Böllerverbot an Silvester? Ja? Nein?

Was meint ihr?

Ihr kennt die Meldungen vom Neujahrstag:
5 Tote durch Sprengstoff. Schwerverletzte, darunter ein 7jähriges Kind.
In Berlin ein Mietshaus demoliert und 6 Häuser in der Nachbarschaft gleich mit.
uvm.
Kugelbomben scheinen der neue Trend zu sein.

Die Gewerkschaft der Polizei Berlin hat eine Onlinepetition gegen private Silvesterfeuerwerke gestartet.
Innerhalb weniger Stunden wurden mehrere 100.000 Unterschriften gesammelt.

Die Gewerkschaft will damit vor allem die Gewalt gegen Einsatzkräfte stoppen.
Aber es gibt daneben auch andere Gründe, Privatfeuerwerke verbieten zu wollen:
5 Tote beim Jahreswechsel 2024/25, Sachschäden, kaputte Häuser, Schwerverletzte.

Ich bin in der Frage gespalten:
hätte ein Verbot überhaupt die gewünschte Wirkung?
Würde der Effekt nicht eher sein: Jetzt erst recht?

Und sollte man den Leuten, die um Mitternacht ein paar Raketen abschießen, den Spaß
versagen?

Ich gebe nur zwei Antwortmöglichkeiten vor: pro und contra.
Vor allem geht es mir um eure Gedanken zum Thema

frauZimt schrieb:Ich bin in der Frage gespalten:

Ich auch, deshalb kann ich auch weder für "Ja" noch für "Nein" stimmen.

Im Sinne der Umwelt, Tierwohl, Gefährdung von Menschenleben usw wäre ein Verbot das Beste. Allerdings werden damit auch wieder die Leute bestraft, die verantwortungsvoll ein bisschen Zeugs zünden und sich daran erfreuen.

Der ganze reine Böllerdreck könnte (ausgehend von meiner Meinung) weg, mir bringt der Mist nix, ich mag eher Fontänen oä. Andere stehen wiederum auf die Krachmacher.

Die Strafen für solche Idioten, die mit Feuerwerkskörpern auf Menschen, Tiere, Gebäude zielen, sollten erhöht werden. Ebenso sollte der Besitz von Kugelbomben, Polen/Chinaböller mit massiver Sprengkraft, stärker bestraft werden.

Photographer73 schrieb:Ich auch, deshalb kann ich auch weder für "Ja" noch für "Nein" stimmen.

@Photographer73

Ich habe überlegt, ob ich auch ein "Bin unentschieden" anbieten sollte,
finde aber, dass es nur ein "entweder ja oder nein" gibt.
Entweder ich unterschreibe eine Petition - oder ich unterschreibe nicht.

Ich glaube, dass ein Verbot nicht die gewünschte Wirkung hätte.
Im Gegenteil: ein Verbot würde die Chaoten noch mehr anheizen.
Und ein Verbot müsste durchgesetzt werden

Man muss ja nur an die Fußballstadien denken.
Bengalofeuerwerke sind verboten und trotzdem werden die Raketen in die
Stadien geschmuggelt und abgefeuert.
Und was im grunde in Fußballstadien nicht zu verhindern ist, wird nachts auf
den Straßen auch nicht verhindert werden können.

frauZimt schrieb:Und was im grunde in Fußballstadien nicht zu verhindern ist, wird nachts auf
den Straßen auch nicht verhindert werden können

Davon kann man ausgehen, leider. Deshalb auch meine Idee mit der Verschärfung der Strafen, wenn eben jemand bei den og Dingen erwischt wird.

Dagegen!

Wie schnell eine "Böllermafia" entsteht, hab ich hier in dem Jahr mit dem Corona Sylvesterverbot gesehen. Die ganzen "Schrottys" aus Polen und Chechien, die mit ihren Transportern sonst leer herkommen um Elektro- und Metallschrott einzusammeln, waren bis unters Dach mit Böllern vollgestopft und haben "vertrauenswürdigen" Kunden gute Angebote gemacht sowie Bestellungen angenommen damit man es ebenfalls Vertrauenswürdigen Kumpels weitersagen kann.
Da wurde trotz Verbot mehr geböllert als in der Prohibition gesoffen! ;)



:mlp:

Syndrom schrieb:Wie schnell eine "Böllermafia" entsteht,
hab ich hier in dem Jahr mit dem Corona Sylvesterverbot gesehen.

@Syndrom
Aber es war doch eigentlich aders.
Es gab ja kein Böllerverbot, sondern ein Kontaktverbot - du schreibst "Sylvesterverbot".
Die Schäden waren darum deutlich geringer.
Trotzdem glaube ich, dass Böller illegal importiert wurden.
Aber im ganzen wurde weniger gekauft, weil weniger gefeiert wurde.

Syndrom schrieb:Da wurde trotz Verbot mehr geböllert als in der Prohibition gesoffen!

Die friedlich Feiernden würden sich an ein Böllerverbot halten.
Die Jungs, die auf den Straßen Krieg spielen, würden aber "erst recht" loslegen.

Was ich nur befürchte:
Wenn man es lässt, wie es jetzt ist, wird die Gewalt von Jahr zu Jahr steigen.
Es geht den Minimachos nicht um Silvester, nicht ums Feiern, es geht darum,
den Ausnahmezustand herzustellen.
"Die Straße gehört uns. Die Polizei hat hier nichts zu suchen"

Mehr Polizei und Feuerwehr, als jetzt aufgeboten, wird kaum gehen.
Silvester ist im ganzen Land. Sicherheitspersonal, das man hier abzieht, weil
es da gebraucht wird, fehlt dann wieder hier.

Böllerverbot, weiß nicht. Angesichts der aktuellen Vorkommnisse würde man schon zu Ja tendieren.

Wenn man so hört, 5000 zusätzliche Beamte im Dienst, um die Silversterfeierlichkeiten zu sichern, nimmt das insgesamt strange Dimensionen an. Klar, die Feiern, z.B. Brandenburger Tor sind schon echt riesig und auch nach dem Anschlag in Magdeburg, um ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln.

Was sich da seit Jahren aber so formiert, eigentlich völlig daneben, denn um Silvester selbst geht es ja gar nicht, das wird nur zum Anlass genommen, mal total zu eskalieren.

Der Typ mit der Rakete in die Wohnung, ein angeblicher influencer, als ob der nicht wissen könnte, dass dabei ernsthaft Menschen verletzt werden könnten? Oder überhaupt in eine fremde Wohnung reinzuballern? Aus Spaß? :palm:

Also weiß nicht, ob der Staat einfach so weitermachen möchte und nächstes Jahr dann vielleicht 6000 Beamte abstellen möchte, oder ob er das jetzt vielleicht mal entsprechend seiner juristisch, rechtlichen Möglichkeiten verfolgt und wieder auf ein normales Maß absenkt.

Damit ist normales Silvester mit normalem Feuerwerk gemeint.

Einfach Menschen verbieten, das würde so viel mehr lösen.

Ich habe heute wirklich überlegt, ob man nicht das Tempelhofer Geld in Berlin
(das ist der ehemalige Flughafen Berlin/Tempelhof) für die wilde Böllerei zur Verfüpgung stellen sollte.
Das ist eine Fläche von 300 ha, mitten in Berlin.

Man könnte alle über 18 reinlassen, mit Kugelbomben, Pistolen, was sie wollen.
Die könnten sich dann gegenseitig beschießen. Löst ja anscheinend eine
Euphorie aus.
Am nächsten Vormittag könnten dann die Ambulanzen rauffahren, um die
Verletzten und Toten zu bergen.
Die Krankenhäuser könnten sich in Ruhe vorbereiten.

Die Anwohner hätten ein tolles Feuerwerk.

frauZimt schrieb:...ob man nicht das Tempelhofer Geld in ....

Das ust eine gute Idee. Das wäre eine sinnvolle Verwendung für dieses Geld.

@frauZimt

frauZimt schrieb:Ich habe heute wirklich überlegt

:D
Schick das bitte der Stadt Berlin. :D

Dr.Edelfrosch schrieb:Das ust eine gute Idee. Das wäre eine sinnvolle Verwendung für dieses Geld.

@Dr.Edelfrosch

:)

Tempelhofer Feld....

coronerswife schrieb:Einfach Menschen verbieten, das würde so viel mehr lösen.

🥰 Beste Antwort

Verbote treffen immer nur diejenigen, die sich an Gesetze halten. Sieht man doch an Waffen. Kriminelle haben sie, gute Bürger nicht.
Ich finde, man sollte alle, die in einem Jahr in der Silvesternacht auffallen, indem sie Feuerwerk in Häuser oder Fahrzeuge oder auf Menschen oder Tiere schießen, im nächsten Jahr ein paar Tage vor Silvester einsperren, und die kommen erst am 3. Januar wieder raus. Gilt auch die für, die die Rettungskräfte oder Polizei angreifen/ behindern. Die spielen dann im nächsten Jahr nicht mehr mit. Oder auch für die nächsten zwei Jahre.


Was Tiere angeht: Jagdhunde kommen mit dem Knall von Schüssen auch zurecht. Die wurden daran gewöhnt. Wieso können Tierhalter ihre Lieblinge nicht auch gezielt desensibilisieren, mit kleinen Knallern, Knallfröschen, Pfennigschwärmern usw.? Es gibt Hunde und Katzen, die nicht leiden, keine Panik bekommen. Vielleicht einfach mal die Halter fragen, ob die dafür was getan haben?
Tiere in der Wildnis fallen auch nicht zu tausenden tot um vor Schreck, wenn es bei Gewitter knallt und blitzt.

Ich mag Tiere, aber es fällt mir schon auf, dass z.B. viele Hundehalter ihren Tieren ein brutal langweiliges Leben zumuten, evtl. null Kontakt zu anderen Hunden, Streusalz und Rollsplit im Winter, heißes Pflaster im Sommer, Straßenlärm, im heißen Auto zu warten, während sie einkaufen, lebenslänglich Dosen- und Trockenfutter, Ohren ab, Schwanz ab (OK, wurde verboten) etc. pp., aber das Böllern, das anderen Menschen Spaß macht, ist Tierquälerei...?
Sorry, aber es fällt mir schwer, denen das abzunehmen. Da wird der Hund doch eher als Waffe benutzt, um andere unter Druck zu setzen.

Böllerverbote rund um Zoos, Stallgebäude und Weiden würde ich befürworten. Aber darüber hinaus nicht. Gemeinden könnten das unter sich regeln, per Abstimmung, z.B. keine Böller in einem Dorf, dafür Böllerei im Nachbardorf, und die Leute können sich dahinbegeben, wo sie sein wollen.

LuciaFackel schrieb:Verbote treffen immer nur diejenigen, die sich an Gesetze halten.

@LuciaFackel
Das ist das Problem.

Es geht den Krawallos darum, in dieser Nacht die Herren über die Straßen zu sein.

Ein Interviewter Junge, sagte im TV (total euphorisch):
Heute ist Ausnahmezustand. Heute gehört die Straße uns!

Der war davon überzeugt.
Und daher kommen diese Kämpfe gegen Einsatzkräfte. (Haut ab! die Straße ghört uns)

Du schlägst vor:

LuciaFackel schrieb:Ich finde, man sollte alle, die in einem Jahr in der Silvesternacht auffallen, indem sie Feuerwerk in Häuser oder Fahrzeuge oder auf Menschen oder Tiere schießen, im nächsten Jahr ein paar Tage vor Silvester einsperren, und die kommen erst am 3. Januar wieder raus. Gilt auch die für, die die Rettungskräfte oder Polizei angreifen/ behindern. Die spielen dann im nächsten Jahr nicht mehr mit.

Ich mag solche Ideen ja auch. Klingt so einfach.
Aber das geht eben nicht.
Erstmal müssten Gerichtsverfahren und Urteile her.
Die Prozesse müssten unmittelbar nach den Taten stattfinden und nicht ein Jahr später.
Vor allem - es kommt ja so gut wie nie zu einem Prozess.

Diesen Feuerwehrmann habe ich im Radio gehört.

„Wir waren damals mit unserem Löschfahrzeug in Moabit. Beim Verlassen der Einsatzstelle wurden wir an einer Kreuzung heftig mit Pyrotechnik beschossen“, berichtet ein Feuerwehrmann .... Noch am Einsatzort wurde der flüchtige Täter von der Polizei aufgegriffen. Der Feuerwehrmann konnte ihn sicher identifizieren.

Ideale Voraussetzungen für ein Verfahren. Doch das ganze verlief im Sand. Sogar der eigentlich geplante Gerichtstermin entfiel. „Ich habe mich rechtskonform verhalten, den Dienstweg eingehalten“, sagt der Feuerwehrmann. Die fehlende Rückendeckung erschrecke ihn. „Ist das die volle Härte der Justiz, von der Innensenatorin, Bürgermeister und der Landesbranddirektor sprechen?“, fragt er. „Die Täter lachen uns aus.“

Quelle: https://www.berlin-live.de/berlin/aktuelles/silvester-berlin-feuerwehrmann-polizei-id343684.html

Das ist jetzt sehr verkürzt.
Der Feuerwehrmann hat erzählt, welchen Aufwand ihn gekostet hat, die Anzeige auf den Weg zu bringen.
Und wie viel Zeit inzwischen vergangen war. Und am Ende ist der Prozesstermin geplatzt.
Er hat dann alle Unterlagen weggeworfen und gesagt: Wenn die noch was von mir wollen, müssen sie sich melden.

LuciaFackel schrieb:Tiere in der Wildnis fallen auch nicht zu tausenden tot um vor Schreck, wenn es bei Gewitter knallt und blitzt.

Ähm, also seit Jahren gibt es da immer wieder Vermutungen und zum Teil auch bestätigte Fälle wie Silvester für Tiere aussieht. Da fallen mitunter schonmal tausend tot vom Himmel.

2011 gab es diesen Fall:

Es gibt jedoch Ausnahmen: Ein Fall, der für großes Aufsehen sorgte, geschah in der Nacht auf den 1. Januar 2011 in der Kleinstadt Beebe im US-Bundesstaat Arkansas. Mehr als 3.000 Amseln fielen damals während des Feuerwerks vom Himmel.

2021 diesen Fall:

Und erst vergangenes Jahr kam es in Rom zu einem ähnlichen Ereignis. Zahlreiche Vögel kamen bei den Silvester-Feierlichkeiten ums Leben. Deren tote Körper lagen daraufhin auf den Straßen. Folgendes Video zeigt die Panik der Tiere, die in einem riesigen Schwarm durch die Straßen Roms fegten und dabei tödliche Kollisionen erlitten.

Quelle: https://utopia.de/vogel-in-panik-aufnahmen-zeigen-chaos-beim-silvester-feuerwerk_448075/

Und auch dieses Jahr wurden doch knapp 1000 tote Vögel nach der Silvesternacht in der Nähe einer Kleinstadt in Bulgarien gefunden. Da ist die Ursache noch unbekannt. Vermutet wird die laute Böllerei und Knallerei von Silvester.

Wir haben nie viel geknallt, aber ich fand auch lange das man die menschen den spaß nicht nehmen sollte.
Und auf alles rücksicht nehmen kann man nicht.
Mitterweile sehe ich es anders. Bin vor böllerverbot und feuerwerk.

Denke an die Tiere dabei, den man schlecht aufklären kann.

@LuciaFackel
Ich kann schlecht die Vögel erklären das es donnern wird am silvester.
Unser verwildertes Kätzchen draußen auch nicht.

ich stelle immer futter draußen hin vor die Tiere nachts. Immer leer. Nur bei silvester nicht. alles voll.
Wenn man es nicht mehr macht vergistt man es ganz schnell. Ich hatte von zuhause aus wunderkerzen und ein bisschen tischfeuerwerk.
Stank zwar aber kam gut an.

Alternativen bieten.

Teegarden schrieb:Und auch dieses Jahr wurden doch knapp 1000 tote Vögel nach der Silvesternacht in der Nähe einer Kleinstadt in Bulgarien gefunden. Da ist die Ursache noch unbekannt. Vermutet wird die laute Böllerei und Knallerei von Silvester.

@Teegarden
Hab ich bisher noch nicht gehört, aber vorstellbar.
Das werde ich mal den Windkraftgegnern erzählen, wenn sie
mit dem Argument ankommen, die Windmühlenflügel
schreddern Vögel.

hier ist ein Artikel dazu

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/tausend-tote-bergfinken-tierschuetzer-vermuten-feuerwerk-als-ursache-a-f0aaf291-4c91-4f97-9b17-826a680f3864

Auch hier noch einmal von mir der Link zur Petition der Gewerkschaft der Polizei Berlin für ein bundesweites Böllerverbot:

https://innn.it/boellerverbot

Stand jetzt: 1.184.091 Unterschriften. :Y:

Bitte mitmachen und teilen.

Ist mir egal. Ist halt die Frage, welches Ventil man sich dann sucht, um seinen Testosteronspiegel auszuleben.

Wird wohl nicht passieren, so kurz vor der Wahl..
Und ob danach dergleichen umgesetzt werden kann, wird sich zeigen. Ich würde dieses Jahr nicht damit rechnen.