FF schrieb:Erstens stimme ich Nazis nicht in ihren Befürchtungen zu, weil ich Immigrantion als etwas grundsätzlich positives sehe, zweitens findet bewusst oder unbewusst sowieso eine Anpassung/Veränderung statt, so wie sie immer stattgefunden hat.
So wie wir die französische, jüdische, polnische Kultur zum Teil aufgenommen und absorbiert haben.
Nazis wie die AFD sehen ja nicht Migration als etwas schlechtes, sondern nur unqualifizierte Migration und Migration von Personen die mit der hiesigen Kultur nicht konform gehen.
Und bei der Absorption von französisch usw Beiträgen hat es irgendwie nie solche Debatten gegeben wie es sie heute gibt. Könnte vielleicht daran liegen, dass das Nachbarländer sind/waren die kulturell gar nicht so schrecklich weit auseinander lagen.
FF schrieb:Das eine ist die deutsche Staatsbürgerschaft, die einem alle Rechte und Pflichten zugesteht, das andere ist die Herkunftskultur, die auch Deutsche nicht einfach hinter sich lassen, wenn sie auswandern.
Oder bedeutet deutsche Staatsbürgerschaft, dass man fortan alle kulturellen Eigenheiten abzulegen hat?
Das sehe ich auch so. Das wird aber vielfach bereits als "rechter Standpunkt" betrachtet, weil es eben "Blut" zur Grundlage hat.
Wedwegen es ja oft in den Medien Artikel darüber gibt, dass Migranten(stämmige) pikiert sind, wenn jemand sie fragt, woher sie kommen oder was über das "andere" Land fragt.
FF schrieb:Belege für Diskriminierung von Immigranten?
Ich kann da gerne mal eine Liste zusammenstellen, aber wer nicht mitbekommen hat, dass man mit Namen wie Aische oder Mohammed mehr Probleme bei der Jobsuche hat als Ines und Jonas, der wird die Liste vermutlich auch in Frage stellen.
Hast du denn einen Beleg dafür, dass Vermieter Mohammed Hans genauso gerne eine Wohnung vermietet wie Hamad? Könnte ja sein, dass es auch da Diskriminierung gibt.
Ich kenne aus meinem Bekanntenkreis ziemlich viele Beispiele von Leuten, deren Beziehung mit einem Türken, Kurden oder Kosovo Albaner(in) an der jeweiigen Familie zu Bruch gegangen ist, weil die keinen Deutschen tolerierten.
FF schrieb:Wie kommst Du darauf, dass Kindergärten, Schulen, Ämter, ... eine Teil einer türkischen Infrastruktur wären?
Es gibt türkische oder interkulturelle Kindergärten und sehr viele Türken (und andere Migranten) die in Ämtern als Sachbearbeiter arbeiten. Und es gibt Stadtviertel mit überwiegend türkischer (oder anderer) Infrastruktur.
FF schrieb:Achso, ok, dann muss das ja stimmen. Und es macht die Wohnungssuche so viel schwerer für deutschstämmige Deutsche in Deutschland, weil so viele Häuser türkischstämmigen Besitzern gehören. Klardoch.
Ja, es gibt inzwischen sehr viele ausländische Investoren und Hausbesitzer.
FF schrieb:Wie jetzt... türkische Deutsche sind in Syrien einmarschiert und darum dominieren sie irgendwas in Deutschland, und darum werden Türken in Deutschland nicht diskriminiert?
Ja. Außerdem haben sie noch einiges gut zu machen wegen der Armenier. Türken haben ja auch einiges auf dem Kerbholz und waren in ihrer Geschichte in den allermeisten Fällen Aggressor, statt Angegriffener. Du sagst ja, es geht um strukturelle Machtverhältnisse, unabhängig ob der Einzelne davon profitiert oder nicht. Und strukturell sind Türken nicht unterdrückt. War immer eine Hochkultur und schon im 18 und 19 Jahrhundert mindestens ebenbürtig mit Deutschland.
FF schrieb:Macht ist von der gesellschaftlichen Stellung abhängig und nicht von der Ethnie, aber unsere Gesellschaft wird immer noch zur Mehrheit von weißen Männern dominiert.
Und in der Türkei haben überwiegend Türkische Männer das Sagen. Skandal. ich sehe da auch nur ganz wenige afroamerikanische Politiker bei denen. Vielleicht sollten sie erstmal an ihrem eigenen Rassismus arbeiten bevor sie sich auf den Rassismus von anderen konzentrieren?
FF schrieb:Nein, ist es genau nicht. Alman ist das türkische Wort für Deutsche, keine per se abwertende, diskriminierende Bezeichnung wie Kanacke.
Dann kann man ja "Deutscher" sagen, wenn man deutsch spricht, oder? Es in einen deutschen Satz einzufügen sagt halt was anderes aus.
Außerdem, wäre es dann vergleichbar, wenn man statt Türke immer nur "Osmane" oder "Ottomane" sagen würde oder Cem Özdemir als "Vertreter der Turkvölker" bezeichnen würde o.ä.?