Tussinelda schrieb:IMMER abwehrend reagieren und dazu noch jegliche Befindlichkeiten ins Lächerliche ziehen.
Da möchte ich versuchen vernünftig und hoffentlich verständlich bezüglich dieser Thematik zu antworten:
Vielleicht eines vorweg: Jeden Recht getan, ist eine Kunst die niemand kann. Ich finde nicht das dies in's Lächerliche gezogen wird. Ich könnte jetzt flappsig behaupten: Es macht sich automatisch selber lächerlich. Ich möchte jedoch klar zum Ausdruck bringen, dass es mir nicht egal ist wenn sich jemand gekränkt, ausgelacht, vorverurteilt fühlt und auf gewisse Punkte reduziert wird. Das gilt für alle Lebensbereiche, ob jemand körperlich beeinträchtigt ist, dick oder dünn, Hautfarbe, religiöse Zugehörigkeit und vieles mehr. Ich gebe dir in den Punkt recht das man gewisse Dinge besser unterlassen sollte. Jetzt kommt aber das große ABER. Und ich hoffe ich werde nicht falsch verstanden.
Denn, wo soll denn die Reise diesbezüglich hingehen? Wird mein eines Tages nicht mehr "Grüß Gott" sagen dürfen weil sich andere Gläubige dadurch belästigt fühlen? Wird man sein gegenüber nicht mehr anschauen dürfen weil der Blick rassistisch ausgelegt werden könnte? Gestern wurde der Mohrenkopf verboten, heute das Indianerkostüm und was kommt morgen? Darum finde ich das ganze lächerlich. Es wird sich immer irgendwann und irgendwo jemand durch irgend etwas belästigt oder benachteiligt fühlen. Man kann es nicht allen recht machen, das geht nun mal nicht. Gerad hier in Mitteleuropa wird was das anbelangt mehr als übertrieben. Da heißen seit Ewigkeiten Apotheken Mohrenapotheke und auf einmal ist das rassistisch, obwohl das nie rassistisch war. Gerade Apotheken, die für die Menschen und ihre Gesundheit da sind. An was man sich heute alles stößt, ich finde das unglaublich. Da kommen plötzlich Experten daher, die alles mögliche kritisieren und alle nicken denen zu weil es muss ja stimmen, das sagen ja Experten und die haben Statistiken und von Betroffenen Aussagen u.s.w..
Ich orte da schon einen anderen Hintergrund: Unsere Gesellschaft ist durch den Wohlstand übersättigt, es geht uns zu gut, direkt krampfhaft sucht man nach irgendwelchen Problemen die nie welche waren bzw. schafft sich halt einfach ein Problem. Und der Wahn der sich gerade breit macht, alles auf Minderheiten zu reduzieren und denen alles recht zu machen halte ich auch für mehr als übertrieben. Der nächste Schritt ist dann das in der Politik die 2/3 Mehrheit fällt, denn wenn das restliche Drittel das nicht möchte und damit nicht einverstanden ist, dann wird man sich halt in Zukunft denen zu beugen haben. Und darum, es ist einfach absurd geworden. Mir passt auch nicht alles, mein Gott, soll jetzt alles nach mir gehen oder nach dem Herrn Müller oder nach der Frau Gärtner? Das geht nun mal nicht und man sollte schon die Kirche im Dorf lassen. Ich habe noch immer nicht heraus gefunden woher dieser Irrsinn eigentlich kommt und wie sich mache vorstellen wo das enden soll. Vermutlich gibt es kein Ende, weil den Empörten immer was einfallen wird was nicht passt und gar nicht geht.
Und, wenn ich jetzt leicht in's OT abrutsche, es ist mir klar das es durchaus notwendige Maßnahmen gibt und man sehr wohl auf sein Gegenüber Rücksicht nehmen kann und soll. Nur, es tut mir leid, finde ich es überzogen wenn man einmal im Jahr ein Indianerkostüm anzieht und ein Drama daraus macht als würden Menschen zu Tode kommen. Diese Dünnhäutigkeit und alles auf die Goldwaage legen ist für mich eine Auswirkung der übersättigten Wohlstandsgesellschaft. Man kann sich doch bitte nicht alles zu Herzen nehmen, es wäre ratsamer manchen würden über gewisse Dinge stehen. Da müsste man ja auch den Beruf des Karikaturisten verbieten der alles überzeichnet darstellt. Oder den Kabarettisten, Satire überhaupt verbieten. Ich finde das die Menschheit sich um Wichtigeres kümmern sollte, die Umweltprobleme die auf uns zukommen sollten uns mehr Sorge bereiten als ein Indianerkostüm. Aber vielleicht braucht die Menschheit den Denkzettel den uns die Natur mit große Sicherheit verpassen wird, denn wir haben uns ja mit Wichtigeren beschäftigen müssen