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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

52.704 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Flüchtlinge, Gesetze, Asyl ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

07.08.2024 um 11:14
Diani schrieb (Beitrag gelöscht):Wie willst du das rechtsstaatlich und nicht einfach nur "abstrakt" (um mal dein Lieblingswort zu benutzen) materialistisch (zu teuer, zu wenig Wohnraum, etc.) begründen?
Innere Sicherheit und Stabilität. Wenn alle vorhandenen Kapazitäten ausgeschöpft wären, zeitnah weitere kaum geschaffen werden könnten und weitere signifikante Aufnahme für alle nicht mehr zumutbar wäre...

...dann muss man irgendwann die Kriterien anpassen. Reduzieren. Geht halt auch rechtsstaatlich im Kern.

Irgendwann ists zu viel (auf einmal) bzw. Kapazität voll. Ob der Punkt realistisch erreicht werden würde, keine Ahnung. Ab einem gewissen Punkt könnte man dies aber gesellschaftlich, medial und amtlich feststellen. Unisono. Dann gibts halt nix mehr für andere - ohne längere Wartezeit zumindest. Sinngemäß: Alle Plätze im Zug voll inklusive Stehplätze. Aufs Dach geht nicht.
Diani schrieb (Beitrag gelöscht):Und vor allem: Flucht wird in den nächsten Jahrzehnten ein immer heißeres Thema wegen den zunehmenden Folgen des Klimawandels, wir werden dann ab Mitte des Jahrhunderts es mit einer regelrechten "Volkerwanderung 2.0" zu tun kriegen. Mit "wir" meine ich den Westen generell und hiervon bevorzugt den nördlichen Teil (der dann zunehmend klimabegünstigt wird). Eine Asylpolitik, die nicht in bürgerkriegsähnlichen Zuständen enden will, kann nicht national betrieben werden, nicht mal EU-weit, sondern das muss der gesamte Westen sich was einfallen lassen. Eigentlich wäre es ein UNO-Ding, für das also globale Lösungen her müssen.
Eben deswegen ist es einfach zu sagen: Ja, muss man halt globaler oder kontinental die Leute verteilen und Lösungen finden. Ein Land kann nicht fast alle oder einen Großteil der Gesamtfluchtmasse (die da noch kommen mag) aufnehmen während in anderen eigentlich mehr oder weniger vergleichbaren Ländern Ungleichgewicht herrscht.

Mein Punkt ist simpel: Wir können viel tun und noch Kapazitäten ausbauen aber es muss nicht jede/r - auch künftig - zwingend nach Deutschland. Wird so nicht klappen, fliegt dir wenn es ganz schlimm werden sollte innere Sicherheit irgendwann um die Ohren weil man gesellschaftlich damit nicht mehr klarkommt. Ich rede hier, um genau zu sein, von einem künftig theoretischen sehr sehr massiven Influx in relativ kurzer Zeit nicht über Generationen (weil das dann leichter handelbar ist bzw. man bis dahin wohl mehr Wohnraum hätte) sondern mehr über einige Jahre oder sagen wir 1-2 Jahrzehnte wo zum Beispiel Kriege und Klima und Folgeerscheinungen zugleich massive Fluchtzahlen in dieser relativ kurzen Zeit bedingen und dann bestehende Kapazitäten und Reserven sehr stark beanspruchen würden.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

07.08.2024 um 11:16
Zitat von DianiDiani schrieb:Ja, ich hab in dieser Beziehung den Osten auch nur hervorgehoben, weil dort das Verhältnis zu "Ausländern" von Anfang an sehr schwierig war und die AfD dort immerhin doppelt so stark ist wie im Westen
Im Kontext ähnlicher Zahlenspiele zu Gewalttaten ausgewählter Gruppen habe ich gelernt das man Fragen sollte nach Wohnraum, Einkommen, psychische Störungen.
Wird dies getan?


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07.08.2024 um 11:27
Zitat von WardenWarden schrieb:Geht halt auch rechtsstaatlich im Kern
Nur wie?
Zitat von WardenWarden schrieb:fliegt dir wenn es ganz schlimm werden sollte innere Sicherheit irgendwann um die Ohren weil man gesellschaftlich damit nicht mehr klarkommt
Ja, es könnte im Westen zu fast bürgerkriegsähnlichen Zuständen kommen (ich denke hier besonders an die 3 großen Staaten F, DE und UK). Wie gesagt, national gesehen sind die Ressourcen bald erschöpft, aber die freiheitlich-demokratische Grundordnung (Grundgesetz) lässt keine Kappungsgrenzen zu.

Es muss also früher oder später vor die UNO gebracht werden, denn es ist eben ein globales Problem - das wir (wir alle) uns selbst eingebrockt haben, denn dass der CO2-Anstieg einen Klimawandel nach sich zieht, ist inzwischen seit einem halben Jahrhundert (=fast 2 Generationen) bekannt (Global 2000, die Grenzen des Wachstums, etc.).


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07.08.2024 um 11:38
@Warden
Beitrag von Warden (Seite 2.650)
Das finde ich auch wieder ein sehr gutes Post - alles sehr gut auf den Punkt gebracht.

Vor allem das:
Zitat von WardenWarden schrieb:Eben deswegen ist es einfach zu sagen: Ja, muss man halt globaler oder kontinental die Leute verteilen und Lösungen finden. Ein Land kann nicht fast alle oder einen Großteil der Gesamtfluchtmasse (die da noch kommen mag) aufnehmen während in anderen eigentlich mehr oder weniger vergleichbaren Ländern Ungleichgewicht herrscht.

Mein Punkt ist simpel: Wir können viel tun und noch Kapazitäten ausbauen aber es muss nicht jede/r - auch künftig - zwingend nach Deutschland. Wird so nicht klappen, fliegt dir wenn es ganz schlimm werden sollte innere Sicherheit irgendwann um die Ohren weil man gesellschaftlich damit nicht mehr klarkommt
Ich sehe das alles als riesengroßes Dilemma an.
Weder national noch global scheint es zukünftig gute Lösungen geben zu können.
Global schon gar nicht, weil die wenigsten Länder mitziehen würden.
Es gilt für die Mehrheit sicherlich das Motto - wie bei Menschen allgemein so auch bei Staaten - jeder ist sich selbst der Nächste. Alles natürlich nur mein Eindruck.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Auch da gehe ich keineswegs mit, nur weil jemand Asylgesuchen begrenzen (nicht abschaffen) will, ist man nicht automatisch dort zu verorten, auch nicht anfällig!
Zitat von WardenWarden schrieb:Das stimmt natürlich und muss man sich immer vor Augen halten. So gesehen kommt es auf die genaue Motivation oder Wortwahl an, also "wo man herkommt" und was genau man mit seiner Argumentation meint.

Es ist halt nur oft so, dass gerade wenn man selbst immer kritische Argumentation (nicht zwingend nur an das Forum hier, sondern allgemein denken) aus gewissen einschlägigen ideologischen Kreisen sieht, man dann irgendwann geneigt ist schnell eine entsprechend ähnliche Motivationslage anzunehmen und teils sogar dann auch noch richtig zu liegen
so isses, danke für diese gute Differenzierung 🙂
Zitat von WardenWarden schrieb:Ich denke Begrenzung ist je nach Argument aber ok, wenn man es halt als "zu viel" in ner quantitativen Weise empfindet bzw. es qualitativ als verbesserungswürdig erachtet im Sinne von Entscheidungs- oder Filterungsmaßnahmen. Der Rest käme halt aufs individuelle Argument und den Ton an, schätze ich.
auch hierbei stimme ich dir zu.
Und da denke ich, gibt es hier im Thread z.Z. niemanden, dessen Ton solche pauschalen Unterstellungen (wie z.B. faschistisch..., rassistisch usw.) rechtfertigen könnten.


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07.08.2024 um 11:59
Zitat von DianiDiani schrieb:Nur wie?
Zitat von DianiDiani schrieb:aber die freiheitlich-demokratische Grundordnung (Grundgesetz) lässt keine Kappungsgrenzen zu.
Weil?

Ich mag eingerostet sein aber ein kurzer Blick über Art. 16a GG - auch ferner abänderbar weil nicht explizit durch die Ewigkeitsklausel geschützt, wenn ich das richtig im Kopf habe - lässt mich hier genug Spielraum über bzw. für weitere einfache Gesetzgebung und Normen erkennen.

Kurzum sehe ich Filtermöglichkeiten im verfassungsrechtlichen Rahmen.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Ich sehe das alles als riesengroßes Dilemma an.
Weder national noch global scheint es zukünftig gute Lösungen geben zu können.
Global schon gar nicht, weil die wenigsten Länder mitziehen würden.
Bestes Mittel jetzt und vorher ist Prävention. Gefährdete Klimaregionen wo möglich stabilisieren mit Infrastruktur, erhaltbar machen. Sodass man Fluchtgründe gar nicht erst generiert oder (für einen Teil) verzögert, Zeit schafft. Möglichst über Diplomatie usw. weitere Konflikte, Kriege und humanitäre Katastrophen - weitere Fluchtgründe - verhindern.

Notfalls "resettlement-Programme". Hier könnte tatsächlich gerade die UN die sonst bei harten Sicherheitsfragen, die Supermächte involvieren, wie ein zahnloser Tiger auftritt bzw. nur ein Austauschforum bieten kann, robuster auftreten. Gutes tun.

Wenn weniger flüchten (müssen) ist das für alle ein relativer Gewinn. Für den Rest immer wo möglich die Prozesse und Optionen optimieren, gut verteilen. Haben alle was von. Das ist alles leichter gesagt als getan aber so stelle ich mir ganz schlicht oder grob einen passablen Fahrweg vor, statt eher relatives Chaos.

Ein Dilemma wird es so oder so für viele Menschen und Vertriebene.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

07.08.2024 um 12:36
Zitat von DianiDiani schrieb:Wie gesagt, national gesehen sind die Ressourcen bald erschöpft, aber die freiheitlich-demokratische Grundordnung (Grundgesetz) lässt keine Kappungsgrenzen zu.
Zuerst mal: es ist richtig dass keine Kappungsgrenzen in Gesetzen geschrieben sind, sonst würde sie ein Politiker beim Gesetzeserlass festlegen.
Wenn aber die Kapazitätsgrenzen erreicht sind, ist es Aufgabe eines jeden Politikers einen Aufnahmestopp auszusprechen und durchzuführen...oder willst Du das Land destabilisieren, wem hilft das was?


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07.08.2024 um 13:06
Zitat von WardenWarden schrieb:ein kurzer Blick über Art. 16a GG - auch ferner abänderbar weil nicht explizit durch die Ewigkeitsklausel geschützt, wenn ich das richtig im Kopf habe - lässt mich hier genug Spielraum über bzw. für weitere einfache Gesetzgebung und Normen erkennen.
Du könntest dich bei Art. 16a GG allenfalls auf das Dublin 3 Abkommen berufen ,das aber aus guten Gründen auf Eis gelegt ist, da es ein Rohrkrepierer war. Denn das hätte bedeutet, dass du jeden Flüchtling, der nach DE will und um Asyl bittet, an der Grenze zurückweisen kannst, weil er aus einem sicheren Drittstaat eingereist ist. DE ist ausschließlich von sicheren Drittstaaten umgeben. Die einzigen Möglichkeiten wären bei Nacht und Nebel mit einem Boot über die Nordsee/Ostsee kommen und illegal einreisen, oder mit dem Fallschirm abspringen. Schöner Gruß aus Absurdistan. Dagegen haben sich jedoch zu Recht die Staaten gewehrt, die eben an EU-Außengrenzen liegen. Um das Ganze nicht noch weiter hochzuschaukeln und Dublin 3 nicht für gescheitert zu erklären, hat DE daher den Selbsteintritt zugelassen, also jedem der ankommt und um Asyl bittet,
ein Asylverfahren zu garantieren.
Dann gibt es noch den EU-Asylkompromiss, der dafür sorgt, dass die EU-Außengrenzen undurchlässiger werden, aber das hilft auch nur partiell.
Zitat von WardenWarden schrieb:Bestes Mittel jetzt und vorher ist Prävention. Gefährdete Klimaregionen wo möglich stabilisieren mit Infrastruktur, erhaltbar machen. Sodass man Fluchtgründe gar nicht erst generiert
Hat irgendwer die dafür notwendigen BILLIONEN?
Zitat von WardenWarden schrieb:Notfalls "resettlement-Programme"
Mein persönlicher Traum wäre ja, dass China und der Rest der Welt in dem Moment, wo Russland wirtschaftlich kollabieren sollte (was zu hoffen aber nicht sicher ist), Russland anbietet, an die "Weltgemeinschaft" für sehr viel Geld Sibirien zu verkaufen. In dem ja kaum Menschen leben, während es überall herum bevölkerungsmäßig (China, Indien, Pakistan, Bangladesch) aus den Nähten platzt. Durch den Klimawandel wird Sibirien immer lebenswerter. Man könnte dann in einer dafür vorgesehenen größeren Region, gestaffelt nach Kulturräumen der Flüchtenden, einen Staat für alle Geflüchteten schaffen. Aber das ist Zukunftsmusik, wenn nicht völlig utopisch. Aber man wird ja wohl noch mal träumen dürfen. :)


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07.08.2024 um 13:19
Zitat von DianiDiani schrieb:Du könntest dich bei Art. 16a GG allenfalls auf das Dublin 3 Abkommen berufen ,das aber aus guten Gründen auf Eis gelegt ist, da es ein Rohrkrepierer war. Denn das hätte bedeutet, dass du jeden Flüchtling, der nach DE will und um Asyl bittet, an der Grenze zurückweisen kannst, weil er aus einem sicheren Drittstaat eingereist ist. DE ist ausschließlich von sicheren Drittstaaten umgeben. Die einzigen Möglichkeiten wären bei Nacht und Nebel mit einem Boot über die Nordsee/Ostsee kommen und illegal einreisen, oder mit dem Fallschirm abspringen. Schöner Gruß aus Absurdistan. Dagegen haben sich jedoch zu Recht die Staaten gewehrt, die eben an EU-Außengrenzen liegen. Um das Ganze nicht noch weiter hochzuschaukeln und Dublin 3 nicht für gescheitert zu erklären, hat DE daher den Selbsteintritt zugelassen, also jedem der ankommt und um Asyl bittet,
ein Asylverfahren zu garantieren.
Dann gibt es noch den EU-Asylkompromiss, der dafür sorgt, dass die EU-Außengrenzen undurchlässiger werden, aber das hilft auch nur partiell.
Es ging um fehlende rechtliche Handhabe für nach unten regulierende Maßnahmen. Ich sehe da aber bisher dennoch keine nicht vorhandene Begrenzungsmöglichkeit auf rechtlicher Ebene. Von "alle abweisen" sprach ich nie, aber weniger bis sehr restriktiv aufnehmen wenn Kapazität relativ erreicht wäre und Anspannung groß ist, scheint erst mal möglich. Das wäre am Ende im Zweifel eh ne europäisch geregelte Sache und nicht einfach Alleingang. Abweisung an / zur Grenze heißt ja dass die immer noch in nem anderen europäischen Land physisch sind, sofern man nicht selbst über die EU-Grenzen hinweg abschiebt oder so. Es muss dann halt je nach Fall Abschiebe- oder Umverteilungspläne auf EU-Ebene geben, bzw. harmonisierte Notfallregelungen und Rechtsnormen.
Zitat von DianiDiani schrieb:Hat irgendwer die dafür notwendigen BILLIONEN?
Ja, die UN und hochskalierbar die UN in Verbindung mit anderen staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren.
Zitat von DianiDiani schrieb:Mein persönlicher Traum wäre ja, dass China und der Rest der Welt in dem Moment, wo Russland wirtschaftlich kollabieren sollte (was zu hoffen aber nicht sicher ist), Russland anbietet, an die "Weltgemeinschaft" für sehr viel Geld Sibirien zu verkaufen. In dem ja kaum Menschen leben, während es überall herum bevölkerungsmäßig (China, Indien, Pakistan, Bangladesch) aus den Nähten platzt. Durch den Klimawandel wird Sibirien immer lebenswerter. Man könnte dann in einer dafür vorgesehenen größeren Region, gestaffelt nach Kulturräumen der Flüchtenden, einen Staat für alle Geflüchteten schaffen. Aber das ist Zukunftsmusik, wenn nicht völlig utopisch. Aber man wird ja wohl noch mal träumen dürfen. :)
Staaten wie Russland müssten in einer fairen Welt auf jeden Fall einen Beitrag zur globalen Lastminderung leisten statt hier cherry-picking usw. zu betreiben. Aber das geht ohne Anreize oder Druck nicht. Die russische jetzige Regierung kann ja theoretisch den Vogel zeigen und fragen was sie davon hat und mit "Nächstenliebe" allein macht sich auch nicht immer gute Politik, gerade in Russland wo man ein bisschen von Ablehnung ggü. Ausländern oder Kulturkreisen lebt und sich für die größten hält. Da kommt "Staatsgebiet an Flüchtlinge abdrücken" irgendwie nicht so geil an.

Wobei Russland ja selbst ein Vielvölkerstaat ist, was viele vergessen.


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07.08.2024 um 13:40
Zitat von WardenWarden schrieb:Ich sehe da aber bisher dennoch keine nicht vorhandene Begrenzungsmöglichkeit auf rechtlicher Ebene.
Ja, und welche sollte das sein? Es gibt da nur 2 Möglichkeiten:
1. Dublin 3 wieder in Kraft setzen - was die EU zerreißen würde
2. Obergrenzen für die jährliche Aufnahme von Flüchtlingen festsetzen - was eine Zweidrittelmehrheit im Bundestag und Bundesrat voraussetzen würde, die du dann zusammenkriegst, wenn die CDU mitmacht. Damit würde sich Deutschland dann von der Menschenrechtscharta verabschieden und es wäre der erste Schritt in das Reizwort das mit F anfängt.
Zitat von WardenWarden schrieb:Abweisung an / zur Grenze heißt ja dass die immer noch in nem anderen europäischen Land physisch sind
Ja, das war der Grundgedanke, der hinter Dublin 3 steht, das maßgeblich von der damaligen CDU-Regierung geschneidert wurde. Man schiebt die Last dann einfach auf die anderen EU-Staaten ab. Ich dachte, über solche nationalistischen Ideen wären wir hinaus...
Zitat von WardenWarden schrieb:Ja, die UN und hochskalierbar die UN in Verbindung mit anderen staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren.
Geht das etwas genauer, vielleicht sogar anhand eines Zahlenbeispiels?
Zitat von WardenWarden schrieb:Die russische jetzige Regierung kann ja theoretisch den Vogel zeigen und fragen was sie davon hat
Glaubst du nicht, dass Russland schwach wird, wenn man sagen wir 5 Billionen bietet? (Einstmals hatte Amerika Russland Alaska für gerade mal 50.000 $ oder so abgekauft.) Damit könnte sich Russland wirtschaftlich nicht nur erholen, sondern sogar zum Westen aufschließen. Außerdem wäre es die Qual los, einen immensen Landstrich, der kaum Geld einbringt, aber sehr viel zur Erhaltung (Infrastruktur, Verwaltung) kostet, päppeln zu müssen. Man könnte ja vertraglich regeln, dass Russland weiterhin die Gas- und Ölvorkommen in Sibirien behalten darf, Russlands einzige nennenswerte Einkommensquelle. Ein überschaubarer Staat wie Russland westlich des Urals wäre immer noch das mit Abstand größte Land Europas und ließe sich administrativ wesentlich besser händeln.


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07.08.2024 um 14:17
@Diani
Geflüchtete nach Sibirien auslagern ist Dein Traum? Da fällt einem nix mehr zu ein.


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07.08.2024 um 15:02
@Tussinelda
Den Fluchtwilligen schon in ihrem Heimatland anzubieten dorthin zu ziehen, das Land zu bebauen und sich dabei eine Existenz zu schaffen, hat rein gar nichts mit "auslagern" zu tun. Auslagern tut man Waren und Dienstleistungen.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

07.08.2024 um 15:06
Zitat von DianiDiani schrieb:Den Fluchtwilligen schon in ihrem Heimatland anzubieten dorthin zu ziehen, das Land zu bebauen und sich dabei eine Existenz zu schaffen, hat rein gar nichts mit "auslagern" zu tun. Auslagern tut man Waren und Dienstleistungen.
Das ist schon ein ziemlich wilde Aussage.

Wer vor Krieg oder einem Regime flieht, wird wohl nicht in ein Lager oder lagerartiges Land bzw Landstrich ziehen. Warum auch?

Das ist fast so wie der krude AfD-Vorschlag in Afrika eine Kolonie zu gründen und dort alle Asylbewerber und Nichtdeutsche sowie Systemgegner hinzuverlagern.....

Ich nenne das jetzt einfach mal fremdenfeindliche und systematische Ideologie.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

07.08.2024 um 15:13
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Das ist schon ein ziemlich wilde Aussage.
Wer vor Krieg oder einem Regime flieht, wird wohl nicht in ein Lager oder lagerartiges Land bzw Landstrich ziehen. Warum auch?
Fehlt dir die Fantasie? Wenn in diesem hypothetischen zukünftigen Fall Sibirien der UNO gehört und es durch den Klimawandel immer fruchtbarer wird, werden sich selbst Leute, die sonst keine Fluchtwünsche hegen, ernsthaft überlegen, dahin zu ziehen und das Land mit aufzubauen. Was hat das bitteschön mit "Lager" zu tun?

Sind die einstigen Engländer, die nach Australien ausgewandert sind und dort Städte gegründet haben, in ein "Lager" gegangen? War Australien jemals ein "Lager"?

Allerdings können dort echte Werte geschaffen werden. Wenn der Klimawandel so weiter geht, könnte Sibirien dereinst die "Kornkammer Asiens" werden.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

07.08.2024 um 15:20
Zitat von DianiDiani schrieb:Fehlt dir die Fantasie? Wenn in diesem hypothetischen zukünftigen Fall Sibirien der UNO gehört und es durch den Klimawandel immer fruchtbarer wird, werden sich selbst Leute, die sonst keine Fluchtwünsche hegen, ernsthaft überlegen, dahin zu ziehen und das Land mit aufzubauen. Was hat das bitteschön mit "Lager" zu tun?
Ich habe reichlich Fantasie, aber in meiner Welt gibt es nur gute, weniger Gute, böse oder einfach normale Menschen, egal wo die herkommen. Ich hege in meiner Fantasie und meinem realen Leben keine Rassenfeindlichkeiten und Vertreibungsfantasien.

Wenn deine Fantasie für dich so verlockend ist, wie war denn dein letzter Urlaub in Sibirien? Soll schön dort sein....
Zitat von DianiDiani schrieb:Sind die einstigen Engländer, die nach Australien ausgewandert sind und dort Städte gegründet haben, in ein "Lager" gegangen? War Australien jemals ein "Lager"?
Australien war von der britischen Krone erkoren als Strafkolonie. Du bringst grad das wohl schlechteste Beispiel, was es gibt.
Die Deportation von Sträflingen nach Australien, auf Englisch „Transportation“ genannt, begann im Jahr 1787 mit dem Ablegen der elf Schiffe der First Fleet und endete am 26. Juni 1857 gesetzlich.[1] De facto endete sie allerdings erst am 9. Januar 1868 mit der Anlandung des Schiffs Hougoumont in Fremantle in Western Australia.
Quelle: Wikipedia: Sträflingskolonie Australien
Zitat von DianiDiani schrieb:Allerdings können dort echte Werte geschaffen werden. Wenn der Klimawandel so weiter geht, könnte Sibirien dereinst die "Kornkammer Asiens" werden.
Wenn der Klimawandel so weitergeht, wird Afrika außer ganz im Süden unbewohnbar sein und Sibirien wird in deiner Geopolitischen Dystopie wohl kaum für die Milliarden Menschen die Ihren eigentlichen Wohnraum verlassen müssen kaum ausreichen..... Zumindest wenn man in Zeiträumen denkt die Sibirien zu einer Kornkammer werden lassen könnten...


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07.08.2024 um 15:25
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Wenn deine Fantasie für dich so verlockend ist, wie war denn dein letzter Urlaub in Sibirien? Soll schön dort sein....
Warum sollte ich in Putinland Urlaub machen wollen?
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Australien war von der britischen Krone erkoren als Strafkolonie. Du bringst grad das wohl schlechteste Beispiel, was es gibt.
Ja, man hat sie aber sehr bald in Ruhe gelassen. Wenn dir das Beispiel nicht passt, nimm Amerika.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Wenn der Klimawandel so weitergeht, wird Afrika außer ganz im Süden unbewohnbar sein und Sibirien wird in deiner Geopolitischen Dystopie wohl kaum für die Milliarden Menschen die Ihren eigentlichen Wohnraum verlassen müssen kaum ausreichen.....
Sibirien ist mit seinen 13,1 Millionen Quadratkilometer fast halb so groß wie Afrika. Da passen schon einige Leute rein...

Wir sollten das, wenn es um dieses übergeordnete Thema geht, aber besser in diesem etra dafür eingerichtetenThread diskutieren:
https://www.allmystery.de/ng/first_unread_post?thread=171662


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07.08.2024 um 15:29
Zitat von DianiDiani schrieb:Den Fluchtwilligen schon in ihrem Heimatland anzubieten dorthin zu ziehen, das Land zu bebauen und sich dabei eine Existenz zu schaffen, hat rein gar nichts mit "auslagern" zu tun. Auslagern tut man Waren und Dienstleistungen
Wenn Russland ein demokratisches Land wäre hätte ich mit diesem Vorschlag keinerlei Probleme.
So wie es jetzt ist würden sie dort aber wohl nicht gut behandelt.


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07.08.2024 um 15:33
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Wenn Russland ein demokratisches Land wäre hätte ich mit diesem Vorschlag keinerlei Probleme.
Es ging um den hypothetischen Fall, dass nach einem potenziellen wirtschaftlichen Kollaps Russlands die UNO von Russland Sibirien abkauft. Sibirien wäre dann nicht mehr Teil Russlands.


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07.08.2024 um 15:36
Zitat von DianiDiani schrieb:Warum sollte ich in Putinland Urlaub machen wollen?
Warum sollten dann andere dahin wollen, nicht nur zum Urlaub, sondern zum leben?
Zitat von DianiDiani schrieb:Ja, man hat sie aber sehr bald in Ruhe gelassen. Wenn dir das Beispiel nicht passt, nimm Amerika.
Ja sehr bald nach nur 81 Jahren so circa. Und nebenbei hat man die Urbevölkerung vertrieben, also die Aborigines. Und in Amerika war es viel besser, achso, da waren es ja doch die Indianer die den nicht wirklich friedlichen Landbesetzern alles wegnahmen und Völkermord begangen haben. Alles im Namen der Freiheit und Landschaffung.

Das kommt bei mir nicht positiv an, merkst du sicher. Wenn irgendwer sich anmaßt von jemand anderen was zu nutzen, und dort sollen dann Menschen "gedrängt" oder "überzeugt" werden hinzu müssen, dann geht das nicht gut aus. Haben wir schon oft gehabt, sollte der Mensch mal draus lernen.
Zitat von DianiDiani schrieb:Sibirien ist mit seinen 13,1 Millionen Quadratkilometer fast halb so groß wie Afrika. Da passen schon einige Leute rein...
Wenn deine Klimatische Voraussetzungen eintreten würden, dann ist Südamerika Afrika und alles Subtropische Klima unbewohnbar, also 3/4 der Weltbevölkerung. Unrealistisch.


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07.08.2024 um 15:47
Zitat von DianiDiani schrieb:Man könnte dann in einer dafür vorgesehenen größeren Region, gestaffelt nach Kulturräumen der Flüchtenden, einen Staat für alle Geflüchteten schaffen.
So etwas klingt menschlich schlimm - aber das lassen wir mal außen vor.

Angenommen, es gäbe ein fruchtbares Sibirien, das sozusagen der Weltgemeinschaft gehört. Dann packst Du hunderte Millionen Menschen in einen Raum ohne Infrastruktur. Was wird passieren? Kriege. Ein maximal instabiles Sibirien. Das wäre eine Katastrophe. Sowohl für die Menschen dort als auch für alle Anrainer. Das wäre der nahe Osten um den Faktor 10 vergrößert.

Flüchtlinge bekommt man nur unter, indem man sie in bestehende Systeme integriert. Macht man das richtig, nutzt das allen. Es ist halt erst mal teuer.


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07.08.2024 um 15:48
Zitat von DianiDiani schrieb:Es ging um den hypothetischen Fall, dass nach einem potenziellen wirtschaftlichen Kollaps Russlands die UNO von Russland Sibirien abkauft. Sibirien wäre dann nicht mehr Teil Russlands.
Auch gut, deutlich besser als Krieg und Kalifat.


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