Eure "ideale" Gesellschaftsordnung
08.05.2020 um 11:32Das habe ich ja nicht gefordert.Abahatschi schrieb:Gut mir egal, wenn mein Marktwert höher ist warum soll ich die gleichen foodcoins bekommen?
Das habe ich ja nicht gefordert.Abahatschi schrieb:Gut mir egal, wenn mein Marktwert höher ist warum soll ich die gleichen foodcoins bekommen?
Und wie bemisst man Verantwortung in Geld? Wann ist die Entlohnung "entsprechend"?liezzy schrieb:Warum sollte sich jemand dieses Risiko antun, wenn es nicht entsprechend entlohnt wird?
Das ist dann der von Dir zitierte Marktwert, der bei jemandem mit Verantwortung höher ist, als bei jemandem ohne.paranomal schrieb:Und wie bemisst man Verantwortung in Geld? Wann ist die Entlohnung "entsprechend"?
Der Marktwert wird ja erst nach dem "Erwerb" einer höheren unternehmerischen Position gesteigert. Zudem ist dieser nicht von der konkreten Verantwortung abhängig, sondern nur von der mit der entsprechenden Position verbundenen (oder angenommenen) Qualifikation. Verantwortung kommt ja erst im konkreten Beschäftigungsverhältnis ins Spiel (wir nehmen das Szenario jetzt mal für ein Beschäftigungsverhältnis an). Die Frage nach der Bemessung stellt sich also unabhängig davon oder spielt am Ende doch keine tatsächliche Rolle.liezzy schrieb:Das ist dann der von Dir zitierte Marktwert, der bei jemandem mit Verantwortung höher ist, als bei jemandem ohne.
Es stimmt, dass der Ruf nach direkter Demokratie nicht selten mit konkreten Vorstellungen verbunden ist, wie "das Volk" dann angeblich regieren möchte.Nemon schrieb:Im Falle einer ehrlichen Antwort dieser wackeren Direktdemokraten, die vom Stammtisch aus abstimmen möchten, würde es dann doch lieber gleich auf auf eine Diktatur hinauslaufen
Zumal sich die meisten keine Vorstellungen machen, was mit der direkten Demokratie verbunden ist. Die Schweizer sind (meiner Erfahrung nach) deutlich gebildeter was Politik angeht. Das ist natürlich nicht verwunderlich, wenn man deutlich mehr ins politische Geschehen eingebunden ist. Aber es erfordert eben auch eine deutlich größere Eigenverantwortung. Und die meisten machen sich eben nicht klar, dass man hier alle Nasen lang (so ca. alle 2 Monate in unserer Gemeinde) zu irgendeiner Abstimmung gehen muss/soll/kann/darf.paranomal schrieb:Es stimmt, dass der Ruf nach direkter Demokratie nicht selten mit konkreten Vorstellungen verbunden ist, wie "das Volk" dann angeblich regieren möchte.
Verantwortung egal in welcher Branche sollte zusätzliche Coins einbringen. Ansonsten sollte es bei gleicher Stundeanzahl unabhängig der Branche und Tätigkeit exakt die gleichen Coins geben. Mehr Stunden zb. würden natürlich auch mehr Coins bringen.Abahatschi schrieb:Und wenn ich mehr leiste - wieso soll ich die gleichen foodcoins erhalten
rhapsody3004 schrieb:Ansonsten sollte es bei gleicher Stundeanzahl unabhängig der Branche und Tätigkeit exakt die gleichen Coins geben.
Also, was denn jetzt?rhapsody3004 schrieb:Akademische Bereiche müssten natürlich auch automatisch mehr Coins bekommen
Wer macht das denn heute? Hättest Du da ein Beispiel?rhapsody3004 schrieb:Es sollte allgemein Gehaltsgrenzen geben, sodass sich niemand mehr grenzenlos die Taschen für den privaten Rahmen vollstopfen kann.
Fußballer, Manager, Firmenbosse etc. Gehälter sind nicht nachvollziehbar und stehen in keinerlei Verhältnis.Abahatschi schrieb:Wer macht das denn heute? Hättest Du da ein Beispiel
Das hier bezog sich nur auf alle nichtakademischen Bereiche bzw. Berufe:Abahatschi schrieb:Also, was denn jetzt?
Die akademischen Bereiche habe dann ich nochmal gesondert aufgeführt.rhapsody3004 schrieb:Verantwortung egal in welcher Branche sollte zusätzliche Coins einbringen. Ansonsten sollte es bei gleicher Stundeanzahl unabhängig der Branche und Tätigkeit exakt die gleichen Coins geben. Mehr Stunden zb. würden natürlich auch mehr Coins bringen.
Ansonsten anhand eines einfachen Beispiels ganz einfach und naiv wie folgt: Entsorgungsmitarbeiter erhält exakt die gleichen Coins bei 8 Stunden täglich wie der Bankkaufmann bei 8 Stunden täglich.
Insbesondere was die teilweisen gravierenden Unterschiede zwischen körperlicher- und Kopfarbeit (Büro zb.) angeht, sollte es keine Unterschiede bei gleicher Stundenanzahl mehr geben - da beides systemrelevant und unverzichtbar.
Also der Ingenieur (da Du ja Akademiker extra behandeln willst, kann man hier auch einen begabten Techniker einsetzen), der eine Anlage konzipiert, sollte genauso viel verdienen wie die 10 Mechaniker, die diese Anlage dann zusammen schrauben?rhapsody3004 schrieb:Ansonsten sollte es bei gleicher Stundeanzahl unabhängig der Branche und Tätigkeit exakt die gleichen Coins geben.
Also der, der sich bei der Arbeit seine Gesundheit ruiniert, sollte nicht mehr verdienen, als derjenige, der dies nicht tut?rhapsody3004 schrieb:Insbesondere was die teilweisen gravierenden Unterschiede zwischen körperlicher- und Kopfarbeit (Büro zb.) angeht, sollte es keine Unterschiede bei gleicher Stundenanzahl mehr geben
Wie sollen denn diese Grenzen aussehen?rhapsody3004 schrieb:Allerdings sollten sich die Unterschiede zu Ausbildungsberufen in Grenzen halten
Eigentlich funktioniert das Leben überhaupt erst, WEIL es Unterschiede gibt.rhapsody3004 schrieb:Nur durch eine gewisse Balance, Ausgeglichenheit, funktioniert unser Leben, unser Alltag überhaupt erst.
Du meinst es ist für Dich nicht nachvollziehbar? Nur mal so eine Betrachtung: als ich eine Firma gegründet habe und Partner gesucht habe war allen das Risiko zu hoch. Jetzt sollen wir coins gleich verteilen? ha ha. dream on.rhapsody3004 schrieb:Fußballer, Manager, Firmenbosse etc. Gehälter sind nicht nachvollziehbar und stehen in keinerlei Verhältnis.
Ja eben. Die ganzen Unterschiede sind unverzichtbar. Diese Unverzichtbarkeit und Systemrelevanz spiegelt sich bei vielen allerdings nicht in der Entlohnung und Wertschätzung wieder.liezzy schrieb:Eigentlich funktioniert das Leben überhaupt erst, WEIL es Unterschiede gibt.
Genaue Zahlen kann ich nicht nennen, da dürfen sich Experten auf Entscheidungsebene mit auseinandersetzen.liezzy schrieb:Wie sollen denn diese Grenzen aussehen
Eher umgekehrt: Die Mechaniker müssten sich dem Verdienst von Ingenieuren annähern.liezzy schrieb:Also der Ingenieur (da Du ja Akademiker extra behandeln willst, kann man hier auch einen begabten Techniker einsetzen), der eine Anlage konzipiert, sollte genauso viel verdienen wie die 10 Mechaniker, die diese Anlage dann zusammen schrauben?
Würde mir auch sofort gefallen aber nur ohne Länderfinanzausgleich.Kürbiskern schrieb:Mir gefällt die Idee von freien Stadtstaaten, die eine bestimmte individuelle Gesellchaftsordnung haben, dann kann jeder sich das Modell suche, das ihm am meisten entspricht.
Die Leute, die 5 Jahre früher anfangen, Geld zu verdienen, sollten also fast das Gleiche verdienen wie der Ingenieur, der während des Studiums von 500 Euro im Monat leben muss (während der Mechaniker vom etwa 4 - 5 fachen leben kann) und 5 Jahre später anfangen kann, seine Rente aufzubauen? (Bei Ärzten ist der Unterschied sogar noch größer, da die nach ihrem Studium noch die Facharztausbildung machen müssen, die bei Chirurgen und Orthopäden schon mal 10 Jahre dauern kann.)rhapsody3004 schrieb:Eher umgekehrt: Die Mechaniker müssten sich dem Verdienst von Ingenieuren annähern. Trotzdem sollte ein finanzieller Unterschied bestehen bleiben, um Anreiz für das Ingenieursstudium beizubehalten.
Ja aber es bestehe doch immer Konflikte zwischen z.B Leuten die für mehr Sozialstaat usw sind und Leute, die gegen Steuern sind und am liebsten möglichst viel oder alles was sie verdienen selbst behalten und managen wollen. Oder manche wollen liberales Waffenrecht, andere wollen ein ganz striktes. Oder Polygamie. Oder sonstwas. Das könnte man dadurch lösen indem es einfach abgegernzte Bereiche sind, wo die Bedingungen die man bevorzugt vorherrschen.abberline schrieb:Um Gottes Willen, keine Stadtstaaten. Das hatten wir ja auch schon. Ich will und brauch keine neue Gesellschaftsordnung. Eine Rückkehr zu mehr sozialer Marktwirtschaft wär völlig ausreichend. Und ich denke, die breite Masse hat auch kein Interesse an irgendwelchen Utopien und ist halbwegs zufrieden.