taren schrieb: Ich glaub weder Apple Steve Jobs, Microsoft Bill Gates, Minecraft Markus Persson, Paypal Elon Musk, Facebook Mark Zuckerberg hat jemand bei der Geburt was groß in die Wiege gelegt, dies haben sie schon selbst erreicht. Jeder von uns kann Millionär oder Milliardär werden, allerdings durch harte Arbeit...
Es ist meist aber eher das genaue Gegenteil. Nicht durch harte Arbeit entstehen neue Milliardäre oder Millionäre, sondern durch Glück/Zufall/eine gute Idee.
Klar bei vielen musste am Anfang etwas gearbeitet werden um die Idee umzusetzen. Meist verselbstständigte sich das dann aber nach einigen Jahren, sodass ohne je wieder einen Finger krümmen zu müssen man zum Millionär oder Milliardär wird.
Es steht einfach in keiner Verhältnismäßigkeit mehr. Die Masse der Leute die wirklich ihr Leben lang hart arbeiten, werden nie nichtmal ne Millionen erreichen.
Und wenn ich mir z.B. mal anschaue wie Facebook begann, dann hätte ich das auch hinbekommen können und wäre zur richtigen Zeit mit der richtigen Idee auch Milliardär.
Effektiv habe ich dann aber weit weniger geleistet, sondern hatte eben den Vorteil, dass durch die enorme Reichweite des Internets ich automatisch eine gewaltige Menge Geld mache.
Und es kann vielleicht "jeder" Millionär oder Milliardär werden, aber nicht alle. Das ist das Problem. Einer der Millionär oder Milliardär wird tut das auf Kosten der anderen, die es noch schwerer haben. Zwar nicht absichtlich aber systembedingt.
kuno7 schrieb:Wäre aber die Frage, warum ist das so. Liegt es daran, dass die Meisten gern Wohneigentum hätten, sich dies aber nicht leisten können oder finden sie es einfach vorteilhafter zur Miete zu wohnen? Ersteres ist imho bei den derzeitigen Zinsen, Mieten und Nebenkosten schwer vorstellbar.
Es ist aber ersteres, denn obwohl die Zinsen derzeit wirklich sehr niedrig sind, sind sehr viele Immobilien einfach zu teuer. Ein Teil meines passiven Einkommens erreiche ich durch Immobilien. Vor kurzem habe ich mehrere Objekte begutachtet, bei denen ich natürlich, Zins, Tilgung und Mitziens gegenrechnen musste um zu sehen ob es sich rechnet. Keines der Objekte hatte sich gelohnt, trotz des niedrigen Zinses von 1,85% für die Finanzierung.
Daher kann man nur schlussfolgern, dass die Objekte einfach zu teuer sind (zumindest wenn man sie rentabel nutzen will und nicht Geld aus dem Fenster werfen will).
Ab und an findet man in bestimmten Gebieten noch lohnenswerte Immobilien, doch man muss schon lange suchen.
kuno7 schrieb:Klar, früher war halt alles besser, sogar das Wetter, auch wenn die Statistik was anderes sagt, schließlich warn wir ja dabei. ;)
Nein, eben nicht. Früher war nicht alles besser. Ich würde nicht gerne früher gelebt haben, ohne Internet und was die Technik mir heute sonst noch bietet. Sowas habe ich auch nie behauptet. Das hast du in mein gesagtes hineininterpretiert oder das ist DEINE Schlussfolgerung aus meinem gesagten.
Und wie gesagt, ich wollte eben nicht in diesen Statistikkampf einsteigen und sehen ob sich meine Erfahrungen irgendwie mit Statistiken "beweisen" lassen, sondern einfach erzählen wie es ist.
Und Fakt ist nunmal, dass einer die Familie versorgen und sich ein Haus zulegen konnte, während heute meine Mutter 2 - 3 Jobs verfolgt, während mein Vater auch noch Vollzeit arbeitet.
kuno7 schrieb:Das ist schon mal ein Fehlschluss, Kapital ist kein Magnet, welches weiters Kapital anzieht. Der, welcher Kapital hat, bietet dieses gegen Zins an, ob man dieses Angebot war nimmt oder nicht, ist die freie Entscheidung jedes Einzelnen. Wenn niemand Kredite aufnimmt kann auch Niemand damit Geld verdienen, ist so wie mit jeder anderen Dienstleistung.
Das Kapital ein Magnet ist, war ja auch nicht wörtlich gemeint. Natürlich muss jemand ein Geschäft annehmen, damit das geschehen kann. Im Endeffekt zeigt sich aber, dass Kapital aber eben doch ein Magnet ist, da die Statistik zeigt, dass das reichste Prozent immer reicher wird.
Problem ist eben auch, dass es nicht immer eine völlig freie Entscheidung jedes Einzelnen ist. Natürlich kannst du frei entscheiden ob du jetzt umbedingt das Produkt gleich haben und finanzieren willst (Auto, Immobilien, Ratenzahlung für Waren) wodurch du schon selbst aktiv Teil nimmst.
Wenn der Staat eine wachsende Staatsschuld hat oder Kredite aufnimmt, hast du das aber z.B. nicht entschieden, darfst dann aber als Bürger dafür mitzahlen und wenn du als Mensch Produkte zum Leben kaufen musst und als Konsument noch andere Produkte kaufen willst, die dir das Leben verbessern, dann musst du eben auch die auf die Produkte umgelegten Zinsen mitzahlen.
Verkalkulieren sich massive Unternehmen, werden viele vom Staat gerettet wodurch du wiederrum dafür zahlen musst. Diese Verkalkulationen sind Gewinne die in die Taschen anderer (meist reicher) Leute fließen.
Timotheus schrieb:Ich gehe einfach davon aus, dass es an unserem Geldsystem und der Zinsproblematik liegt.
kuno7 schrieb:Und ich gehe davon aus, dass du damit falsch liegst.
Nun ich kann aber zumindest einen logischen Schluss darlegen, warum es am Gelsystem liegt, nämlich, dass immer größer werdende Kapitalmengen auch immer höhere Zinsforderungen mit sich bringen (was ja auch statistisch belegt ist, durch wachsende Geldmengen im reichsten Anteil). Und diese Zinsforderungen müssen ja auch und werden anscheinend auch von irgendwem erwirtschaftet.
kuno7 schrieb:Wenn ich mir die Entwicklung der Wochenarbeitszeit in den letzten Jahrzehnten so anschaue, komme ich eher zu Gegenteiligem Schluss.
Ja, die geleisteten Wochenarbeitsstunden im Durchschnitt aller Erwerbstätigen ist gesunken. 76% der Zeit wird aufgewendet laut Statistik.
Auch hier darfst du es nicht wörtlich verstehen. Es mag sein, dass die Bevölkerung an sich nicht mehr arbeitet (die Statistik erfasst Durchschnitte, weshalb es da auch einige Teile der Bevölkerung geben kann die um einige mehr arbeiten).
Wenn du nun aber mal ansiehst, dass eben mit der gestiegenen Produktivität laut goldener Regel auch die Löhne um einen gewissen Faktor steigen sollten, dass aber eben nicht der Fall ist, sieht man, dass der Rest ja abgezweigt wurde.
http://www.weltderarbeit.de/start341.pdfkuno7 schrieb:Da der durchschnittliche Deutsche heute bei geringerer Arbeitszeit einen höheren Lebensstandard hat als noch vor einigen Jahrzehnten, halte ich auch diesen Schluss für falsch.
Oh ja sehr toll. Im Vergleich zur Steinzeit sind unserer Lebensstandards utopisch verglichen mit einer Arbeitszeit von fast dem ganzen Leben, das aus Jagen zum Überleben bestand.
Es geht nicht darum, dass es uns heute besser geht, sondern darum dass es uns noch besser gehen könnte, aber nicht tut weil ein Teil der Arbeit abgezweigt wird. Wie man an der goldenen Regel sieht.
kuno7 schrieb:Da deine vorausgegangenen Annahmen unzutreffend sind, ist dies wohl nicht nötig und selbst wenn du Recht hättest bräuchten wir keine Revolution um Veränderungen einzuleiten, da genug demokratische Mittel dafür zur Verfügung stehen.
Sind sie eben nicht, du hast sie nur in der falschen Weise betrachtet. Wenn ich mich mit etwas schlechterem Vergleiche (andere Ort oder Zeit), sieht es natürlich besser aus, wenn ich mich aber mit etwas vergleiche was zum selben Zeitpunkt besser sein könnte, wären die Umstände nicht so wie sie sind (Abzweigung der Produktivität), dann habe ich des Pudels Kern erfasst.
Würdest du dich heutzutage mit dem Lebensstandard der Steinzeit zufrieden geben (Höhle und Essen) und die Arbeitszeit der Steinzeit heranziehen (jede freie Minute)? Wenn ja, dann könnten die Profiteure noch mehr Arbeitszeit und Wohlstand deiner Arbeit abzweigen. Momentan zweigen Sie einen nicht ganz so großen Teil ab, der bedeutend wieder in besseren Lebensstandards der Bevölkerung resultieren könnte, wenn dem nicht so wäre.
kuno7 schrieb:Wenn es das ist, was du möchtest, meinen Segen hast du. Ich für meinen Teil betrachte meine tägliche Arbeit allerdings nicht als Hamsterrad, sondern als sinnvolle Tätigkeit. Reich werden wollte ich aber noch nie, is mir viel zu anstrengend.
Es gibt wahrhaft sinnvolle Tätigkeiten, zum einen objektiv, da sie der Bevölkerung nachweislich nützen und zum anderen subjektiv, weil derjenige der sie ausführt darin Erfüllung findet.
Ich kenne aber eben 80% meiner Bekannten, die ihren Job sicher nicht oder nicht in dem Umfang ausführen würden, den sie müssen, wenn sie die Wahl hätten.
Und wenn ich mir so überlege, was ich alles arbeiten könnte, sagt mir nichts wirklich zu. Es gibt einige sinnvolle Tätigkeiten für die ich einfach nicht geeignet bin, von Fähigkeiten und Eigenschaften her und andere die ich zwar gerne tue, aber sobald es darum geht diese als Einkommensquelle zu nutzen ändert sich deren Art so dramatisch, dass sie wieder keinen Spaß machen.
Das was ich gerne tue ist die Welt zu verbessern. Leider sehe ich aber keinen Sinn darin in die Politik zu gehen, Demos zu organisieren oder ähnliches, wenn ich mir so anschaue in welchem Maße das Erfolg zeigt und wie man oft auch heftigen Gegenwind bekommt.
Ich habe aber eine Menge Ideen in meinem Kopf wie ich doch noch etwas beitragen kann die Zustände zu verändern. Leider benötigen viele davon aber eine Menge Kapital. Deshalb versuche ich das aufzubauen.
Ob ich es dann schaffe oder nicht wird sich herausstellen.
Im "schlimmsten" Fall lebe ich von meinem passiven Einkommen, fahre in den Urlaub und erweitere weiter mein Wissen und versuche durch Aufklärung und Diskussion meinen Teil beizutragen.
Aber was am reich werden "anstrengend" ist, vermag ich nicht zu verstehen. Wer durch harte Arbeit reich werden will, schafft es in den meisten Fällen eh nicht.
Meine Pläne erfordern zu 90% kaum Mühe/Arbeit und erhöhen mein passives Einkommen dabei aber. Nehmen wir mal die Vermietung von Immobilien. Klar muss ich erstmal noch selbst den Mieter finden, was eventuell mal 20 Stunden deiner Zeit erfordert. Dann kann ich aber jahrelang bis zum Auszug kassieren ohne einen Finger zu krümmen. Und wenn ich genug Einkommen habe, kann ich das sogar von einem Angestellten machen lassen, der für mich vermietet.
Oder ein anderes Projekt, wo ich grade übers Internet aufbaue. Klar muss ich da um erstmal etwas zu verdienen Leute anwerben (obwohl das für mich eher Spaßig ist, als Arbeit). Später aber muss ich nichts mehr tun, mein passives Einkommen steigt aber weiter. So funktionieren Vertriebsstrukturen.
;)kuno7 schrieb:Und mit informieren meinst du dann, dass sie auch mal herausfinden, was du ja schon längst verstanden hast? Klingt etwas überheblich, imho.
Es ist nunmal so, dass ich einige Dinge weis, weil ich mich informiert habe, die andere nicht wissen. Ich bin aber deshalb nicht überheblich, denn genauso weis ich, dass ich in vielen Bereichen "dumm" bin und andere sich da viel besser auskennen. Nehmen wir mal die Physik. Ich habe sicher ein besseres Physikverständnis als der Durchschnitt der Bevölkerung, aber im Gegensatz zu Leuten die sich ernsthaft mit Physik beschäftigen sehe ich dumm aus. Ich vermag meist gar nicht zu vestehen, wie manche Formeln funktionieren und kenne sicher unzählige Theorien nicht.
Im Bereich der "Allgemeinbildung" bin ich sicher sogar sehr dumm. Es interessiert mich schlicht nicht, wer Weltmeister wann war, ich kenne viele Musiker(namen), Sportler, etc. pp nicht und man könnte mich sicher super vorführen, wenn ich in irgend so einer Wissensshow im Fernsehen säße und eine "einfache" Frage stellt, die "jeder weiß", aber ich kenne die Antwort nicht.
Im Bereich der Geldsystematik habe ich mich aber z.B. eingehend informiert und kenne mich hier sicher sehr gut aus, wieder deutlich besser als der Durchschnitt der Bevölkerung. Es gibt hier sicher auch wieder unzählige Leute die noch besseres Fachwissen in dem Bereich haben, weil ich das nur als Laie in meiner Freizeit mir angeeignet habe und die anderen einen Großteil ihres Lebens in dem Gebiet verbracht haben.
Ich finde Überheblichkeit sieht anders aus. Man darf ja wohl noch von sich behaupten dürfen, dass man versuche andere zu informieren von Dingen die man meint selbst besser zu verstehen?
Es mag ja sogar so sein, dass man falsch liegt. Wenn ich aber nur von dem Berichten könnte, was ich zu 100% sicher weis, dann kann ich gar nichts mehr tun. Und das würde für mich bedeuten passiv zu bleiben obwohl mein Verlangen danach schreit, die Welt zu verbessern und etwas gegen den Zustand zu tun.
Ich lasse mich ja auch immer gerne eines besseren Belehren. Ich bin einer der Menschen, die zwar vehement diskutieren, aber wenn sich mir ein logisches Argument entgegenstellt, lasse ich mich auch gerne umstimmen.
kuno7 schrieb:Ich gehe mal davon aus, dass @Scox meint, die hier Anwesenden "Abwehrer" würden selbst gern reich werden wollen (also so wie du) und wollen sich ihre Chancen nicht durch prophylaktische Enteignung nehmen lassen.
Naja, ich will wirklich reich werden, bin aber trotzdem für eine Menge an Vorschlägen "gegen" Reiche, denn selbst wenn ich in den Wirkradius dieser Vorschläge komme, also so reich werde, dass es mich betreffen würde, wäre ich immer noch dafür, da ich einfach den Vorteil für die Gesellschaft sehe.
Leider kann ich es (noch) nicht beweisen. Sollte ich aber in den nächsten Jahrzehnten soweit sein und meine Lebenssituation ist so, dass ich mich als reich bezeichnen kann, dann können wir ja ausloten ob ich meine Gesinnung verändert habe und ganz plötzlich anders argumentiere. Ich schätze mich selbst so ein, dass es nicht so ist und ich weiterhing für Humanismus eintrete. Ich hoffe sehr, dass ich die Gelegenheit dazu erhalte, das zu beweisen.
;)kuno7 schrieb:Auch wenn alle Menschen auf der Welt den gleichen Besitz hätten, wäre Die Geburt immer noch eine Lotterie, denn Manche sind dann immer noch stärker, klüger, schöner, größer.... als Andere, das is halt so. Im übrigen sind Menschen Individuen mit vielen unterschiedlich gewichteten Bedürfnissen und stehen nicht so sehr auf Gleichmacherei, meiner Erfahrung nach.
Stärker? Ich bin ziemlich schwach. Das finde ich aber nicht schlimm, denn ich bin kein Ringer, Boxer, Olympiat oder ähnliches und will es auch nicht sein. Sonst könnte ich auch einfach trainieren und stärker werden. Frauen sind von Natur aus schwächer, trotzdem gibts genug Frauen die stärker sind als Männer einfach weil sie trainieren.
Klüger? Ich bin leider nicht so stark in Pädagogik und Psychologie bewandert. Soweit ich das mal gehört habe von einigen Experten, hat erstmal jeder das gleiche Potential. Es geht auch darum, dass die Bildungseinrichtungen derzeit eigentlich falsch funktionieren und jeder eigentllich individuell gefördert werden müsste. Und "Klugheit" gibt es da auch in verschiedensten Bereichen. Der eine mag ein besseres räumliches denken haben, der andere ein besseres emphatisches Wissen, der nächste ein besseres Allgemeinwissen besitzen, der andere dann wieder gut rationale Prozesse verstehen.
Schöner? Nunja, das liegt wirklich völlig im Auge des Betrachters. Es gibt genug Leute die auf Menschen stehen, die überhaupt nicht unter das fallen würde, was ich als schön bezeichnen würde. Zu anderen Zeiten sah das Schönheitsideal auch immer anders aus. Manchmal war dicker schöner, manchmal war blass schöner, ...
Aber natürlich hast du Recht. Genetisch gibt viele Indivudien mit anderen Aussehen, anderen Fähigkeiten, anderer Intelligenz, Stärke usw.
Aber das ist ja nichts schlechtes. Wenn man mal von den im Leben benachteiligten Ausnahmen, wie Behinderte mal absieht.
Im Grunde kann der Mensch ja auch nichts dagegen tun (auch wenn die Genforschung da langsam anfängt, da was tun zu wollen und das auch in erreichbarer Möglichkeit ist).
Aber die anderen Systeme. Geld, Wirtschaft etc. da könnte man wirklich was dran ändern. Dass jemand mit Milliarden startet und jemand anderes mit Hunger und Elend.