@canales canales schrieb:Hier kannst Du mit 16 heiraten...das Einverständnis der Eltern vorausgesetzt. Das ist eigentlich schon eine Ausnahme.
Von Ausnahme kann man eigentlich nicht sprechen.
Es ist eine ganz normale, gesetzliche Festlegung, einfach formuliert:,,Stimmen die Erziehungsberechtigten zu, dürfen Jugendliche bereits mit 16 Jahren heiraten."
Das ist die Grundlegung einer Regel, keine Ausnahme. Eine Ausnahme wäre es, wenn ein Richter sagte:,,Gut, eigentlich ist 16 das Minimum, aber hier liegt offenbar ein solch besonderer Fall vor, das Mädchen zeigt eine derartige, geistige Reife, dass die Ehe ausnahmsweise auch gestattet wird, obwohl sie erst 15 ist."
canales schrieb:Es geht im Übrigen um die Anerkennung der Rechtmäßigkeit im Ausland geschlossener Ehen...hat mit unserem Rechtssystem nichts zu tun.
Naja doch.
Wenn es um Anerkennung geht, dann geht es juristisch - darüber diskutieren wir ja gerade - um rechtliche Anerkennung.
Um Rechtmäßigkeit. Das hat sehr wohl mit dem Rechtssystem zu tun.
@mikala mikala schrieb:Aus mir unerfindlichen Gründen glauben die meisten, wir leben in einem demokratischen Staat, der eines Tages einfach da war. Nein, das war er beileibe nicht! Es musste hart darum gerungen werden, dass nicht nur unser Grundgesetz so ist, wie es ist. Es musste auch hart darum gerungen werden, dass die darin festgelegten Werte und Rechte (im übrigen auch Pflichten) in der Gesellschaft ankamen und akzeptiert wurden. Teilweise dauert der Prozess noch heute an, wenn man sich mal die Gleichberechtigungsdebatten ansieht.
Es ist auch nicht so, als würde eine Demokratie wie die unsrige auf immer und ewig einfach so bestehen bleiben: Es ist ein ganz diffiziles Gebilde, das ständig auf Veränderungen reagiert. Wir müssen uns im klaren darüber sein, was wir wollen. Ich jedenfalls möchte diese Form der Demokratie (Staat getrennt von Religion) auf jeden Fall behalten.
Ja, sehr richtig!
Zu viele Leute denken heute, der moderne, europäische, demokratische Rechtsstaat sei samt Grund- und Menschenrechten eines Tages einfach auf der Bildfläche erschienen und die Rechte und Verhältnisse würden aus sich selbst heraus für immer gelten.
Das aber ist ein schwerer Trugschluß, sie müssen vielmehr immer wieder verteidigt werden!
Man sieht es sehr deutlich in den fortwährenden Diskussionen darüber, in welchem Umfang den Ermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden oder den Gesetzgebern Befugnisse eingeräumt werden sollen, welche die Rechte und Kontrollmöglichkeiten der Bevölkerung einschränken.
Die Herrschenden und Mächtigen streben naturgemäß stets nach noch mehr Macht.
Deshalb braucht es ein waches, engagiertes, kritisches Volk.
Sonst wachen wir eines Tages auf und leben in einem goldenen Käfig und Kritik an Regierung o. Geheimdiensten wird ein Kapitalverbrechen darstellen.