Groucho schrieb:Verändert sich der Inhalt des Spruches durch das Gendern auch nur ein kleines Bisschen?
Nein, der Inhalt natürlich nicht. Aber die Sprache und das Erfassen des Inhaltes ist maximal verkompliziert, weil in drei von fünf Wörtern zusätzliche Bedeutungsinhalte angegeben und später auch ausgewertet werden müssen, die keine relevante Information tragen. Das biologische Geschlecht ist hier sprachlich gesehen (Achung: Triggerwarnung!) nur Ballast. Von der Ästhetik mal abgesehen, weil man über Geschmack bekanntlich nicht streiten kann. Aber trotzdem mal gefragt: findest du das schön?
peekaboo schrieb:Ist das so, ja?
"Jede*r ist ihres/seines Glückes Schmied*in"
Einmal entsteht beim Gendern durch das Anhängsel die vermeintlich männliche Form, einmal die weibliche. Ob es nun "ihres/seines" oder "seines/ihres" heißen muss, muss man dann an der Stelle auswürfeln. Bei längeren Sätzen zieht sich das dann auch über alle weiteren Pronomen und Adjektive. Ja, Gendern greift massiv in die Grammatik ein, weil es eben nicht nur um das Austauschen einzelner Begriffe geht.
peekaboo schrieb:Wie kann das eine unnatürliche Veränderung sein, wenn sie von Menschen kommt?
"Natürlich" im Sinne der üblichen Sprachentwicklung: Menschen sprechen, wie sie sprechen, immer mehr Menschen sprechen anders oder verwenden neue Wörter, die gehören irgendwann zur Sprache. Das läuft beim Gendern aber anders, das wird von oben herab verordnet. Zum Beispiel an Unis, wo Studenten schlechte Noten riskieren, wenn sie sich nicht an irgendwelche Richtlinien halten. Dass die Menschen eben nicht so sprechen und es auch nicht wollen, ist in vielen Umfragen belegt.
peekaboo schrieb:Natürlich kann das nur von oben kommen. Kann ja auch gar nicht anders sein. :troll:
Doch. Und das wäre dann die "natürliche" Sprachentwicklung. Die auch, aber nur selten und schleichend, eine grammatische sein kein und sich meist nur auf die Schreibweise oder neue Wörter bezieht.