Ich hatte die Diskussion über diese Serie mit der schwarzen Hauptdarstellerin nicht mitbekommen, sondern erstmals gestern hier im Thread und habe darauf hin ein bisschen recherchiert.
Wenn ich richtig verstanden habe, wird die Anne Boleyn in dieser Serie nicht als historisch korrekt dargestellt, sondern es wird eine Art Krimi um diese Figur gebastelt - also eine Art fiktive Geschichte im historischen Kontext erzählt, die keinerlei Anspruch auf historische Genauigkeit stellt. So gesehen verstehe ich die Aufregung nicht.
Zugegeben, ich fand es auch erst befremdlich, aber dann fand ich diesen Beitrag hier in der Diskussion, und den finde ich komplett zutreffend:
DieGarnele schrieb:Der Film, in der Form von der wir hier reden, ist letztlich immer noch primär eine Kunstform und keine Methode zum dokumentieren historischer Tatsachen. Wenn ein fiktiver Regisseur also einen Film mit einem schwarzen Hitler, einem asiatischen Schneewittchen und den 7 indischen Zwergen drehen möchte kann er das gerne tun. Das einzige was man dann sagen kann ist, dass der Film sich nicht an historischen Gegebenheiten orientiert - der Rest ist Geschmackssache.
Wenn ich jetzt als Maler ein Gemälde zaubere mit einem rot-grün Kariertem Pony würde sich keiner aufregen, es würde eventuell keiner kaufen, weil es niemand geil findet, aber es ist meine künstlerische Freiheit, dieses Pony so darzustellen, obwohl es nicht korrekt ist, denn es gibt und gab nun mal keine rot-grünen Ponys.
Diese Künstler "malen" hier bewegte Bilder, die keine wissenschaftliche Abhandlung über Anne Boleyn darstellen soll, sondern eine Unterhaltungsserie. Man mag diese Sendung nicht schauen, aber sich darüber echauffieren, das diese Künstler Ihr Werk so gestalten, wie Sie es eben aus Ihrer künstlerischen Sicht beurteilen ist doch völlig Banane.