gerichtete Frage nicht beantwortet hast:
Die habe ich nicht beantwortet, stimmt.
Doch welche Erkenntnis soll man aus der Frage ziehen, ich bin sicher, das Du das erklären kannst.

Wie ist mit dem "Täter" zu verfahren, sollte er unabsichtlich den Fuß eines schwarzen Menschen erwischt haben.
Hier ist Täter, im eigentlichem Sinne, nicht verhältnismässig, denn eine Straftat wird in der Regel mit Vorsatz verbunden und natürlich dann mit Konsequenzen für den Täter.

Ich kann einen Menschen bei Nichtabsicht nicht die gleichen Konsequenzen auferlegen wie bei dem vorsätzlich handelnden Täter.

Wäre u. a. mit meinem Gerechtigkeitssinn nicht vereinbar.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Irgendwie geht es, wie fast immer hier, nur darum potentielle Täter zu entschuldigen, statt sich mit den Gefühlen der Betroffenen auseinanderzusetzen.
Du kannst doch nicht ernsthaft jemanden als "potentiellen Täter" einstufen, der aus Unwissenheit oder Nichtabsicht ein "Verbrechen" begangen hat.

Unfassbar!

Und hat mit Täterentschuldigung rein gar nichts zu tun, merk Dir das bitte!


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