Political correctness, ein gescheitertes Experiment
12.09.2021 um 10:49Tussinelda schrieb:die ist es natürlich nicht, da durch Sprache im allgemeinen und das gm im besonderen, Geschlechterrollen manifestiert werden. Und das wirkt sich selbstverständlich auf die Gesellschaft aus.Durch die sprachliche Unterscheidung Mann/Frau werden m.E. ebenfalls Geschlechterrollen manifestiert.
Das bevorzugte methodische Werkzeug innerhalb der Queer-Theorie ist die Dekonstruktion von vergegenständlichten Kategorien, die Auflösung der Fixierung auf machtasymmetrische Binaritäten wie Weiß/Schwarz oder männlich/weiblich. Die Offenheit des Begriffs queer wurzelt in der dekonstruktivistischen Praxis, nach dem Ausgeschlossenen zu fragen und sich selbst durch Inklusion des Außenstehenden zu erweitern. Dem universalistischen Anspruch von queer sind trotzdem Grenzen gesetzt. Queer-Theorien gehen davon aus, dass Menschen sich selbst definieren sollen und dass diese Selbstdefinition die einzig gültige „Identitätserklärung“ ist.
Der dritte, plural-queere Ansatz, welchen Butler (1995), Sedgwick (1992) und Perko (2006) vertreten, übt queere Kritik an Konzepten wie Heterosexualität, Heteronormativität, einer Begrenzung der Analysen auf Sex/Gender, an einer Beschränkung auf eindeutige Identitäten sowie einer Bildung von abgeschlossenen Gruppen sowie Identitätspolitiken.[5] Dagegen setzt der plural-queere Ansatz Geschlechtervielfalt, Antinormativität, eine intersektionale Verknüpfung von Sex/Gender mit Bereichen wie Race, Kultur, Herkunft etc. sowie Unbestimmtheit, Unabgeschlossenheit, Nicht-Identität, Gruppen ohne kollektiven Identitätsbegriff und Pluralität.
Hier sehe ich Verhaltensweisen unter dem Schlagwort "politische Korrektheit" kritisch.
Sie stellt Geschlechterrollen fest und will sie gleichstellen, wobei sie nach der Queer-Theorie sozial konstruiert sind. Statt die festschreibenden Rollen zu dekonstruieren, will sie sie konservieren und diskriminiert m.E. damit Menschen, die sich solcher sozialen Fremd-Konstruktion nicht unterordnen möchten und sich jederzeit selbstbestimmend im jeweiligen Raum offenbaren möchten.