lawine schrieb:warum hört man nichts von NGO's, die die Menschen hinter den pick ups aufsammeln und retten, bevor sie in der Wüste verdursten?
Auch da arbeiten Retter, aber von der UN oder aus Nigera und unter ganz anderen Umständen.
lawine schrieb:warum diese elende (deutsche) Doppelmoral?
Nein, nur immer wieder elend doppelmoralische Fragen von Leuten, die meinen, wenn schon Retter, dann mindestens Heiliger, Schwarzenegger und Gandhi in einer Person.
lawine schrieb:keine Bilder aus der Sahara- keine Toten in der Sahara? - so scheint es, wenn man den deutsche mainstream medien folgt ohne sich umfassend zu informieren.
Ja, denn sonst würde deutlich, dass je weniger über das Meer kommen, desto mehr wieder auf dem Landweg und bei dem Rücktransport umkommen. Allerdings las ich in den "Mainstream-Medien" auch davon, wie viele in der Wüste umkommen... nur gibt es da keinen Innenminister, der sich als Rambo aufspielt und seine Wähler bei Laune halten muss.
Aber es gibt Bilder:
Thousands of Migrants Abandoned in Sahara Desert
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African migrants get stranded in the Sahara on dangerous journey to Europe
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Off The Grid - Agadez, The Migrant Mirage
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Niger: Africa's migration sentinel
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lawine schrieb:da machen sich Bilder von Seenotrettern doppelt gut
oder?
Und was soll das? Soll deren arbeit nicht dokumentiert werden, und sie ebenso damit alleine gelassen werden wie die, die in der Wüste versuchen zu helfen?
FF schrieb:
Aber man kann sich das nicht vorstellen, als würde man im Heimatland beim Schleuser des Vertrauens ein Ticket nach Europa lösen, mit Umsteigen in Libyen oder wahlweise wo anders, und allen Formalien bei korrupten Grenzern vorab geklärt.
@lawine schrieb:
doch, man muss sich das vorstellen.
Und wie landen dann so viele tot in der Wüste, in den Lagern, auf dem Meer ohne Sprit, Kompass und Kapitän?
lawine schrieb:je nach Budget
Richtig: Es kann sich eben nicht jeder den "all inclusive"-Anbieter leisten, nichts anderes habe ich geschrieben.
Es gibt auch welche, die kommen einfach mit dem Flugzeug, aber die meisten haben eben nicht die Mittel und brauchen zum Teil Jahre, bis sie iirgendwo ankommen.
Und dann zitierst Du selbst, wie es abläuft:
lawine schrieb:Das Geschäftsmodell der Schleppernetzwerke basiert auf Gerüchten, Ängsten und falschen Versprechen.
Es wird vielleicht "all inclusive" versprochen, und immer wieder, dass es gar kein Problem ist, über Libyen zu reisen und dass die Toten nur Propaganda sind, zur Abschreckung. Aber hey, es haben ja auch viele geschafft!
lawine schrieb:Es handelt sich um eine menschenverachtende Industrie,
die aus der Not und Hoffnung der Menschen Kapital schlägt. Besonders auf den Routen
durch die Sahara kommt es zu gravierenden Menschenrechtsverletzungen wie Vergewaltigungen, Lösegelderpressung und Zwangsarbeit.
Und das klingt doch schon ganz anders als "all inclusive"...
lawine schrieb:Die beispiellose Bereicherung der organisierten kriminellen Netzwerke, libyscher Rebellen, rivalisierender Nomadenstämme und anderer Akteure führt zur De-
stabilisierung ganzer Regionen und zur Gefährdung lokaler Friedensprozesse.
Eben, und darum kann man denen nicht überlassen, die Flüchtlinge wieder zurückzunehmen und in die Heimatländer zu bringen, sonst werden sie eben einfach in der Wüste ausgesetzt.
lawine schrieb:""Sie" ist eine unzulässige Verallgemeinerung!
es gibt keine homogene Masse mit völlig gleichen Schicksalen, Träumen und Wünschen an ein anderes Leben!
es ist nicht so, dass in allen afrikansichen Ländern Krieg herrscht und die Menschen aus Kriegsgefahr fliehen.
es ist eine Melange aus Gründen, die Menschen bewegt, nach Europa aufzubrechen.
Stimmt.
Aber spätestens wenn sie in Libyen sind, gibt es eine Menge Fluchtgründe.