@TussineldaEs ist nicht meine Wahl, es ist die Wahl meiner Tochter.
Wenn du deinerseits der Meinung bist, Mädchen dürfen auch ohne weiteres als Spiderman gehen, gratuliere ich dir zu deine gesunden Einstellung, aber die ist gesellschaftlich nicht Konsens. (Als ich erwähnte, dass meine Tochter selbsverständlich mit Autos spielen darf, wenn sie das möchte, würde ich mich ernsthaft fragen lassen, ob es mein erklärtes Ziel wäre, eine Kampflesbe großzuziehen. )
Eltern, die für ihre Töchter ein Polizeikostüm kaufen wollen, werden von Verkäufern darauf hingewiesen, dass es sich dabei um Jungenkostüme handelt. Mit dem Begriff Rosahellbaue Falle kannst du sicher was anfangen.
Ich sehe in der Rassismusdisskussion einem erheblichen Unterschied zwischen einem Kinderkostüm und eine Erwachsenenkostüm. Kinder treffen ihre Wahl unter anderen Gesichtspunkten. Erwachsenen geht es vielfach auch um Provokation, weniger um Bewunderung oder um das in eine andere Rolle schlüpfen. Jedenfalls vermute ich das, wenn ich mir von diesem Jahr die Kardinäle, den Duffman und die vielen kurzberockten Rotkäppchen so ins Gedächtnis rufe.
Ich persönlich wähle mein Kostüm, das ich nur für den Besuch des Zuges trage, auch nach anderen Gesichtspunkten. Der erste Faktor dabei ist das Wetter. Eisbären eignen sich gut für Februarwetter zum Beispiel.
Tussinelda schrieb:Man kann aber den Beruf auch anders darstellen.
Kann man, klar. In aller Regel nähe ich das Kostüm für die Kurze auch selbst, weil die Kostüme von der Stange völlig untauglich sind. Der käuflich zu erwerbende Schlumpf sah entweder aus wie ein Schalkefan mit Bäckermütze oder hatte fest vernähte Handschuhe dran, völlig unpraktikabel für Kinder.
Nur kann man eben auch einen Indianer anders darstellen, eben weniger stereotyp zum Beispiel, ohne Kriegsbemalung, die eine Frau ohnehin nicht tragen dürfte.