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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.164 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Political Correctness, Politische Korrektheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Political correctness, ein gescheitertes Experiment

16.02.2021 um 11:35
Mal zur Auflockerung und allgemeinen Weiterbildung:

Aus dem Musical "SIX" die Geschichte der Anne Boleyn. Mit netter Animation.

Youtube: [ANIMATIC] Don't lose your head(beheaded)- Six the musical
[ANIMATIC] Don't lose your head(beheaded)- Six the musical
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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

16.02.2021 um 12:07
@Tussinelda
fehlende Fantasie?
Ich nenne es Verantwortung.

Reicht deine Fantasie , um in deutschen Filmstudios für die ARD zB einen Film zu drehen und eine Roma als Hitler zu besetzen, einen schwarzafrikanischen Juden aus Äthiopien als Himmler und einen asiatischen Buddhisten als Göring?
Meine Fantasie reicht dafür (mein Herz und Verstand lehnen es ab), mit deutlichen Einschränkungen:
Wenn ich mit der Rollenbesetzung ausdrücken will , dass alle Menschen UNABHÄNGIG ihrer Hautfarbe , Herkunft und ihres Glaubens zu Grausamkeiten fähig sind, ist das vielleicht eine vertretbare Besetzung. Ob ich mir für diese Aussage ausgerechnet das historische Grauen der Nationalsozialisten als Drehbuch nehmen sollte? Ausgeschlossen (für mich).
Ob ich mit filmischen Mitteln der Rollenbesetzung eine OpferTäterUmkehr machen sollte? NEIN



Die historische Tatsachen, dass es Weiße wie Hitler waren, die ein unvergleichliches Morden an Juden, Zigeunern, Homosexuellen, politischen Gegnern zu verantworten haben, sollte im kollektiven Gedächtnis erhalten bleiben und nicht beliebig verändert werden .

Wenn Afroamerikaner einen Film über das Dritte Reich und die Verbrechen der Faschisten drehen wollen und dazu alle Rollen mit Schwarzen besetzen wollen, dann ok.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

16.02.2021 um 12:12
Was wäre eigentlich so schlimm an einem schwarzen Hitler? Jahrzehntelang sind im Film historische Personen mit dunkler Hautfarbe von weißen gespielt worden, da muss man wohl damit leben, wenn es heute gelegentlich auch mal andersrum gemacht wird. Natürlich kann man das blöd finden, dann sollte das aber in beide Richtungen gelten. Die große Empörung kommt aber irgendwie immer nur, wenn Schwarze Weiße spielen.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

16.02.2021 um 12:19
Zitat von E.SchützeE.Schütze schrieb:Die große Empörung kommt aber irgendwie immer nur, wenn Schwarze Weiße spielen.
siehe mein Einlassung oben.

Wenn es um historische Tatsachen wie Völkermord geht, finde ich einen ""Rollentausch" äußerst problematisch.
Was nichts mit der Hautfarbe als solcer zu tun hat, sondern mit der realen Gefahr, dass eine TäterOpferUmkehr stattfinden kann und das historische Tatsachen wie Völkermord im kollektiven Gedächnis sowohl aus Opfer als auch auf Täterseiten vorhanden sind.

Auf Opferseite gibt es bestimmt keinen Drang danach, dass Faschisten wie Hitler und Co von Schwarzen/Juden/Araber/Asiaten/Buddhisten/Australischen Ureinwohner/Indios oder Inuit dargestellt werden.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

16.02.2021 um 12:25
Zitat von E.SchützeE.Schütze schrieb:Was wäre eigentlich so schlimm an einem schwarzen Hitler?
Ja.... das solltest du mal schwarze Menchen fragen, frag auch bitte wies mit einer Rolle von Til Schweiger als Shaft aussieht :)


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

16.02.2021 um 12:27
Zitat von Apache205Apache205 schrieb:aber gleichzeitig aus der gleichen Ecke überhaupt nicht OK wenn Gal Gadot als Cleopatra gecasted wird?
Darüber haben sich glaube ich nur arabische Antisemiten aufgeregt.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

16.02.2021 um 12:36
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Darüber haben sich glaube ich nur arabische Antisemiten aufgeregt.
Nö, da hat sich auch ein Großteil des postkolonialistischen Sektors drüber aufgeregt.

Die sind von einer Israelin, die eine "Araberin" spielt, nur genauso getriggert und konnten halt zusätzlich noch "whitewashing" in den Ring werfen.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

16.02.2021 um 12:36
Also man kann es wirklich auch übertreiben. Wen juckt es denn, ob eine historische (weiße/schwarze) Person von einer Person mit anderer Hautfarbe gespielt wird? Als ob plötzlich jeder dunkelhäutige Mensch für einen judenvergasenden Massenmörder gehalten wird, nur weil irgendein Regisseur Hitler mit einem dunkelhäutigen Schauspieler besetzen will?!

Der Film, in der Form von der wir hier reden, ist letztlich immer noch primär eine Kunstform und keine Methode zum dokumentieren historischer Tatsachen. Wenn ein fiktiver Regisseur also einen Film mit einem schwarzen Hitler, einem asiatischen Schneewittchen und den 7 indischen Zwergen drehen möchte kann er das gerne tun. Das einzige was man dann sagen kann ist, dass der Film sich nicht an historischen Gegebenheiten orientiert - der Rest ist Geschmackssache.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

16.02.2021 um 12:37
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:Auf Opferseite gibt es bestimmt keinen Drang danach, dass Faschisten wie Hitler und Co von Schwarzen/Juden/Araber/Asiaten/Buddhisten/Australischen Ureinwohner/Indios oder Inuit dargestellt werden.
Hat es alles schon gegeben. Der Mongole Dschingis Khan (auch kein netter Zeitgenosse) wurde bspw. von dem Weißen John Wayne gespielt und später von dem Nahostler Omar Sharif.


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16.02.2021 um 12:49
Zitat von FiernaFierna schrieb:Die sind von einer Israelin, die eine "Araberin" spielt, nur genauso getriggert und konnten halt zusätzlich noch "whitewashing" in den Ring werfen.
Nur war Kleopatra gar keine Araberin sondern Griechin.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

16.02.2021 um 12:55
@E.Schütze

Das weiß ich, deshalb schrieb ich es in Anführungszeichen.

Das sind nur die Argumente, die da vorgebracht wurden. Im Postkolonialismus ist Ägypten eben ein genuin arabisches Land.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

16.02.2021 um 12:57
Zitat von FiernaFierna schrieb:Im Postkolonialismus ist Ägypten eben ein genuin arabisches Land.
Oder wahlweise halt schwarz weil Afrika....das hätte man bei Pegida sicher nicht besser erklären können.


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16.02.2021 um 13:04
@Fierna
@E.Schütze
Ist ohnehin albern, weil die Ägypter vor der islamischen Expansion so gar nichts mit Arabern zu tun hatten. In der hellenistischen Zeit schon gleich gar nicht.


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16.02.2021 um 13:07
Zitat von xsaibotxxsaibotx schrieb:Ja.... das solltest du mal schwarze Menchen fragen, frag auch bitte wies mit einer Rolle von Til Schweiger als Shaft aussieht :)
Man wird dir dann sagen wollen, Shaft darf nur schwarz sein denn war Teil der Blaxploitation Filme. Ein Fakt der stimmt, der aber nicht den Rückschluss zulässt Shaft dürfe nur von einem Schwarzen dargestellt werden.
Der Punkt es sei ein rein fiktionaler Charakter kann dann irgendwie nicht angebracht werden.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

16.02.2021 um 13:19
@capspauldin
Ich hab es damals mitbekommen .... dein Vergleich von damals: Didi Hallervorden als Shaft.
Es ist aber defacto das gleiche wie die weißer als weiße Anne Boylen als Schwarze zu besetzen.
Es ist himmelschreiender Bullshit halt.

Man könnte nach diesen Gusto auch Nelson Mandela mit Oli Dietrich besetzen.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

16.02.2021 um 15:24
Zitat von FiernaFierna schrieb:Nö, da hat sich auch ein Großteil des postkolonialistischen Sektors drüber aufgeregt.

Die sind von einer Israelin, die eine "Araberin" spielt, nur genauso getriggert und konnten halt zusätzlich noch "whitewashing" in den Ring werfen.
OK, hab ich nicht mitbekommen, aber passt zumindest zur identitätspolitischen Argumentationschema dieses Umfelds.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

16.02.2021 um 15:35
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Ein Fakt der stimmt, der aber nicht den Rückschluss zulässt Shaft dürfe nur von einem Schwarzen dargestellt werden.
Der Punkt es sei ein rein fiktionaler Charakter kann dann irgendwie nicht angebracht werden.
Generell ist das immer eine Frage des Zusammenhangs. Wenn die Wahl der Ethnie eines Charakters direkt und unausweichlich mit der Backgroundstory und dem Kontext der Handlung verknüpft sind, dann ist das schwierig. Aus Spiderman oder James Bond einen Schwarzen zu machen ist gar kein Problem. Aus Shaft hingegen einen Weißen oder aus Daredevil einen arabischen Muslim zu machen schon. Letztendlich ist das alles abhängig von der gewünschten Message und der künstlerischen Freiheit. Wenn man so jedoch quasi einen völlig neuen Charakter kreieren muss, ist das ganze "Race-Swapping" irgendwie sinnbefreit.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

16.02.2021 um 15:39
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Aus Spiderman oder James Bond einen Schwarzen zu machen ist gar kein Problem
Bei Spiderman war man kreativ genug einen neuen Charakter zu erfinden. Miles Morales ist genau so ein guter Charakter wie Peter Parker. Hier wurde alles richtig gemacht.

James Bond ist nun mal 007 und ein weißer Brite.

Dann doch bitte einfach ein neuen Agenten erfinden. Ein Idris Elba als Agent wäre verdammt genial da ich Luther richtig gefeiert hab, aber James Bond bleibt weiß für mich.




Wenn man die Königin von England Schwarz casten kann sollte man Black Panther auch weiß casten dürfen.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

16.02.2021 um 15:43
Zitat von Apache205Apache205 schrieb:aber James Bond bleibt weiß für mich.
Wenn man ihn in den 60ern sieht sehe ich es auch so. Der heutige kann aber durchaus von wirklich jedem gespielt werden, da ja heute auch im realen Leben keine Schranken mehr vorhanden sind. Heute ist ein Bundeswehrgeneral mit türkisch stämmigen Namen genau so normal wie einer Namens Meyer. In den 70ern unvorstellbar.


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16.02.2021 um 15:47
Zitat von Apache205Apache205 schrieb:Wenn man die Königin von England Schwarz casten kann sollte man Black Panther auch weiß casten dürfen.
Wie gesagt, Nichtweiße Figuren wurden im Film jahrzehntelang von Weißen gespielt. Warum ist es jetzt also ein Problem, wenn es andersrum passiert?


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