@Lemniskate Jeara schrieb:
Bist du ernsthaft der Meinung, dass es ja vielleicht "ohne besondere Vorkommnisse" abgelaufen wäre oder ablaufen hätte können?
Ja?!
War die Jahre davor so. Und auch in anderen Städten Deutschlands.
Also warum sollte ich diese Ausnahme letztes jahr zur Regel machen?
Kann ich inhaltlich verstehen, aber dennoch:
Weil die Voraussetzungen sich geändert haben.
In den Jahren davor gab es diese Gruppen schlicht nicht. Wenn du also von Ausnahme schreibst, könnte das ebenfalls voreilig sein.
Ich glaube absolut nicht daran, dass hier irgendjemand ein Interesse daran hat, dass Menschen in irgendeiner Form diskriminiert werden. Die Besonderheit der Situation ist es, die so manchen hier ratlos zurücklässt, wenn nun das Profiling kritisiert wird.
Es wurden HUNDERTE Frauen und Mädchen absichtlich in Ecken gedrängt, von ihren Begleitern getrennt, dann eingekreist.
Sie wurden von jeweils mehreren jungen Männern festgehalten, geschlagen, an den Haaren zu Boden gezerrt. Ihnen wurde die Kleidung heruntergerissen, zerfetzt, gestohlen.
Man griff unter ihre Pullover und Blusen, grabschte an Brüste, an Hintern, steckte Finger in Scheide und Anus - teilweise mit der Kleidung, weil diese nicht zerriss. In mindestens einem Fall kam es zu einer vollendeten Vergewaltigung.
Nebenher wurden den Mädchen und Frauen die Wertsachen gestohlen.
Manche wurden mehrfach zum Opfer, da die Polizei sie in Verkennung der Lage zurück in den Pulk drängte.
Ist es nicht absolut verständlich, dass die Polizei gewillt war, alles zu tun, um so eine Eskalation zu verhindern?
Frage: Ist es wichtiger, dass sich niemand diskriminiert fühlt? KANN das wirklich wichtiger sein?
Wäre es nach der verheerenden letzten Partynacht wirklich angemessen gewesen, erstmal abzuwarten, ob bis zu 1000 Mann starke, aggressive Gruppen vielleicht nur lächeln und feiern nach Betreten der Domplatte?
Ich begreife einfach nicht, warum irgendjemand seitenlang das Verhalten der Polizei kritisiert und hier über mehrere Tage rumdiskutiert. Man kann selbstverständlich immer darüber reden, ob andere Mittel ausreichend gewesen wären.
Aber so langsam kann man ja vielleicht auch mal zurück kommen in die Realität, statt verbissen auf einem Standpunkt zu verharren, der im echten Leben - auf der Domplatte an Silvester - mit hoher Wahrscheinlichkeit zun hundertfachen Übergriffen geführt hätte.