Tussinelda schrieb:nein, ging es nicht, es ging um Mitgefühl.
Und mir ging es um Rassismus/Rassismuserfahrungen
Ich stelle zwischen beidem eine Verbindung her. Rassismus lebt davon, dass der Andere entmenschlicht wird um damit unser Mitgefühl zu überwinden. Dabei gehe ich von einem positiven Menschenbild aus, der Idee das Mitgefühl mit anderen nichts ist, das wir erst durch eine Feuertaufe der Intellektuellen Erkenntnis erlernen müssten, sondern das Mitgefühl wenn nicht allen, so doch den meisten angeboren ist.
Tussinelda schrieb:sie ist 4 und diskutiert nicht über Rassismus, sondern reagiert darauf, wie Menschen reagieren, nicht einmal DAS funktioniert hier sonst würde man ja die Erfahrungen nicht versuchen kleinzureden
In der Tat. Erstaunlich oder?
Tussinelda schrieb:Totschlagargument
Gegen übersteigerte Aufregung und Emotionalisierung? Ja, aber ein treffendes.
Tussinelda schrieb:exakt. Sonst versteht man nicht - wie einige hier - warum "N****kuss" problematisch ist oder so Sätze wie "sie sprechen aber gut Deutsch"
Zumindest für mich sehe ich die Problematik dabei einfach anders als du.
Tussinelda schrieb:das hat nix Quasireligiöses, es funktioniert gar nicht anders
Diese Haltung kann mich wahnsinnig machen, dir musst doch selbst auffallen was für ein elitärer, selbstbezogener Gedankengang das ist, wie du damit die Möglichkeit anderer Sichtweisen von vornherein ausschließt. Das ist quasireligiös, aber sowas von. Schlimmer als bei den alten Marxisten. Eine durch und durch geschlossene Weltsicht die sich gegen jeden Einwand immunisiert, weil „geht gar nicht anders“.
Wie kann eine Antirassistin so unverblümt illiberal argumentieren?
Tussinelda schrieb:nein, aber die Person stellt fest, dass auch sie nicht nicht rassistisch ist.
Kommt auf den Begriff des Rassismus an.
Tussinelda schrieb:nee, wahrscheinlich bist Du der einzige Mensch, der grundsätzlich nicht rassistisch dachte/denkt und handelt, nur kann ich mir das schwer vorstellen.
Absolut nicht. Nur ist mein Erkenntnisprozess ein anderer und am Ende steht der Gedanke, das Rassismus zu großen Teilen Resultat kapitalistischer Entfremdung ist, an erster Stelle ein materielles und kein intellektuelles Problem. Und damit auch eines das sich konkret lösen lässt und das nicht über eine Änderung der Geisteshaltung(en) sondern der materiellen Wirklichkeit, über Verteilungsgerechtigkeit. Das ist und bleibt ein völlig anderer Blickwinkel, ein tatsächlich politischer, kein moralischer.