FF schrieb:Zunächst mal ging es um ein anderes Video, in dem Kinder zwischen schwarzen udn weißen Puppen wählen und Frauen erzählen, welche Assoziationen mit ihrem Aussehen verbunden werden.
Dann habe ich ein Video gepostet, um zu illustrieren, welche Mühen viele Frauen auf sich nehmen, um einem Schönheitsideal zu entsprechen, weil sie, wenn sie es nicht tun, nicht nur für "weniger schön", sondern für "schlampig und ungepflegt" gehalten werden.
Und auf das 2te Video habe ich reagiert. Ich sagte auch nie, dass es kein Problem wäre, ich sagte nur, dass es ein Problem ist, wie wir Schönheitsideale setzen.
Das Problem haben nun mal nicht nur schwarze Frauen.
FF schrieb:Das scheint schwer zu verstehen zu sein, dass es für Schwarze nicht nur darum geht, einem Schönheitsideal zu entsprechen, sondern rassistische Vorurteile zu vermeiden.
Für mich ist ungepflegt in dem Fall eine optische Marke. Ich denke nicht, dass jemand eine schwarze Frau mit krausem Haar sieht und dann denkt, sie würde zu Hause nicht aufräumen. Nicht mehr als er es nicht auch bei anderen Menschen tun würde, die etwas haben, was ihm optisch nicht gefällt.
Ich lebte nie in Amerika, aber hier ist es meiner Meinung nach Unsinn zu denken, eine gepflegte schwarze Frau würde als ungepflegt und schlampig gelten, weil sie keine glatten Haare hat.
Dass krauses Haar nicht als schön gilt, ist was anderes. Das ist so. Heißt ja auch immer in der Werbung, seidiges, glattes Haar, usw.
FF schrieb:In einer Gruppe von fünf Brasilianerinnen, die alle denkbaren Hautfarben haben, welche würdest Du für die halten, deren wohlhabende Eltern es ihr ermöglichten, in Deutschland mit Deutsch als Fremdsprache Jura zu studieren und mit Auszeichnung abzuschließen?
Die ganz schwarzhäutige mit der wilden Afro-Mähne, oder die hellhäutige mit den glatten, blonden Haaren?
Die, die nicht zu Trommeln im knappen Bikini tanzt, nur um das Karnevalsklischee zu bemühen.
Aber da ich nicht weiß wie viel Meter jetzt andere wieder denken:
Der mit der Afromähne würde ich es am ehesten zutrauen, wenn die anderen sich durch eigenes Handeln! ( übertriebene Schminke zwecks Selbstdarstellung, Kleidung ect) disqualifizieren.
Sehen alle drei aus wie frisch aus der Bibliothek, dann kann ich dazu leider keine Wertung abgeben.
FF schrieb:Darauf bist Du übrigens überhaupt nicht eingegangen:
"Wir sprachen über ein Aussehen, das negative Empfindungen und rassistische Reaktionen hervorruft.
Das wird dann mit dem Schönheitsideal erklärt, als würde man jeden nicht so attraktiven Menschen, der eine Katze sucht, für einen Einbrecher halten, als würde man bei einem Rothaarigen über die Genitalgröße nachdenken, als würde man eine etwas weniger schöne Frau für weniger intellektuell halten.
Das ist aber nicht so."
Wenn eine schwarze Frau mit krausem Haar vor meinem Fenster nach einer Katze sucht, dann empfinde ich sie zunächst mal als außergewöhnlich. Ich habe in unserer Stadt nämlich noch keine gesehen die hier wohnt.
Ansonsten reicht hier das Aussehen (für mich) bei weitem nicht aus. Ist sie gekleidet als könnte sie obdachlos sein? Wie bewegt sie sich?
Ich erkenne einen Einbrecher dann, wenn ich sein Verhalten beobachte.
Wäre es ein Mann, würde die Hautfarbe insofern eine Rolle spielen, da es auch so gut wie keine Schwarzen bei uns gibt, die keine Asylwerber sind. ( Wobei ich nicht weiß, ob die 4 noch da sind)
Auch hier gilt dann wieder der individuelle Fall.
Aber natürlich, wenn ich weiß, dass die einzigen Schwarzen die es gibt Asylwerber sind, könnte ich rassistisch denken, er hat sich verlaufen, weil er hier neu ist, was mir bei einem Weißen vl nicht sofort einfallen würde.
Lange Rede kurzer Sinn, du siehst es wird davon abhängen, wo ein Schwarzer mir begegnet. In Wien wo es schon relativ viele gibt, wird das wieder anders sein.
Wenn das bei dir Rassismus ist, dann werden wir darüber nicht mehr diskutieren müssen. Denn da blendest du so einige Faktoren aus und das ist mir etwas zu seicht.