Tussinelda schrieb:das ist nicht relativierend, sondern das sind dann ggf. Vorurteile und darüber kann man ja mal nachdenken, reflektieren.
Jep, ganz allein. Und wenn ein Gegenüber damit kommt -
bgeoweh schrieb:Es ist deine freie Entscheidung, aber wenn du mich liebst würdest du es tun, und so weiter.
ist man immer noch allein auf weiter Flur.
Insofern fehlt mir da immer noch die "Stellungnahme" (dass es eben kein "Vorurteil" sei, wenn eine Lesbe einen Schwanz ablehnt).
Von Transfrauen, die einen tragen, egal, mit wem sie in absehbarer Zeit sexuelle Kontakte pflegen wollen.
So für alle Fälle, damit klar ist, dass da keine "patriarchalen Strukturen" hintenrum eingeschleppt werden.
Tussinelda schrieb:kannst Du das irgendwie belegen, dass so eine Identität entsteht?
Indem man darüber orientiert ist, was "Vorurteile" sind und dass alle die haben?
Entschuldige bitte, aber ich kann nicht nachvollziehen, dass du annimmst, es bestünden Zweifel daran, dass dieses Wissen zu einer "erwachsenen Identität" gehört. Trollst du?
Ersetze "bekommt" durch "beinhaltet" - das müsste doch hoffentlich reichen, immerhin hast du ja grade noch dafür gestimmt, es individuell mal zu reflektieren. Ich sag nix anderes, als dass das allgemein gilt.
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DalaiLotta schrieb:aber keinen Anspruch daraus ableiten, der mit "sonst ist das Diskriminierung" funktioniert.
Bishamon schrieb:Sehe ich auch so.
Moment, den Anspruch, mit ihrer Trauer darüber ernst und wahr genommen zu werden möchte ich niemandem nehmen, der wär wichtig. Aber das geht ja auch unter bei diesem unseligen Diskriminierungsvorwurf.
Der durch die Aussage von Nancy Kelley ja auch gar nicht relativiert, sondern eben indirekt bestätigt wird.
Weil der Fokus nicht wirklich auf die sexuelle Identität, die Schwänze ablehnt (Lesben) gelegt wird,
sondern auf das Gegenüber, das den Schwanz hat (Transfrauen).
Da wird aus dem Vorurteil der Lesbe der Vorteil der Transfrau gestrickt, "gleichberechtigt" geht anders.
Es geht doch gar nicht um eventuelle Vorurteile gegenüber dem Geschlechtsteil, es geht um die Selbstverständlichkeit, nach der einmal getroffenen Entscheidung, sich lesbisch zu identifizieren, nicht nochmal jedem einzelnen Schwanzträger, egal ob männlich oder weiblich, erklären zu müssen, dass es nix persönliches ist. Es ist als "getroffenes Urteil" zu respektieren und nicht als "Vor-Urteil" zu framen. Und solange sie (N.K.) statt dessen doch über "Vorurteile", die man dem Geschlechtsteil gegenüber haben könnte räsoniert,
füttert das in meinen Augen eher das Problem als die Lösung.
Dieses "Vorurteil" darf frau als Lesbe haben, das ist eine "intellektuelle Vulva", in die halt kein Schwanz gehört.
Und es ist nicht "Transphob" darauf hinzuweisen, dass Lesben ein absolutes Recht haben, diese Entscheidung eben nicht nochmal explizit in jedem Einzelfall zu reflektieren. (Klarer Fall von "Kann, muss aber nicht".)
In den letzten 50+ Jahren konnte ich zusehen wie es gelang, es als gesellschaftlichen Konsens für Cis-Männer zu etablieren, ein "Nein" von einer Frau zu respektieren. Wenn Alt-Lesben genervt darauf reagieren, damit konfrontiert zu werden, dass man jetzt wieder einzelnen (transsexuellen) Männern, nur weil diese sich "als Frau fühlen", erklären muss, dass das nicht persönlich
gegen sie, sondern
für (alle) weibliche Personen geschieht, kann ich eine gewisse Gereiztheit durchaus nachvollziehen.
(Und daraus leite ich dann auch ab, dass der Wunsch nach Statements über einen sorgsamen Umhang mit "safe spaces" nicht unbedingt Transphobie sein muss.)