Tussinelda schrieb:und immer noch - auch in den USA - bestimmt jeder Kunde selbst, wie er denn damit umgeht. Auf den Punkt bist Du nämlich null eingegangen. Auch wichtig zu bedenken, genau so, wie social media und die Medien genutzt werden können, um jemanden schlecht zu reden, genau so ist das Gegenteil der Fall. Es kann nicht sein, dass der positive Nutzen ok ist für den jeweiligen Betreiber, der negative soll aber gefälligst ausbleiben.
Es wird niemand gezwungen, eine rassistische Äusserung abzugeben, um bei dem Beispiel zu bleiben....wenn er dies tut, dann ist es heutzutage eben so, dass dies sofort eine hohe Verbreitung erfahren kann.
Ich finde es viel blöder, dass die, die das kritisieren dann auch noch zur Verbreitung beitragen, indem sie dann solche posts auch noch noch weiter verbreiten, um darauf aufmerksam zu machen, was das für scheiss posts sind. Das ist dann erst richtig saublöd. Findet man zuhauf, auch hier bei Allmy.
Es ist nicht nur so, dass das so sein KANN. Ich behaupte sogar, dass die ideologische Haltung, die hinter political correctness steckt, das fördert und zu einem gewissen grad sogar einfordert. Und das ist mein Problem damit.
Wenn irgendwer rassistischen Scheiß redet und ich zu ihm hingehe und sage: "hey du, du redest rassistischen Scheiß, und wenn du damit weiter machst, will ich nicht mehr mit dir befreundet sein", dann ist das ein privater Konflikt, wo natürlich meine Haltung dazu, was rassistisch ist, eine große Rolle spielt, aber wo trotzdem erstmal ICH mit dem ANDEREN ein Problem hab.
PC will aber objektifizieren, was rassistisch ist. Heißt, es geht gar nicht darum, was ICH wirklich anstößig finde am anderen (wo ich ja kontext usw. mit einbeziehe), sondern was nach einer theorie, die sich selbst auch verbreiten möchte, anstößige Worte und Verhaltensweisen sind unabhängig vom kontext und der persönlichen Einschätzung.
Dann ist das ganze aber kein persönliche konflikt mehr, den ich mit dem anderen habe, sondern es ist ein politischer konflikt, in dem ich behaupte, er habe sich ganz objektiv fehlverhalten. Und das führt dann auch dazu, dass man auf ideen kommt, wie, jemanden zu filmen und ihn ins internet zu stellen, damit sich auch andere darauf stürzen können, dass er ein Reizwort benutzt hat.
Oder auch, dass man sich selbst zensiert, obwohl man eigentlich gar nichts schlimmes am Gebrauch eines bestimmten Wortes findet. UNd das finde ich schlecht und nicht zielführend.
abberline schrieb:Das seh ich genauso. Wenn man manchmal einfach mehr vor der eigenen Tür kehren würde und einfach nicht hinginge, wäre viel gewonnen und die Welt ein klein wenig friedlicher. Das ist bei diesem Metoo (heisst das so?) Kram ja nicht anders. Hauptsache öffentlich erst einmal rumschreien und mit dem Finger zeigen, statt zur Polizei zu gehen.
Das sehe ich da durchaus noch anders. Bei MeToo geht es ja gerade auch darum, dass vergewaltigung und missbrauch oft schwer oder gar nicht anzeigbar sind. Das ist ja genau der punkt, dass da viele sexistische oder missbräuchliche verhaltensweisen geschehen, ohne, dass die betroffenen sich so wirklich wehren können.
Der Punkt ist für mich nicht, dass man 'bei sich selbst anfangen muss'. Ich bin mir sicher, dass Menschen, denen PC wichtig ist, auch selbst irgendwas boykottieren würden, wo sie rassistisch behandelt worden sind. Mein Punkt ist, dass sie das falsche tun, wenn sie etwas tun und dass die ideologie dahinter schädlich ist.