shionoro schrieb:Man kann Pufferzonen schaffen, wo sich Ströme verändern.
Pufferzonen zu schaffen, wäre vielleicht wirklich keine gute Idee - weil sich dann zu viele in diesen ansammeln würden.
shionoro schrieb:Flüchtlingsströme werden immer den WEg des geringsten Widerstandes gehen.
Wenn alle anderen Länder es so handhaben würden wie die Griechen, würde es nicht mehr funktionieren. Dann stranden die Flüchtlinge vor den Toren Europas (oder brechen durch) ....
das halte ich für einen Trugschluss, aber dazu weiter unten noch was.
shionoro schrieb:Dann kannst du dich darauf gefasst machen, was los sein wird , wenn Flüchtlinge auf dem Balkan, in Nordafrika, an unseren Küsten, in der Türkei und in den Enklaven stranden und versuchen, en masse von dort durchzubrechen.
wenn sie dann immer noch vorwiegend nach Deutschland wöllten, dann wäre das schlimm.
Aber ich bezweifle, dass sich Millionen zeitgleich irgendwo ansammeln würden.
shionoro schrieb:Das klappt wenn es ein paar 1000 sind, das klappt nicht wenn da große Massen warten.
und genau das bezweifle ich, dass große Massen zusammen kämen. Denn wenn sie sehen würden, dass es an der europ. Grenze nirgends weiter geht, dann spricht sich das in den Ländern rum und es würden sicherlich um so weniger überhaupt versuchen nach Europa zu gelangen.
shionoro schrieb:... Es ertrinken schon heute auf dem Mittelmeer Menschen und eine Monate oder Jahrelange Flucht, auf der man ausgeraubt, vergewaltigt oder anderweitig verprügelt wird ist nötig, um überhaupt dort hinzukommen.
Trotzdem machen das Menschen.
ja, weil sie die Hoffnung haben, es zu schaffen - bzw Glück zu haben.
Wenn sie diese Hoffnung jedoch gar nicht haben könnten weil sie sehen würden, dass definitiv und absolut kein Weiterkommen mehr möglich ist, dann denke ich schon, dass es Viele sein lassen würden. Aber bis jetzt sehen sie ja immer wieder, dass es Menschen schaffen - sogar bis nach Deutschland.
shionoro schrieb:Du machst dir keine Vorstellung davon, wie das sein wird, wenn der Klimawandel in halb Afrika für mehr kriege, mehr zerstörung, mehr hunger und weniger lebensgrundlage sorgt. Dann werden ein paar Zäune mit stacheldraht niemanden mehr stoppen.
das käme auf die Zäune an, denke ich - und auf welche Weise man diese sichert.
shionoro schrieb:Und wohin bringst du menschen dann zurück? In den Tod? In ein Kriegsgebiet?
Sie hätten sich doch selbst in diese Lage gebracht (in dem Wissen, dass es gar keinen Sinn macht - in Europa alles dicht wäre..).
Wie gesagt, ich glaube gar nicht, dass dann wirklich noch so viele kommen würden.
Und die paar die es dann trotzdem versuchen, könnte man vielleicht an die Küsten zurück bringen wo sie her kamen.
Die Schlepper würden dann auch sehen, dass sich ihr Geschäft bald nicht mehr lohnen würde.
sacredheart schrieb:Sowohl Deutschland als auch die EU sollten in der Lage sein, selbst zu entscheiden, wer hier einwandern kann und wer nicht. Es gibt keinen Grund anzunehmen, wir müssten vor Schleuserkriminellen kapitulieren.
sehe ich genauso.
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shionoro schrieb:Wir haben kein moralisches Recht, da Menschen en masse abzuweisen
Jeder Staat hat aber die Pflicht sein Land zu schützen und Schaden abzuwenden.
Wenn zu Viele Migranten kämen (du hast schon von Millionen geschrieben), das könnte einen Staat in die Knie zwingen.
Bei der derzeitigen Bevölkerung kann man mMn nicht mit Moral wegen der damaligen Zeit kommen.
Die meisten Bürger haben da nichts zu verantworten. Die Wenigsten wollten sicherlich, dass andere Länder ausgebeutet werden.
Die Bürger beuten also nicht aktiv aus, sondern das sind Firmen und Konzerne.
Du hast es hier selbst zum Ausdruck gebracht (Unterstreichung durch mich):
shionoro schrieb:auch jetzt gibt man Afrika keinen schuldenschnitt, sondern benutzt die schulden, die die afrikanischen nationen nach ihrer unabhängigkeit zwangsläufig anhäufen mussten und daher vom westen abhängig sind, damit westliche firmen weiter rohstoffe und arbeitsleistung aus afrika entziehen können.
shionoro schrieb:Ja, auch sofortmaßnahmen muss es geben. Mit dem Schuldenschnitt für Afrika können wir anfangen.
Wer sollte den vollziehen? die europäischen Staaten? Irgendwelche Firmen?
shionoro schrieb:Das würde auch helfen, dort stabilere Verhältnisse zu erreichen, vor allem in den fragilen demokratien.
...
Mit der unterstützung von despoten hat das gar nichts zu tun
aber wäre es nicht automatisch der Fall, dass die Despoten sich das Geld selbst einverleiben und eben nicht die Demokratien damit unterstützen würden?
Und wenn das so käme, was würde dann so ein Schuldenschnitt bringen?
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shionoro schrieb:Es ist realistischer, dass man sehr, sehr viele Menschen aufnehmen wird (was nicht heißt "alle", es heißt, dass man sich einer menge von milionen von Flüchtlingen stellen muss und viele davon wird aufnehmen wird müssen)
bei deinem "alle" gehe ich mal davon aus, dass du es so meinst: alle, die zu uns flüchten wollen.
So und nun noch mal zu deinem "was nicht heißt "alle"..." -> wenn es nicht alle sein sollen (die es wollen) - wie willst du die Flüchtlingsströme begrenzen? Das geht doch gar nicht. Wir müssten dann quasi doch Alle aufnehmen (die es wollen).
Und genau das wäre dann die Konsequenz:
shionoro schrieb:dass man sich einer menge von milionen von Flüchtlingen stellen muss und viele davon wird aufnehmen wird müssen
Wie soll das ganz praktisch gesehen gehen?
Es kämen also Millionen, die aber vorwiegend - wie immer - nach Deutschland wollen.
Einige Millionen mehr würden wir kaum verkraften können.
Wie soll es also funktionieren?
Wie immer darauf hoffen, dass auch viele andere europäische Staaten aufnehmen?
Und wenn sie nicht wollen, diese zwingen?
Und wenn die Flüchtlinge/Migranten aber auch nicht in bestimmte Länder wollen, diese dann auch zwingen? Und wie würde dieser Zwang praktisch aussiehen?
shionoro schrieb:Es geht dabei nicht um signale. Es ist schon lange wiederlegt, dass Push Faktoren eine schrecklich große rolle spielen: https://www.tagesschau.de/faktenfinder/migration-push-pull-faktoren-101.html
zum einen gehts mir nur um die Pull-Faktoren
;) Zum Anderen, mir fällt es schwer, zu glauben, dass es diese nicht gäbe.
Aus deinem Link:
Pull-Faktoren wiederum sind positive Umstände im Zielland, die Menschen "anziehen", wie hoher Lebensstandard oder Bedarf an Arbeitskräften.
es wäre für mich unlogisch, dass sich Flüchtlinge das bevorzugte Land nicht eben nach solchen Kriterien aussuchen würden. Und man sieht es doch auch dass Deutschland ein bevorzugtes Einwanderungsland ist.
Wieso wollen denn die Flüchtlinge nicht in ärmere Länder mit schlechteren Bedingungen?
Also muss es doch auch mit um solche Anreize gehen.
Wenn das in dem Artikel negiert wird, dann kann ich das einfach nicht glauben.
Schon manche Forschung wurde widerlegt.
Und nun habe ich mal weitergelesen in dem Artikel:
Hier wirds ja quasi zugegeben, dass es diese Pullfaktoren gibt:
Natürlich würden Faktoren wie Einkommen und Lebensstandard auch eine Rolle für die Wahl des Ziellandes spielen, sagt Heidland. "Werde ich da schlecht behandelt und habe keine Chance, meinen Lebensunterhalt zu verdienen oder ist es ein Land, was mir gewisse Möglichkeiten bietet? Das ist insbesondere dann relevant, wenn man nicht damit rechnet, dass man schnell wieder ins Herkunftsland zurückkehren kann."
Die schreiben von "auch eine Rolle" -> aber das kann eine große oder kleine Rolle spielen. Die werden wohl nicht alle befragt haben können und es werden sicher nicht Alle ehrlich antworten: ja ich erhoffe mir wirtschaftliche und finanzielle Vorteile.
Oft sei es für die Menschen jedoch gar nicht möglich, ökonomische Kalküle bei der Wahl des Ziellandes aufzustellen, "weil die Auslöser für die Flucht meistens vollkommen unvorhergesehen eintreffen"
naja, wer durch x andere Länder zieht um nach Deutschland zu kommen, da kann ich diesen Satz nicht glauben.
Soziale Netzwerke oder die Sprache spielten bei der Fluchtentscheidung eine "viel größere Rolle." "Die Verbindung zu Verwandten und Freunden ist das absolut dominante Motiv."
ja klar, gabs da auch welche - aber da denke ich, das war die Minderheit.
Denn ich glaube nicht, dass 2015 die meisten die aus Syrien und aus den anderen Nationen hier schon Freunde, Bekannte und Verwandtsschaft hatten.
Das zeigen auch die Zahlen: Denn die meisten Ukrainer beispielsweise sind nach Polen geflüchtet. Die meisten geflüchteten Syrer sind hingegen in der Türkei registriert
Die Ukranier stehen für mich sowieso auf einem anderen Blatt.
Und was die Syrer betrifft: Diejenigen die weiter gezogen sind, von denen sind eben die meisten nach Deutschland oder andere reiche nördliche Länder gekommen.
Aber diese schotten sich nun mittlerweile immer mehr ab, Deutschland hingegen nicht.
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Optimist schrieb:in Afrika sterben jetzt schon unzählige Menschen wegen Hunger. Das ist traurig, ja - aber auch die können wir nicht alle retten.
shionoro schrieb:Doch. Wir könnten wen Welthunger beenden, wenn wir das wollten.
ja, könnten - in der Theorie. Nur fehlt halt der Wille von "denen da oben" dies jemals zu machen oder zu wollen.
Und diese Umverteilungstheorien könnte ja nicht mal Deutschland alleine schaffen, sondern es müssten viele Länder mitziehen.
Jedoch sieht man doch immer wieder wie uneinig sich die Länder sind und meistens nur auf sich bedacht.
Dieses Denken wird man auch mit Wahlen und Demonstrationen nicht beseitigen können.
Alles was die Menschen tun (können) kommt mir vor wie der "Kampf gegen Windmühlen", oder "der Tropfen auf den heißen Stein". Da wo versucht wird, Löcher zu stopfen reißt man gleichzeitig 10 Neue auf, weil alles viel zu global verstrickt, vernetzt und komplex ist.
Und ich befürchte zudem, je mehr Flüchtlinge/Migranten wegen Klima usw. kommen werden, desto mehr Regierungen werden in Richtung rechts gehen. In Ungarn ist es schon so, in Spanien oder Italien (?) und Schweden glaube auch.
Fazit für mich: "die Welt ist nicht zu retten", alles was man tut oder auch unterlässt, wird früher oder später so und auch so in einem Dilemma enden. So sehe ich das, ich kann da einfach nicht mehr optimistisch sein.