@Tussinelda Vorwürfe, dass NGOs mit Schleppern kooperieren, kommen ja immer wieder.
Außerdem ist es ja so:
Wenn Flüchtlinge und Schlepper wissen, dass "Rettungsschiffe" auf dem Mittelmeer kreuzen,
dann führt das logischerweise dazu, dass große Risiken eher eingegangen werden.
Bzw. führt das u.U. überhaupt erst dazu, die Überfahrt mit nicht seetauglichen Booten anzutreten.
Die Folge ist, dass mehr Menschen umkommen. Auch Unschuldige wie z.B. Kinder.
NGOs sollten sich hier raushalten. Kurzfristig retten sie vielleicht wenige Menschen, langfristig
richten sie nur großen Schaden an.
"Die Vorwürfe, dass private Seenotretter mit Schleppern "kooperieren", sind nicht neu. Ein Großteil der Flüchtlinge, die von Libyen über das Meer nach Italien aufbrechen, wird mittlerweile von NGOs gerettet. Da diese aber nahe an und angeblich sogar teils in libyschen Hoheitsgewässern operieren, wurde ihnen öfter vorgeworfen, die Migration zu fördern und aus zweifelhaften Quellen Spenden zu kassieren."https://www.mdr.de/nachrichten/politik/ausland/deutsches-rettungsschiff-im-mittelmeer-festgesetzt-100.html (Archiv-Version vom 02.10.2017)"Kritik kam auch von Bundesinnenminister Thomas de Maizière. „Im Moment ist die Instanz, die entscheidet, wer nach Europa kommen darf, eine kriminelle Organisation: die Schlepper. Und das Auswahlkriterium ist das Portemonnaie des Flüchtlings“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Dienstag. Das sei die inhumanste Konstellation.
„Die Italiener untersuchen Vorwürfe gegen NGOs: Zum Beispiel, dass Schiffe ihre Transponder regelwidrig abstellen, nicht zu orten sind und so ihre Position verschleiern. Das löst kein Vertrauen aus. Mein italienischer Kollege sagt mir auch, dass es Schiffe gibt, die in libysche Gewässer fahren und vor dem Strand einen Scheinwerfer einschalten“, sagte der Bundesinnenminister weiter. Damit würden sie Schlepper das Ziel vorzugeben. Die Menschen, die kommen, seien vermehrt nicht vom Bürgerkrieg verfolgte Syrer oder Iraker, sondern Afrikaner, insbesondere Westafrikaner, die aus wirtschaftlichen Motiven nach Europa wollen. „Anders als bei Schutzbedürftigen besteht hier keine Bereitschaft bei uns und bei allen anderen Mitgliedstaaten zur Aufnahme“, sagte der Minister."http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/oesterreich-wirft-ngos-kooperation-mit-schleppern-im-mittelmeer-vor-15110911.htmlAktuelle Berichte belegen, dass NGOs Flüchtlinge direkt an der Libyschen Küste aufnehmen:
"Bei einem Rettungseinsatz im Mittelmeer ist die spanische Hilfsorganisation Proactiva Open Arms nach eigenen Angaben von der libyschen Küstenwache mit Waffen bedroht worden. Zum Zeitpunkt des Zwischenfalls hatte die Organisation mehr als 200 Flüchtlinge an Bord und befand sich in internationalen Gewässern, etwa 120 Kilometer entfernt von der libyschen Küste.Der Organisation zufolge soll die Küstenwache die Helfer aufgefordert haben, ihnen die Menschen auf ihr Schiff zu übergeben. {...}
Seit Italien im vergangenen Sommer eine Vereinbarung mit der libyschen Küstenwache abgeschlossen hat, kommen weit weniger Migranten an der Küste des Landes an."http://www.sueddeutsche.de/politik/rettungseinsatz-im-mittelmeer-libysche-kuestenwache-bedroht-fluechtlingshelfer-mit-waffen-1.3910335