Tussinelda schrieb:ich denke, Du hast das statement dazu nicht gelesen, sonst würde Dein post wohl anders ausfallen.
Mal grob drübergelesen. Mir ist unklar, auf was du hinaus willst! Meinst du den Umstand, dass sie sich im Nachhinein entschuldigt haben? Das habe ich zur Kenntnis genommen, diese Maßnahme hat aber dennoch eine gewisse Aussagekraft für mich. In dem Zitat wollte ich nur hervorheben, dass der Rassismus-Vorwurf für mich so nicht hergeleitet werden kann, da Ronja ohne Dreads auf der Veranstaltung willkommen gewesen wäre. Das ist für mich ein wichtiger Punkt, hier nicht von Rassismus zu sprechen.
Vor allem in Anbetracht der Tatsache, das Frauen in dieser sexistischen Gesellschaft häufig aufgrund ihres Aussehen zurechtgewiesen werden und sich nicht frei so kleiden und zeigen können wie sie wollen, war die Nachricht grenzüberschreitend formuliert.
Sie schieben den Sexismus vor, um ihre Entscheidung zu revidieren. Was wäre, wenn es ein Mann gewesen wäre. Wäre es dann in Ordnung? Das bleibt einfach ein übergriffiges Scheißverhalten. In dem Statement spielen sie sich zudem als das große Gericht auf.
Wenn eine weiße Person also Dreadlocks trägt, dann handelt es sich um kulturelle Aneignung, da wir als weiße Menschen uns aufgrund unserer Privilegien nicht mit der Geschichte oder dem kollektiven Trauma der Unterdrückung auseinandersetzen müssen.
Was ich für selbstgerechten Quark halte. Die meisten Menschen mit Dreads/Braids die ich in meinen Leben kennlernte, hatten sich sehr wohl mit Privilegien, Geschichte und Unterdrückung von Schwarzen auseinandergesetzt. Das wollte auch Zarathustra sagen, glaube ich.
Außerdem bekommen wir als weiße Menschen für dieselbe Frisur Komplimente, für die Schwarze Menschen rassistisch angefeindet werden.
Nein, es sind verabsolutierende Aussagen, die so etwas wie Glaubwürdigkeit entstehen lassen sollen. Erstens bekommen auch viele Schwarze Komplimente für ihre Dreads/Braids-Pracht und zweitens werden/wurden Weiße mit Threads lange genug als Asoziale abgefertigt.
Das Wichtigste aber ist die Tatsache, dass gerade Menschen die Interesse an anderen Kulturen haben, leichter so etwas wie Empathie aufbauen und sich in Betroffene besser einfühlen können, sofern sie eben andere Kulturen nicht dazu missbrauchen, um sich selbst zu erhöhen, obwohl sie in Wirklichkeit gar nichts mit den Menschen, die hinter den Kulturen stehen, zu tun haben wollen. Das ist der Unterschied, der nicht gemacht wird von FFF-Hannover. Können sie auch nicht so schreiben, sonst würde das ideologische Gedankengebäude des weißen Privilegs und der Aneignung in sich zusammenfallen wie ein Kartenhaus.
https://fridaysforfuture-hannover.de/2022/03/23/statement-ronja-maltzahn/