CosmicQueen schrieb:Ich bin mir aber sicher, dass keiner wirklich etwas gegen eine Umbennung der Kostüme hätte, vielleicht fällt es noch nicht mal auf. Ist ja nur einmal im Jahr, der Karneval.
Genau. Schließlich diskutieren hier keine User, vermutlich dutzende, seit Tagen, weil ein Kindergarten irgendwo in Thürigen? den Karneval einvernehmlich mit den Eltern ein paar Wochen vorverlegt hat.
CosmicQueen schrieb:Vorhin ging es dir noch um die Kostüme die eine Botschaft nach außen tragen.
Ja, daran ändert sich auch nichts. Der Punkt ist nur der, dass die Kinder selbstverständlich nicht Gegenstand meiner Kritik sind. Dass diese Kinder also eine Botschaft nach außen tragen könnten, ist eine Sache der Eltern, die sich damit auseinandersetzen und mit ihren Kindern darüber reden oder nicht.
Es spielt auch keine Rolle, ob die Diskutanten selbst Kinder haben oder nicht. Es geht um ein Prinzip. Schließlich werden diese Kostüme nicht nur von Kindern getragen.
NightSpider schrieb:Wie viele Kinder verkleiden sich als Indianer und wie viele Menschen bekommen durch die Bücher ein falsches Bild bzw. haben schon ein falsches Bild vermittelt bekommen? Die Wirkung der Bücher ist weit stärker.
Übrigens wie in Wiki erwähnt, in den USA ist Karl May beinahe unbekannt, es wird nicht viele Indianer geben die überhaupt wissen das diese Bücher existieren.
Also vorab, ich selbst habe Karl May nicht gelesen. Kann zu der inhaltlichen Ausgestaltung also auch nicht viel beitragen oder kritisieren. Grundsätzlich betrachte ich es so, dass die Bücher im Gegensatz zu Kostümen nicht direkt das Umfeld tangieren. Also hat das in der Hinsicht schon eine andere Qualität. Was die Quantität angeht, hast du recht. Sollten sich darin, also in den Büchern, Stereotypische Darstellungen finden, kann man über Änderungen meiner Ansicht nach nachdenken.
Jedoch: Die Zahl der Drucke ist nur ein Indiz. Weiß man, wie stark die aktuelle Nachfrage nach den Büchern ist? Sollte sich das im Rahmen halten, ist eine nachträgliche Umgestaltung nicht so dringend erforderlich (falls wie gesagt der Inhalt das überhaupt nötig macht). Dann kommt dazu, dass man historische Zeugnisse, die halt eine entsprechende Sicht dokumentieren nicht unbedingt ändern muss. Es kann sogar Nachteile haben, insofern, als würde man seine eigenen Fehler einfach wegwischen wollen. Das ist wie gesagt wieder eine Frage der Dringlichkeit. Um es überspitzt darzustellen:
Keiner würde wohl auf die Idee kommen, "Mein Kampf" von dem ganzen Rassismus befreien zu wollen. Stattdessen gibt man kommentierte Exemplare aus, die man zeitgenössisch interpretiert. Eine ähnliche Handhabe kann ich mir für andere Bücher vorstellen.
Der Rahmen der künstlerischen Freiheit ist hier nämlich auch noch zu betrachten. So nehme ich einem Satiriker Aussagen, Darstellungen zum Teil gar nicht übel, die ich bei anderen durchaus kritisieren würde. Es findet allerdings auch nicht in einem kontextlosen Rahmen statt, sondern ist selbst womöglich Gegenstand der kritischen Auseinandersetzung. Als populäres Beispiel sei Böhmermanns Gedicht genannt.
Wenn ein Diskutant irgendwo reinplatzt und von eselfickenden Präsidenten redet, kriegt er wahrscheinlich eine Meldung. Böhmermann hingegen hab ich eigentlich gefeiert.
Da fällt mir dann die Travestiekünstlerin ein, die sich mit einem sexy Krankenschwester Kostüm bekleidet.
@CosmicQueen Das muss dir doch klar sein, wie schlecht es als Vergleich taugt? Die meisten Travestiekünstler setzen sich kritisch mit Sexismus auseinander. Wollen mit ihrem Outfit manchnmal provozieren, zum Denken anregen oder sich einfach frei entfalten. Ganz sicher bietet die Kostümierung aber nicht eine Bühne zum Ausleben von Sexismus. Das ist doch völlig absurd.
Das ist so, als würde man behaupten, Somuncu würde mit seinen Lesungen Hitlers wahnhafte Botschaften unters Volk mischen.