Rassismus
01.01.2022 um 21:01Johnny1887 schrieb:Falls du auf Ungarn oder Polen hinaus willst: Die sind auch nicht multikulturell.Die USA sind mega-multikulturell und trotzdem heftig rassistisch
Johnny1887 schrieb:Falls du auf Ungarn oder Polen hinaus willst: Die sind auch nicht multikulturell.Die USA sind mega-multikulturell und trotzdem heftig rassistisch
Tussinelda schrieb:ich wollte Dir nur das mit der multikulturellen Gesellschaft aufzeigen. Ich denke nicht, dass dies was am Rassismus ändert, schau Dich in anderen Ländern um.....und wie gesagt, hier hat es bisher ja auch nicht gerade dafür gesorgt, dass irgendwas besser würde, schon gar nicht seit 2015.Ich möchte da widersprechen: Es hat zwar ein paar Jährchen gedauert, bis wir unsere italienischen und türkischen Gastarbeiter nicht mehr von Einheimischen unterscheiden können, aber es hat geklappt, zumindest bei denen, die sich auch integrieren wollen. Ich bin vor kurzem über den Friedhof in unserem Dorf geschlurft, da ist mir bei manchen erst an der Gestaltung des Grabsteins aufgefallen, dass die ja gar keine Ureinwohner unseres Dorfes sind.
Zarathustra80 schrieb:Aber wie unterscheidet sich das dann in der Praxis? Läuft die Zuordnung zu einer "race" nicht auch anhand des Abstammung/des Stammbaums? Anders als bei "Gender" soll man sich seine "Race" ja nicht selbst bestimmen können, oder?Interessant wird es, wenn jemand mit weißer Haut sich eigentlich schon immer als Schwarzer gefühlt hat, obwohl seine Vorfahren seit dem dreizehnten Jahrhundert immer das gleiche Tal im mittleren Odenwald bewohnt haben... Ich glaub, da ist noch richtig Musik drinnen, da geht noch was :-D
oldzambo schrieb:Ich möchte da widersprechen:Dein persönliches Empfinden und deine privaten Erlebnisse sind nicht repräsentativ.
oldzambo schrieb:bis wir unsere italienischen und türkischen Gastarbeiter nicht mehr von Einheimischen unterscheiden können, aber es hat geklappt, zumindest bei denen, die sich auch integrieren wollen.Was du meinst ist Assimilation nicht Integration. Und wundert null...
Johnny1887 schrieb:Falls du auf Ungarn oder Polen hinaus willst: Die sind auch nicht multikulturell.Ich wollte - logischerweise - auf andere multikulturelle Länder hinaus
Johnny1887 schrieb:Mein Bezugsbetreuer in meinem Wohnheim war mal in einer Flüchtlingshilfe tätig. Und der ist ein ursprünglicher Deutscher.das hat jetzt genau was mit irgendwas zu tun?
Gerlind schrieb:Man könnte manchmal bedenken dass ein Antirassismus einen Rassismus unbedingt braucht.soll heißen? Was ist denn "EIN Antirassismus und EIN Rassismus" zum Beispiel? Und was hat der Selbstwert mit irgendwas zu tun?
Gibt es keinen Rassismus mehr, gibt es auch keinen Antirassismus mehr.
Man sollte daher seinen Selbstwert nicht an einer antirassistischen Ideologie anhängen und die ganze selbsteingeteilte Welt als feindlich betrachten.
Das ist aus meiner Sicht ein falscher Weg zum Nicht-Rassismus. Nicht-Rassismus ist jetzt und vereinzelt, wo ich bin.
Antirassistische Analysen sind notwendig in ihrer Zeit auf dem Weg zum Nicht-Rassismus.
Tussinelda schrieb:soll heißen? Was ist denn "EIN Antirassismus und EIN Rassismus" zum Beispiel? Und was hat der Selbstwert mit irgendwas zu tun?Ich denke ich will mich so ausdrücken, dass ich in dieser Abstraktheit eine Komplexität andeute, weil ich ja hier kein Buch schreibe. Ich will der von mir wahrgenommenen Komplexität gerecht werden.
Was ist Nicht-Rassismus im Vergleich zu Antirassismus?
Und warum drückst Du Dich nicht mal so aus, dass man es a) besser versteht (im Sinne von, was Du eigentlich ausdrücken willst) und b) es eine Diskussionsgrundlage bietet?
Gerlind schrieb:Antirassismus arbeitet , wo er gut arbeitet, gegen Rassismus.Was dann nur noch ein Wunschdenken ist, Rassismus werden wir nämlich nicht ausrotten können...jedenfalls nicht nach heutigen Standards.
Gibt es keinen Rassismus mehr, hat er keine Arbeit mehr
Gerlind schrieb:Man sollte daher seinen Selbstwert nicht an einer antirassistischen Ideologie anhängen und die ganze selbsteingeteilte Welt als feindlich betrachten.Inwiefern bzw. was konkret meinst du?
Infidel schrieb:Was dann nur noch ein Wunschdenken ist, Rassismus werden wir nämlich nicht ausrotten können...jedenfalls nicht nach heutigen Standards.Was ist dann das Ziel von Antirassismus ?
Infidel schrieb:Inwiefern bzw. was konkret meinst du?Eigentlich meine ich es genauso, wie ich es gesagt habe.
Gerlind schrieb:Was ist dann das Ziel von Antirassismus ?Das Ziel eines jeden individuellen Antirassisten oder der jeweiligen Gruppe ist wohl ziemlich klar gegen Rassismus vorzugehen und diesen zu bekämpfen. Mit welchen Mitteln, was man alles unter Rassismus versteht und Weiteres, das ist ne andere Frage. Man kann sich auch nicht mit jedem Antirassisten zusammenschließen um gegen Rassismus was zu unternehmen, dafür sind Ideologien teils eben fundamental oppositionell zueinander und da kann ich aus eigener Erfahrung sprechen.
Auf Ewigkeit einen Dualismus aufrecht zu erhalten ?
Ja, ich wünsche mir, dass kein Rassismus mehr existiert in der Welt und ich glaube an eine Verwirklichung in historischer Zeit , aber immer in Momenten des Zwischenmenschlichen.
Gerlind schrieb:Man sollte daher seinen Selbstwert nicht an einer antirassistischen Ideologie anhängen und die ganze selbsteingeteilte Welt als feindlich betrachten.Noch viel weniger sollte man Menschen, die sich gegen Rassismus engagieren, solche Dinge unterstellen.
Gerlind schrieb:Was ist dann das Ziel von Antirassismus ?Die Antwort auf Frage 1 ist offensichtlich und Frage 2 eine Frechheit
Auf Ewigkeit einen Dualismus aufrecht zu erhalten ?
Infidel schrieb:Das Ziel eines jeden individuellen Antirassisten oder der jeweiligen Gruppe ist wohl ziemlich klar gegen Rassismus vorzugehen und diesen zu bekämpfen. Mit welchen Mitteln, was man alles unter Rassismus versteht und Weiteres, das ist ne andere Frage. Man kann sich auch nicht mit jedem Antirassisten zusammenschließen um gegen Rassismus was zu unternehmen, dafür sind Ideologien teils eben fundamental oppositionell zueinander und da kann ich aus eigener Erfahrung sprechen.Ja, verstehe. Gut.
Groucho schrieb:Noch viel weniger sollte man Menschen, die sich gegen Rassismus engagieren, solche Dinge unterstellen.Ich unterstelle das niemanden.
Gerlind schrieb:Ich sehe aber in manch antirassistischen Verhalten einen Moment von rassistischer Produktion.Nagut, da gibt es durchaus auch Exemplare wo Antirassismus schnell oder früher oder später ironischerweise zu Rassismus mutiert in der ein oder anderen Ausprägung. Aber antirassistische Gruppen, vor allem einzelne Antirassisten sind ja auch nicht slle homogen und gleichdenkend, Gott sei Dank. Mit manchen würde ich nicht nur nicht zusammenarbeiten wollen, sondern sogar sie passiven oder aktiven Widerstand in welcher Form auch immer leisten.
Infidel schrieb:Nagut, da gibt es durchaus auch Exemplare wo Antirassismus schnell oder früher oder später ironischerweise zu Rassismus mutiert in der ein oder anderen Ausprägung. Aber antirassistische Gruppen, vor allem einzelne Antirassisten sind ja auch nicht slle homogen und gleichdenkend, Gott sei Dank. Mit manchen würde ich nicht nur nicht zusammenarbeiten wollen, sondern sogar sie passiven oder aktiven Widerstand in welcher Form auch immer leisten.Danke für die Rückmeldung.
Dasselbe ist auch bei den Rassisten vorzufinden, die bekämpfen sich teils ja auch gegenseitig und sind auch keine homogene Masse, trotz einiger Gemeinsamkeiten oder zumindest einer gewissen Gemeinsamkeit. Gegen die passivsten da wird man wohl nicht viel machen (können), gegen jene die aktiv handeln schon mehr.
Gerlind schrieb:Ich denke ich will mich so ausdrücken, dass ich in dieser Abstraktheit eine Komplexität andeute, weil ich ja hier kein Buch schreibe. Ich will der von mir wahrgenommenen Komplexität gerecht werden.ja, nur drücke die doch mal verständlicher aus.
Das mag politischen ideologischen Kreisen fremd sein.
Es ist aber meine Meinung.
Gerlind schrieb:Antirassismus arbeitet , wo er gut arbeitet, gegen Rassismus.ja das ist doch das Ziel.
Gibt es keinen Rassismus mehr, hat er keine Arbeit mehr.
Gerlind schrieb:Nicht-Rassismus ist im Moment die Anerkenntnis des Anderen als Anderer durch mich.häh? Bitte anders ausdrücken.
Gerlind schrieb:Antirassismus will m.E. öfter lieber eine "Gleichmachung": Du bist gut, wenn du einer von uns bist.es reicht doch, wenn jemand kein Rassist ist, es muss ja nicht jeder Antirassist sein
Gerlind schrieb:Ich denke ein Selbstwert spielt bei Aktivisten öfter mal ne große Rolle.warum klatschtst Du sie dann hier rein? Und auf was basiert denn diese "psychologische" Betrachtung? Ferndiagnosen durch Hobbypsychologen?
Diese psychologische Betrachtung muss von mir aus nicht vertieft werden.
Gerlind schrieb:Ich sehe aber in manch antirassistischen Verhalten einen Moment von rassistischer Produktion.aha, naja, das kannst Du gerne sehen, wie Du willst, muss man ja nicht ernst nehmen.
Gerlind schrieb:Es geht mir manchmal einfach darum, auf eine etwas andere ethische Perspektive hinzuweisen als die des ewigen Dualismus von Freund und Feind.welche ethische Perspektive? Die, irgendwem was zu unterstellen und das mit der eigenen Meinung, die ja nicht diskutiert werden muss, zu kaschieren?
Mir ist bewußt, dass diese ethische Perspektive nicht endgültig theoretisiert werden kann. Es ist eine etwas andere Haltung, die ab und an mal zum Vortrage kommen möchte in der achso aktivistisch- hysterischen politischen Sphäre. :)
Tussinelda schrieb:ja, nur drücke die doch mal verständlicher aus.M.E. übe ich den besten Ausdruck aus für das, was ich sagen möchte.
Tussinelda schrieb:aha, naja, das kannst Du gerne sehen, wie Du willst, muss man ja nicht ernst nehmen.Nein, du musst andere Sichten nicht ernst nehmen.
Tussinelda schrieb:welche ethische Perspektive? Die, irgendwem was zu unterstellen und das mit der eigenen Meinung, die ja nicht diskutiert werden muss, zu kaschieren?Die ethische Perspektive der Anerkennung des Anderen als Anderen ( im meinem Verständnis der Schriften Levinas zum Thema).
Gerlind schrieb:Ich unterstelle das niemanden.Niemandem konkret, aber diffus irgendwem schon:
Gerlind schrieb:Man sollte daher seinen Selbstwert nicht an einer antirassistischen Ideologie anhängen und die ganze selbsteingeteilte Welt als feindlich betrachten.
Groucho schrieb:Niemandem konkret, aber diffus irgendwem schon:Nein, ich sage, was man nicht tun sollte.
Gerlind schrieb:Die ethische Perspektive der Anerkennung des Anderen als Anderen ( im meinem Verständnis der Schriften Levinas zum Thema).hier ist die Rubrik Politik und nicht Philosophie, vielleicht würde es manches vereinfachen, wenn Du Deine philosophischen Ergüsse in der passenden Rubrik postest. Hier finde ich, stört es.
Tussinelda schrieb:hier ist die Rubrik Politik und nicht Philosophie, vielleicht würde es manches vereinfachen, wenn Du Deine philosophischen Ergüsse imn der passenden Rubrik postest. Hier finde ich, stört es.Auch Politik sollte m.E. nicht ohne ethische Haltung praktizieren.