Political correctness, ein gescheitertes Experiment
27.08.2021 um 03:07paxito schrieb:Sicher. Was soll das sein? Wie ich schrieb, es mag da Leute geben, die das tatsächlich ideologisch sehen. Aber "es gibt diskriminierende Sprache (Fakt! Darüber willst du hoffentlich nicht streiten) und die muss "ausgemerzt" werden (sagt das irgendwer so martialisch???)" reicht echt nicht die Bohne aus um daraus ne Ideologie = Weltanschauung, grundlegendes Wertesystem zu basteln. Das ist bestenfalls ne Meinung, Haltung, keine Ideologie.Das hab ich ja schon beschrieben: Der glauben daran, dass es objektiv diskriminierende Wortwahlen gibt und man diese vermeiden muss, weil jeder Gebrauch Diskriminierung ist.
Feminismus ist eine Ideologie und ja die würden wohl für eine Geschlechtergerechte Sprache eintreten - und hey, das ist ihr gutes Recht! Wenn du ne feministische Professorin hast, wird dir die immer deine Arbeiten schlechter bewerten, wenn du nicht genderst. Egal ob sie dir das explizit sagt oder es implizit voraussetzt. Genauso wie du bei einem Marxisten immer ein Fleißbienchen bekommst, wenn du "Klassenperspektiven" einbaust und am Rande mal Adorno erwähnst.
Denn: Nein, es gibt keine kontextlos und objektiv diskriminierende Sprache. Es gibt diskriminierende Sprechakte, das ist ein großer unterschied.
Welcher Wortgebrauch in bestimmten KOntexten diskriminierend ist, ist nicht objektiv, sondern ein gesellschaftlicher Konsens, der wandelbar ist. Wie man Sprache ändern könnte, damit sie allen gerechter wird, kann eine Diskussion sein. Diese DIskussion kann es nicht geben, wenn PC Ideologen das vorweggreifen und für alle entscheiden wollen, was sexistisch und rassistisch ist und was nicht, ohne dazu irgendeine LEgitimation zu haben.
WEnn eine feministische Professorin mich schlechter bewertet, weil ich ihrer ideologie nicht entspreche, dann gehört sie aus dem Unibetrieb entfernt. Genauso wie ein marxistischer professor entfernt gehört, wenn ich etwas ihm nicht genehmes in meine Arbeit schreibe, es aber gut und wissenschaftlich begründe.
Wo kämen wir denn sonst hin? So funktioniert Wissenschaft nicht. UNd ich finde es erschreckend, dass du das in Ordnung findest, sowohl beim Marxisten als auch bei der FEministin.