@insideman Muss man Rassismus wirklich noch erklären und den Unterschied zu ästhetischen Fragen definieren? Hatte man das nicht schon in der Schule oder mal in einem Buch gelesen, einem Zeitungsartikel oder so? Also bitte:
Es ist ein
rassistisches Schönheitsideal. Es geht nicht um dünn oder dick, blond oder braun, spitze oder runde Nase.
Einzelne Komponenten werden vielleicht toleriert, vielleicht wird eine Kardashian sogar den schwerkraftresistenten Hintern zum Trend machen, aber das Gesamtpaket "dunkle Haut, breitere Nase, krauses Haar, runder Hintern, ....", das wird als fremd und unschön empfunden.
Was an sich nichts ausmachen würde, wenn damit nicht auch gleich noch alle möglichen Eigenschaften verknüpft würden, positive und negative, die für Personen dieses Aussehens zu gelten haben: Schwarze sind total musikalisch, können toll tanzen, die Männer sind die tollen Hechte im Bett u.s.w., sind aber im Zweifelsfall weniger gebildet/intellektuell, eher kriminell, die Krausen Haare, wenn offen getragen, werden als Zeichen von Ungepflegtheit empfunden, ........
Mit dem Aussehen kommt ein ganzer Satz Vorurteile, die im Alltag extrem lästig bis hinderlich werden können. Wie für den Bauingenieur aus Mozambique, der ständig darauf angesprochen wird, dass Lehmbauten soooo toll sind.
Die junge Musikerin, die immer mal erklären muss, dass sie Jazz nicht irgendwie aus dem Stoffwechsel generiert, sondern Musik studiert und mit Auszeichnung abgeschlossen hat, dass das auch eine sehr intellektuelle Sache ist, Stücke zu schreiben. Und nein, sie möchte keine afrikanischen Rhythmen trommeln oder "Summertime" singen, sie spielt Bass und liebt modern Jazz.
Der Schwarze, der, weil er eine weiße, deutsche Freundin hat, angeschaut wird, als wäre er nur wegen der Kohle/Aufenthaltsgenehmigung mit ihr zusammen, und sie, als hätte sie sich ein Sexspielzeug geangelt. (Selbst erlebt.)
Und wenn die Frau später anderen weißen Männern erklärt, dass sie mal mit einem Schwarzen zusammen war, dann reagieren die geradezu verschreckt und man sieht die Gedanken ins Gesicht geschrieben (manchmal werden sie auch direkt ausgesprochen, dann fühlen sich die Männer sehr "offen"): "Warst Du mit dem wegen dem Sex zusammen? Hatte der ein Riesending und war ein Tier im Bett? Brauchst Du sowas? Kann ich da mithalten? (...)"
Und bei einigen Frauen ist es nicht anders (bis auf die letzte Frage.
:D ).
Und wenn er Leute in Kreuzberg auf der Straße anspricht, um nach irgendwas zu fragen z.B., denken die, er wolle ihnen Drogen verkaufen. In den USA wurde er, als er in einem mehrheitlich weißen Wohnviertel eine entlaufene Katze suchte, von der Polizei angehalten, festgenommen und zur Überprüfung mitgenommen.
Und so weiter.
Würdest Du, wenn Du über einen weißen Exfreund einer Frau nachdenkst, Dir als erstes Gedanken über die Größe seines Genitals machen?
insideman schrieb:Nein das ist es nicht.
Achso.
"Rassismus findet nicht statt, gehen Sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen."
PS: Man sollte den Erfahrungsberichten Betroffener glauben, die womöglich besser als Du beurteilen können, ob die Diskriminierung aufgrund rassistischer oder ästhetischer Gesichtspunkte stattfindet, die sie erleben.
Oder meist Du, dass das alles nur Mimimi ist?