@Fedaykin Fedaykin schrieb:Mmhh, und was fehlte dir da im Unterricht. Allgemeinwissen gehört nicht zwingend dazu, schon weil es sehr interessenabhängig ist.
Beispielsweise Philosophieunterricht. Kritisches Denken bedeutet, Dinge zu hinterfragen. Das lernt man in der Philosophie. Logisches Denken & Argumentieren ebenso. Auch den Ethikunterricht kann man sich dadurch sparen, so ja Ethik ein Teilbereich von Philosophie ist. Und ein Exkurs durch die
politische Philosophie dürfte ebenfalls noch einmal inhaltlich einen ordentlichen Beitrag zur
"Erziehung und Bildung zu mündigen, sich verantwortlich in die Gesellschaft einbringenden Persönlichkeiten" beitragen.
Falls ich da richtig informiert bin, findet mittlerweile aber ein Umdenken statt, d.h. in der Sekundarstufe II ist Philosophie in den meisten Bundesländern mittlerweile ein Pflichtfach (und ab Klasse 7 immerhin als Wahlpflichtfach belegbar).
Fedaykin schrieb:Bzw die Schule kann dir nicht dein Persönlichkeit und das ganze Wissen was du im Leben braucht einteilen.
Das verlangt ja auch keiner.
Fedaykin schrieb:Lebenlanges Lernen ist mehr als nur ein Modewort.
Angesichts der vielen Verlockungen durch die Unterhaltungsindustrie dürfte es den meisten Menschen eher schwer fallen, sich neben ihrer 40h-Woche* dafür zu begeistern, sofern es sich nicht auf die bloße berufliche Weiterbildung beschränkt, auf dass am Monatsende ein bisschen mehr Geld auf dem Konto ist (um es dann wieder in Produkte und Dienstleistungen der Unterhaltungsindustrie zu investieren).
Beruf, Familie, Freunde, Hobbies, Haushalt... so oder so: viel Zeit bleibt den meisten Menschen nicht, um im Laufe ihres Lebens und abseits ihrer Berufswege auch noch zusätzliches Wissen zu erwerben. Ganz im Gegenteil: Frag' mal einen 30-Jährigen, was er aus der Schulzeit noch behalten hat, wenn es um die Fächer geht, die für sein Berufsleben keinerlei Relevanz mehr haben. Stichwort "Bulimielernen" lässt grüßen.
(Die letzte Mieterhöhung betrug 20,83 Euro - wieviel Prozent genau waren das doch gleich nochmal...?)*Apropos... Was ist eigentlich aus Keynes' neoliberalen 'Versprechen' einer 15h-Woche geworden?!
Fedaykin schrieb:Spezifisches Wissen mag sein, aber wir reden ja in der Schule bzgl Vorbereitung für das Berufleben über Grundlagen gell, wie Sprache (Auch Fremdpsrachen) Mathematik, Physik, Chemie Biologie, also grundsätzliches Basiswissen um den Berufspezifischen Stoff zu verstehen.
Nur leben wir nicht, um zu arbeiten, sondern arbeiten, um zu leben. Insofern wäre es schon wünschenswert, noch ein bisschen mehr an Wissen, Fähigkeiten und Reife zu vermitteln. Und das was du meinst, ist die sog.
Berufsbildungsreife, auch bekannt als Hauptschulabschluss. Wenn du meinst, das dies bereits genügt und der Rest ja auch einfach per "Education On Demand" vermittelt werden kann, na, dann gute Nacht!
Fedaykin schrieb:Lernen heißt meiner Meinung nach auch nicht STumpf Wissen abspeihern sondern auch das Lernen selbst zu lernen. Sprich die Methodik wie man sei Wissen erweitert.
(stimme zu)
Fedaykin schrieb:Also muss ich im Detail fragen. Welcher Aspekt der Schulischen Bildung kommt deiner Meinung nach zu kurz und wäre aber zwingend Notwendig?
Einen Aspekt hast du ja oben schon genannt. Der zweite wäre, dass man das, was man lernt, auch kritisch zu hinterfragen in der Lage ist (kritisches Denken). Das setzt natürlich voraus, dass man das, was man lernt, auch überhaupt verstanden hat, was wiederum auch die Fähigkeit zu logischem Denken notwendig macht (einige Menschen scheitern ja sogar schon an ganz einfachen logischen Schlussregeln wie dem Modus Ponens). Und da wir zunehmend in einer Welt der Fakten, Zahlen und Statistiken leben, bedarf es natürlich auch profunder Kenntnisse auf dem Gebiet der Mathematik. Und da sieht's ja bspw. in Deutschland, Österreich & USA ziemlich mau aus, wie
@Z. hier neulich schon dargelegt hatte.
Fedaykin schrieb:anbei ist es schön das die Diskussion langsam den Namen verdient.
Was natürlich vor allem auch Menschen voraussetzt, die im Leben ein bisschen mehr als nur Berufsbildungsreife erreicht haben.
;)Fedaykin schrieb:Genau, aber es ist nicht die Aufgabe des Staates dir deine Freizeit vorzuschreiben oder zwingend Angebote bereitzustellen bzw da sind wir in einem anderen Aspekt als Bildung/Schulpolitk
Genau genommen tut er das zum Teil sogar bereits, wenn auch unzureichend - Stichwort "Bildungsauftrag im öffentlich-rechtlichen Rundfunk".