Racial Profiling durch Polizisten in der Silvesternacht 2016/17?

lawine schrieb:beschäftige dich mal mit der Grundproblematik der jungen Straftäter aus dem nordafrikanischen Raum!

was hat denn das mit der verwendeten Bezeichnung zu tun?
Sind Dunkeldeutschland und brauner Osten Bevölkerungsgruppen?
@lawine

@Tussinelda
Darum ging es mir nicht. Welche öffentliche Stelle nennt Zigeunerschnitzel denn Zigeunerschnitzel? Hier wird doch bei jedem Mist sofort von diskriminierung gesprochen.

@Juvenile
jede entsprechende Kantine der Behörden, falls sie es nicht geändert haben.

@Tussinelda

beschäftige dich mal mit der Grundproblematik der jungen Straftäter aus dem nordafrikanischen Raum!

was hat denn das mit der verwendeten Bezeichnung zu tun?

genau das erfährst du, wenn du dich mit der Problematik aus kriminalitischer Sciht beschäftigst.
als Eine, die im Krimibereich aktiv ist, kennst du dich mit Polizeiarbeit aus.

@lawine
wenn ich mich mit der Problematik beschäftige, dann stelle ich fest, dass die Behörden selbst nicht wissen, wen sie da genau bezeichnen. ich schrieb es schon. Außerdem sage ich nichts dagegen, dass die Täter offenbar vermehrt eine bestimmte Herkunft haben, ich finde es aber richtig, eine solche Bezeichnung zu bedauern und ich finde es falsch, eine solche Bezeichnung zu verwenden als "Merkmal" bei Personenkontrollen. Da man die Herkunft niemandem ansehen kann. Es kann sich ja auch um Deutsche handeln oder Menschen von wo auch immer her, die zufällig so aussehen, wie man sich offenbar so den "Nafri" vorstellt.

@Tussinelda

Tussinelda schrieb:Außerdem sage ich nichts dagegen, dass die Täter offenbar vermehrt eine bestimmte Herkunft haben

na dann ist doch schon einiges klar.

wenn du dann noch weißt, dass es sich dabei um junge Männer zwische 15-und 25 Jahren handelt (ob das Alter echt ist oder nicht sei dahingestellt -- es spielt aber eine wesentliche Rolle, da Minderjährige weitgehenden Schutz genießen) und fast durchweg um Nicht Asylberechtigte Männer handelt, bist du einen Schritt weiter.
wwenn du dann noch in Betracht ziehen möchtest, das mit Nafri nicht alle Nordafrikaner gemeint sind, sondern diejenigen, die mit Aggressivität, Straftatenregistern solange wie ein KAssenzettel beim großen Weihnachtseinkauf auffalen, dann näherst du dich einer Täterbeschreibung nach mehrern Kriterien. genau das tut die Polizei.


so kommst du vom reinen "nordafrikansichen Aussehen" endlich weg. WEnn es nur dieses Kriterium gäbe, wäre es in der Tat rassistisch . es ist aber nicht das einzige Kriterium, das Nafri beschreibt

@lawine
die Polizei hat den Begriff einmal mit schlicht "Nordafrikaner" bezeichnet und ein anderes mal mit "nordafrikanischem Intensivtäter", trotz allem wurde auch nach Aussehen sortiert, wie die Polizei ja selbst auch sagte. ich hatte das alles schon verlinkt, in dem anderen thread. Soll ich es raussuchen?

edit:
Migrantengewalt in Deutschland (Seite 680) (Beitrag von Tussinelda)
Migrantengewalt in Deutschland (Seite 720) (Beitrag von Tussinelda)

Moin moin,

Weiß nicht ob es hier rein passt.

Aber täusche ich mich, das vermehrt Männer unter den Flüchtlingen sind als Frau und Kinder :ask:

Mein egal ob ich Bilder im Netz oder TV sehe.
Sind es meist Männer - ab und an sieht man Mal eine Frau oder 2-3 Kiddis ...

Und dann eher Männer in der Ca. Spanne von 15 - 45 Jahren (grob geschätzt).

Die rund 1700 Polizisten, die an Silvester an der Domplatte Dienst schoben, müssen sich verarscht vorkommen

Die Huffingtonpost hat es ganz gut auf en Punkt gebracht:

5 offene Fragen zur Kölner Silvesternacht, über die Deutschland dringend sprechen muss

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1. Warum wird so wenig über kriminelle Nordafrikaner gesprochen?

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2. Warum tut die Politik nichts gegen diesen Skandal?

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3. Warum diskutieren wir nur zu Silvester über unsere Polizei?

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4. Wollen wir Racial-Profiling und gibt es Alternativen?

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5. Was ist aus der Debattenkultur in Deutschland geworden?

Quelle: http://www.huffingtonpost.de/2017/01/03/koln-silvester-_n_13936686.html (Archiv-Version vom 04.01.2017)

Dort ist eigentlich gut beschrieben warum man das alles im Zusammenhang sehen sollte, und trotzdem Punkt für Punkt durchdiskutieren muss.

@thomas74
Guter Link der allen zu denken geben sollte.

Im Polizeialltag ist das Racial-Profiling längst Alltag. Über Alternativen und die Folgen der Methode muss jetzt geredet werden - denn Experten warnen zurecht vor einer exzessiven Anwendung der umstrittenen Methode.

In den USA steht das Racial-Profiling deshalb auch seit Jahrzehnten in der Kritik.

Die Debatte um den Polizeieinsatz an Silvester zeigt auch eines: Die Debattenkultur in Deutschland ist in Gefahr. Diejenigen, die auf mögliche Probleme mit dem Polizeieinsatz in Köln hingewiesen haben, hat eine Welle der Empörung getroffen.

Vom Abwägen der Argumente keine Spur - vom Zulassen von Zweifeln auch nicht

@thomas74
ich verstehe nicht ganz, warum sich die Polizisten (also der Polizist an sich) verarscht vorkommen sollten. Sie haben doch alles richtig gemacht, nach entsprechenden Anweisungen gehandelt, dafür gesorgt, dass sich das letzte Silvester nicht wiederholen kann. Die Kritik gilt doch gar nicht dem einzelnen Beamten, sondern der vorgegebenen Vorgehensweise bezüglich des racial profiling. Ich finde, dass muss man trennen, auch wenn von "der Polizei" die Rede ist, so trifft der einzelne Beamte vor Ort ja nicht die grundsätzliche Entscheidung und ist somit auch nicht gemeint.

@thomas74

Aus Deinem Link... dieser nennenswerte Artikel...

1. Warum wird so wenig über kriminelle Nordafrikaner gesprochen?

Wer sich genauer mit den Zahlen zu den sogenannten “Nafris” (Polizeisprech für nordafrikanische Intensivtäter) beschäftigt, erschrickt.

Laut Polizeistatistik hat sich Zahl der Straftaten von Algeriern und Marokkanern in NRW (wo die meisten von ihnen wohnen) zwischen 2013 und 2015 drastisch erhöht. Allein bei der Gewaltkriminalität hat sich die Anzahl der tatverdächtigen Algerier verzehnfacht.

Knapp 40 Prozent der Tatverdächtigen bei Diebstählen in NRW kommen aus den Maghrebstaaten Algerien, Marokko und Tunesien. Insgesamt gingen rund 30.000 Straftaten im Jahr 2015 in NRW auf das Konto von Algeriern, Marokkanern und Tunesiern. Das sind rund 6 Prozent Prozent der gesamten Straftaten in dem Bundesland im Jahr 2015.

Auch unter den Asylbewerbern aus diesen Ländern sind massenhaft Straftäter. So konstatierte das Innenministerium in NRW im Frühjahr: Unter den Asylbewerbern werden "von 100 Marokkanern 33,6 Prozent straffällig, unter 100 Algeriern 38,6 Prozent". Bei syrischen oder afghanischen Flüchtlingen sind die Zahlen dagegen verschwindend gering.

Die Zahlen belegen durchaus, das gerade diejenigen Flüchtlinge die vor einer im Heimatland realen Bedrohung fliehen, im Bereich der Straffälligkeit so gut wie kaum auffallen. Also Syrer oder Afghanen.

@Gwyddion
es stimmt aber nicht, dass darüber nicht gesprochen würde. Es gibt ja auch entsprechende Untersuchungsausschüsse, wenn mich nicht alles täuscht. Außerdem könnte ja gar nicht von "Nafris" die Rede sein, seit 2009 offenbar, wie hier ja aufgezeigt wurde, wenn dies nicht Thema wäre. Es ist natürlich entsprechend eskaliert (also das darüber reden) seit letztem Silvester, aber das heisst ja nicht, dass es nicht schon vorher Thema war

@Gwyddion

thomas74 schrieb:1. Warum wird so wenig über kriminelle Nordafrikaner gesprochen?

Seit gut einem Jahr wird ja fast über nichts Anderes gesprochen...vorher wurde dies kaum thematisiert.

Hier mal ein Artikel, der die "andere Seite" beleuchtet, also diejenigen, die in das "Raster" passen und ständig kontrolliert werden...

http://www.jetzt.de/rassismus/erfahrungen-mit-racial-profiling-in-deutschland

Einmal wurde ich in Kassel am Bahnhof kontrolliert, ich war in Eile und aus offensichtlichen Gründen genervt. Also habe ich den Polizisten eben gefragt: 'Warum ausgerechnet ich?' Ihm war das dann sehr unangenehm und er entschuldigte sich mit den Worten: 'Naja, Sie passen halt ins Raster.' Ich glaube zwar nicht, dass es allen so unangenehm ist wie diesem Beamten, aber es gibt offenbar ein Bewusstsein darüber, dass diese Praxis diskriminierend ist und welche Demütigung sie den Menschen damit zufügen. Denn das ist Racial Profiling vor allem: demütigend. Entwürdigend.

@Tussinelda

Debattiert in irgendwelchen Ausschüssen wird/wurde mit Sicherheit. Scheinbar fehlt aber der Justiz eine andere Möglichkeit wie dieses Profiling. Vlt. ändert sich das, wenn man sich endlich durchringen kann die Kompetenzen ordentlich zu verteilen, so daß z. B. die kommunale Polizei auch auf Bahnhöfen hantieren kann. Dies ist ja scheinbar nicht richtig möglich. Ein weiteres wäre die Überwachung von öffentlichem Raum/Plätzen per Video, Aufstockung der Polizei und konsequentes Handeln bei Straftätern je nach Delikt.

@canales

Ach herrje... Also das man in ein mögliches Raster fällt und damit eine Kontrolle über sich ergehen lassen muß, halte ich jetzt nicht für rassistisch. Eher für notwendig wenn sich Straftaten auf ein gewisses Klientel zurückführen lassen. Als ich noch LKW gefahren bin, hat mich auch bald jede zweite Streife angehalten um den LKW zu überprüfen, weil dieser halt ein altes Modell war.
Wenn ich in ein Stadion gehe, werde ich auch überprüft. Das ist nicht alles menschenunwürdig. Das ist in der heutigen Zeit leider notwendig. Wie anders sollte die Polizei agieren, außer nach einem bestimmten Raster/Profil Täter zu ermitteln?

@Tussinelda
Weil sich jeder einzelne Polizist zu der Gruppe Polizei zugehörig fühlt. Du prangerst ja, zu Recht, auch an, das man nicht alle Flüchtlinge über einen Kamm scheren sollte. Geiches Recht für alle. Niemals pauschalieren, also nicht DIE Polizei sagen.

@Gwyddion
also erstens ist es ja schon einmal ein Unterschied, ob Du oder Dein LKW überprüft werden. Da war ja nicht Dein Aussehen der Grund. Und das es ein Raster geben muss, ist klar, fragt sich nur eben, ob dieses raster racial profiling sein muss.

@thomas74
Die Polizei steht aber für die Behörde, nicht für den einzelnen Menschen, das wäre dann der Polizist oder die Polizistin. Da sehe ich dann schon einen Unterschied zu der Bezeichnung Flüchtlinge, ehrlich gesagt.

@Gwyddion

Ich denk nicht, dass ein alter LKW mit der Hautfarbe oder einem bestimmten Aussehen zu vergleichen ist.
Die Polizeibeamten geben das ja auch offen zu, dass entsprechendes Aussehen in das Raster passen...also dass es racial profiling gibt.

@canales
Das es racial profiling gibt wird doch gar nicht abgestritten. Ich glaube allerdings das die Polizei in Deutschland nicht allein auf das racial abzielt sondern immer noch weiteres profiling betreibt. Und sei es nur die Kleidung.
Ich bin beruflich sehr viel unterwegs, im Anzug wurde ich noch nie, auch nachts, in einem Bahnhof kontrolliert. Wenn ich mit meinen Motorraddress unterwegs war schon mehrere Male. Das ist doch Realität und nicht verwerflich.

@thomas74
wenn aber nur "südländisch aussehende" im Motorraddress kontrolliert würden, dann wäre dies ein Problem, findest Du nicht? Das bedeutet, auch wenn mehrere Punkte zusammenkommen, also nicht nur, aber auch das unveränderliche Aussehen eines Menschen eine Rolle spielt, dies dann sehr schnell abgleiten kann. So ähnlich wurde es ja auch in dem von mir verlinkten Urteil gesagt.
Migrantengewalt in Deutschland (Seite 713) (Beitrag von Tussinelda)

Liege der Auswahl der nach § 22 Abs. 1a BPolG befragten Person ein Motivbündel zugrunde und sei dabei die Hautfarbe ein die Entscheidung zur Durchführung der Kontrolle tragendes Kriterium unter mehreren, so sei über die bisherige Rechtsprechung hinausgehend ebenfalls ein Verstoß gegen das Diskriminierungsverbot des Art. 3 Abs. 3 Satz 1 GG anzunehmen. Eine Kontrolle in Anknüpfung an die Hautfarbe sei unzulässig.