Political correctness, ein gescheitertes Experiment
09.09.2021 um 22:28fischersfritzi schrieb:Dann folgerst du falsch.Warum? Also haben Frauen NICHT weniger Zugang zu Mintfächern?
fischersfritzi schrieb:Dann folgerst du falsch.Warum? Also haben Frauen NICHT weniger Zugang zu Mintfächern?
shionoro schrieb:Also haben Frauen NICHT weniger Zugang zu Mintfächern?Ist dir der Unterschied zwischen erschwert und verwehrt nicht geläufig?
fischersfritzi schrieb:Frauen sind in MINT Fächern unterrepräsentiert.was hat denn aber diese Feststellung mit PC zu tun?
fischersfritzi schrieb:Ist dir der Unterschied zwischen erschwert und verwehrt nicht geläufig?Richtig, aber dass Frauen in Mint unterrepräsentiert sind, heißt nicht zwangsläufig, dass sie weniger Zugang dazu haben. Genau wie Männer nicht weniger Zugang zu Jura haben.
Frauen sind in MINT Fächern unterrepräsentiert.
shionoro schrieb:Ich persönlich denke, es hat damit zu tun, dass Mädchen sich eher anpassen und jungs eher nicht.
Frauen fühlen sich oft genau da dann nicht selbstbewusst, wo die Anweisung von oben, vom lehrer fehlt, während Jungs oft mit der Anweisung von oben in der Schule nicht klarkommen.
Dann bekommt zwar das mädchen die 1 oder 2 und der Junge wird ausgeschimpft, aber auf der anderen seite probiert der Junge dann halt auch herum und kommt eher damit klar, auf sich gestellt zu sein, während ein mädchen externes Lob braucht
shionoro schrieb:Männer dagegen fühlen sich tendenziell zu vielen befähigt, wozu sie nicht befähigt sind und probieren erstmal auch sachen, die sie eigentlich gar nicht können, weil sie weniger auf externe Bewertungen geben.Das sind alles Beobachtungen die ich nachvollziehen kann.
shionoro schrieb:Richtig, aber dass Frauen in Mint unterrepräsentiert sind, heißt nicht zwangsläufig, dass sie weniger Zugang dazu haben.Du stehst entweder auf Wortklaubereien oder hast eine persönliche Definition von "Zugang haben".
fischersfritzi schrieb:Du stehst entweder auf Wortklaubeteien oder hast eine persönliche Definition von "Zugang haben".Ne, ich stehe darauf, dass man sachverhalte vernünftig benennt. Nein, unterrepresäntiert sein heißt nicht, weniger Zugang zu haben.
Tussinelda schrieb:Du verdrehst Aussagen. Lass das doch bitte. Keinen Zugang haben und Zugang verwehrt bekommen sind zwei verschiedene Dinge.Ich denke es ist jetzt klar, was ich gemeint habe. Ich habe mich ja auch explizit auf ein Zitat bezogen. Dass ich 'sie haben weniger zugang' zu 'ihnen wird zugang verwehrt' formuliert habe, sehe ich nicht als verdrehen an. Ich habe nonstop, die ganze zeit, mich auf die von mir mehrfach zitierte aussage bezogen, es war und ist klar, was ich damit meine.
Außerdem geht es auch um Geschlechterrollen, die durch Sprache zusätzlich manifestiert werden.
Und es gibt auch entsprechende Studien mit Erwachsenen, die hier auch schon angeführt wurden. Man kann sich aber auch selbst informieren oder aber mal zur Abwechslung Belege bringen, die die hier bereits angeführten Studien widerlegen. Wie wär‘s?
shionoro schrieb:Ne, ich stehe darauf, dass man sachverhalte vernünftig benennt. Nein, unterrepresäntiert sein heißt nicht, weniger Zugang zu haben.Es heisst genau das.
fischersfritzi schrieb:Es ist belegt, dass Mädchen bei der Nutzung des generischen Maskulinums nicht erkennen, dass sie als Mädchen auch Zugang zu diesem Beruf haben.Dazu habe ich dir was verlinkt.
Die entsprechenden Untersuchungen wurden hier schon verlinkt.
Tussinelda schrieb:Außerdem geht es auch um Geschlechterrollen, die durch Sprache zusätzlich manifestiert werden.Jep. Du hast mein Geschreibsel in einen Satz gekürzt. Genauso ist es.
fischersfritzi schrieb:Es heisst genau das.Wenn es genau das heißt, heißt das auch, männer haben weniger zugang zu Jura und Medizin. ist das so?
Das was du tust hat überhaupt nichts damit zu tun, Sachverhalte vernünftig darzustellen.
Du greifst Sätze raus und verdrehst sie.
paxito schrieb:Du hast schon Recht der Frauenanteil bei Mathematikern ist hoch. Also bei den Studenten. So bei was 65, 70% ? Juchhe, ein echter Gewinn für die Gleichberechtigung? Nö. Warum nicht?Also Mathe studieren seit spätestens 1998 mehr Frauen und das Verhältnis ist zumindest nicht unausgeglichener als 60/40. WAs ist daran für dich ein junges Phänomen, das ist seit mehr als 20 Jahren so? Ja, dass das in den 50ern anders gewesen sein mag, wo größtenteils männer studierten, mag sein, was macht das für die heutige Debatte aus?
Zum einen ist dieser Trend noch nicht sonderlich alt, er begann circa 2003/2004 wirklich Fahrt aufzunehmen. Wir reden also über ein noch recht junges Phänomen. Wir müssen also nicht fragen, warum studieren mehr Frauen Mathe? Sondern warum studieren seit 15, 20 Jahren mehr Frauen Mathe?
Naja, und dann müssen wir da noch ne Kleinigkeit rausrechnen. Lehrer. Oder besser: Lehramtsstudenten. Die wollen nämlich nicht Mathematiker, sondern Lehrer werden. Was bleibt dann? Knapp die Hälfte.
Also heißt es richtig: Warum studieren seit 15, 20 Jahren genauso viele Frauen wie Männer Mathematik? Warum werden sie (nicht mehr!) diskriminiert? Und was könnte das alles mit dem generischen Maskulinum im Deutschen zu tun haben?
Zunächst mal könnte man das einfach als Erfolg der gezielten Anwerbung und Förderung von Mathematikerinnen verstehen. Schließlich gab es da durchaus Versuche, staatliche, universitäre und private mit genau diesem Ziel auch in dem Zeitraum. Hatte bestimmt einen Effekt.
Aber ich möchte auf was anderes hinaus. Damit der gM irgendwie missgedeutet wird, gibt es eine wesentliche Randbedingung: der Effekt ist abhängig von Stereotypen. Je männlicher ein Stereotyp (Bauarbeiter) desto eher kommt es zu Fehlern. Was ist jetzt der Stereotype Mathematiker für einen Schüler? Wie sieht der aus, wodurch wird da die Vorstellung geprägt? Vom Lehrer! Und der ist ziemlich häufig - weiblich. Mathematiker ist für Schüler nicht „männlich“ besetzt, die Effekte des gM halten sich da deutlich in Grenzen. Anders als beim „Maschinenbauer“.
Das der (Mathe)Lehrer einen wesentlichen Einfluss auf den Erfolg von Frauen hat, ist übrigens auch empirisch belegt (Pieper-Seier & Reiss 2006). Das Mädchen ein Mathestudium beginnen liegt an ihren zum großen Teil weiblichen Mathelehrern.
Der Effekt von Vorbildern ist wesentlich. Denn obwohl soviele Mädchen Mathematik studieren (Juchhe), schaffen es die meisten leider nicht zur Professur. Denn ihre Professoren sind wieder alles Männer (und da zieht dann auch wieder das gM mit der Professor, Identifikation usw.). Der Anteil an weiblichen Professoren in der Mathematik ist mit ~ 4% unterirdisch.
Da kannste in beiden Fällen erkennen, wie stark Vorbilder, Geschlechterstereotypen usw. wirken. Und der gM - der für sich allein überhaupt nix Böses macht, wie sollte er - verstärkt diese Effekte.
Tussinelda schrieb:Nee ist kein Quatsch. Womöglich wären es NOCH mehr mittlerweile, aber das ziehst Du ja gar nicht in Erwähung. Um nur mal eine Möglichkeit zu nennenWarum sollen es denn 'noch' mehr sein? Also, ist das Ziel kein 50/50 sondern 100% Frauenquote oder wie?
Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, also die Auswirkungen. Du hast leider nicht nachgewiesen, dass dem nicht so ist. Case closed
paxito schrieb:Und allein dieser Fakt, das man sich unter Arzt/Ärzte eben (eher) einen Mann/mehrere Männer vorstellt und nicht Frauen reicht um von Diskriminierung zu sprechen. Da ist es völlig unerheblich ob sich jemand dadurch irgendwie „fühlt“. Wenn wir weiter den historischen Kontext beachten, warum denn Arzt/Ärzte maskulin ist (im Gegensatz zur Hebamme oder Krankenschwester), wird auch klar das es nicht nur diskriminierend ist, sondern auch schon immer war.Es ist eine Erfahrungssache, wenn ich von Bauarbeitern spreche, dann stellen sich auch alle Männer vor. Einfach, weil der Job eben überwiegend von Männern ausgeführt wird. Wenn es ein gesellschaftliches Ziel ist, dass wir uns unter Ärzten und Bauarbeitern eben auch Frauen vorstellen, dann müssen wir nicht die Sprache ändern, sondern die Zustände, d.h. es müssen mehr Frauen auf den Bau oder Medizin studieren. Und warum studieren die Frauen dann lieber Germanistik und Soziologie? Weil sie wissen, dass sie sich im Zweifelsfall in ein bequemes Rollenmodell zurück fallen lassen können, in dem dann ihr Göttergatte seine Rolle als Ernährer der Familie einnimmt. Der hat nämlich einen Beruf ergriffen, der auch das nötige Geld abwirft, obwohl er vielleicht auch Interesse an der Germanistik gehabt hätte.
shionoro schrieb:Warum sollen es denn 'noch' mehr sein? Also, ist das Ziel kein 50/50 sondern 100% Frauenquote oder wie?es geht um keine Quote, ich habe Dir nur Möglichkeiten aufgezeigt. Steht ja auch da. Keine Ahnung, warum Du Texte nicht so liest, wie sie geschrieben sind.
Tussinelda schrieb:Es ist nachgewiesen, dass bei Verwendung des gm, Frauen weniger bedacht und einbezogen werden.Und weiter?