Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

@lawine
ja, wer Dinge darstellen mit Menschen darstellen vergleicht, der hat es begriffen :Y:

Tussinelda schrieb:ich bin nationalistisch :D

:note:


na wenn du das sagst werde ich nicht widersprechen.
es könnte sich um einen seltenen Fall von Selbsterkenntnis handeln.
(ich schrieb etwas anderes, daher gilt: du legst mir nicht deine Worte in den Mund),

Tussinelda schrieb:wer Dinge darstellen mit Menschen darstellen vergleicht, der hat es begriffen :Y:

:note:
du hast nix begriffen, oder?

es geht immer um den mitzudenkenden Kontext. Muss ich DIR das wirklich erklären??

Wenn ich einen Indianer durch ein Faschingskostüm darstelle, stelle ich ja auch nicht seinen Tod durch Weiße nach, oder?

@lawine
Gehen denn wenigsten Gänseblümchen :ask:
Ich meine irgendwas mus doch moralisch einwandfrei sein ?

@lawine

Abgesehen davon handelt es sich bei der Dessertbanane um eine Kulturleistung süd-ost-asiatischer Prägung sondergleichen, die mit ihrer Wildform überhaupt nichts mehr gemein hat. Die Banane in ihrer heutigen Form mag zwar zusätzlich auch durch z.B. europäische Einflüsse entstanden sein, jedoch beruhen diese auf schnödem kulturellen Raub und wurden zudem noch gewalttätig im Zuge des Kolonialismus in die Welt getragen.
Entsprechend steht es einem Weißbrot freilich nicht zu sich einfach der likeness einer Banane zu bemächtigen.

In diesem Sinn guten Hunger:

http://www.taz.de/!5454458/

lawine schrieb:Tussinelda schrieb:
die typisch deutsche Saufmentalität

diese Aussage ist letztenendes auch eine stereotypisierung einer Nation und zudem diskreditierend. Ähnliches behauptet man wohl auch in Unkenntnis vom Briten oder Skandinavier. Von den slawischen Völkern nimmt man ja vielfach auch an, das sie nur Wodka saufen.. zum
Frühstück ;)

Nun denn.

@all

Ich werte diese Entwicklung die momentan in Deutschland, rsp. auch bei Allmy stattfindet, als bedenklich.
Kindergärten die "Indianerkostüme" verbieten, Menschen die ihren moralischen Zeigefinger überhaupt nicht mehr gesenkt bekommen,
aufgebrachte Spaßbremsen die Veranstaltungen crashen für... Nonsens. Jeder fühlt sich sofort beleidigt, manche fühlen sich berufen
gegen offene Diskriminierung oder auch vermeintliche Diskriminierung zu streiten und sich zum Richtungsweisenden Fürsprecher zu erheben.

Gesellschaftliche Paradigmenwechsel benötigen große Zeiträume und können nicht ad hoc erzwungen werden. Gedanken sind frei.....
und noch leben wir nicht in einem totalitären System in dem EINE Seite das Sagen hat und NUR deren Ideologie als die einzig wahre gilt.

Und dieser Druck, der gerade auch hier im Thread von einer Seite, die sich moralisch RICHTIG verortet fühlt, auf diejenigen ausgeübt wird die anderer Meinung sind( Versuchen darf ja jeder ), erzeugt einzig und alleine GEGENDRUCK. Ist also dieser moralische Starrsinn förderlich für den Gemeinsinn? Ich denke eher: Nein.

Nehmen wir doch einmal den Kindergarten der die Kostümwahl eingeschränkt hat als Beispiel:

https://www.focus.de/familie/hamburg-politisch-korrekter-fasching-hamburger-kita-verbietet-indianer-kostueme_id_10408378.html

Das Verbot hat nur eines bewirkt, massiven Ärger einiger Eltern, Aufmerksamkeit und Bewertung in den Medien, weniger hat dieses Verbot für Diskussion um das Thema gesorgt. Besser wäre es gewesen, die Kinder im sehr jungen Alter die Geschichte der Indianer Kindgerecht zu vermitteln und ihnen aufzuzeigen, das Indianer eigentlich keine richtige Bezeichnung ist sondern es sich um Native People auf dem nordamerikanischen Kontinent handelt. Wie sie gelebt haben, wovon sie gelebt haben, was europäische Siedler mit ihnen angestellt haben,
das kann man spielerisch vermitteln und diese Kinder eher für das Thema der Native´s sensibilisieren anstatt ihr Kostüm worauf sie sich soooo gefreut haben, madig zu machen. Erhobener Zeigefinger--- Verbot. Das scheint mir der völlig falsche Weg.

@Gwyddion
welches Verbot? Ich lese da von Bitte.

und natürlich läuft das aus dem Ruder, denn was du vergisst, die Diskussion gibt es nicht erst seit diesem Jahr......nur interessiert es niemanden, was man an den nach wie vor massig produzierten und verkauften zum Beispiel "Indianer"kostümen gut sehen kann. Also was soll man machen? Weiterhin lächelnd, leise irgendwo bemerken, dass diese Kostüme diskriminierend sind? Denn das bringt ja sofort den Aufschrei, es ist egal, wie man sich äussert, man kritisiert, zack gehts rund. Man solle auch mal beachten, wer diese Themen so befüttert. Hier und in den Medien und auch, wie sie befüttert werden. Du denkst doch nicht ernstlich, dass hier eine sachliche Diskussion darüber möglich wäre? Man befasst sich noch nicht einmal mit den Aussagen Betroffener, auch das wird alles ins Lächerliche gezogen. Also was schlägst Du vor?

Gwyddion schrieb:massiven Ärger einiger Eltern

wo steht das? oder meinst Du damit "nicht allen Eltern gefällt das" und hast es nur um der hochwertigen Diskussion willen abgeändert?

Tussinelda schrieb:Also was soll man machen? Weiterhin lächelnd, leise irgendwo bemerken, dass diese Kostüme diskriminierend sind?

Was verstehst Du an dem nicht was ich geschrieben habe? Paradigmenwechsel benötigen ZEIT. Und: man könnte Kinder ab Kindergarten/Kita oder auch danach in den Grundschulen für diese z.B. "Indianer" Problematik sensibilisieren. Erwachsene kannst Du nur noch selten ändern.
Da ist die Meinung meist schon ausgebildet.

Tussinelda schrieb:es ist egal, wie man sich äussert, man kritisiert, zack gehts rund.

Kritik muß auch gut rübergebracht werden. Wenn mir einer den drohend erhobenen Moral-Finger vor die Nase hält kann es durchaus sein das ich mich genötigt sehe hineinzubeißen.

Tussinelda schrieb:Also was schlägst Du vor?

Siehe oben.

Tussinelda schrieb:oder meinst Du damit "nicht allen Eltern gefällt das" und hast es nur um der hochwertigen Diskussion willen abgeändert?

Es gibt auch noch andere Printmedien mit anderen Berichten. Ist aber letztenendes auch uninteressant. Das Kostümkind ist in den Brunnen gefallen.

@Gwyddion
ja, alles braucht Zeit, wie lange denn? Andere bekommen diese Zeit nicht, um sich/ihre Denke/ihre Tradition etc zu ändern, dass muss man auf dem Schlauchboot übers Mittelmeer geschafft haben ;)
Es ist sowieso sehr bemerkenswert, dass NICHT rassistisch zu handeln/zu sprechen gelernt werden muss. Immer noch.

Tussinelda schrieb:ja, alles braucht Zeit, wie lange denn? Andere bekommen diese Zeit nicht, um sich/ihre Denke/ihre Tradition etc zu ändern, dass muss man auf dem Schlauchboot übers Mittelmeer geschafft haben

Äpfel/Birnen Vergleich und voll daneben. Aber zumindest war er wieder sichtbar, der moralisch-erhobene Zeigefinger.

Tussinelda schrieb:s ist sowieso sehr bemerkenswert, dass NICHT rassistisch zu handeln/zu sprechen gelernt werden muss.

Nicht alles ist "rassistisch" .. auch nicht an Kostümen. Wo die "Rassismus-Keule" versagt wird ja nun auch mal gerne von "kultureller Aneignung" oder "Diskriminierung" fabuliert. Und ja.... es muß gelernt/erlernt werden. Ist halt nicht jeder Mensch gleich, oder?
Sonst gäbe es gar keine Unterschiede in den Ideologien... alle wären gleich geschaltet.

@Gwyddion
kulturelle Aneignung ist nicht rassistisch? Stereotype von Ethnien sind nicht rassistisch?
Und nein, das ist kein Äpfel/Birnen Vergleich, denn was man von anderen erwartet sollte man auch selbst in der Lage sein erbringen zu können ;)
Man müsste aufhören, Rassismus zu lehren, weiter zu tragen, zum Beispiel, in dem man solch stereotype Darstellungen unterlässt. Wäre ein Anfang, aber das ist ja zu viel des Guten, da muss man ganz langsam rangeführt werden......sonst ist man überfordert und empört über den erhobenen Zeigefinger und weigert sich dann trotzig.

Nochmal kurz nachgefragt... Warum wäre es denn dann noch problematisch, wenn ich mich oder mein Kind zu Karneval (hier feiert man eher Halloween) mit authentischen Utensilien minus religiöser Kultgegenstände als sagen wir -wir sind hier schließlich auf Allmy- Hopi-Indianer kleide. Die Verkürzte, karrikatureske Darstellung fiele ja weg.
Rassisch betrachtet bliebe dennoch das Kostüm natürlich tabu, da kulturell angeeignet.

Ich finde es immer etwas schwierig dass hier ständig beides unter einen begriff gemischt wird resp. sich immer auf die respektloseste form als Strohmännchen besonnen wird, obwohl es klare Unterschiede gibt.


Erinnert mich ein wenig an jenen widerlichen Rassisten, der letztes(?) Jahr Schlagzeilen gemacht hat:

https://www.indy100.com/article/sony-cultural-appropriation-japan-flute-playstation-game-shakuhachi-8405791

Tussinelda schrieb:kulturelle Aneignung ist nicht rassistisch?

Nein. Nicht unbedingt. Wenn ich einen Hang zum "Ethnopop" aus Afrika habe, ist das nicht rassistisch.
Wenn ich Dreadlocks trage wie einst Bob Marley, so ist das nicht rassistisch.
Wenn ich einen Kimono trage und mich mit japanischen Möbeln umgebe und Sushi futter, ist das nicht rassistisch.

Kulturelle Aneignung bedeutet in Teilen auch, die kulturellen Werte anderer Völker zu schätzen und / oder sich mit ihnen auseinanderzusetzen.

Tussinelda schrieb:Man müsste aufhören, Rassismus zu lehren,

Wer tut dies genau?

Tussinelda schrieb:in dem man solch stereotype Darstellungen unterlässt

Gehe mit gutem Beispiel voran. Deine Vorstellung vom "saufenden Deutschen" fällt durchaus auch in diese Kategorie.

Tussinelda schrieb:aber das ist ja zu viel des Guten, da muss man ganz langsam rangeführt werden......sonst ist man überfordert und empört über den erhobenen Zeigefinger und weigert sich dann trotzig.

Ich sehe, Du hast da schlichtweg keine Ahnung oder es nicht verstanden oder zu hohe Erwartungen an ca. 7 Mrd. Menschen.

@Gwyddion
dann ist es keine Aneignung

die Darstellung ist eben - an Karneval - eine Tatsache.....außerdem kam das mit der Saufmentalität nicht von mir ;)

Gwyddion schrieb:Ich sehe, Du hast da schlichtweg keine Ahnung oder es nicht verstanden oder zu hohe Erwartungen an ca. 7 Mrd. Menschen.

das mit den zu hohen Erwartungen werde ich mir mitnehmen in andere threads ;)

Tussinelda schrieb:dann ist es keine Aneignung

Hüh Hott. So richtig ist Deine Linie nicht zu erkennen. Aber sei´s drum.

Tussinelda schrieb:die Darstellung ist eben - an Karneval - eine Tatsache

Nein. Diese Darstellung unterteilt nicht in die die saufen, die sich einen kleinen pitschen oder die nüchtern bleiben.
Von daher eine stereotypisierung.

Tussinelda schrieb:außerdem kam das mit der Saufmentalität nicht von mir

Aber wurde von Dir aufgegriffen und weitergegeben.

Tussinelda schrieb:das mit den zu hohen Erwartungen werde ich mir mitnehmen in andere threads

Gut.

@Gwyddion
Ich habe schon mehrfach auf den anderen thread verwiesen. Da habe ich - denke ich - alles ganz gut erklärt.

Ja wurde es und die Reaktionen zeigen das deutlich, was man anderen nicht zugestehen will. Befindlichkeiten, auf die ich ( selbst Deutsche ) Rücksicht nehmen soll. Merkst Du was? Ich schon.