Tussinelda schrieb:wie oft sollte man denn, Deiner Meinung nach, einer Person das immer wieder Gleiche erklären, empathisch sein etc., wenn die Person keine einzige Begründung, Erklärung, Sicht von Betroffenen etc. ernst nimmt, bzw. auch nur eine Sekunde reflektiert?
Sondern immer wieder wiederholt - um bei Deinem Beispiel zu bleiben - hat früher auch keinen gestört N**** genannt zu werden, war nie rassistisch, meint man ja nicht so, sind zu empfindlich, ich kenne einen, dem macht das nix usw.
Denn das ist das, was bei mir bei dieser Debatte ankommt. Null Empathie auf der einen Seite, aber Empathie erwarten und das immer immer immer wieder, von der anderen Seite.
Empathie muss immer erbracht werden. Aber Empathie heißt nicht, dass man etwas akzeptiert.
Ich kann auch empathisch gegenüber einem kriminellen und dessen gründen sein und dennoch die Polizei rufen.
Es geht nicht darum, dass du persönlich nett sein musst. Wir sind hier ja nicht in einer christlichen sekte, die für jeden beten, der ihnen blöd kommt. DU must auch nicht mit denen reden.
Mir geht es hier um das Gesellschaftliche und um political correctness an sich. Wir müssen ja irgendwie ein zusammenleben finden. Wir haben ja dieses (denke ich geteilte) ziel.
Und da müssen wir uns fragen, wie political correctness uns dabei helfen kann, und wo das konzept ans ich probleme hat.
Ich sehe, wie gesagt, ein problem darin, dass sich in debatten häufig auf eine theoretische haltung konzentriert wird (das darf man sagen, das nicht), aber nicht auf verständlichmachen gesetzt wird.
Ja, man kann sich bei vielen leuten den Mund fusselig reden darüber, dass seine etymologischen vorstellungen trotzdem kein guter Grund sind, sich weiter um den Namen Schokokuss zu drücken.
Aber wenn man sich den Mund fusselig geredet hat ist dann die nächste frage: Ist meine strategie besonders gut, wenn ich mich nur mit dem rumstreite, aber der es nicht versteht?
Selbst wenn wir uns darauf einigen können, dass es gut und richtig ist, wenn man für bestimmte Wortwahl starken gegenwind bekommt, dann finde ich dennoch, dass man mindestens genausoviel aufwand auf das erklären setzen muss.
Eben das 'warum sollte man das nicht sagen? Inwiefern ist das verletzend? Was fühlen menschen der gruppe, auf die sich dieses wort bezieht'. Diese emotionale komponente wäre meiner meinung nach wesentlich zielführender, als sich darüber zu streiten, wo der mohr aus der mohrenapotheke her kommt.