Political correctness, ein gescheitertes Experiment
09.02.2021 um 00:22Tussinelda schrieb:Was ist an dem Wort Niger und Nigeria rassistisch? Nix und das wurde Dir in vielfacher Weise verdeutlicht. Da kann man Dir dann eben nicht mehr weiter helfen. Aber Du kannst Dir ja bestimmt noch etwas Neues einfallen lassen@CosmicQueen
@abberline
mir fällt da was ein. Eine neue Aufgabe für pc-ler?
Es gibt in einigen afrikanischen Ländern noch immer Ortsnamen, die von Weißen stammen.
Ist das fortbestehender Rassismus, historisch gewachsene Tatsache oder gar gut für den Tourismus?
Da hier massiv vorgetragen wird, der historische Ortsname eines dreigeteilten Dorfes in Kreis Olpe müsse verschwinden habe ich mir mal angesehen, wie man in Namibia mit dem verbalen Erbe der Kolonialzeit umgeht.
Ergebnis:
Es gibt nur wenig Umbenennungen.
Über die Ortsnamen wird berichtet:
Anders als andere Gebiete mit zahlreichen deutschen Immigranten und demnach ehemals verbreiteten deutschen Orts- und Landschaftsbezeichnungen, wie z. B. Südaustralien, Südbrasilien oder Nordamerika, erfuhr Namibia nach den Weltkriegen nie eine Umbenennungswelle, um die unerwünschten deutschen Namen aus dem Alltag zu drängen. So trägt ein großer Teil aller namibischen Ortschaften – mit Ausnahme des hohen Nordens – heute noch deutsche Namen. Vor allem im Süden des Landes (Regionen Hardap und ǁKaras) sind etwa 80 % aller Orts- und Landschaftsnamen deutsch oder eine Mischung aus Deutsch und Afrikaans oder Englisch, wie z. B. „Keetmanshoop“ (nach dem deutschen Industriellen Johann Keetman und dem afrikaansen Wort für „Hoffnung“, Hoop).Wikipedia: Deutsche Sprache in Namibia
In Deutschland wird die Lüderitzstraße im Afrikanischen Viertel in Berlin ganz sicher umbenannt, der Kampf dafür ist ständig Thema in der Hauptstadt
Tahir Della dazu:
„Die kolonialen Machtverhältnisse wirken bis in die Gegenwart fort“, sagt Della. Weshalb die Querelen um die seit Jahren andauernde Straßenumbenennung im Wedding für ihn auch Symptom eines viel größeren Problems sind: das mangelnde Bewusstsein und die fehlende Bereitschaft, sich mit der deutschen Kolonialvergangenheit auseinanderzusetzen. „Die Leute haben Angst, dieses große Fass aufzumachen.“ich lasse es dahingestellt, ob das so zutrifft (das große Fass nicht aufmachen zu wollen aus Angst).
Mir gehts vorallem um die Pros der Umbenennung, die in dem Artikel genannt werden. zu lesen hier;
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/benannt-nach-kolonialverbrechern-petersallee-nachtigalplatz-wenn-strassennamen-zum-problem-werden/26117260.html
Müsste man mit den Argumenten der PC nicht annehmen, dass Namibier sich von dem Ortsnamen Lüderitz ausnahmslos verletzt fühlen und es ihnen wehtut, ständig an die koloniale Vergangenheit erinnert zu werden?
Aber Lüderitz Namibia heißt immer noch Lüderitz. Die Schwarzen Namibier und Lüderitzer sind gar nicht schwer verletzt durch den Ortsnamen und eine Umbenennung lehnen sie ab! Trotz rassistischer und kolonialer Belastung des Namens.
Wieso heißt die Preisfrage....
Die Antwort ist interessant und zeigt, dass nicht nur die weißen Menschen in Ober-,Mittel- und Unterneger ihren Ortsnamen gern behalten wollen, sondern auch die schwarzen Menschen in Lüderitz.
17.08.2013, 06:01Quelle: https://www.abendblatt.de/vermischtes/article119111288/Namibia-streicht-deutschen-Namen.html
Die Stadt Lüderitz soll nach dem Willen von Staatsoberhaupt Pohamba Naminüs heißen. Die Bewohner sind dagegen. Im abgeschiedenen Lüderitz haben die Menschen offenbar eine ganz eigene Identität entwickelt.
Lüderitz. Lüderitz ist ein seltsamer Ort. Das fängt schon mit dem Namen an: Das Küstenstädtchen liegt in Afrika, an der Atlantikküste Namibias. Ein einsames Relikt aus Kaiser Wilhelms Kolonialzeit, als Namibia noch „Deutsch-Südwest“ hieß. Den Namen der Stadt will Staatsoberhaupt Hifikepunye Pohamba nun tilgen. Per Dekret ließ er vergangene Woche erklären, die Stadt heiße ab sofort Naminüs. Doch er hatte die Rechnung ohne deren Bewohner gemacht. Denn die wollen ihren deutschen Namen behalten, Kolonialzeit hin oder her.
Das verschlafene Nest, das mit seinen deutschen Jugendstil-Bauten trotzig im Fels über der windigen Lüderitzbucht thront, wird plötzlich aktiv. Die Einwohner starteten eine SMS-Kampagne, binnen weniger Tage erreichte die Facebook-Gruppe „Luderitz not Naminus“ mehr als 1500 Likes, und die namibischen Zeitungen füllten sich mit empörten Leserbriefen. Pohamba hatte einen empfindlichen Nerv getroffen: Die schwarzen Bewohner von Lüderitz fühlen sich angegriffen. Kurioserweise nennen sie sich selbst – auch in ihren Stammessprachen – beharrlich „Buchter“. Und die meisten von ihnen denken offenbar nicht daran, das zu ändern. Sie rufen nun zu einem Protestmarsch durch den Ort auf und wollen eine Petition in die Landeshauptstadt Windhoek schicken.
Meine Meinung: das ist sehr interessant.
da stelle mir grad eine Städte/Ortspartnerschaft vor -- von 2 Orten, deren Bewohner an den traditionellen Namen festhalten wollen -- ganz unabhängig von ihrer Hautfarbe eint sie das gleiche Bedürfnis.
Hervorhebung im Zitat von mir
Ich nehme an, für pc Aktivisten ist dieses Beispiel einer Schwarzen Bevölkerung, die den Namen Lüderitz beibehalten will, schwer verkraftbar.