Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?
18.02.2023 um 21:57Gwyddion schrieb:Haben sie? Wer hat denn von den günstigen Zinsen am meisten profitiert?Ja, haben wir. Und wir haben Afrika historisch seit Jahrhunderten so richtig ausgebeutet. Dass sich China an einem Schuldenschnitt beteiligen sollte, steht dabei natürlich dennoch außer Frage. Trotzdem ist solcher Whataboutism erstmal fehlgeleitet.
Wer Afrika so richtig ausbeutet, ist im Moment wohl China. Bitte richte Deine Forderungen auch an Peking.
Als erstes geht es darum, einzusehen, dass der Zustand Afrikas unsere Schuld ist.
Auch die Chinesen sind da zwar nicht unschuldig, was die spätere Ausbeutung betrifft, aber der Grundzustand geht zum größten Teil auf uns zurück. Wir waren da Kolonialherren, von uns mussten sich afrikanische Staaten unabhängig machen.
Optimist schrieb:es wäre für mich unlogisch, dass sich Flüchtlinge das bevorzugte Land nicht eben nach solchen Kriterien aussuchen würden. Und man sieht es doch auch dass Deutschland ein bevorzugtes Einwanderungsland ist.Pull Faktoren sind relevant, aber wie hier die Asylgesetzgebung ist bzw. ob viel abgeschoben wird oder zäune existieren gehört zu den Push Faktoren.
Wieso wollen denn die Flüchtlinge nicht in ärmere Länder mit schlechteren Bedingungen?
Also muss es doch auch mit um solche Anreize gehen.
Wenn das in dem Artikel negiert wird, dann kann ich das einfach nicht glauben.
Schon manche Forschung wurde widerlegt.
Und nun habe ich mal weitergelesen in dem Artikel:
Hier wirds ja quasi zugegeben, dass es diese Pullfaktoren gibt
Der Anreiz ist nicht, in einer Massenunterkunft zu versauern bei minimalen finanziellen Leistungen.
Der Anreiz ist, hier ein neues Leben aufzubauen. Der bleibt auch bestehen, wenn das legal gar nicht möglich ist.
Optimist schrieb:Wer sollte den vollziehen? die europäischen Staaten? Irgendwelche Firmen?Genau, die westlichen (und ein paar andere) nationen.
Optimist schrieb:aber wäre es nicht automatisch der Fall, dass die Despoten sich das Geld selbst einverleiben und eben nicht die Demokratien damit unterstützen würden?Wie denn? Wie genau stellst du dir das vor? Wenn eine afrikanische Nation (und die werden auch nicht alle von alleinherrschern regiert, dass mal am Rande) durch Zinslast nicht das Geld für notwendige Reformen hat, dann kann sie wirtschaftlich kaum auf die Beine kommen. Sie kann auch nicht durch Reformen z.b. dafür sorgen, dass ihre Landwirtschaft auch unter schlechteren klimatischen Bedingungen funktioniert. Es ist schlicht nicht möglich, egal, wer da regiert.
Und wenn das so käme, was würde dann so ein Schuldenschnitt bringen?
Wenn der Staatshaushalt aber nicht mehr unter der Zinslast zusammenbricht, dann geht das schon und dann haben staaten auch die finanziellen mittel, um strukturprojekte anzustoßen, die dort stabilität schaffen. Das kann man auch in der Zusammenarbeit mit der AU machen, die dann ggf. kontrolliert, dass bestimmte Geldmittel in sinnvolle Projekte angelegt werden.
Aber selbst wenn davon ein Teil in korruption und militär landen würde, würde da immer noch sehr viel in sinnvollen projekten ankommen.
Wenn es keinen schuldenschnitt gibt, könnte selbst die beste regierung bestimmte notwendige projekte nicht durchführen.
Warum machst du dir mehr sorgen über diktatoren also über sterbende demokratien, an dessen Tod wir mitschuld sind, wenn wir sie durch die Schuldenlast daran hindern, sich auf den klimakollaps vorzubereiten?
Optimist schrieb:ja, könnten - in der Theorie. Nur fehlt halt der Wille von "denen da oben" dies jemals zu machen oder zu wollen.Das ist keine Theorie. Zahl das Geld, und es passiert. Den PLan gibt es durch Oxfam.
Und diese Umverteilungstheorien könnte ja nicht mal Deutschland alleine schaffen, sondern es müssten viele Länder mitziehen.
Jedoch sieht man doch immer wieder wie uneinig sich die Länder sind und meistens nur auf sich bedacht.
Dieses Denken wird man auch mit Wahlen und Demonstrationen nicht beseitigen können.
Alles was die Menschen tun (können) kommt mir vor wie der "Kampf gegen Windmühlen", oder "der Tropfen auf den heißen Stein". Da wo versucht wird, Löcher zu stopfen reißt man gleichzeitig 10 Neue auf, weil alles viel zu global verstrickt, vernetzt und komplex ist.
Und ich befürchte zudem, je mehr Flüchtlinge/Migranten wegen Klima usw. kommen werden, desto mehr Regierungen werden in Richtung rechts gehen. In Ungarn ist es schon so, in Spanien oder Italien (?) und Schweden glaube auch.
Fazit für mich: "die Welt ist nicht zu retten", alles was man tut oder auch unterlässt, wird früher oder später so und auch so in einem Dilemma enden. So sehe ich das, ich kann da einfach nicht mehr optimistisch sein.
Dass die Welt nicht zu retten ist, ist doch nur eine Schutzbehauptung. Das ist sie, wenn entsprechend verfahren wird und das liegt in unserer Hand.
Wer das nicht will oder es wenigstens fordert, der hat eigentlich gar kein moralisches Recht mehr, sich für irgendwelchen flüchtlingswellen zu fürchten. Er verursacht sie ja mit bzw. lässt das widerspruchslos passieren.