Realo schrieb:Und genau aus dem Grund schrieb ich, dass das nur geht, wenn das Hafengelännde abgeriegelt ist. Da baut man dann einfach auf EU-Kosten einen Zaun drum mit 2 oder 3 bewachten Eingängen.
Warum folgen wir dann nicht gleich meiner Idee?
:DÜberleg dir mal folgendes: es handelt sich bei den meisten Häfen NICHT um abgesperrte Militärhäfen, sondern um ganz gewöhnliche Häfen.
Das heißt, dass es dort Wirtschafts- und Personenverkehr durch Einheimische und Touristen gibt.
Wenn du jetzt deinen Zaun auf EU-Kosten um den ganzen Hafen rumbaust, dann machst du diesen Wirtschafts- und Personenverkehr unmöglich.
Wir wissen nicht, ob die beispielhafte lybische Regierung der EU ein Stück Land verpachten würde, um ein Erstaufnahme- und Transitzentrum für Asylbewerber zu bauen.
Aber wir können mit großer Sicherheit annehmen, dass sie sich NICHT faktisch die Verfügungsgewalt über ihre eigenen Häfen nehmen lässt.
Auch die Bevölkerung wird sich das nicht bieten lassen. Nicht, wenn das starke Einschränkungen für Personen und Wirtschaft bedeutet.
Vor allem nicht ohne umfangreiche Kompensationszahlungen.
Und statt diese hinzublättern für verkappte Zentren sage ich: machen wir es doch gleich richtig, pachten wir von Lybien ein Stück Land in Küstennähe, dort wird ein Erstaufnahme- und Transitzentrum für X Menschen gebaut, welches unter dem Schutz von EU-Soldaten steht und wo bereits Asylanträge gestellt werden können.
Realo schrieb:Das kannst du vielleicht mit (Bamf-) Beamten machen, aber nicht mit Richtern und Anwälten, die der Exekutive nicht unterstellt sind, sondern eine eigene Gewalt bilden (Judikative). Das Gebot der Gewaltenteilung verhindert das also a priori.
Was heißt eigene Gewalt? Richter sind keine Beamte, das stimmt. Trotzdem werden sie vom Staat bezahlt.
Ich weiß nicht, ob man ihnen einen bestimmten Arbeitsort anweisen kann.
Jedoch: es wird ein Asylverfahren nicht gleich vor einem offiziellen Richter durchgeführt, sondern erstmal vom Sachbearbeiter.
Erst dann, wenn der abgelehnte Asybewerber klagt, kommen Richter ins Spiel.
Wir können auch davon ausgehen, dass sich vor allem bei entsprechender Bezahlung auch freiwillig genügend Richter finden, um sich der Sache anzunehmen.
Realo schrieb:Libyen profitiert nicht mehr davon als die Türkei mit den 3 Milliarden für die Versorgung von 3,5 Millionen Flüchtlingen.
Du 3 Milliarden Euro sind eine ordentliche Summe, selbst auf Staatsebene. Das ist kein Pappenstiel.
Ja, die Türkei tut ,,uns" einerseits einen Gefallen durch die bessere Grenzsicherung und Rücknahme von Asylbewerbern (obwohl das wohl alles nicht so richtig funktionieren soll). Aber sie kassiert dafür auch gut Kohle.
Lybien schwimmt jetzt nicht gerade in Geld, auch da wäre man sicher nicht abgeneigt, gute Einnahmen durch einen Pachtvertrag zu erzielen.
In der Türkei sind die Lebenshaltungskosten btw. tatsächlich deutlich geringer, als in Deutschland.
Das gilt auch für viele andere Länder.
Das gehört zu den Gründen, weshalb Deutschland durchaus beliebt bei Zuwanderern und Flüchtlingen ist.
Ein paar hundert Euro, die man hier verdient, machen sich in fremden Ländern schon gut bemerkbar und können dort zum Unterhalt der Familie beitragen.