@shionoro Sehe ich auch so, dass man sich erstmal um die genaue Begriffsklärung bemühen muss, und zwar auch immer in dem jeweiligen Kontext. Sprache funktioniert nicht so eindimensional. Begriffe ergeben nur im Verbund mit anderen Faktoren einen bestimmten Sinn, und den heißt es zu erfassen.
zB beschreibt auch der Begriff "schwul" im Straßenjargon einen ganz anderen Umstand, als den, der hier besprochen wird.
Es geht darum sich abfällig über unmännliches Verhalten zu äußern, und zwar innerhalb einer bestimmten Machokultur, und ihrer eigenen Wertvorstellungen. Diesen Leuten ist meiner Erfahrung nach ziemlich egal, welche sexuelle Orientierung Menschen haben, solange sie die nötige Härte ausstrahlen. Da wird auch ein Homosexueller durchaus akzeptiert, und nicht so abfällig beschimpft, wenn er sich entsprechend benimmt.
Wenn also jemand mit dem Attribut schwul belegt wird, ist das keine Förderung von Homophobie, sondern eine bewusste Abkehr von der ihrer Meinung nach weichgespülten Gesellschaft.
Würde man hier ganz PC Konform intervenieren, und ihnen das verbieten wollen, würde man selbst als schwul gelten.
Auch hier denke ich nicht, dass man das überdramatisieren muss. Solche Subkulturen (Rocker, Rapper, etc.) gab es schon immer, und wird es vermutlich auch noch lange geben. Die scheren sich nicht um Konventionen.
Wenn das npaar Kids auf dem Schulhof aufgreifen, weil es eben auch Teil der Popkultur geworden ist, und unreflektiert wiederholen, ist eine Aufklärung sicher nicht verkehrt.
Aber, dass man sie mit Schimpf und Schande überhäufen sollte, denke ich nun nicht.
Ob sie das Zukünftig weiter so handhaben, hängt wohl eher von ihrem beruflichen Werdegang und ihrer sozialen Einbettung ab, denn davon, wie man sie versucht zu erziehen.