shionoro schrieb:Man packt die Ukrainer also in Gebäude, die sowieso bald abgerissen werden und wo ohnehin bald alle Mieter ausziehen müssten.
Da die Mieter wahrscheinlich schon länger in den Wohnungen leben, haben sie entsprechenden Kündigungsschutz.
Dem vertragstreuen Mieter kann der Vermieter nur ausnahmsweise kündigen. Grundsätzlich nur dann, wenn er ein berechtigtes Interesse an der Kündigung des Mietverhältnisses geltend machen kann.
Das sind zum Beispiel folgende Fälle:
Eigenbedarf, wenn der Vermieter die Wohnung für sich selbst, einen Familienangehörigen oder eine zu seinem Hausstand gehörende Person benötigt,
Hinderung angemessener wirtschaftlicher Verwertung, wenn der Vermieter durch die Fortsetzung des Mietverhältnisses an einer angemessenen wirtschaftlichen Verwertung des Hauses oder der Eigentumswohnung gehindert wird und er hierdurch erhebliche Nachteile erleidet.
Quelle:
https://www.mieterbund.de/mietrecht/ueberblick/kuendigungsschutz.htmlEigenbedarf fällt weg, bleibt also die wirtschaftliche Verwertung.
Hier ergibt sich für den Vermieter eine interessante Gemengelage:
- die Häuser sollen eh abgerissen werden
- Mieter mit „alten“ Mietverträgen sitzen drin und sind nur schwer legal heraus zu bekommen
- für Flüchtlinge gibt’s auch Geld (evtl. mehr als durch bisherige Vermietung zu bekommen ist)
- die Alternativen sind wohl bereits existent
Da mit Rechtsstreitigkeiten zu rechnen ist, dauert eine Räumung länger, so dass bisherige Zeitpläne leicht überschritten werden können.
Macht man jetzt diese Häuser durch die Flüchtlinge zu „sozialen Brennpunkten“ werden die bisherigen Mieter leichter die Alternativen annehmen und vielleicht auf ihren Rechtsanspruch oder gar Klagen gegen die Kündigung verzichten. Gleichzeitig wird durch die Nutzung der Wohnungen als Flüchtlingsunterkunft der Leerstand bis zum Abriss verringert.
Abahatschi schrieb:Der böse Investor über den hier geschrieben wird, ist ein Unternehmen das der Stadt Lörrach gehört -> demzufolge ist der Staat/Kommune selbst das Schwein. Ich habe die Bezeichnung bewußt gewählt, weil davon ausgehen dass man das so bei Privaten gehandhabt hätte.
Die Frage ist auch, ob die Stadt überhaupt von den Planungen des eigenen Unternehmens gewusst hat und diese Vorgehensweise billigt.
Trotzdem hat der Fall ein gewisses „Geschmäckle“ und ist auch wunderbar geeignet um gegen Flüchtlinge,
grüne Stadträte usw. zu hetzen.