yenredrose schrieb:Xenophobie ist in Deutschland nichts neues, die gab es schon immer. Neu in meiner subjektiven Wahrnehmung ist, dass viel offener über die negativen Folgen der Migration gesprochen wird, als über die Chancen für uns als Gesellschaft im Ganzen.
Das mag zum Teil auch daran liegen, dass Menschen einfach vor Ort leben? Jeder lebt vor Ort, in seiner Heimatstadt oder ist irgendwo zugezogen. Menschen sprechen durchaus über das, was sie konkret sehen.Das, was sie sehen, muss interpretiert werden. Wenn die Politik das nicht tut bzw. einen Erklärungssansatz für manche Phänomene findet, muss der Bürger/die Bürgerin eigene Schlüsse ziehen.
Mir zum Beispiel erklärt niemand, wie es mit den oder zumindest manchen Bulgaren und Rumänen weiter gehen soll. Ich gehe einkaufen und sehe an der Kasse schon, dass sich am Eingang ne südosteuropäische Family zum Betteln bereit macht. Das gefragt werden an sich ist nicht das Problem, das Problem ist das Bedrängen. Wenn ich mit meinen zwei Tüten in der Hand die Lidl Filiale verlasse, möchte ich nicht, dass mir jemand im Weg rumsteht um mich aufzuhalten und am Arm anzufassen. Meine Einkäufe bleiben in meiner Tasche, die hab ich selber bezahlt und keiner hat das Recht, mir einfach meine Einkäufe aus der Tasche zu holen :o
Ich verstehe durchaus die Not, aber mich bedrängen zu wollen oder mir meinen Einkauf zu klauen ist einfach nicht die Lösung. Ein Kumpel von mir wurde bei anbettlerei angespuckt und beleidigt. Das wurde ich noch nicht, wahrscheinlich, weil ich nicht mit den Leuten rede bzw. keinen Kontakt aufbaue. Ich kucke kommentarlos geradeaus und dann gehen sie weiter. Was viele Deutsche verstehen müssen, ist, dass das wieder nichts mit Flüchtlingen oder Asyl zu tun hat. Das hat rein gar nichts mit Asylgesetzgebung zu tun, dass ist schlicht schiefe Einwanderungspolitik bzw. eine daneben gegangene Eigenheit des europäischen Gedankens oder der offenen Grenzen. Ich persönlich wähle aber nicht die AfD wegen sowas, und denke auch nicht grundsätzlich schlecht. Ich freue mich über jeden Bulgaren und Rumänen aus diesem Milieu, der den Absprung schafft, eine Arbeit findet und sich an Recht und Gesetz hält.