Political correctness, ein gescheitertes Experiment
08.02.2021 um 17:45vincent schrieb:Der Konsens erfüllt sich erst mit Inhalt, wenn sich die Beteiligten darauf einigen. Bei einem Ortsschild, das einfach nur in der Gegeng rumhängt, kann das nicht erfüllt seiHistorische Ortsbezeichnung, nachweisbar seit (mindestens) 1441.
Konsens?
oldzambo schrieb:Jetzt losse doch ämol die Kirch' im Dorf, egal ob däs Näger, Nager, Neger oder Nega heißt...word
abberline schrieb:Da kann das Dorf nix für. Sollen die Leute, denen das nicht passt, halt nachschlagen. Dann können sie beruhigt sein. Oder einen Bogen drumherumfahren. Ganz wie sie wollen.Eine Tafel, am Ortseingang angebracht und mit historischer Info -- und schon ist der Keks gegessen.
Groucho schrieb:Schau-der-haft, was hier einige von sich geben.das Schauern hat keinen historisch nachvollziehbaren Grund, siehe hier:
1441 [Hans von der] Neger (QGS 17.1 S. 1138evt geht der Name sogar noch weiter zurück, dann aber auf eine verlassene Wohnstatt (Wüstung)
1479 Herman van der Negher (QGS 13 S. 760)
1487 [Hermann] van der Neger (Regesten Ewig Nr. 202 S. 56)
16. Jh. [Einwohner zur] Neger (Regesten Ewig Nr. 260 S. 72)
1526 [Herman Stamme] tho der Neger (Regesten Ewig Nr. 267 S. 74)
1543 Negger daß Dorff (SchRegHW 2 S. 51)
1543 Hanß in Neggerhoff (SchRegHW 2 S. 51)
1545 [Güter zur] Neger [im Ksp. Rhode] (Regesten Ewig Nr. 304 S. 83)
1565 (A. 1567) Neger das Dorff (SchRegHW 1 S. 181)
1565 (A. 1567) zu der Negher (SchRegHW 1 S. 181)
1596 Dorf Neger (Scheele, Olpe S. 239)
1629 Peter Hillebrandt zur Neger (Scheele, Jagddienste S. 427)
1666 Neger (Stracke, Verzeichnis S. 1169)1696 Neeger (Scheele, Schatz S. 70)
1841 Ober‑Neger, Dorf (v. Viebahn, Ortschafts-Tabelle S. 163)
1841 ZurUnter‑Neger, Dorfschaft (v. Viebahn, Ortschafts-Tabelle S. 163)
1880 Mittelneger (Axer, Ortschaftsverzeichnis S. 218)
Für weitere strittige Erwähnungen vor allem in den Arnsberger Güterverzeichnissen, 1313 aduocatiam in Negere (SUB II Nr. 556 S. 119) und 1338 aduocatiam in Neghere (SUB II Nr. 665 S. 274) ist aufgrund der von Wolfschläger, Neger S. 12 angeführten besitzgeschichtlichen Argumente anzunehmen, daß sie wahrscheinlich die Wüstung im Hochsauerlandkreis meinen, deren Überlieferung etwa in dieser Zeit einsetzt. Mit Wolfschläger ist somit der Beleg von 1441 als der erste sichere Beleg hierher zu stellen.Seite 180 ff Quelle:
https://rep.adw-goe.de/bitstream/handle/11858/00-001S-0000-002D-B584-F/WOB%208%20Die%20Ortsnamen%20des%20Kreises%20Olpe.pdf?sequence=2&isAllowed=y