UffTaTa schrieb:die Rüstungsausgaben auf fucking 6% (das ich jemals sowas fordern würde, ich kanns selber nicht glauben, Herjeh, was ne irre Welt)
Besser spät als nie
:DWillkommen im Club der "bösen Kriegstreiber", wie Kritiker uns nennen würden.
Dabei ist das für mich eine simple Anwendung; war es schon bevor es nach 2022 mehr im "Mainstream" ankam:
Es ist denklogisch die konsequente Auslegung von "Nie wieder!" - aus meiner Sicht kann "Nie wieder!" nicht nur heißen, auf innere Gefahren zu achten und gewisses staatliches/gesellschaftliches Handeln wie damals nicht zu wiederholen. Denklogisch muss es auch heißen, wie damals die von NS-Deutschland Überfallenen, quasi nach außen hin und nicht nur nach innen auch möglichst wehrhaft zu sein, quasi als 2. oder zusätzlicher Schritt gegen imperialistische Kräfte die eine relativ freiheitliche Ordnung bedrohen. Oder simpler: Solche Kräfte, solche Gefahren, nicht nur im Innern abwehren sondern auch jene von außen.
Die verhoffte Friedensdividende nach dem KK läuft nun aus oder ist bereits ausgelaufen. Jetzt müssen wir wehrhaft genug sein um andere abzuschrecken. Leider sieht es da düster aus aus mehreren Gründen:
1) Massive Strukturfehler und träge Verfahren werden viel Zeit erfordern
2) Die Optimierungen bzw. das Überwinden von Misssständen wird viel Geld erfordern
3) Viele scheinen irgendwo unwillens oder unfähig - nicht bereit oder gewillt - die Probleme zumindest anzuerkennen. Mental und so
Muss ja jetzt nicht jede/r zur Bundeswehr, zum Katastrophenschutz, etc. rennen aber es würde auch helfen wenn das Mindset stärker wäre. Weil dann oft der Rest folgt - vom Gedanken in die Handlung oder dem Mittragen gewisser politischer oder gesellschaftlicher Schritte, auch abstrakt und indirekt.
Das große Problem wo die USA jetzt so mit der Administration freidrehen und die ganz ehrlich irgendwie mühsam erkämpfte relative internationale Ordnung nachhaltig zu kippen droht: Können wir durch (fehlende) ausgestrahlte Stärke nicht genug abschrecken könnten wir angegriffen werden weil man uns als überwindbares oder einzuschüchterndes Opferkollektiv wahrnimmt, wo die USA nicht mehr zwingend resolut helfen werden.
Dann nimmt das Unheil weiter seinen Lauf wie in der Ukraine. Es könnte viele viele weitere Tote geben in einem sinnlosen Krieg um Großmannssucht weil Kremlspinner zu kleine Zipfel haben und Russland oder sonstige Ressourcen oder Geltungsbedürfnis nicht ausreichen. Und dann sind wir schon - zack! - im zivilisatorischen Rückfall.
Naja, vielleicht bin ich da auch gerade zu überfragt oder der Doomer, aber schön sieht die Perspektive nicht aus. Ich sehe nur wenige Szenarien wie das für uns noch halbwegs glimpflich oder gut ausgeht und das ohne Selbstaufgabe. Um diverse Formen von "mehr Europa" bzw. "Mehr Zusammenarbeit als Europäer" kommen wir wohl nicht umhin. Schaffen wir das nachhaltig nicht auch im Angesicht von maßgeblichen Gefahren Einigkeit und Kooperationswillen zu beweisen, dann könnte man möglicherweise die politische Union auch begraben. Das wäre dann nochmal ein Sargnagel in eine relative aufgebaute Ordnung.