Tussinelda schrieb:Dabei gibt es viel Neues zu entdecken. Indianische Jugendliche surfen im Internet. Viele Stämme betreiben Casinos. Es gibt moderne indianische Bands, die Rock, Rap oder Hip Hop spielen. Und dennoch blieben viele Traditionen erhalten oder werden wieder neu belebt.
usw. kann man hier nachlesen.
http://www.kuuna.de/kulturprogramme-1.html (Archiv-Version vom 30.08.2018)
ach ne, du verlinkst mir die Seite, die ich bereits verlinkt habe....lustig.
Hab ich alles gelesen. Hat mich nicht überzeugt, dass DIE (es gibt nicht DIE) Indianer heute noch immer in solchen Tipis leben.
Ich kann nicht erkennen, dass die Dame Kinderworkshops anbietet mit echtem indianischem hip hop.
Die Kindertipis bedienen eben genauso typischen Klischees (kann ich auch bei den Pfadfindern finden, nur nicht ganz so bunt bemalt) und sind zudem eine sterotype Visualisierung einer Indianerbehausung (nur eine Möglichkeit von vielen), wie die Indianerkostüme, die die Kleinen beim Fasching tragen. Sie, Frau K. , könnte genauso gut mit den Kindern Langhäuser bauen und die Kinder mit weniger bekannte
IndianerAmerican Natives - traditionen vertraut machen.
Macht sie nicht. Warum auch?Sie will GEld verdienen und das geht am Besten, wenn man etwas verkauft, was die Leute bereits kennen und schätzen.
Sie kann außerdem genausowenig die gesamte kulturelle Vielfalt (gegenwärtige und verlorene) der
IndianerAmerican Natives darstellen, wie es die Kinder mit ihren Kostümen können.
Tussinelda schrieb:Das Interesse an indianischen Völkern ist sehr groß. Doch viele Menschen hierzulande denken dabei in erster Linie sofort an Tipis, Pferde, Lederkleidung und Adlerfedern.
Ja und? Wo liegt das Problem? Man kann dieses Wissen doch locker ergänzen, man muss es doch deswegen nicht als unerwünschtes Stereotyp labeln!
Meine Familie hockt nicht mehr auf Bärenfällen und wärmt sich nicht mehr mettrinkend am Lagerfeuer. Die Zeiten ändern sich. Leider tragen durch die gesamte Menschheitsgeschichte hindurch Kriege und Eroberungen dazu bei, die Kultur zu verändern.
Es gibt auf dieser Erde keine Bestandsgarantie, für nix.
In einem Land (ich rede von D), das immer mehr auf eigenes Brauchtum pfeift und von dem behauptet wird, es hätte keine eigene Kultur ist es immerhin bemerkenswert, dass in diesem Land tatsächlich Menschen leben, die sich für Kulturen interessieren, zB bei den sog. Indianern eine eigene, erhaltenswerte Kultur anerkennen. Ich hatte eher den Eindruck, dass diese Menschen ganz wenig von traditioneller Kultur , von traditionellen Riten und Religionen halten. Wahrscheinlich auch von traditionellen GEsängen, während sie deutsche Volkslieder zum Kotzen finden, und traditionellen indianischen Festen, während sie KArneval vom Veranstaltungskalender streichen.
Bezüglich kultureller Sensibilität:
Ich habe ein wenig den Eindruck, dass es da zu personellen Überschneidungen kommt zwischen den Befürwortern: "man muss sensibel sein gegenüber den typischen Kulturen in und aus aller WElt" und "es gibt keine typisch deutsche Kultur".
Das könnte zur Folge haben, dass wer sich wenig bis gar nicht mit deutschen Traditionen auskennt, das Glück, heißt die schützenswerte Kultur in der Ferne sucht,
Auch in der Religionsfrage könnte man darüber nachdenken, warum Menschen, die dem christlichen Glauben nichts abgewinnen können und die Kirche verteufeln, sich plötzlich für andere Religionen ganz besonders einsetzen.
Vielleicht schmerzt der Verlust von Religion und Kultur doch mehr als man denkt und man sucht sich ein Ersatzbetätigungsfeld?
Doch viele Menschen hierzulande denken dabei in erster Linie sofort an Tipis, Pferde, Lederkleidung und Adlerfedern.
Siehste, ich nicht.
Ich denke zuerst an Federkrone, Langhäuser, kriegerische und rituelle Bemalung, Tänze, durchbohrte Lippen und Wangen, Lippenteller und großen Ohrschmuck, bunte Bänder, Federschmuck und Hängematte.
Vielfalt eben.
Lass mich raten:
nach dem workshop denken die Kinder an Tipis und Traumfänger und verbinden das mit ihrem neu erworbenen Wisse über die Lebensweise von Native americans?
wäre mir zu stereotyp
;)